++ Toller dritter Platz für Julia Holzschuh bei der Europameisterschaft der Amateurfahrerinnen auf Malta hinter Lokalmatadorin Cherise Farrugia und Hiltje Tjalsma (Niederlande) ++ ++ Berlin: Mit Django Hill (1:13,5/2500 Meter Bänderstart) und Naykey (1:12,4/1900 Meter) gewinnt Michael Nimczyk sowohl den 2. Lauf der Gold-Serie als auch den 3. Lauf der Newcomer-Serie - Im Rahmen gelingen dem Goldhelm drei weitere Treffer ++ ++ Wels: Zwei bayerische Siege durch Hanke Palace Green (Robert Pletschacher) und Royal Joker (Marisa Bock) ++ ++ Skive: Überlegener Vier-Längen-Erfolg von Y Not Diamant (Robin Bakker) für Stall M.S. Diamanten und Stall Express im Lord Valentines Mindeløb (120.500 DKK) für Fünfjährige in 1:13,2/2060 Meter - Heinrich Nagels Reginald Dwight (Birger Jørgensen) Fünfter in 1:13,8 - Thomas Panschow mit den Stolle-Schützlingen Eye Catcher C und Dan CG Fünfter in 1:13,1/1600 Meter bzw. Fünfter in 1:14,5/2060 Meter - Usain Lobell (Robin Bakker) beim Comeback Fünfter in 1:13,0/2060 Meter ++ ++ Romme: Christian Ferstl mit Sonja Tinters Banana Joe aus zweiter Reihe Fünfter in 1:16,6/2140 Meter ++ ++ Dienstag: PMU-Matinée in München - Vier Rennen ab 11:35 Uhr ++ ++ 1. Mai: BILD-Pokal in Gelsenkirchen mit Top-Besetzung - Gio Cash vs. Derbysieger Schampus - Auftakt der Dreijährigen-Kriterien mit zwei 7.000-Euro-Läufen - Zwölf Prüfungen ab 13:08 Uhr - Karlshorster Amateur-Meisterschaft mit vier Wertungsläufen - Zehn Rennen ab 12:55 Uhr ++
Die Hoffnung erfüllt sich mit dem letzten Schritt
31. Dezember 2023

Vincennes, Samstag, 30. Dezember 2023. Den größten Tag nicht nur dieses Winter-Meetings, sondern der gesamten Saison hatte wie immer um die Jahreswende am Samstag vor dem Prix de Bourgogne der Reiternachwuchs.

Jene Apprentis (Lehrlinge) und Lads-Jockeys, die keine 50 Siege im Bordbuch stehen haben, damit noch nicht den Status eines „Jockeys“ erfüllen und sonst eher im Schatten des großen Sports stehen, durften sich mit gestandenen Vierbeinern präsentieren, die keine 615.000 Euro verdient hatten.

Mit dem Prix Yvonnick Bodin, dem Volksmund als „Cornulier der Lehrlinge“ geläufig, wird des im August 2001 bei seinem ersten Montéauf tragische Weise bei einem Sturz zu Tode gekommenen Cousins von Alexandre und Matthieu Abrivard gedacht.

Von vier (Tamara Mathias-Maisonette) bis 48 Siege der Marine Beudard reichte die Spannbreite bei den Zweibeinern der 13 „Zentauren“ in der 2.700-Meter-Prüfung, „die zu gewinnen der Traum eines jeden Lehrlings ist“, wie der mit 29 Treffern zu den Erfahreneren zählende Tom Vlaemynck Debost im Vorfeld geäußert hatte.

Er war mit dem aus den letzten vier Versuchen dreimal auf Gruppe-Level erfolgreichen Granit Méslois, der nach Aussage seines Trainers Pierre Belloche „erst jetzt im Alter von sieben Jahren richtig begriffen hat, worum es im Sport geht“, haushoher Favorit - und fiel wie die Titelverteidiger Django du Bocage und Estelle Croisic, die stets am Ende des Pulks nie einen Moment hatten, kräftig auf die Nase.

