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Die Jugend vorn im Chor der Namenlosen
21. November 2022

Vincennes, Sonntag, 20. November 2022. Stell Dir vor, es ist Prix-d’Amérique-Zeit, und niemand will hin. Diesen Eindruck konnte man bei Durchsicht der Starterliste des Prix de Bretagne, der wie üblich den Reigen der Qualifikationsprüfungen zum Millionen-Rennen eröffnete, gewinnen.

Die Großen der Branche zeigten ihm fast sämtlich die kalte Schulter. Im Vorjahr hatte Face Time Bourbon in Rennrekordzeit kräftig auf die Pauke gehauen (und musste dem Amérique und der weiteren Rennkarriere wegen Gelenkproblemen Ade sagen), heuer war Flamme du Goutier die einzige Millionärin im 17 Pferde umfassenden Feld, aus dem der am Sonntagmorgen eingegangene Galius, Zweiter des Amérique 2022, als vermeintliches Aushängeschild auch noch gestrichen wurde.

Von den mehr oder weniger Namenlosen neigte sich die Gunst der Wetter Ampia Mede SM zu, die im Vorwinter nach einer furiosen Siegesserie auf bestem Weg in den Amérique schien - und dann fünf Wochen vor dem letzten Januar-Sonntag in der Form krass nachließ. Nicht müde wurde Trainer Fabrice Souloy damals zu betonen, die Italienerin habe nicht nur Klasse, sondern auch den nötigen Rennkopf, bei den Cracks der Szene mitzumischen.

Ihr Standardfahrer Franck Nivard hatte dem Bretagne bereits mit Kool du Caux, Ready Cash und Anna Mix seinen Stempel aufgedrückt und ging die 2.700 Meter durchaus offensiv an. Schneller als die kleine Kampfmaus begannen lediglich Hussard du Landret, Fakir du Lorault und der sich schließlich zum Tempomacher aufschwingende Gala Téjy.

Den äußeren Flügel befehligte Décoloration vor Ampia Mede SM, dem lange in dritter Spur umher geisternden Hatchet Man und Hussard du Landret, während sich innen auch Hooker Berry ein Plätzchen im vorderen Mittelfeld gesichert hatte. Als sich Gabriele Gelormini endlich bequemte, Gala Téjy als „Frontmann“ abzulösen, stand Ampia Mede SM ab dem Anstieg ohne Windbrecher da, was ihr nicht sonderlich gut bekam.

Zwar gelang es ihr, die am Ende völlig zusammenklappende Décoloration 500 Meter vorm Ziel auf der Kommandobrücke abzulösen, doch rüsteten die Räuber in Gestalt von Hussard du Landret, Italiano Vero, dem lange im Hintertreffen gehaltenen Hip Hop Haufor und auch Flamme du Goutier kräftig auf. Den mörderischen Punch des vorigen Winters hat die Italienerin etwas verloren - das wurde auf der Zielgeraden einmal mehr augenfällig.

Ganz außen segelte der von Christian Bigeon spät, dafür umso gewaltiger gebrachte Hip Hop Haufor am raufenden Rudel vorbei zum zehnten Sieg aus 32 Versuchen, mit dem er dennoch bei 345.170 Euro zu den ärmeren Schluckern zählen wird, wenn am 29. Jänner die runde Million auf dem Spiel steht.

Eine Länge dahinter hielt Hussard du Landret Platz zwei gegen Italiano Vero um einen „halben Kopf“ eisern fest und bestätigte damit seinen Überraschungserfolg im Critérium des 5 Ans vom 18. September. Eine weitere Länge dahinter rettete sich Ampia Mede SM gerade so vor Flamme du Goutier und Hooker Berry ins Ziel, der zu lange hinter dem nachlassenden Gala Téjy nach einem freien Pfad suchen musste.

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Foto: letrot.com

Nicht verborgen geblieben war den Rennrichtern, dass Hussard du Landret 100 Meter vorm Zielstrich ein wenig nach innen schwankte und die dort von hinten durchzustoßen suchende Flamme du Goutier aus dem Schwung brachte. Sie entschlossen sich, den Bird-Parker-Sohn hinter die Duvaldestin-Stute, die vermutlich auch in den bedeutenden Montés ihre Chancen suchen wird, zu platzieren, so dass Glücksmorchel Ampia Mede SM das Pflichtziel dieses Meetings, die Eintrittskarte für den Amérique, als Dritte doch noch schaffte.

