(nn) Vincennes, Sonntag, 7. Februar 2021. Der erste „Sonntag der Revanchen“ war wie gewohnt den Monté-Spezialisten vorbehalten, die über die Sprintstrecke von 2.175 Metern den mit 200.000 Euro dotierten Prix de l’Île de France im Visier hatten.
Selbst die Abwesenheit des an einem Sehnenschaden laborierenden Titelverteidigers Bilibili, der nun auf den nächsten Winter hoffen muss, um seine brillante Monté-Karriere beschließen zu können, und von Cornulier-Siegerin Bahia Quesnot, der Junior Guelpa einen dritten Auftritt binnen 14 Tagen wohlweislich ersparte - im Prix d’Amérique hatte sie als Fünfte reiche Ernte gehalten -, lockte lediglich acht Aspiranten hinter dem Ofen hervor, von denen der Italiener Zlatan auch noch absagen musste.
Nach ihrem zweiten Platz im Cornulier wurde Flamme du Goutier auf den Favoritenschild gehoben und dieser Rolle mit Hurra gerecht. Man kann
und Standardreiter Antoine Wiels zu diesem Pferd nur gratulieren, das spätestens nach diesem Sonntag im Notizbuch eines jeden Trabrennsport-Enthusiasten vermerkt sein sollte. Dem Trainer, weil er der großrahmigen Braunen viel Zeit zum Reifen gelassen hat, wie es das französische Rennsystem ermöglicht. Das hält auch für die Fünfjährigen exzellent dotierte Jahrgangsrennen parat, so dass in jungen Jahren nichts übers Knie gebrochen werden muss und erst spät mit dem Geldscheffeln begonnen werden kann.
Nach Bélina Josselyn und Gu d’Héripré ist die immer heller lodernde „Flamme“ das nächste höchst beredte Beispiel der letzten Jahre, die Duvaldestin erstmals im Critérium des 5 Ans Ende August 2020 ins Gruppe-Feuer geschickt hat. Dort belegte die Ready-Cash-Tochter hinter Face Time Bourbon und Feliciano auf Anhieb Platz drei und schoss fortan wie eine Rakete nach oben. Sieg und Platz zwei in den klassischen Montés des Prix de Normandie und Prix des Elites sowie der Ehrenplatz im Cornulier stemmten ihr Konto in Windeseile um 389.500 auf 540.570 Euro.
Nun kamen 90 „Mille“ Frisches für die Allrounderin hinzu, die erst 33 Auftritte auf dem Buckel hat und auch vorm Sulky eine exzellente Figur abgibt. Wiels, auch beim vierten Ausritt ihr Reiter, hatte aus dem Fehler im Cornulier - wenn es denn überhaupt einer war - die richtige Lehre gezogen. Vor 14 Tagen hatte er etwas früh attackiert, war an Bahia Quesnot schon mit Hurra vorbei, als die eiserne Lady mit dem zweiten Atem doch wieder zurückschlug.
Diesmal wartete er länger, ging 600 Meter vorm Ziel den Angriff Fado du Chênes nicht mit, was viele mutmaßen ließ, ihr „Tank“ sei leer. Mitnichten! Cool bis ins Mark baute Wiels die Stute hinter Etonnant und Fado du Chêne auf. 300 Meter vorm Ziel zwei kaum sichtbare Klapse auf den Hals - rumms legte die Stute den nächsten Gang ein, und ab ging die wilde Post, dass die beiden Herren der Monté-Schöpfung nur verdattert hinterdrein schauen bzw. sich auf den Ehrenplatz konzentrieren konnten. Mit Brio düste sie unangefasst in tollen 1:10,8 - 0,8 Sekunden über dem im Vorjahr von Bilibili und Etonnant aufgestellten Rennrekord - zum zweiten klassischen Treffer, mit dem sie 630.570 Euro reich ist.
War die Frage nach der Siegerin im Handumdrehen geklärt, so blieb jene nach dem Ehrenplatz umso spannender. Etonnant verteidigte ihn mit Klauen und Zähnen gegen Fado du Chêne und die dicht dahinter anschlagende Etoile de Bruyère, die Charles Dreux zu den großen Montés des Jahres punktgenau in Schuss hatte. Nicht ganz so gut wie im Cornulier verkaufte sich der Belgier Jerry Mom; der Bruder des 2018er Siegers Traders war doch schon deutlich abgehängt, aber immer noch um Klassen besser als Feeling Cash. Der einzige Millionario im schmalen Feld ist nur noch ein Schatten jenes Giganten, der sich in jungen Jahren mit Fado du Chêne epische Schlachten um die Monté- Jahrgangskrone geliefert hat.
