Åby, Samstag, 13. März 2021. Er hat gerade in den vergangenen Monaten in den nicht übermäßig furchterregend besetzten Gulddivisionen Norwegens und Schwedens einige Achtungszeichen gesetzt, jener im Sommer 2017 mit acht Siegen aus 27 Versuchen und 20.420 Euro Gewinnsumme ins Land der Trolle und Fjorde verkaufte Holländer Floris Baldwin. Drei Ehrenplätze in Folge in Oslo-Bjerke, Åby sowie im Finale in Solvalla am 26. Dezember legen davon beredtes Zeugnis ab.
Doch ein Wurf auf höchster Ebene wollte dem von Trond Anderssen trainierten Neunjährigen einfach nicht gelingen. Diesen Makel radierte der Wallach im seit 1985 ausgetragenen Algot Scotts Minne, mit dem Göteborgs 19- und Schwedens zwölffachen, 1984 im Alter von 76 Jahren verstorbenen Champions gedacht wird, endlich aus.
Rechtzeitiges Kurbeln sichert speziell in einer Sprintprüfung die besten Plätze, und darum ging’s zwischen Slide so Easy (1), Noble Amok (5), Floris Baldwin (6) und Eldorado B. (7) selbst eingedenk des viele taktische Freiheiten bietenden doppelten Open Stretchs kochend heiß her. Als Erster passte Slide so Easy, während Joakim Lövgren mit Eldorado B. am energischsten durchzog und im Scheitel der ersten Kurve das Zepter ergriff, es jedoch nicht lange behielt.
Nach 500 Metern verließ Magnus Djuse den Windschatten und preschte am kaum Widerstand bietenden Eldorado B. vorbei, womit die Vorentscheidung gefallen sein sollte. Nach einem zweiten Drittel im „Andante“ ging’s im letzten Abschnitt wieder fetzig zur Sache. An der letzten Ecke gab Djuse dem fliegenden Holländer den Kopf frei, der fortan höchst souverän regierte und sich 2½ Längen voraus auf einer Ehrentafel eintrug, auf der bereits noble Namen wie jene von The Onion (1985), Callit, Mack Lobell, Grades Singing, Gum Ball, Gidde Palema, Copper Beech, Magic Tonight, Bahia Quesnot und Cokstile (2020) verewigt sind.
Kein Wunder, dass Anderssen von Einladungen zu großen Aufgaben träumt: „Floris läuft seit Monaten in exzellenter Verfassung - das hat er viele Male bewiesen. Heute war er extrem gut drauf, und alles hat bestens gepasst. Ich hoffe, wir werden heuer zu einigen Großereignissen eingeladen“, was auch davon abhängt, welche Koryphäen aus dem Ausland ihr „präsent“ geben wollen. Für den Passing-Renka-Sohn, „der seine eigene Hütte mit Weide hat und Tag und Nacht rein- und rausgehen kann, wie er will“ (Anderssen), war’s der 22. Treffer „lifetime“. Benötigt hat er dafür 84 Versuche, verdient 2.298.988 Kronen - es hat schon ärmere Elitloppet-Teilnehmer gegeben.
Die Rolle als äußerer Anführer war Speedy Face dann doch etwas zu anspruchsvoll. Mehr als das Kolgjinische Eigengewächs hatte der rechtzeitig von innen wegkommende Slide so Easy auf Lager. Der Zwölfjährige schnappte sich beim 114. Auftritt um eine Länge den Ehrenplatz; mit dem gleichen Abstand trudelte Eldorado B. als Vierter ein.
Algot Scotts Minne -Gulddivisionen - (int.)
