++ Enghien: Nach Wegen durch die Todesspur erkämpft sich Stall Express' Yahoo Diamant mit Franck Nivard im Prix du Pont Charles de Gaulle (60.000 Euro), Course B für Fünfjährige, in 1:13,9/2875 Meter Rang vier - Lindesberg: Stall M.S. Diamantes Yucatan Diamant mit Jorma Kontio als Totofavorit Siebter ++ ++ Caroline Gentz gewinnt mit Exclusive Fire und Intinori zwei Wertungsläufe und damit die Karlshorster Amateur-Meisterschaft ++ ++ Neapel: Überraschungseinlauf im 440.000-Euro-Finale des Gran Premio Lotteria durch Capital Mail (Antonio di Nardo) in 1:10,6/1600 Meter vor Night Brodde (Conrad Lugauer) und Deus Zack ++ ++ 600. Sieg für Marisa Bock - Der Jubiläumstreffer gelang am 1. Mai mit Stall Gesveas Remus Eck in Altheim/Oberösterreich ++ ++ Samstag: 150 Jahre-WTV-Jubiläumsrenntag in Wien - Preis der Stadt Wien (15.000 Euro/1600 Meter) mit Tyron Hill (Josef Franzl) und Purple Rain (Michael Nimczyk) - Der Goldhelm drei Mal als Catchdriver für Sascha Fischer, u.a. mit Västerbo Garonne - Thomas Hierls Fan d'Arifant (Erich Kubes) im 5.000-Euro-TF-Rennen - Beginn 12:40 Uhr ++ ++ Samstag: 2.845.000-Kronen-Finale zum Paralympiatravet in Åby - Je 2 Mio. Kronen in den Endläufen zum Drottning Silvias Pokal (Robbin Bot mit Stall Gerrits Ninetta Boko) und zum Konung Gustaf V:s Pokal (mit Stall Adamas' Remember Me) - In der Bronsdivision Karin Walter-Mommerts Beachcomber (Joakim Lövgren) vs. Frankie Godiva (Markus Waldmüller) - Beginn 14:35 Uhr ++ ++ Sonntag: Gastspiel von Michael Nimczyk in München - Zehn Rennen ab 14:00 Uhr ++
Drei Schleifen für Fredrik Wallin
18. Dezember 2022

Romme, Samstag, 17. Dezember 2022. Für den letzten 2022er V75-Renntag im Dalsland war Romme auserkoren. Jene Bahn rund 200 Kilometer nordwestlich von Stockholm, von der der mittlerweile in Solvalla beheimatete Jörgen Westholm seine Fühler nach Schweden und später auch Frankreich ausgestreckt hat. An sein Aushängeschild jener Jahre, ja seiner Karriere schlechthin wurde mit der Gulddivisionen erinnert, die seit 2012 den Namen Super Lights trägt. Der kleine Dunkelbraune war das Synonym für rastlosen Einsatz, dem selbst die Franzosen nach zahlreichen Schlachten in ihren bedeutenden Rennen großen Respekt gezollt haben.

Ein Teilnehmer ähnlichen Kalibers war unter den Elf, die an den wie üblich über 150.000 Kronen ausgestellten üppigsten Scheck wollten, allenfalls in Very Kronos auszumachen. Der Schwarzbraune war vor zwei Wintern der Matador dieser Jahreszeit, musste im April eine bis zum November währende Auszeit nehmen und war nun zum dritten Mal unter Order. Letztlich hatte der wie üblich Erik Adielsson anvertraute Ready-Cash-Sohn mehr mit den eigenen Nerven zu tun als mit den Gegnern, die allesamt nicht das Gelbe vom Ei waren.

Dem unmittelbar vorm „Ab“ mächtig gegen die Hand gehenden Achtjährigen schadete Startreihe zwei zum Glück nicht. Von der „10“ kam er außen hinter Island Life, Hard Times und Electrical Storm unter, während das Kommando nach 600 Metern von Blitzbeginner Target Kronos zu Pinto Bob wechselte. Nach einer Runde opferte sich Hard Times für den Todessitz, womit Rikard Skoglund goldrichtig gepokert hatte: Lange würde Adielsson bei dem Schneckentempo nicht auf sich warten lassen. Der Stockholmer tat ihm den Gefallen, griff im dritten Bogen an - und prompt hatte Hard Times sein Führpferd.

