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Django zahlt heute - 532:10!
01. Januar 2023

Vincennes, Samstag, 31. Dezember 2022. Den größten Tag nicht nur dieses Winter-Meetings, sondern der gesamten Saison hatte wie immer am Samstag vor dem Prix de Bourgogne der Reiternachwuchs.

Jene Apprentis (Lehrlinge) und Lads-Jockeys, die keine 50 Siege gewonnen haben, durften sich mit gestandenen Vierbeinern präsentieren, die keine 625.000 Euro verdient hatten. Mit dem Prix Yvonnick Bodin, den „turfistes“ als „Cornulier der Lehrlinge“ geläufig, wird des im August 2001 bei seinem ersten Monté auf tragische Weise ums Leben gekommenen Cousins von Alexandre und Matthieu Abrivard gedacht.

Zwölf „Zentauren“ waren über 2.700 Meter gefragt, darunter auch das im Vorjahr siegreiche Duo, doch sollte 1:09,8-Weltrekordlerin Florida Sport mit Loanne Fauchon diesmal keine Rolle spielen, als es um die besseren Prämien ging.

Mit 20:10 überraschend deutlich auf den Favoritenschild gehoben wurde Dimo d’Occagnes dank des aktuellen, blitzsauberen Monté-Erfolgs am 14. Dezember im Prix Auguste François. Mathilde Colas fackelte gar nicht lange, drehte mit dem mächtigen Fuchs ganz außen ein und setzte sich im Kampf um die Führung nach einiger Gegenwehr Fiaschettos noch auf der Startgeraden durch.

Ein gewisser Django galt einst als einer der härtesten Männer des Wilden Westens, und genau nach dieser Devise ritt die gerade mal zehn Siege schwere Estelle Croisic den neunjährigen Django du Bocage. Trotz der langen Strecke scheute sie die permanente Todesspur nicht, und der Réal-de-Lou-Sohn sollte ihr Gottvertrauen belohnen.

Der erst einmal vor zwei Jahren auf dieser Ebene auf einer Etappe des GNT ganz vorn gelandete Braune ließ sich auch durch die Tempoverschärfung Dimo d’Occagnes‘, die das Feld endgültig zerfledderte, nicht abschütteln. Im Gegenteil: Auf der Zielgeraden neigte sich die Waage immer deutlicher zugunsten des braunen Wallachs, der schließlich 2½ Längen voraus eine von einem Ohr zum anderen strahlende Mademoiselle Croisic zum bedeutendsten Sieg ihrer noch kurzen Laufbahn trug.

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Foto: geny.com

Nicht Dimo d’Occagnes, sondern Fiaschetto war derjenige, der sich zu Django am besten hielt und dem am Ende recht müden Favoriten den Ehrenplatz ablief. Sechs Längen zurück trudelte der von Fougue du Dollar angeführte Rest am Zielrichter vorbei. Der stark gehandelte Epsom d’Herfraie verlor alle Möglichkeiten wegen des total verrumpelten Beginns, der ihm 30 Meter freiwillige Zulage bescherte.

„Dieser Erfolg, dieser 31. Dezember wird mir auf ewig in Erinnerung bleiben“, griente die 18-jährige Estelle wie ein Honigkuchen-Pferd, „erst am 25. November hab ich mein erstes Rennen in Vincennes gewonnen, und nun dieser das! Schon im Heat war Django perfekt. Bergauf hab ich Mathildes Pferd ein wenig auf den Zahn gefühlt und ahnte schon, dass es weit nach vorn gehen könne, wenn Django durchhält, denn wirklich dran zu bleiben vermochte dort lediglich Fiaschetto."

"Eine Schrecksekunde gab’s im Schlussbogen, weil eine Zaumklappe nicht runterging, aber Django hat dieses kleine Malheur brillant überspielt. Ich danke Stéphane (Meunier) sehr, bei dem ich 2019 meine Ausbildung begonnen und in diesem Juli einen Vertrag als Profi unterschrieben habe. Er hat mir dieses Pferd anvertraut, und ich konnte die Arbeit des gesamten Teams umsetzen. Dieser Tag wird ein Festtag.“