Der Rennverlauf
Etwas überraschend kam Etoile de Bruyère am zügigsten in Gang, aber lange warten musste sie auf Etonnant wahrlich nicht, der ihr noch vorm Einbiegen in den Joinviller Bogen das Kommando entriss. Hellwach war auch Flamme du Goutier und postierte sich als innere Dritte vor dem wie gewohnt ganz außen eindrehenden Fado du Chêne, Jerry Mom, Feeling Cash und der am Gipfel ausfallenden Daïda de Vandel.
Ab 600 Meter vorm Ziel befand es Paul-Philippe Ploquin bei weiterhin knackigem Tempo an der Zeit, in zweiter Spur nach dem Rechten zu sehen. Noch sparte Wiels seiner Stute innen jeden Meter. Erst 150 Meter weiter legte er Flamme du Goutier in Fados Windschatten und holte weitere 150 Meter später zum alles entscheidenden Donnerschlag aus. Da war der todmüde Feliciano längst um eine „Weile“ abgehängt und hatte ebenso Jerry Mom mit der Vergabe der zweiten bis vierten Prämien nichts mehr zu tun.
Prix de l’Île de France - Monté - (Gruppe I int., fünf- bis elfj. Hengste & Stuten)
2175m Bänderstart o.Z., 200.000 Euro
1. Flamme du Goutier 10,8 Antoine Wiels 18
5j.br. Stute von Ready Cash a.d. Utopie du Goutier von Kaisy Dream
Be: Ecurie Saint Martin; Zü: S.C.E.A. des Bissons; Tr: Thierry Duvaldestin
2. Etonnant 11,1 Anthony Barrier 37
3. Fado du Chêne 11,1 Paul-Philippe Ploquin 140
4. Etoile de Bruyère 11,1 Adrien Lamy 150
5. Jerry Mom 11,6 David Thomain 490
6. Feeling Cash 12,5 Eric Raffin 100
Daïda de Vandel dis.r. Alexandre Abrivard 77
Sieg: 18; Richter: leicht 3 - Hals - ½ - 6 - 10 Längen; 7 liefen (NS Zlatan)
Zw-Zeiten: 09,9/675m - 10,1/1175m - 11,1/1675m
Wert: 90.000 - 50.000 - 28.000 - 16.000 - 10.000 - 4.000 (- 2.000) Euro
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-02-07/7500/7
Mit Einschläferungstaktik zum Erfolg
Nach dem frühen Fehler des haushohen Favoriten Free Man, der von Glück sagen konnte, nicht disqualifiziert zu werden, jedoch 40 Meter auf das schmale Siebener-Feld verlor, wurde der Prix de Rouen für sechsjährige Europäer, die keine 300.000 Euro verdient hatten, im Bummelzug-Tempo absolviert. Es schien, als wartete Gabriele Gelormini mit dem sofort nach vorn gepreschten Forum Meslois förmlich auf einen Angreifer, der aber lange nicht kommen sollte.
Kurz vorm Eintauchen in den Bogen von Joinville erbarmte sich For You Madrik, für den in zweiter Spur bei lächerlichem 1:16er Tempo längst wieder herangekommenen Free Man die willkommene Lokomotive zu spielen. Hinter Free Man, der ab dem Gipfel das Heft außen selbst in die Hand nahm, hielten Noble Superb und Favorite Fligny ihr Pulver trocken, innen mussten Filou d’Auvergnier, Flora Quick und Schlusslicht Rebella Matters tatenlos zusehen, wie bei weiterhin mauer Fahrt alles auf eine Sprintentscheidung zusteuerte. Die hatte es dann in sich.
