(nn) Gävle, Donnerstag, 9. April 2020. Vor knapp zwei Wochen bei den Sto-Eliten hatte sie Ultra Bright in den Galopp getrieben und war zum „Dank“ dafür von I Love Paris aus der Deckung um eine halbe Länge abgeledert worden. Das war über 1640 Meter. In Gävle waren im den Stuten vorbehaltenen Påskägget 1000 Meter mehr zu bewältigen, und es ging aus den Bändern los - zwei Punkte, die Unique Juni sehr viel besser zu Gesicht stehen. Die am 5. Juni 2013 zur Welt gekommene Uptown-Yankee-Tochter, bei einigen Vincennes-Engagements für weite Wege gestählt, wurde prompt trotz 40 Meter Zulage zur Favoritin gekürt - mit 17:10 vielleicht etwas überraschend deutlich - und erfüllte diese Vorlage perfekt.

Unique Juni mit Umschauen © Facebook Gävletravet

Eine Vorentscheidung fiel am Start - schon mal gegen Saga Doc und die brandgefährliche Adi Gallia, die nicht glatt in die Partie kamen und, was den Schützling Nicklas Westerholms betraf, am Ende des Pulks weitermachen musste. Zweiter Knackpunkt war, dass Björn Goop mit I Love Paris (13) mehr übel als wohl nach innen musste, wogegen Unique Juni als nach der Absage Electra Jets einzig weitere Kandidatin des dritten Bandes außen bleiben durfte. Zunächst innerer Vierte, wurde I Love Paris durch Führungswechsel von Catwalk Ima über Linda’s Girl zu Melizza immer mehr zurückgeschoben und war schließlich innere Laternenträgerin. Schlechter konnte es kaum laufen.

Derzeit das gewohnte Bild: Siegerehrung ohne Publikum

Andererseits rückte durch die Weitergabe des Staffelstabs Unique Juni quasi ohne eigenes Zutun beständig weiter vor bis an die dritte äußere Stelle. Von dort nutzte Jörgen Westholm, dessen Lot derzeit prächtig in Schuss ist, 800 Meter vorm Ziel den Vorteil gegenüber der weiterhin gefesselten Rivalin und gab seiner Stute den Kopf frei. Er dachte gar nicht daran, sie hinter der ebenfalls in Spur drei gewechselten Trainingskameradin Féerie de Faël noch mal Luft schnappen zu lassen, sondern bretterte in vierter Reihe an ihr und dem Spitzenduo Melizza und Hunkydory Degato vorbei wie ein ICE.

Vier, fünf Längen waren rasch herausgeholt, während I Love Paris bei rund 40 Meter Rückstand erst im Scheitel des Schlussbogens freie Bahn hatte. Das war gegen das in überwältigender Manier ihren zehnten Volltreffer aus 64 Versuchen festmachende Juni-Girl viel zu viel, das sich mit den 150.000 Kronen ein propperes Osterei ins Nest legte. Selbst für den Ehrenplatz scheiterte die „Paris-Liebhaberin“, die dort nur sehr begrenzte Kostproben ihres Könnens verraten hatte, glatt um zwei Längen an der über sich hinauswachsenden Hunkydory Degato. Féerie de Faël raufte sich als „Beste der Armen“ zu Rang vier.

„Unique Juni war schon beim Ehrenplatz in Solvalla exzellent, nur hatten wir da einen schwierigeren Verlauf. Sie hat sich über Winter in Vincennes enorm entwickelt - das war richtig gut, wie sie gegenüber pfeilschnell an allen vorbeigeflogen ist“, war der in Romme beheimatete Westholm hellauf begeistert.

Påskägget -Stolopp - (int., Stuten ab dreijährig)

2640m Bänderstart, 20m Zulage ab 420.0001 SEK, 40m ab 1.000.001 SEK; 306.500 SEK

1.      Unique Juni                   2680   13,6     Jörgen Westholm              17              

         7j.br. Stute von Uptown Yankee a.d. Staro Unique von Supergill

         Be: Jan Spåls Invest AB; Zü: Maria Eriksson & Lars-Ove Blomkvist; Tr: Jörgen Westholm

Sieg: 17; Richter: überlegen 6 - 2 - 1 - Hals - 1½ - 1 - 2 Längen; 14 liefen (NS Electra Jet / Erkältung)

Zw-Zeiten: 17,3/500m - 15,2/1000m - 15,0/2000m - 11,7/letzte 500m

Wert: 150.000 - 75.000 - 37.500 - 19.000 - 12.000 - 8.000 - 5.000 SEK

Ebenso souverän löste Stonecapes Superb seine V75-Aufgabe. Der unscheinbare, alles andere als elegant trabende Ready-Cash-Sohn knatterte wie der Blitz an die Spitze und legte dort mit Erik Adielsson ein einsames Solo hin, das nach 1:14,3/2140m in den dritten Sieg bei lediglich neun Versuchen mündete. Verdient hat der von Reijo Liljendahl geformte vierjährige Wallach erst 254.800 Kronen und, bleibt er nervlich weiter so gut bei der Sache, einen lukrativen Marsch durch die V75-Klassen vor sich.

In der besten Klasse für Kämpen bis 2.700.000 SEK Gewinnsumme schlug endlich die Stunde des enorm zuverlässigen Minnestads El Paso mit seiner Besitzerin Rebecca Dahlén. Wie Unique Juni ist dem siebenjährigen Adrian-Chip-Sohn über Winter die französische Luft bestens bekommen; dort hat er bei sechs Auftritten mal eben umgerechnet rund 300.000 seiner 1,5 Millionen Kronen eingesackt. Wie sich die Bilder gleichen: Auch er hatte sich in seiner Heimat mit einem Ehrenplatz in neuer Rekordzeit von 1:10,5 bestens zurückgemeldet und machte in 1:10,9 den hochverdienten 17. Sieg perfekt - und das beim 50. Start. Nachdrücklicher kann ein Jubiläum kaum in Erinnerung bleiben. Die 30-jährige Blondine verpasste ihrem Paradepferd im zweiten Paar außen hinter Fossens Bonus eine exquisite Lage, machte ihm 600 Meter vorm Ziel die Socken richtig scharf, kreuzte an der Flanke von Tempomacher Ajlexes Cubano auf und ließ den im Einlauf locker links liegen. An dem Super-Light-Sohn robbte sich auch Michelangelo Ås vorbei, der auf den Sieger jedoch keinen Eindruck machte.

Eindruck machte erneut der V75-Umsatz. Nachdem bereits am Vortag die Wetter wegen eines V86-Jackpots 43 Millionen SEK aus den Taschen gekramt hatten, kamen am ersten Tag der österlichen V75-Serie 32,2 Millionen zusammen - ein sattes Plus im Vergleich zu den Vorjahren: 2018 waren 27, 2019 22 Millionen Kronen Umsatz in der Königswette des Gründonnerstags akquiriert worden.

Umsatz V75: 32.217.816 SEK

1. Rang: 210,1 Systeme à 39.863 SEK

2. Rang: 360 SEK

3. Rang: 37 SEK

Umsatz Top-7 (-): 684.215 SEK