Entscheidend war wohl, dass der Fuchs mit dem großen Keilstern nur mäßig auf die Beine fand und hinter Esperanza Idole, dem sich bergauf aus der Party im Galopp stehlenden Fulton und Dimo d’Occagnes nur Vierter der äußeren Garde war. Fürs Tempo war Marine Beudard zuständig, die dem aus 72 Versuchen 18-fachen Sieger Filou d’Anjou mächtig Beine machte und vor den inneren Verfolgern Epsom d’Herfraie, Edition Géma und Duc du Lupin eine schneidige Pace vorlegte.

800 Meter vorm Ziel begannen Epsom d’Herfraie in zweiter und Granit Méslois in dritter Spur mit der Verfolgung des „Spitzbuben“, der sich davon nicht erschüttern ließ. Mit drei Längen Vorsprung vor dem schon kräftig bemühten Granit Méslois bog der Othello-Bourbon-Sohn auf die „via triumphalis“ ein, und wenig deutete daraufhin, dass ihm der Sieg noch aus den Händen gleiten könnte.

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Noch führt Filou d‘Anjou (Foto: geny.com)

Die Rechnung war jedoch ohne die Wirtin gemacht: Esperanza Idole ließ aus dem Windschatten des gar nicht mehr granitenen Favoriten die Beine fliegen, dass es für Marius Durville eine wahre Freude war. Das sechste, letzte und beste Fohlen der im Juni 2021 eingegangenen, 2,2 Millionen Euro reichen und 1:09,8 schnellen Weltenbummlerin Fan Idole, die ihren Fahrer und Trainer Richard-William Denéchère weltberühmt gemacht hat, fraß die Meter im Sauseschritt und war im Ziel gleichauf mit Filou d’Anjou.

Erst auf den zweiten Blick und nach Vergrößerung des Fotos war zu erkennen, dass die Braune mit der langen breiten Blesse die Nüstern um die berühmte Haaresbreite eher an der imaginären Linie hatte und im fünften Anlauf nach den Platzierungen acht, fünf, zwei und drei - allesamt auf dem Plateau de Gravelle - endlich den ersten Wurf auf Gruppe-Ebene versenkte. Insgesamt war’s der 15. Treffer aus 86 Versuchen, der die Quido-du-Goutier-Tochter auf 538.230 Euro hievte.

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Foto: paris-turf.com

Happy war Besitzer und Trainer Noël Langlois, der sonst eher selten im Rampenlicht steht, denn auch für ihn wie für Marius Durville war’s der erste halbklassische Sieg: „Der Verlauf war völlig anders als erwartet. Wir waren davon ausgegangen, dass Granit Méslois zeitig in Front kommt, und an ihm galt es sich zu orientieren. Marius hat die Strategie perfekt umgestellt, sich auf den letzten Metern ganz klein gemacht und auf Esperanzas Hals gelegt. Ich denke, dies hat uns die entscheidenden Zentimeter gebracht und mich in meiner Meinung bestätigt, dass er ein vorzüglicher Reiter ist.“

Der so gelobte 19-jährige strahlte: „Das ist die Krönung einer großartigen Saison“, in der er in der Punktwertung der Reiter-Lehrlinge vorn liegt und im Monté die Linie 21 Mal als Erster passiert hat. „Zur Hälfte der Zielgeraden hatte ich das Gefühl, es könne doch noch klappen. Filou ließ ein wenig nach, während meine Stute Meter um Meter aufholte.“

Langlois, per Telefon von Denéchère beglückwünscht, der offensichtlich die Karrieren der Fan-Idole-Kinder aufmerksam verfolgt, nimmt als nächste Aufgabe den Prix de Cornulier dezent ins Visier: „So gewaltig sind die Unterschiede zur Monté-Spitze nicht, das 21-Tage-Intervall passt perfekt, Esperanza ist prächtig drauf - warum sollen wir es nicht wagen?“

Prix Yvonnick Bodin - Monté - (Gruppe III nat., Sechs- bis Zehnj., keine 615.000 Euro)