Wer aus der Frontlage in dieser Klasse 1:07,8 für die finalen 500 Meter aufs Tapet schmettern kann, sollte nur schwer zu boxen sein. Genau dies traf auf den überaus solide durch den Winter gezogenen Forum Meslois zu, der den ersten Erfolg auf Gruppe-Niveau sicher vor For You Madrik sowie den Kopf an Kopf die Linie passierenden Filou l’Auvergnier und Noble Superb einsackte. Rebella Matters muss weiter auf ihren zweiten Frankreich-Sieg warten. Die überaus Gruppe-erfahrene Explosive-Matter-Tochter aus Jean-Michel Bazires „Norwegen-Abteilung“ konnte als Speedrakete aus hinterster Position bei dem horrenden Schlussakkord nur noch zu Platz fünf explodieren. Gründlich geputzt war Free Man, dem nur die letzte Prämie blieb.
Prix de Rouen - (Gruppe III int., Sechsj., keine 285.000 Euro)
2850m Bänderstart o.Z., 80.000 Euro
1. Forum Meslois 14,0 Gabriele Gelormini 97
6j.br. Hengst von Timoko a.d. Tiflosa Mesloise von Love You
Be: Denis Belloche; Zü: Ecurie Bois Doufray; Tr: Pierre Belloche
2. For You Madrik 14,1 Eric Raffin 76
3. Filou l‘Auvergnier 14,2 Franck Nivard 360
4. Noble Superb 14,2 Jean-Michel Bazire 79
5. Rebella Matters 14,2 Matthieu Abrivard 45
6. Favorite Fligny 14,3 Jérémy-Gaston van Eeckhaute 630
7. Free Man 14,5g Alexandre Abrivard 18
8. Flora Quick 14,6 David Thomain 970
Sieg: 97; Richter: leicht 1¼ - 1¼ - k.Kopf - Hals - ½ - 1½ Längen; 8 liefen
Zw-Zeiten: 16,0/1350m - 15,7/1850m - 15,2/2350m
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-02-07/7500/2
Moni Viking mit viel Verve
Besser lief’s für den Favoriten und für Norwegen im unmittelbar folgenden Prix de la Marne für Pferde, die keine 850.000 Euro gewonnen hatten und im heurigen Prix d’Amérique nicht auf dem Treppchen zu sehen waren. Ein gefundenes Fressen für die mit wenig Fortune im Millionen-Rennen engagierten Moni Viking, Chica de Joudes und Valokaja Hindö, denen Fakir du Lorault zeigen wollte, dass er durchaus im Rennen der Rennen eine halbwegs ansehnliche Figur hätte abgeben können, hätte er in den Prix du Bourbonnais und de Belgique die Qualifikation geschafft.
Nicht lange Federlesen machte Pierre Vercruysse, knöpfte dem ganz innen eindrehenden Blues d’Ourville eingangs der Tribünengeraden das Kommando ab und führte vor dem Fuchs mit der riesigen Blesse und Valokaja Hindö. Fast selbstverständlich verpasste Alain Laurent selbst in diesem Mini-Feld seiner unverwüstlichen Chica de Joudes ein Match durch die Todesspur, was insbesondere ihrem Anhängsel Moni Viking, dem Frisbee d’Am, Colonel, Fakir du Lorault und Eclat de Gloire folgten, bestens schmeckte. Unermüdlich drückte die einzige Stute m Feld, genauso erbittert verteidigte sich Express Jet.
An der Einmündung der kleinen Piste gesellte sich in dritter Spur Moni Viking hinzu. 200 Meter weiter sprangen sich fast gleichzeitig Frisbee d’Am und Colonel aus der feurigen Party, der auch Express Jet Tribut zollen musste und, bereits schwer auf dem Rückzug, ebenfalls aus dem Strich kam. Es wurde ein hartes Stück Arbeit für Matthieu Abrivard, bis sein kleiner Fuchs, immerhin Langstrecken-Weltrekordler auf 1.000-Meter-Bahnen, die sich unermüdlich wehrende Chica endlich im Sack hatte.
Eine Länge voraus gelang dem in Norwegen geborenen Maharajah-Sprössling der hart erkämpfte achte Treffer seiner Frankreich-Rallye, womit der Dritte der Prix de Bretagne und de Belgique seinen frühen Galopp im Amérique gründlich richtig stellte. Pech hatte der von hinten bis auf einen „Kopf“ an Chica de Joudes heranfliegende Fakir du Lorault: Die Gangart des Braunen genügte den Stewards nicht, die ihn nach „Enquête“ in die Reihe der Disqualifizierten einsortierten.