Face Time Bourbons Rennrekord verfehlte Hip Hop Haufor um eine volle Sekunde. Dennoch darf Christian Bigeon, der Patron der seit Jahren speziell im Vincenner Winter-Meeting auf hohem Niveau präsenten Ecurie mit den weißen Farben und blauen Applikationen, dem weiteren Verlauf optimistisch entgegensehen und hat nach Séverino und Tiégo d’Etang ein hoffnungsvolles Eigengewächs für den „Jour J“ im Stall.

„Bergauf - das ist seine große Stärke. Er hat den Angriff bis zum Ende prächtig durchgestanden und ist eine Maschine mit eisernem Willen. Das kommt ihm auf der Zielgeraden entgegen“, kommentierte der 63-jährige.

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Christian Bigeon (r.) bei der Nachbesprechung (Foto: letrot.com)

Grummelnd verschwand Benoît Robin, der am 1. und 2. Dezember „zu Fuß gehen“ muss: „Die Rückstufung auf Platz fünf ist für mich unverständlich. Flamme du Goutier wäre bestenfalls Vierte geworden, aber keinesfalls Zweite. Jammerschade. Durch diesen Spruch müssen wir nun nacharbeiten und weiter hoffen, Hussard für den Amérique zu qualifizieren.“

Théo Duvaldestin gab zu: „Die Passage war ganz klar vorhanden, und ich habe meine Stute wuchtig hineingeworfen. Kurz darauf wich Hussard nach innen, und ich musste sie aufnehmen. Vielleicht wären wir nicht auf dem Podium gelandet, aber auf Platz vier in jedem Fall. Ampia Mede SM hätten wir gepackt.“    

Prix de Bretagne (Gruppe II int., vier- bis zehnj. Hengste und Stuten)
2700 Meter Bänderstart o.Z., 120.000 Euro
1.    Hip Hop Haufor    12,4    Christian Bigeon    64
    5j.br. Hengst von Up and Quick a.d. Villa Haufor von Notre Haufor
    Be / Zü / Tr: Christian Bigeon
2.    Italiano Vero    12,5    David Thomain    69
3.    Ampia Mede SM    12,6    Franck Nivard    29
4.    Flamme du Goutier    12,6    Théo Duvaldestin    180
5.    Hussard du Landret    12,4*    Benoît Robin    110
6.    Hooker Berry    12,6    Nicolas Bazire    100
7.    Gala Téjy    12,7    Thomas Chalon    980
8.    Fakir du Lorault    12,8    François Lecanu    410
9.    Florida Sport    13,0    Mathieu Mottier    1300
10.    Hatchet Man    13,1    Anthony Barrier    260
11.    Décoloration    13,2    Gabriele Gelormini    150
12.    Alcoy    13,7    Christophe Martens    1330
    Zarenne Fas    dis.r.    Jean-Michel Bazire    100
    Violetto Jet    dis.r.    Benjamin Rochard    1110
    Hokkaido Jiel    dis.r.    Matthieu Abrivard    730
    Rackham    dis.r.    Alexandre Abrivard    270
*als Zweiter wegen Störens von Flamme du Goutier 100 Meter vorm Ziel hinter die als Fünfte eingekommene Stute gesetzt
Sieg: 64; Richter: sicher 1 - k.Kopf - 1½ - Kopf - Kopf - 1 Länge; 16 liefen (NS Galius / verstorben)
Zw-Zeiten: 13,2/1200m - 12,9/1700m - 12,8/2200m
Wert: 54.000 - 30.000 - 16.800 - 9.600 - 6.000 - 2.400 - 1.200 Euro

Qualifiziert für den Prix d’Amérique 2023:
Hip Hop Haufor - Italiano Vero - Ampia Mede SM (Prix de Bretagne)

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-11-20/7500/4

Ein Traum mit Zukunft

Manchmal staunt der Fachmann, und der Laie wundert sich, wie der eine oder andere arrivierte Chauffeur zu Werke geht. Im Prix de Boissy-Saint-Léger für Vier- und Fünfjährige, die keine 285.000 Euro gewonnen hatten, schien sich Gabriele Gelormini mit dem nicht eben mit extraterrestrischen Formen antretenden Handy Bourbon die Mission „Bahnrekord“ auf die Fahne geschrieben zu haben.

Mit dem ersten Schritt ließ er den schmucken Fuchs mit der hellen Mähne knattern, was Lunge, Herz und Füße hergaben. 1:05,1 für die ersten 600 Meter war überaus ambitioniert, bergauf war’s mit 1:07,8 auch noch rasant genug - die Verfolger konnten sich früh die Hände reiben. Es kam, wie es fast zwangsläufig für den für Rainer Engelkes Haras Saint Martin antretenden Kaisy-Dream-Sohn kommen musste.

