Axevalla, Sonntag, 24. Juli 2022. Zwei Zweite der sechs Vorläufe vom 15. Juli holten vor 5.489 Zuschauern die ersten beiden Schecks in der 54. Edition des StoChampionatet für vierjährige schwedische Stuten, das zwar mit 2.640 Metern 500 Meter länger ist als die Derby-Stoet, aber dennoch als wichtigster Gradmesser fürs Stuten-Derby der Tre Kronors gilt, dessen Vorläufe am 23. August auf dem Plan von Jägersro stehen.
Eine glasklare Favoritin hatte sich in den Qualifiern, aus denen nur die beiden Besten in den Endlauf kamen, nicht herauskristallisiert. Felicia Zet war die Schnellste, aber mit lediglich acht Auftritten Unerfahrenste und Ärmste des Dutzends, Deborah S.H. die imponierendste Vorlauf-Siegerin - und der von der „4“ loslegenden Maharajah-Tochter fiel dann auch die Stellung der Favoritin hauchdünn vor Daniel Redéns vermeintlich erster Waffe Glamorous Rain zu, für die (und gegen Felicia Zet) sich Örjan Kihlström entschieden hatte.
Sie sollte im sprichwörtlichen Regen stehen, denn nachdem Lara Boko (7) pfeilschnell gegen Great Skills in Front geflogen waren - ihnen folgten Felicia Zet (1), Imhatra Am (9) und Chatty Kronos (10) - und Thomas Uhrberg außen auf der Bremse stand, übernahm der „Iceman“ mit der Breeders‘-Crown-Siegerin die Rolle des äußeren Anführers. Wohlweislich sehr zurückhaltend, denn Mika Forss gab von sich aus einen schneidigen Takt vor und führte meist mit zwei, drei Längen vor der Meute.
Hinter den beiden Grandes Dames des äußeren Flügels hielten alle die Füße still, so dass die weitere Reihenfolge A Perfect Face vor Global Collection, Ninepoints Candy, Kashmir River und Rihanna W.I. bis 600 Meter vorm Ziel Bestand hatte. Weil Kihlström weiter keine Anstalten machte, näher an die unentwegt Tempo bolzende Lara Boko heranzurücken, ging Thomas Uhrberg in die Offensive - eine willkommene Einladung an Adrian Kolgjini und alle, die noch etwas auf der Pfanne bzw. in Händen hatten, ihm zu folgen.
Richtig auf Schlagdistanz kam Deborah S.H. nie, und weil das Tor durch Glamorous Rains dezenten Rückzug sperrangelweit offen stand, hatte Daniel Wäjersten keine Mühe, Great Skills aus der Zwangsjacke zu befreien. Die Ready-Cash-Tochter aus dem Besitz der Bro Byggnads AB, für deren rot-goldene Farben auch schon Readly Express europaweit gewaltig Ehre eingelegt hat, nahm kraftvoll die geschonten Beine in die Hand und riss dank ihrer „großen Fähigkeiten“ Mika Forss und Lara Boko um einen „Hals“ aus allen durchweg realistischen Siegträumen.
Weil der äußere Flügel nicht wirklich nachdrücklich auf Touren kam, holte sich Felicia Zet als Dritte zugleich den imaginären Titel als Beste der Vorlaufsiegerinnen.
Neben den 2,4 Millionen Kronen, die dank der Premiechansningen, für die alle Stuten nominiert waren, in Great Skills‘ Kasse klapperten - für sie war’s der siebente und wertvollste Schuss ins Schwarze aus zwölf Versuchen, mit dem sie nun 2.987.500 Kronen ihr Eigen nennt -, gab’s den Rennrekord als Zuckerl dazu: Im Vorjahr hatte Honey Mearas mit 1:12,8 erstmals die 1:13er Barriere durchbrochen. Nun nahm Wäjerstens Darling noch mal 0,3 Sekunden davon weg.