300 Meter vorm Ziel machte Very Kronos ernst. Pinto Bob war rasch abserviert, und auch von hinten drohte ihm keine Gefahr. Wuchtig zog der Hengst zum 27. Sieg aus 57 Aufgaben von dannen, mit dem er bei 6.910.059 Kronen rangiert. Am dichtesten an ihn heran kam Perfect Dynamite, dem Ulf Ohlsson einen perfekten Trip durch die Innenspur serviert hatte. 150 Meter vorm Ziel in Spur vier dirigiert, nahm der Wallach die Beine in die Hand und fiedelte Hard Times und Pinto Bob weg wie nix.

Screenshot 2022-12-18 at 10-14-15 Andra raka för Båths stjärnhäst

Foto: travronden.se

„Bei solch einem Bummeltempo wie heute ist’s jedes Mal eine kitzlige Angelegenheit. Wenn ihm irgendetwas nicht passt, wechselt er auch schon mal in die falsche Gangart. Genau darum hat Erik so früh die freie Bahn gesucht. Es sah alles sehr gut aus. Vorn hatte er Sommereisen drauf, hinten kleine Stollen drin. Nun geht’s am 2. Weihnachtsfeiertag ins Finale nach Solvalla“, war Trainer Svante Båth nach dem gegen diese Rivalen nicht viel aussagenden Erfolg zufrieden.

Super Lights Lopp -Gulddivisionen - (int.)

2640m Autostart, 329.000 SEK

1.      Very Kronos                   14,1     Erik Adielsson                    14

         8j.schwbr. Hengst von Ready Cash a.d. Glide About von Yankee Glide

         Be: Kjell Johansson; Zü: Allev. Kronos Srl, IT/SE; Tr: Svante Båth

2.      Perfect Dynamite         14,3     Ulf Ohlsson                      381

3.      Hard Times                    14,4     Rikard Skoglund             388

4.      Pinto Bob                       14,4     Örjan Kihlström                 49

5.      Ural                                 14,5     Jorma Kontio                   471

6.      Order to Fly                    14,5     Per Lennartsson             419

7.      Super Zantos                 15,1     Ante Lisell                      1306

8.      Ajlexes Cubano            15,4     Tomas Pettersson          813

9.      Island Life                      15,5     Per Ludvig Nilsen         1124

10.    Target Kronos               15,5     Mika Forss                        183

         Electrical Storm            dis.r.    Mats Djuse                       101

Sieg: 14; Richter: leicht 2½ - ½ - 1 - 1 - Kopf; 11 liefen

Zw-Zeiten: 14,0/500m - 15,5/1000m - 14,5/2000m - 13,5/letzte 500m

Wert: 150.000 - 75.000 - 40.000 - 25.000 - 15.000 - 11.500 - 7.500 - 5.000 SEK

Zur Serie der sieben V75-Matches zählte die „Gold-Abteilung“ nicht. Wertvollste Prüfung war eine E3-Revanschen für dreijährige Stuten, die ganz leicht auf die Kappe Global Dancers ging. Die mit fünf Siegen und 763.000 Kronen Einkommen in beiden Kategorien an der Spitze liegende Carat-Williams-Tochter hatte mit der „3“ eine ideale Abflugrampe zugelost bekommen, von der es ein Leichtes war, die Regie zu übernehmen.

Im Schlussbogen forderte Carl Johan Jepson eine Schippe Zulage. Die Braune reagierte willig und erstickte die Attacke ihrer Begleiterin Crazy Life (87.500 SEK; von Nuncio) um zwei Längen resolut im Keim. 175.000 SEK gab’s für die bei 1:14,5/2140m im schlanken Gang erledigte Aufgabe, was der Totalisator bei 22:10 erwartet hatte. Bronze und 43.500 SEK ging an die Uncle-Lasse-Tochter Carbonfiber. Es war der zweite V75-Treffer für den im 120 Kilometer entfernten Gävle lizenzierten Fredrik Wallin.

Die erste Schleife hatte der 42-jährige mit Wetterschreck Global Crossover für 321:10 in der Klass I persönlich eingeholt; für Nummer drei war Rikard Skoglund zuständig, der in der Klass II mit Drizzle auf die Ehrenrunde ging. Natürlich war Wallin, der 73 Pferde auf seiner Trainingsliste stehen, aber heuer nur 37 Mal selbst die Leinen in die Hand genommen hat, wenn’s ums Vollstrecken geht, total happy.