500 Meter vorm Ziel, als über Spur drei Bilo Jepson, Bacco del Ronco und Horsy Dream aufrüsteten, war der „Handy“-Akku leer und der „Bourbone“ verschwand im Funkloch. Schien es lange, als solle der seit dem 31. Dezember 2021 in Frankreich aktive Bilo Jepson aus dem Lot Vitale Ciotolas seinen fünften Frankreich-Treffer landen, so versah es aus dessen Windschatten Horsy Dream noch einen Tick effektiver.

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Foto: canalturf.com

Der in exzellenter Form fahrende Eric Raffin schaufelte den Scipion-du-Goutier-Sohn unter Rekordverbesserung von 1,7 Sekunden auf 1:10,1 leicht um 1½ Längen vorbei - für den noch amtierenden Champion der dritte Erfolg des Nachmittags. Wie von den „turfistes“ erwartet stellte Huwaga ihre katastrophalen Formen, die in keiner Weise 5,1-fache Sieg-Odds rechtfertigten, komplett Kopf.

Erstmals seit sechs Versuchen wieder mit Jean-Michel Bazire liiert, musste sich die Ready-Cash-Tochter erst aus der inneren Umklammerung schälen, bog als Siebte auf die Zielgerade und spritzte auf Platz drei. Da sollte der neunte Treffer nicht lange auf sich warten lassen…

„Eine solche Zeit in diesem Stil zu erzielen - das unterstreicht die Wertschätzung, die ich schon immer von ihm hatte“, war Trainer Pierre Belloche happy, „er musste ein Jahr aussetzen (von März 2021 bis März 2022 / Anm.d.Red.) und kann, bleibt er in dieser Form, vieles nachholen. Wir werden uns ansehen, welche Rennen für ihn passen. Ich denke, er wird am 3. Dezember im Prix Doynel de Saint-Quentin wieder am Start sein.“

Prix de Boissy-Saint-Léger (Gruppe III int., Vier- & Fünfj., keine 285.000 Euro; in den letzten zwölf Monaten nicht unter den ersten Drei einer Gruppe-I-Prüfung )
2100m Autostart, 80.000 Euro
1.    Horsy Dream    10,1    Eric Raffin    60
    5j.br. Hengst von Scipion du Goutier a.d. Bonanza du Closet von Prince Gédé
    Be: Ecurie du Closet; Zü: Jean-Marie Deschamps; Tr: Pierre Belloche
2.    Bilo Jepson    10,3    David Thomain    25
3.    Huwaga    10,5    Jean-Michel Bazire    51
4.    I Love Me    10,6    Yoann Lebourgeois    120
5.    Bacco del Ronco    10,7    Franck Nivard    220
6.    Heart of Gold    10,8    Matthieu Abrivard    440
7.    Berenice Bi    11,0    Jean-Charles Piton    1930
8.    Haribo du Loisir    11,1    Léo Abrivard    420
9.    Haziella d’Amour    11,3    Alexandre Abrivard    260
10.    Instinct d’Am    11,8    Mathieu Mottier    580
11.    Sahara Jaeburn    11,9    François Lagadeuc    280
12.    Handy Bourbon    12,1    Gabriele Gelormini    110
13.    Hector des Champs    14,8    Bruno Bourgoin    2370
    Impressionist    dis.r.    Louis Baudron    140
Sieg: 60; Richter: leicht 1½ - 2½ - ½ - 1 - 1 - 2½ Längen; 14 liefen
Zw-Zeiten: 05,1/600m - 07,8/1100m - 09,7/1600m
Wert: 36.000 - 20.000 - 11.200 - 6.400 - 4.000 - 1.600 - 800 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-11-20/7500/6

Vorneweg die Favoriten geputzt

Vom Herbst- ins Winter-Meeting verlagert, auf 2.700 Meter verlängert, nunmehr auch international offen und an einem Tag ausgetragen, hatten in den Prix Guy Deloison und Prix Cénéri Forcinal drei- und vierjährige Hengste und Stuten Gelegenheit, an 120.000 Euro zu kommen.

Schwer zu schlucken hatten die Favoritenwetter im Prix Cénéri Forcinal, in dem sich Philippe Allaires Callmethebreeze nach zuletzt schwächeren und/oder unglücklichen Auftritten vorm Sulky erstmals im Monté versuchte. Im Gegensatz zu Inshore, der ganz außen mit schwungvollem Galopp begann und sich über eine rote Karte nicht hätte beschweren dürfen, begann der Trixton-Sohn astrein und flitzte an Idéale du Chêne vorbei an die Tête.