Für den in Bergsåker lizensierten 32-jährigen Wäjersten, der seit rund drei Jahren zu Schwedens größten Nachwuchshoffnungen im Bereich der Trainer zählt, war dies der größte Coup seines bisherigen Sportlerlebens. Neben zweifellos vorhandenem eigenem Können durfte er von Glück sagen, dass Hans-Owe Sundberg Ende letzten Jahres sein Quartier endgültig geschlossen hatte und Great Skills ihm im November überstellt wurde.
„Es war fast schon göttliche Fügung, dass es für uns von Beginn an so brillant lief“, sprudelte es aus Wäjersten hervor, „sie war hinterm Auto mächtig geladen und kurz vor der Explosion, doch sie blieb glücklicherweise im Takt und bekam eine Traumlage hinter Lara Boko, bei der Mika nicht daran dachte, es allzu langsam zu machen. Das tat ihren Nerven sehr gut. Eine kleine Schrecksekunde gab’s, als ich sie im Einlauf herausnahm. Da machte sie einen falschen Schritt, und mir blieb fast das Herz stehen."
"Aber auch diese Klippe überstand sie, und als ich die Ohrstöpsel zog, legte sie den entscheidenden Zahn zu. Für den bisher glücklichsten Moment meines Sportlerlebens danke ich allen, die vor mir mit dieser Stute auf der Reise waren - in allererster Linie Hans-Owe Sundberg.“
54. StoChampionatet -Finale - (Gruppe I nat., vierjährige Stuten)
2640m Autostart, 2.400.000 SEK*
1. Great Skills 12,5 Daniel Wäjersten 58
4j.dklbr. Stute von Ready Cash a.d. Prowess Kronos von Andover Hall
Be: Bro Byggnad AB; Zü: Julinus AB; Tr: Daniel Wäjersten
Pflegerin: Martina Gilijam
2. Lara Boko 12,5 Mika Forss 64
3. Felicia Zet* 12,6 Björn Goop 102
4. A Perfect Face* 12,6 Adrian Kolgjini 144
5. Global Collection* 12,7 Carl-Johan Jepson 352
6. Deborah S.H.* 12,7 Thomas Uhrberg 45
7. Glamorous Rain* 13,1 Örjan Kihlström 47
8. Ninepoints Candy 13,2 Jörgen Westholm 749
9. Rihanna W.I. 13,4 Jorma Kontio 469
10. Imhatra Am* 13,4 Mats Djuse 87
11. Kashmir River 16,5g Petter Lundberg 181
12. Chatty Kronos 16,7g Magnus Djuse 423
*Vorlaufsiegerinnen
Sieg: 58; Richter: Kampf Hals - ¾ - k.Kopf - 2 - k.Kopf - 1½ Längen; 12 liefen
Zw-Zeiten: 07,5/500m - 12,9/1000m - 13,8/1500m - 13,2/2000m - Zng/letzte 500m
Wert: 1.200.000 - 600.000 - 300.000 - 144.000 - 96.000 - 60.000 SEK*
*Alle Prämien werden verdoppelt wegen der auch fürs StoChampionatet geltenden Premiechansningen, für die sämtliche Stuten angemeldet waren.
Video: https://www.youtube.com/watch?v=DleOlCWxZO8
V75-1 (-): Luringen La Ma / André Eklundh 77
V75-2 (Vierj.): Herman Hazelaar / Tomas Pettersson 178
V75-3 (Sto-Elit.): Barbro Kronos / Markus Svedberg 591
V75-4 (Consol.): Indira Split / Magnus Djuse 40
V75-5 (Dreij.): Destino D.J. / Jorma Kontio 23
V75-6 (Diam-Sto): Loaded Leila /Markus Svedberg 276
V75-7 (StoChamp.): Great Skills / Daniel Wäjersten 58
Umsatz V75: 29.643.616 SEK
1. Rang: 2,3 Systeme à 3.400.297 SEK
2. Rang: 10.606 SEK
3. Rang: 552 SEK
Umsatz Top-7 (Dreijähr.): 559.077 SEK