2700m Bänderstart o.Z., 90.000 Euro

1.      Esperanza Idole           12,0     Marius Durville                            85

         9j.br. Stute von Quido du Goutier a.d. Fan Idole von Le Ham

         Be / Tr: Noël Langlois; Zü: Serge Laroche

2.      Filou d‘Anjou                 12,0     Marine Beudard                        180

3.      Granit Méslois               12,1     Tom Vlaemynck Debost            16

4.      Edition Géma                12,3     Céline Jary                                830

5.      Epsom d‘Herfraie         12,4     Inès Fraigne                              130

6.      Galet Sted                      12,5     Benjamin Chauve-Laffay         81

7.      Duc du Lupin                 12,7     Mathias Potier                         1150

8.      Django du Bocage       12,8     Estelle Croisic                           270

9.      Dimo d‘Occagnes        12,8     Tiphaine Levesque                  360

10.    Dick des Malberaux     13,1     Tamara Mathias-Maisonette 1310

         Fulton                              dis.r.    Floribert Wartel                         160

         Fakir de l‘Ecluse           dis.r.    Thomas Roullier                       430

         Giant Méslois                dis.r.    Théo Raffin                                330

Sieg: 85; Richter: Kampf k.Kopf - 3 - 2½ - 2½ - 1½ - 2½ Längen; 13 liefen

Zw-Zeiten: 11,5/1200m - 11,4/1700m - 11,8/2200m

Wert: 40.500 - 22.500 - 12.600 - 7.200 - 4.500 - 1.800 - 900 Euro

Video: https://www.letrot.com/courses/2023-12-30/7500/6

Ibiki de Houëlle - Scharte gründlich ausgewetzt

Im Gegenstück für die „gefahrenen“ Traber, dem Prix Bar-le-Duc (Kategorie A) für fünf- bis zehnjährige „Europäer“, die keine 625.000 Euro reich waren und in dem es wie im Prix Yvonnick Bodin um 90 „Mille“ ging, kann Christian Bigeon die Hoffnung auf eine neuerliche Amérique-Teilnahme seines Hip Hop Haufor nach maßgerechtem Verlauf wohl endgültig begraben.

Das lag durchaus nicht an den 25 Metern Zulage, die der Braune mit der markanten Kopfzeichnung wie auch Happy Valley, Eric the Eel und die vor dem Prix de Cornulier ohne Interesse mal vorm Wagen trainierte Ina du Rib über 2.875 Meter vor der Brust hatten. Den Start nämlich bekam der frische Sieger des Prix Jean Dumouch vom 17. Dezember ausgezeichnet hin und wurde von Happy Valley vor der Tribüne ins Vordertreffen gezogen, wo nach Iceland Falls und Fanfaronneur bereits Ibiki de Houëlle regierte.

Der zeigte sich vom gescheiterten, letztlich auf Platz sieben endenden Fluchtversuch im Prix Ténor de Baune vor gerade mal sechs Tagen blendend erholt. Wie an der Schnur gezogen erledigte der Up-and-Quick-Sprössling mit Eric Raffin die Aufgabe als 18:10-Chance in 1:13,1/2850m und passierte die Linie 3½ Längen vor dem wie üblich enorm kampfstarken Eric the Eel (1:12,7).

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Foto: letrot.com

Der dänische „Aal“ verbesserte sich bergauf in dritter Spur und servierte Hip Hop Haufor gnadenlos ab, der sich dort in der Halbspur hinter Ibiki de Houëlle und Happy Valley (12,8) viele Optionen offen hielt. Im letzten Bogen kam jedoch viel zu wenig von dem rundum ohne „Schuhe“ aufgebotenen Sechsjährigen, den sein Chauffeur bereits 300 Meter vorm Ziel kräftig anfassen musste.

Stärker als er waren Happy Valley und auch Floréal, so dass dem bei 66:10 notierten Hip Hop Haufor als zweiter Wettchance acht Längen hinter dem Sieger in 1:13,0/2875m nur ein ernüchternder fünfter Platz blieb.

Video: https://www.letrot.com/courses/2023-12-30/7500/3