Prix de la Marne (Gruppe III int., Vier- bis Elfj., keine 850.000 Euro; ohne die ersten Drei des Amérique 2021)
2700m Bänderstart o.Z., 90.000 Euro
1. Moni Viking 12,5 Matthieu Abrivard 20
8j. Fuchshengst von Maharajah a.d. Jeunesse Dorée von Coktail Jet
Be / Zü: Jan Lyng, NO; Tr: Pierre Vercruysse
2. Chica de Joudes 12,6 Alain Laurent 92
3. Blues d‘Ourville 12,7 Benjamin Rochard 1010
4. Valokaja Hindö 12,7 Nicolas Bazire 900
5. Eclat de Gloire 12,8 Loris Garcia 90
Fakir du Lorault 3.dai François Lecanu 79
Express Jet dis.r. Pierre Vercruysse 250
Colonel dis.r. Jean-Michel Bazire 42
Frisbee d‘Am dis.r. Anthony Barrier 220
Sieg: 20; Richter: Kampf 1 - (Kopf) - 1½ - k.Kopf - 2 Längen; 9 liefen
Zw-Zeiten: 13,4/1200m - 12,9/1700m - 13,0/2200m
Wert: 40.500 - 22.500 - 12.600 - 7.200 - 4.500 (- 1.800 - 900) Euro
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-02-07/7500/3
Endlich Gelati Cut
Vor einer Woche nach der knappen Niederlage im Prix Bold Eagle gegen Aetos Kronos hatte Gabriele Gelormini schwer mit dem Traber-Gott gehadert: „Es ist wie verhext! Längst hätte dieser Gelati Cut mal einen großen Coup verdient, so zuverlässig wie er aufs Treppchen marschiert“, doch bis auf zwei Siege der Kategorie III war ihm dies verwehrt geblieben.
Auch im Prix Ovide Moulinet für die Generation 2016 schien der kräftige Fuchs mit der Stirnflocke maximal für den Ehrenplatz gut. Schließlich war mit Gu d’Héripré Frankreichs Primus jener Generation am Ablauf, nach dem famosen dritten Platz im Prix d’Amérique nicht nur als 725.900-Euro-Superschwergewicht, sondern bei 15:10 auch als Stellpferd der Quinté-Wette. Nach vier Fehlstarts und zwei abgebrochenen Versuchen ging das 13er-Feld im siebten Anlauf endlich auf die 2700 Meter weite Reise - wie erwartet mit Yoann Lebourgeois und dem aus 15 Auftritten 13-fachen Sieger Galius am Schalthebel der Macht.
Dem Fuchs von Sévérine Raymond folgten Gallant Way, Girolamo und Gamay de l’Iton, während Gimy du Pommereux, der kleine Bruder von Délia und Enino du Pommereux, die Arbeit nach wenigen hundert Metern im Galopp beendete. Den äußeren Takt gab Go On Boy vor Gallant River, Gu d’Héripré, Gelati Cut und Golden Bridge vor. In dritter Spur turnte Gala Téjy herum, der sich zum Anstieg vor Go On Boy setzte. Der umkurvte den Vordermann kurz vorm Schlussbogen und bekam sofort Besuch in Gestalt Gu d’Hériprés, den Gelormini keinen Moment aus den Augen ließ.
Als der haushohe Favorit ausgangs der letzten Kurve erste Schwächen zeigte und wenig später aus dem Rhythmus geriet, witterte der Italiener Morgenluft. Go On Boy war rasch gefrühstückt, mit dem wacker fightenden Galius musste er sich etwas länger beschäftigen, doch war dessen Widerstand 30 Meter vorm Pfosten gebrochen. Zwei Längen knöpfte Gelati Cut ihm bis zur Linie ab, feierte seinen siebten und bislang bedeutendsten Erfolg und ist mit den dafür ausgelobten 45.000 Euro nun 430.920 Euro reich.