Screenshot 2022-12-18 at 10-21-38 Fredrik Wallin trav – Google Suche(1)

Fredrik Wallin stellte drei V75-Sieger (Archivfoto: aftonbladet.se)

„Bei Global Crossover, bei dem ich unmittelbar vorm Start noch Gamaschen angelegt habe, ging’s auf den letzten Metern wegen des galoppierenden Flirting Diamond ziemlich drunter und drüber. Ich war selbst nicht sicher, ob ich gewonnen habe. Umso schöner der Part als Zuschauer bei Global Dancer, die sich toll präsentiert hat. Ich denke, mit ihr habe ich eine verheißungsvolle Stute im Stall.“

Für den „Aha“-Moment des frostigen Nachmittags war mal wieder Örjan Kihlström zuständig, dem in der abschließenden Bronsdivisionen der 17:10-Favorit Hannibal Face im ersten Bogen mit einem kapitalen Fehler von der Fahne ging. Gerade rechtzeitig auspariert, nahm der Bold-Eagle-Sohn am Ende des Pulks Platz und schien noch 150 Meter vorm Ziel nicht den Hauch einer Chance aufs Stockerl zu haben. Da war Atomic Face vier Längen voraus klar auf Siegkurs.

Oskar Kylin Blom staunte nicht schlecht, als der vom „Iceman“ mit zwei etwas deftigeren Peitschentickern frischgemachte Hannibal plötzlich Blut leckte und nicht nur einen Gang zulegte. Wie ein Porsche gegen einen Käfer brauste er heran und hatte, wie die Auswertung des Zielfotos ergab, an der entscheidenden Stelle die Nase um ein paar Millimeter vorn.

V75-1 (Klass I):       Global Crossover / Fredrik Wallin         321

V75-2 (Kallblod):     Tekno Jerven / Jimmy Jonsson               76

V75-3 (E3-Sto):        Global Dancer / Carl Johan Jepson        22

V75-4 (Diam-Sto):   Shehuntyoudown / Emilia Leo              184

V75-5 (Klass II):      Drizzle / Rikard Skoglund                          47

V75-6 (Silver):         Dark Roadster / Jörgen Eriksson             39

V75-7 (Brons):         Hannibal Face / Örjan Kihlström             17

Umsatz V75: 79.826.572 SEK

1. Rang: 401,5 Systeme à 51.687 SEK

2. Rang: 376 SEK

3. Rang: 33 SEK

Umsatz Top-7 (Klass II): 1.390.201 SEK

Domeniks siebenter Streich

Ohne seinen vermeintlich schärfsten Rivalen Haxo d’Avignère, der mit Fieber die Boxe hüten musste, war in einer Prüfung für Pferde bis 365.000 SEK trotz der „10“ und damit Startreihe zwei der Weg zum siebten Saisonsieg frei für Domenik Jet. Mit dem von Sybille Tinter trainierten Dreijährigen der Herren Nebel, Marcussen und Tietz kam Rikard Skoglund im dritten Paar außen unter. Als es sich Global Company vorn gar zu gemütlich einrichtete, gab Skoglund dem mächtigen Schwarzbraunen den Kopf frei und tauchte nach einer Runde an der Flanke des Tempomachers auf.

500 Meter vorm Ziel begann die Demontage der Mitstreiter. Ohne dass sein Chauffeur ihn fordern musste, setzte sich der in Italien geborene Pine-Chip-Sohn, der erst in diesem Jahr ins Arbeitsleben eingegliedert worden ist, in 1:15,3/2140m auf fünf Längen ab und steht mit den frischen 35.000 nunmehr bei 265.437 SEK; der Totalisator honorierte die „Wagemutigen“, die Domenik Jet ihre Siegwetten anvertraut hatten, mit 1,4-facher Rückzahlung.

Magnus sieben Zähler voraus

Nicht zu nutzen wusste Ulf Ohlsson die unfreiwillige Pause, die Magnus Djuse wegen eines Fahrverbots vom 17. bis 19. Dezember einlegen muss. Dem Titelverteidiger gelang bei sieben Fuhren als bestes Resultat ein zweiter Platz, so dass der 24-jährige Herausforderer weiterhin mit 247:240 Siegen vorn liegt. Dritter ist Kihlström (234) vor Magnus‘ zwei Jahre älterem Bruder Mats, der 206 Mal in den diversen Winner Circles des Königreichs vorstellig geworden ist.