Dahinter lag Intuition prominent vor Inouï Danica und Ici C’est Paris, während die ausgesprochen betulich in Gang gekommene Inès des Rioults nur noch Inshore hinter sich hatte. Vor der Tribüne gab Eric Raffin Indigo du Poret den Kopf frei, und David Thomain hatte nichts dagegen, sich vor Erreichen des unteren Bogens ablösen zu lassen.

Ab der Intersektion der kleinen Piste war der Spuk um Callmethebreeze vorbei, der sich zügig nach hinten abseilte und nicht mal mehr eine Statistenrolle spielte. Umso besser kam Intuition in Fahrt, an die sich Idéale du Chêne und Inès des Rioults koppelten. So leicht einzuschüchtern war Indigo du Poret indes nicht und zog seinen Stiefel eisern durch.

Im Bemühen, das Blatt zu wenden, kamen Intuition als erste und Inès des Rioults als dritte Angreiferin aus dem Takt, so dass der Dollar-Macker-Sohn zum sechsten Mal in seiner Karriere als Erster anschlug. Für den Ehrenplatz hatte Idéale du Chêne nichts mehr zu halten, denn endlos zurück sammelte Inshore tatsächlich noch den zerzausten Rest ein, von dem auch Callmethebreeze gemaßregelt wurde.

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Foto: equidia.fr

„Ehrlich gesagt wollte ich gar nicht unbedingt von vorn reiten, aber manchmal läuft’s eben anders, als der Plan ausgeheckt ist. Es war nicht zu zügig, ich lag außen, also hab ich mich entschlossen, ihn mal vorn zu installieren und zu sehen, was da käme. Er hat bisher so viel Pech gehabt, dass mich der heutige Sieg besonders für sein Umfeld freut“, gestand Raffin, der den Rückstand im französischen Championatskampf zu Alex Abrivard auf 13 Zähler verkürzte.

291 zu 278 Siege lautet der aktuelle Spielstand, wobei Raffin in der Wertung des „Sulky d’Or“ mit 233 zu 212 recht deutlich vorn liegt.

Prix Cénéri Forcinal - Monté - (Gruppe II int., vierj. Hengste & Stuten)
2700m Bänderstart o.Z., 120.000 Euro
1.    Indigo du Poret    13,5    Eric Raffin    81
    4j.br. Hengst von Dollar Macker a.d. Une Pluie du Poret von Mood West
    Be: José Davet; Zü: Gilles Maxime Renault; Tr: Stéphane Cingland
2.    Idéale du Chêne    13,6    Paul-Philippe Ploquin    100
3.    Inshore    14,9g    Alexandre Abrivard    150
4.    Ici C’est Paris    15,2    François Lagadeuc    300
5.    Inouï Danica    22,7    Christopher Corbineau    810
    Inès des Rioults    dis.r.    Benjamin Rochard    60
    Intuition    dis.r.    Adrien Lamy    19
    Callmethebreeze    dis.r.    David Thomain    64
Sieg: 81; Richter: leicht 2½ - 16 - 4 Längen; 8 liefen
Zw-Zeiten: 14,5/1200m - 14,0/1700m - 13,9/2200m
Wert: 54.000 - 30.000 - 16.800 - 9.600 - 6.000 (- 2.400 - 1.200) Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-11-20/7500/3

Für den Gigolo schlägt’s „13“

Als Auseinandersetzung der vier Guarato-Eleven Jaguar Wit, Jaguar Griff, Deus Zack und Juninho Dry mit den beiden Allaire-Schützlingen J’Aime le Foot und Just A Gigolo kam der Prix Guy Deloison als chronologisch letzte Gruppe-Prüfung nicht nur auf dem geduldigen Papier, sondern auch „aufm Platz“ daher.

Das beste Ende hielt zum 13. Mal in seiner Laufbahn Just A Gigolo in der Hand, doch war es ein extrem knappes Stück Arbeit, bis der nicht ganz unumstrittene Primus der französischen Generation „J“ die 54.000 Euro im Säckel hatte. Seinen Züchter, Besitzer und Vorbereiter dürfte es noch ein paar graue Haare mehr gekostet haben. Dabei lief‘s für die Musketiere des 63-jährigen exakt nach Matchplan.