Ebenso übersichtlich streckte sich Galius für den Ehrenplatz und erhielt gleichfalls den dicksten Batzen seiner Karriere gutgeschrieben. Pech für Riesenaußenseiter Girolamo, der die Nase hauchdünn vor dem ganz außen aus hinteren Gefilden heranfliegenden Gitano im Ziel hatte, von den Rennrichtern jedoch im Nachgang aus der Wertung expediert wurde, da er Golden Bridge eingangs der Zielgeraden die Beine weggefahren hatte. Kräftig mit mischten im dichten Getümmel um die besseren Gelder Gallant Way, der leicht enttäuschende Go On Boy und Gôut Baroque. Selbst Gamay de l’Iton erhielt für seinen Run „immer an der inneren Kante entlang“, bei dem er sich zum Schluss nicht mal voll entwickeln konnte, dank Girolamos Disqualifikation einen Futterkostenzuschuss.
Mit 1:12,6 verfehlte Gelati Cut den im Vorjahr von Falcao de Laurma auf 1:11,8 gedrückten Rennrekord recht klar, doch war diese Marginalie Gelormini völlig gleichgültig: „Ein krönender Meeting-Abschluss für Gelati Cut! Natürlich ist es nicht einfach, im Wochen-Abstand auf solch einem Niveau anzutreten. Das hat man ja an Gu d’Héripré gesehen. Wir hatten ein gutes Rennen, obwohl er auf den letzten 400 Metern außen alles allein bewerkstelligen musste. Sein Plus: Trotz des chaotischen Starts blieb er die Ruhe selbst. 100 Meter vorm Ziel wusste ich, wir würden uns Galius schnappen. Er ist ein komplettes Pferd, das auf allen Distanzen glänzen und mächtig antreten kann, und er ist ungeheuer mutig. Ich denke, Gesundheit vorausgesetzt, dass er ein Pferd für den Amérique 2022 ist.“
Nicht ganz zufrieden war Lebourgeois: „Ich denke, Galius kann das besser. Ohne Gelati Cuts Leistung schmälern zu wollen: Ein solches Rennen darf er nicht mehr aus der Hand geben. In der Schlusskurve musste ich noch nichts fahren, aber dann hat er nicht so explosiv beschleunigt, wie ich es von ihm gewohnt bin.“
Prix Ovide Moulinet (Gruppe II nat., fünfj. Hengste)
2700m Bänderstart o.Z., 100.000 Euro
1. Gelati Cut 12,6 Gabriele Gelormini 118
5j. Dkl.-Fuchshengst von Coktail Jet a.d. Variety Cut von Mambo King
Be / Zü: Ec. du Windcut; Tr: Romain Christian Larue
2. Galius 12,7 Yoann Lebourgeois 84
3. Gitano 12,8 Théo Duvaldestin 130
4. Gallant Way 12,8 Anthony Barrier 480
5. Go On Boy 12,8 Romain Derieux 99
6. Gôut Baroque 12,8 Alexandre Abrivard 350
7. Gamay de l’Iton 12,9 Tristan de Genouillac 1270
8. Gamble River 13,3 Eric Raffin 240
9. Gala Téjy 22,0 Thomas Chalon 1680
Girolamo 3.dai Franck Ouvrie 630
Gimy du Pommereux dis.r. Matthieu Abrivard 1040
Golden Bridge dis.r. David Thomain 320
Gu d‘Héripré dis.r. Franck Nivard 15
Sieg: 118; Richter: sicher 1½ - 1 - (k.Kopf) - ½ - k.Kopf - Kopf - ½ Länge; 13 liefen
Zw-Zeiten: 13,3/1200m - 13,4/1700m - 13,5/2200m
Wert: 45.000 - 25.000 - 14.000 - 8.000 - 5.000 - 2.000 - 1.000 Euro
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-02-07/7500/4
Upset zum Erfolg
Den Schlusspunkt unter die Gruppe-Serie durften im Prix Indienne internationale fünf- und sechsjährige Satteltraber setzen, die keine 275.000 Euro verdient hatten. 2200 Meter waren auf der kleinen Piste zu bewältigen. Die Lorbeeren samt 36.000 Euro holte sich ein Schwede, der erstmals unterm Sattel antrat und beim dritten Frankreich-Auftritt die dortige Siegpremiere feierte. Gerechnet hatten mit Upset Face aus dem Lot der Kolgjinis, die bis vor zwei Jahren eine Dependance in der Normandie betrieben, diese jedoch aus Kostengründen wieder aufgegeben hatten, nur wenige, was sich in Sieg-Odds von 121:10 spiegelte.