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Foto: Twitter

Bei Esteban de Jesus mischte sich ein kleiner Wermutstropfen in die Freude über den Ehrenplatz: „Schade, dass er so knapp unterlegen war. Vielleicht hätte ich mich in der letzten Kurve eher nach außen orientieren sollen, dann hätte er früher freie Bahn gehabt. Aber ich hielt Dimo wegen des kraftsparenderen Weges für den härteren Gegner. Gleichwohl haben wir heute den echten Fiaschetto gesehen.“

Prix Yvonnick Bodin - Monté - (Gruppe III nat., Fünf- bis Elfj., keine 615.000 Euro)
2700m Bänderstart o.Z., 90.000 Euro
1.    Django du Bocage    12,4    Estelle Croisic    532
    9j.br. Wallach von Réal de Lou a.d. Plume Bleue von Goetmals Wood
    Be: Stanislas Seveno; Zü: Geneviève Lung; Tr: Stéphane Meunier
2.    Fiaschetto    12,6    Esteban de Jesus    120
3.     Dimo d‘Occagnes    12,7    Mathilde Colas    21
4.    Fougue du Dollar    13,1    Marine Beudard    76
5.    El Capitano    13,2    Kwincy Petitjean    110
6.    Carioca de Lou    13,2    Thomas Roullier    270
7.    Florida Sport    13,4    Loanne Fauchon    100
8.    Epsom d‘Herfraie    13,4g    Inès Fraigne    68
9.    Eclat de Verre    13,5    Alan Gendrot    700
10.    Digne et Droit    13,6    Marie Darbord    620
11.    Ensoleillée    14,0    Marius Durville    280
    Edition Géma    dis.r.    Emma Lacomblez    200
Sieg: 532; Richter: leicht 2½ - 2 - 6 - 1½ - Hals - 2½ Längen; 12 liefen
Zw-Zeiten: 12,3/1200m - 11,8/1700m - 12,5/2200m
Wert: 40.500 - 22.500 - 12.600 - 7.200 - 4.500 - 1.800 - 900 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-12-31/7500/7

Vom „Réclamer“ zum Quinté-Sieg

„Jean-Mi“ macht’s möglich: Die letzte Quinté-Prüfung des alten Jahres, der europäisch konzipierte Prix de Nozay für Acht- und Zehnjährige, die keine 195.000 Euro auf der Uhr hatten, ging nach 2.700 Metern bei einer seiner inzwischen selten gewordenen „Fremdfahrten“ auf die Kappe Jean-Michel Bazires.

Für Patrick Terry war er mit Eveil du Lupin, den er bereits in einem „Réclamer“ am 20. Dezember nach neun Nullnummern zum Ehrenplatz chauffiert hatte, an den Außenrails im richtigen Moment da und scheuchte den Goetmals-Wood-Sohn 2½ Längen voraus für 105:10 zum mit 25.650 Euro entlohnten wertvollsten seiner nunmehr zehn Siege. Schon vorher stand fest, dass „JMB“ bei den „entraîneurs“ mit 26 Quinté-Siegen 2022 in dieser Spezialwertung zum neunten Mal in Folge die Nase ganz vorn haben würde.

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-12-31/7500/6

Letzter Sieger: Oracle Tile

Im letzten Match des französischen Rennkalenders überhaupt, dem Prix Bar-le-Duc der Kategorie A für fünf- bis zehnjährige „Europäer“, die keine 625.000 Euro reich waren und in dem es wie im Prix Yvonnick Bodin um 90 „Mille“ ging, klingelte es noch einmal kräftig in der Kasse der Duvaldestins. Der von Vater Thierry präparierte Schwede Oracle Tile wurde seiner exponierten 19:10-Stellung vollauf gerecht.

Von Clément lange hinter dem führenden Gabiano versteckt, machte der Junior dem Ready-Cash-Sohn 800 Meter vorm Ziel Beine. In Windeseile holte das Orakel drei, vier, fünf Längen Vorsprung heraus, von denen es sich bis zum Pfosten ganz bequem leben ließ. Fast schon gelangweilt chauffierte ihn derjüngere der beiden Duvaldestin-Söhne zum zweiten Frankreich-Triumph bei drei Ausfahrten, was dem Sechsjährigen mit 40.500 Euro den fettesten Scheck „ever“ bescherte.

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Foto: paris-turf.com

Drei Längen zurück war Faubourg der „letzte Zweite“ der Saison 2022 vor Bazires Gently de Muze, der sich als Stärkster des Zulagenbandes entpuppte.

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-12-31/7500/10