1640m Autostart, 329.000 SEK
1. Floris Baldwin 10,8 Magnus Djuse 26
9j.br. Wallach von Passing Renka a.d. Tanja de Bruin von Dante Buitenzorg
Be: Stall Baldwin (Egil Andre Roa), NO; Zü: A. Ebbinge, NL; Tr: Trond Anderssen
2. Slide so Easy 11,1 Flemming Jensen 38
3. Speedy Face 11,2 Adrian Kolgjini 137
4. Eldorado B. 11,3 Joakim Lövgren 275
5. Pacific Face 11,3 Giuseppe Lubrano 35
6. Zilath 11,4 Carl Johan Jepson 491
7. Noble Amok 11,6 Robert Bergh 192
8. Highspeed Call 12,0 Jenny Björk 1864
9. King on the Hill 12,0 Hans Eriksson 901
10. Baron Gift 12,1 Rickard Svanstedt 160
Sieg: 26; Richter: leicht 2½ - 1 - 1 - ½ - ½ - 1 Länge; 10 liefen
Zw-Zeiten: 08,4/500m - 11,6/1000m - 08,8/letzte 500m
Wert: 150.000 - 75.000 - 40.000 - 25.000 - 15.000 - 11.500 - 7.500 - 5.000 SEK
„Verdammter Open Stetch“, knurrte Adrian Kolgjini, der in der abschließenden, ebenfalls über 1640 Meter führenden Bronsdivisionen Ende der Gegengeraden mit Upper Face aus dem zweiten Paar außen in die Offensive gegangen war, Tempomacher Dark Roadster nach zähem Ringen um 1½ Längen links liegen gelassen hatte und mit dem Sieg liebäugelte. Die Rechnung war ohne Zaffiro Jet gemacht, den Nicklas Korfitsen in Dark Roadsters Windschatten verstaut hatte.
Das Angebot der inneren Überholspur nutzte der 21-jährige, der allein wegen dieser Fuhre nach Göteborg gekommen war, weidlich und riss Kolgjini junior um einen „Kopf“ aus allen Träumen. Mit 1:10,9 erledigten die ersten Beiden ihr Pensum nur unwesentlich langsamer als der „goldene“ Floris Baldwin.
Der bei 207:10 bzw. fünf Prozent als Sieger ziemlich unerwartete Treffer des ins italienische Gestütbuch eingetragenen Wishing-Stone-Nachkömmlings machte die V75-Beute richtig fett. Waren nach sechs Runden noch 336,7 Systeme für je 86.404 SEK „Bares“ im Spiel, so radierte Korfitsen 93 Prozent davon aus. 22,33 Glückliche teilten sich 29 Millionen Kronen, die beim Umsatz von fast 112 Millionen SEK für Rang eins veranschlagt waren.
Dieser ohne Jackpot erzielte Umsatz verdeutlicht einmal mehr, welchen Aufschwung die schwedische V75-Wette während des ersten Corona-bedingten Lockdowns genommen hat, als außer in Schweden alle Pferderennsport-Aktivitäten wochenlang auf Eis lagen und die Wetter in die dortigen Angebote förmlich gezwungen worden sind. Für die fast identische Marke vor einem Jahr (7. März) hatte ein 20-Millionen-Jackpot gesorgt. Der Abschlussbericht der ATG für die Saison 2020 wird landauf, landab mit Spannung erwartet.
V75-1 (Silver): Beartime / Carl Johan Jepson 53
V75-2 (Diam-Sto): Georgia Am / Stefan Persson 35
V75-3 (Guld): Floris Baldwin / Magnus Djuse 26
V75-4 (Klass II): Cassius Ima / Kim Eriksson 41
V75-5 (Klass I): Awesome Kronos / Johan Untersteiner 599
V75-6 (Diam-Sto): Ultra Bright / Örjan Kihlström 27
V75-7 (Brons): Zaffiro Jet / Nicklas Korfitsen 207
Umsatz V75: 111.901.203 SEK
1. Rang: 22,33 Systeme à 1.302.351 SEK
2. Rang: 2.407 SEK
3. Rang: 135 SEK
Umsatz Top-7 (Klass I): 2.429.503 SEK