Flamboyant Blue vor France Brésil, Galactic, Gloria Berry innen, Gabiano vor Firos und All Wise As in zweiter, Upset Face mit Finger de Rodray in dritter Spur - so ging es in die vorletzte Kurve. Gegenüber machte Yoann Lebourgeois wie gewohnt mächtig Druck, und sein Partner spielte bestens mit. Zügig knöpfte er Flamboyant Blue die Führungsrolle ab und gab sie nicht mehr her. Irgendwie kitzelte der 36-jährige Schippchen um Schippchen aus dem bulligen Joke-Face-Sohn, der in einem erbitterten Finish Finger de Rodrey sowie der erst spät auf Hochtouren kommenden All Wise As um einen „Hals“ Paroli bot.
„Nach dem Attelé am 24. Januar hab ich seinem Umfeld empfohlen, es doch mal unterm Sattel zu versuchen. Freut mich, dass mein Rat so gut eingeschlagen hat. Ich hatte jederzeit etwas in der Hand, er war ausgesprochen mutig, und die kleine Piste scheint dem Hengst zu gefallen. Würde mich nicht wundern, wenn wir auf entsprechenden Parcours in den nächsten Wochen noch ein bisschen von ihm hören“, stellte Lebourgeois seiner Monté-Entdeckung ein Spitzenzeugnis aus.
Für die Kolgjinis dürfte das Balsam auf viele Wunden sein, denn nach der Hoch-Zeit mit Joke Face, Mosaique Face, Quick Fix, Dante Boko - an Revenue, Going Kronos, Raja Mirchi mag man gar nicht denken - ist seit einigen Jahren bei ihnen nicht nur in Frankreich ein ziemlicher Schmalhans zum Küchenmeister geworden.
Prix Indienne - Monté - (Gruppe III int., Fünf- und Sechsj., keine 275.000 Euro)
2200m Bänderstart o.Z., 80.000 Euro
1. Upset Face 12,6 Yoann Lebourgeois 121
5j.br. Hengst von Joke Face a.d. Iona LB von Supergill
Be: Ellerströmgruppen AB, SE; Zü: Anna Svensson & Lutfi Kolgjini, SE; Tr: Adrian Kolgjini
2. Finger de Rodrey 12,6 Mathieu Mottier 25
3. All Wise As 12,6 Alexandre Abrivard 33
4. Gabiano 12,8 Damien Bonne 250
5. Galactic 12,8 Matthieu Abrivard 210
6. Flamboyant Blue 13,0 Antoine Dabouis 130
7. Firos 13,1 Guillaume Martin 100
8. Géronimo de Busset 20,9 Antoine Voisin 1780
Gloria Berry dis.r. Jean-Yann Ricart 290
France Brésil dis.r. Eric Raffin 100
Sieg: 121; Richter: Kampf Hals - k.Kopf - 2½ - Hals - 2 - ½ Länge; 10 liefen
Zw-Zeiten: 13,2/1200m - 12,7/1700m
Wert: 36.000 - 20.000 - 11.200 - 6.400 - 4.000 - 1.600 - 800 Euro
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-02-07/7500/8
Mit einer bitteren Pille für deutsch-niederländische Interessen wurde der Nachmittag eröffnet. Der vor einer Woche im Speed so überzeugend siegende Because you love me sollte im Prix de Gournay-en-Bray für vierjährige Hengste und Wallache, die keine 52.000 Euro verdient hatten, für 50:10 gleich nachwaschen. Erneut gelang es Robin Bakker, den von Erwin Bot für die Gerrits Recycling Group trainierten Muscle-Hill-Sohn verdeckt im Vordertreffen zu platzieren.
600 Meter vorm Ziel attackierte er aus dem dritten Paar außen und lag eingangs der Zielgeraden klar auf „Silberkurs“. Einige Längen hätte er noch wettzumachen gehabt, um den eine Runde vor Schluss in Front gezogenen Hidalgo du Rib zu erwischen, als ihn ein kapitaler, mit der roten Karte garnierter Fehler aus allen Träumen riss. So hatte Jean-Loïc Claude Dersoir gar nichts mehr zu befürchten und schaukelte den Tabler-Sohn der Ecurie Rib in 1:13,3/2700m überlegen zum vierten Karrieresieg, für den es 19.800 Euro bzw. am Totalisator 67:10 gab.
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-02-07/7500/1