East Rutherford / New Jersey, Samstag, 30. Dezember 2023. Der Ehrungen für Traber und Pacer gibt es viele in den USA. Die renommierteste ist jene, die der Kreis ausgewählter Journalisten des Standardbred-Rennsports, die sich in der United States Harness Writers Association vereinigt haben, als Dan Patch Award ausruft.
In diesem Jahr waren 129 Journalisten stimmberechtigt; die Ergebnisse wurden am Samstag, dem letzten Renntag auf Nordamerikas nobelster Adresse des Sulkysports The Meadowlands, verkündet.
Für die einzige „unanimous decision“ sorgte der dreijährige „Pacer of the Year“ Confederate, der lediglich zwei seiner 15 Matches nicht mit einer Ehrenrunde beschloss und mit 1.633.854 USD an Saisoneinkünften 2023 die Liste aller Standardbreds anführt; er konnte sämtliche 129 Stimmen auf sich vereinen.
Confederate (Foto: harnesslink.com)
Ihm am nächsten kam sein Alter ego bei den Trottern: Tactical Approach, mit Einkünften von 1.507.989 USD die Nummer zwei, kürten 126 „Schreiberlinge“ zum dreijährigen „Traber des Jahres“.
Am engsten ging es bei den zweijährigen Trabern zu: Den Titel holte sich der bei zehn Versuchen nur einmal bezwungene Karl, der ein Scherflein von 1.041.977 USD anhäufte. Seine einzige Niederlage kassierte er gegen T C I, den Sieger der Mohawk Million, den er anschließend zweimal bezwang.
Der von Ron Burke gemanagte T C I, nach dem karibischen Urlaubspardies Turks and Caicos Islands benannt, gewann zehn seiner zwölf Starts und scheffelte mit 1.238.870 USD deutlich mehr.
Aus den Quartieren von Ronald Burke, Åke Svanstedt und Nancy Takter kommen je zwei Titelträger. Im Kreis der Stallions sorgten Tactical Landing und Walner bei den Trabern sowie Sweet Lou und Always B Miki bei den Passgehern mit jeweils zwei Zöglingen für Furore.
Die Titelträger / Traber:
Zweijährige Hengste und Wallache (Stimmen)
Karl 77 von Tactical Landing; Trainerin Nancy Takter
T C I 48
Zweijährige Stuten
Soiree Hanover 82 von Walner; Trainer Lucas Wallin
Warrawee Michelle 31
Dreijährige Hengste und Wallache
Tactical Approach 126 von Tactical Landing; Trainerin Nancy Takter
French Wine 2
Dreijährige Stuten
Bond 121 von Southwind Frank; Trainer Åke Svanstedt
Sadie Hanover 2
Ältere Hengste und Wallache
It’s Academic 87 von Uncle Peter; Trainer Ronald Burke
Southwind Tyrion 34
Ältere Stuten
Jiggy Jog 122 von Walner; Trainer Åke Svanstedt
M-m’s Dream 2
Die Titelträger / Pacer:
Zweijährige Hengste und Wallache
Captain Albano 107 von Captaintreacherous; Trainer Noel Daley
Better is Nice 9
Zweijährige Stuten
Geocentric 87 von Sweet Lou; Trainer Brian Brown
My Girl EJ 30
Dreijährige Hengste und Wallache
Confederate 129 von Sweet Lou; Trainer Brett Pelling
Dreijährige Stuten
Sylvia Hanover 105 von Always B Miki; Trainerin Mark Steacy
Twin B Joe Fresh 21
Ältere Hengste und Wallache
Bythemissal 111 von Downbytheseaside; Trainer Ronald Burke
Tattoo Artist 14
Ältere Stuten
Grace Hill 104 von Always B Miki; Trainer Virgil Morgan jr
Max Contract 15
Aus dem Pool der zwölf „Divisions“-Gewinner werden am Sonntag, 25. Februar anlässlich der Jahreshauptversammlung der USHWA im Hotel Rosen Shingle Creek zu Orlando/Florida Pacer, Trotter und Horse of the Year 2023 gekürt, wobei Confederate bei den Pacern und in der Kategorie „Horse of the Year“ favorisiert ist.
Kung Åke erstmals „Trainer of the Year“
Bereits am 28. Dezember wurde Åke Svanstedt als „Trainer of the Year” proklamiert. Im Herbst 2013 vom kalten Schweden ins warme Florida auf die Farm seines langjährigen Besitzers Karl-Erik Bender übergesiedelt, setzte der damals 55-jährige gleich in seiner ersten kompletten Nordamerika-Saison überdeutliche Akzente.
So stellte er beispielsweise mit Sebastian K., den er aus Schweden „nachgeholt“ hatte, am 28. Juni 2014 auf Pocono Downs mit 1:07,7 einen Weltrekord für Traber aller Altersklassen auf, der für die Kategorie „1.000-Meter-Bahnen“ noch heute gilt. Natürlich zählen solche alten Schuhe nicht für die 2023er Wahl.
2023 komplettierte sein Quartier die ersten 50 Millionen Dollar an Gewinnen - insgesamt ist der „grüne Riese“, der einst von Bergsåker nach Axevalla gezogen ist, um die schwedische und europäische Traberwelt zu erobern, als Trainer bei 52,5 Millionen Dollar „Input“ angekommen.
2023 waren seine Pferde in allen Grand-Circuit-Matches vertreten, 24 seiner Schützlinge konnten sich in Stakes-Rennen, die mindestens 100.000 USD wert waren, als „Winner“ auszeichnen.
Im bislang besten Jahr seiner Nordamerika-Rallye verfehlte „Kung Åke“ mit 9.854.369 Dollar die Zehn-Millionen-Dollar-Hürde nur hauchdünn und war damit Zweiter hinter dem seit mehr als einem Jahrzehnt Lichtjahre voraus an der Spitze thronenden Ron Burke (27.552.426 USD).
Das Tüpfelchen auf dem I einer grandiosen Saison waren die Breeder’s-Crown-Finals: Vier der sechs bei den Trabern zu vergebenden Kronen wanderten durch Warrawee Michelle, Bond, Southwind Tyrion und Jiggy Jog in seinen Stall, dazu kamen zwei zweite Ränge. Sein Aushängeschild war die bis auf zwei Ausnahmen von Dexter Dunn gesteuerte Jiggy Jog, die 2023 acht ihrer elf Auftritte gewann, drei Ehrenplätze belegte und 1.038.486 USD bunkerte.
Wie Svanstedt erstmals zum Trainer wurde Scott Zeron, der „USHWA Rising Star“ von 2012, zum „Driver of the Year“ gekürt. Der 34-jährige gebürtige Kanadier fuhr zum ersten Mal in seiner Laufbahn binnen einer Saison mehr als zehn Millionen US-Dollar ein und war mit 10.063.089 USD Nummer sechs der von Yannick Gingras angeführten „money ranking list“.
Scott Zeron (Foto: hambletonian.com)
Er erwarb sich den Spitznamen „Perfect 10“, weil er den von Nancy Takter gecoachten Tactical Approach vom schwierigen Startplatz „10“ sowohl im Hambletonian wie in der Breeder’s Crown mit Köpfchen und dem nötigen Quäntchen Glück zum Triumph zirkelte.
Dieses Kunststück gelang ihm mit Tactical Mounds auch im New Jersey Classic Final für die dreijährigen Traber. Neben Tactical Landing saß er auch bei allen Engagements eines weiteren Millionärs in dessen Sulky: des ebenfalls 2020 geborenen Pacer-Wallachs It’s My Show, der für Linda Toscano 1.073.334 USD zusammenraffte.