Der mit zwei Monté-Erfolgen ins Sulky-Metier zurückgekehrte J’Aime le Foot setzte sich gegen Jack Tonic und Janka Somolli fürs Kommando durch, trat es auf Zielschildhöhe an Jakartas des Prés ab und holte es sich, rasch wieder nach außen beordert, zu Beginn der Steigung zurück. Hinter der die Todesspur beackernden Janka Somolli konnte Franck Nivard Just A Gigolos Pulver lange trocken halten, weil hinter ihm auch Jazzy Dancer, Jaguar Griff, Juninho Dy und Deus Zack die Füße still hielten.

Im Schlussbogen trat der Gigolo gewaltig an - und im Nu warf J’Aime le Foot das Handtuch im Galopp. Rasch war Just A Gigolo zwei, drei Längen voraus, aber noch lange nicht zu Hause. Juninho Dry, der ihm schon am 3. September im Prix Jacques de Vaulogé eins ausgewischt hatte, dachte gar nicht daran, den ersten Scheck ohne Widerrede vom Tisch zu lassen.

Der Fuchs kam vehement auf Touren und gegen den nunmehr 737.450 Euro reichen Gigolo nur um die berühmte Nüsternbreite zu spät. Drei Längen hinter diesen sich bis auf Messer bekriegenden Kampfhähnen bewies Deus Zack, hier auf dem Plateau de Gravelle am 14. Oktober über 2.100 Meter zum Champion européen des 3 Ans gekürt, dass er auch auf dem weiten Weg mitmischen kann, und hielt für „Bronze“ Jaguar Griff um eine knappe Länge in Schach.

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„Eine verdammt knappe Kiste! Gigolo hat sich zum Schluss so allein voraus ein wenig hängen lassen, während Juninho Dry förmlich explodiert ist. Mein Hengst trägt noch vergleichsweise schwere Eisen. Sobald es erlaubt ist, werde ich ihn barfuß versuchen. Jetzt wird er für den neu geschaffenen Prix Ready Cash am 11. Dezember vorbereitet, der mir wegen des ‚Namensgebers‘ sehr am Herzen liegt“, atmete Allaire erleichtert durch.

Paul-Philippe Ploquin hatte „gehofft, es hätte für uns gerade so gereicht. Am Anfang ist er leider oft etwas faul, so dass wir uns das Rennen wieder einmal von hinten anschauen mussten. Dafür ist er zum Schluss umso stärker. Zweimal Zweiter in Halbklassikern zu werden ist gut, einen zu gewinnen ist besser“, spielte er auf den Ehrenplatz mit Idéale du Chêne an.

Auch Juninho Dry wird wie Deus Zack im Prix Ready Cash präsent sein, in dem der Italiener über 2.100 Meter eher in seinem Element ist: „Auf dem langen Weg wollte ich nicht zu offensiv agieren und lieber in Deckung warten. Mit Juninho hatten wir eine prima Lokomotive. Als der beschleunigte, kam Deus Zack einfach nicht mit.“

Prix Guy Deloison (Gruppe II int., dreij. Hengste & Stuten)
2700m Bänderstart o.Z., 120.000 Euro
1.    Just A Gigolo    13,4    Franck Nivard    26
    3j.br. Hengst von Boccador de Simm a.d. Blue Valentine von Ready Cash
    Be / Zü / Tr: Philippe Allaire
2.    Juninho Dry    13,4    Paul-Philippe Ploquin    110
3.    Deus Zack    13,6    Eric Raffin    39
4.    Jaguar Griff    13,6    Romain Hué    230
5.    Jack Tonic    13,9    Théo Duvaldestin    100
6.    Joueuse du Mirel    13,9    Matthieu Abrivard    510
7.    Jakartas des Prés    14,0    Maxime Bezier    1120
8.    Jaguar Marancourt    14,0    Benjamin Rochard    1180
9.    Joyeuse    14,1    Mathieu Mottier    1130
10.    Jazzy Dancer    14,1    Anthony Barrier    1330
11.    Jaguar Wit    14,2    Tony Le Beller    660
12.    Janka Somolli    15,1    Jean-Paul Fichaux    1130
    J’Aime le Foot    dis.r.    David Thomain    44
    Jamaïca Turbo    dis.r.    Franck Ouvrie    530
Sieg: 26; Richter: Kampf k.Kopf - 3 - ¾ - 3½ - ½ - 1 - 1 Länge; 14 liefen
Zw-Zeiten: 14,3/1200m - 14,1/1700m - 13,9/2200m
Wert: 54.000 - 30.000 - 16.800 - 9.600 - 6.000 - 2.400 - 1.200 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-11-20/7500/8