++ Heute: Andreas Marx' Chimichurri mit Rikard Skoglund in Romme (13:26 Uhr) - Die Stolle-Schützlinge Justwalkonboy, Karel G Greenwood, Illusion (Thomas Panschow) und Liten Frieda (Emma Stolle) in Charlottenlund - Beginn 16:00 Uhr ++ ++ Halmstad: Karin Walter-Mommerts Dimaggio Face (Adrian Kolgjini) Dritter in 1:17,1/2140 Meter - Cosmic Dimension (Markus Waldmüller) dis.rot - Färjestad: Stall Sinos' Idefix mit Jorma Kontio aus zweiter Reihe Fünfter 1:13,4/1640 Meter ++ ++ Trauer um Bernhard Holtmann - Der frühere Amateurfahrer, Besitzer und Züchter aus Warendorf ist am Samstag im Alter von 82 Jahren verstorben ++ ++ Sonntag: 2. Lauf der Gold-Serie in Berlin um 20.000 Euro mit Top-Besetzung - Dazu der 3. Lauf der Newcomer-Serie - Neun Rennen ab 13:00 Uhr ++
Diamantenes Präsent für „SHJ“
02. August 2020

Rättvik, Samstag, 1. August 2020. Viele hatten die Hoffnung schon aufgegeben, Diamanten, Robert Berghs drei- und vierjährig mit einer fürwahr imponierenden Bilanz von 17 Siegen, darunter jenen in Norrlands Elit-Serie, Königspokal, SprinterMästaren und Großer Preis von Deutschland, aus nur 26 Starts und 5,5 Millionen Barem aufwartendes und Ende 2017 Knall auf Fall zu Stig Johansson gewechseltes Juwel, würde noch mal ein „kleineres großes“ Rennen gewinnen.

In vielen passenden Aufgaben 2020 hatte der mittlerweile 7,5 Millionen Kronen karätige Adrian-Chip-Sohn zum Teil blamable Vorstellungen geboten. In Rättviks Ego Boys Minne, das an den berühmtesten Traber der kleinen, 5.000 Einwohner zählenden Stadt am Siljan-See erinnert, der im Jahr nach seinem denkwürdigen Elitloppet-Triumph 1973 über Flower Child an einem Halswirbel-Bruch plötzlich verstorben und im Winner Circle begraben ist, schnackelte es nach zweijähriger Durststrecke erstmals und insgesamt zum 24. Mal.

Einen neuen Rekord gab’s für den Traber einer Besitzergemeinschaft um Schwedens Eishockey-Idol Peter Forsberg gratis dazu: Erstmals in seiner Karriere gelang dem Siebenjährigen beim dritten hochkarätigen Treffen der Sprinter binnen acht Tagen nach Bollnäs-Loppet und Åbergs Memorial der Sprung „unter“ die 1:10-Barriere, an der er schon mehrere Male hauchdünn gescheitert war.

1:09,8 - zugleich neuer Bahnrekord - stehen nun für den Schützling des Altmeisters zu Buche, der am 26. Juli das 75. Wiegenfest gefeiert hat und sich sicherlich kein passenderes Geschenk hätte wünschen können. Nach wie vor hat er, dessen Kürzel „SHJ“ über mehr als drei Jahrzehnte jedem Traber-Enthusiast Europas ein Begriff war, 17 Traber auf seinem Musterhof in Upplands Västby unter den Fittichen.

Die Grundlage für den Sieg schuf Standardpilot Erik Adielsson am Start, den Favorit Heavy Sound an der „1“ nur mäßig hinbekam und lediglich im vierten Paar außen hinter Elian Web, Snowstorm Hanover und GlobalSatisfaction landete. Ganz anders Diamanten, der von der „4“ nur mit Chianti (2) gewisse Probleme hatte, die jedoch nach 250 Metern ausgeräumt waren.

Fortan zog er ziemlich unangetastet seine zügige Bahn, derweil Heavy Sound, um überhaupt noch etwas zu retten, nach 800 Metern in Spur drei wechselte und dort 200 Meter weiter in Gestalt von Snowstorm Hanover eine Lokomotive bekam, die im Einlauf einen kapitalen „Motorschaden“ erlitt: Nach einem kleinen Zwischenhoch war der in Europa bislang enttäuschende Kentucky-Futurity-Sieger von 2017 zeitig Richtung Abstellgleis unterwegs.

Diamanten indes hatte heute den richtigen Schliff. 100 Meter vorm Ziel konnte sich „Stig H“ beruhigt zurücklehnen, denn da war der letztlich souveräne Erfolg bereits bombensicher unter Dach und Fach. Seinen Sog nutzte Chianti, der Derby-Zweite zu Who’s Who, zum nicht minder gefährdeten Ehrenplatz vor einer Dreierbande, die Kopf an Kopf den Zielrichter passierte und aus der GlobalSatisfaction der Glückspilz und Heavy Sound die Pechmarie waren.

„Wir haben ihn erstmals im Amerikaner-Sulky angespannt. Ob das den Ausschlag gegeben hat?“ Adielsson war sich darob nicht sicher, befand aber: „Wir haben so viel Pech und Pannen mit ihm erlebt - er war einfach mal fällig. Trainiert hat er immer gut. Bei Sara (Wiklund), die den Hengst pflegt, bei Stig und natürlich bei den ambitionierten Besitzern, die über die ganze erfolgsarme Zeit still im Boot waren, ist die Freude riesig.“

Ego Boys Minne - Gulddivisionen - (int.)
1640m Autostart, 306.500 SEK
1.    Diamanten    09,8*    Erik Adielsson    33
    7j.br. Hengst von Adrian Chip a.d. Iata Käll von Ata Star L
    Be: Forspro AB & Mitbes.; Zü: Lars-Otten Froode; Tr: Stig Johansson
2.    Chianti    10,1    Björn Goop    280
3.    GlobalSatisfaction    10,4    Örjan Kihlström    173
4.    Elian Web    10,4    Torbjörn Jansson    39
5.    Heavy Sound    10,4    Kenneth Haugstad    27
6.    Esprit Sisu    10,5    Ulf Ohlsson    197
7.    Ural    10,5    Rikard Skoglund    241
8.    Nimbus C.D.    10,5    Peter Norman    540
9.    Ajlexes Cubano    10,5    Tomas Pettersson    3205
10.    Zack’s Zoomer    10,5    Emilia Leo    2044
11.    Snowstorm Hanover    11,7    Carl Johan Jepson    205
    West Wing    dis.r.    Magnus Djuse    2164
*Bahnrekord
Sieg: 33; Richter: leicht 2½ - 2 - k.Kopf - k.Kopf - 1 - Hals; 12 liefen
Zw-Zeiten: 09,0/500m - 10,8/1000m - 07,9/letzte 500m
Wert: 150.000 - 75.000 - 37.500 - 19.000 - 12.000 - 8.000 - 5.000 SEK

Vae Victis - der Name ist Programm

Doppelt so wertvoll war das aus drei Bändern gestartete ATG:s Sommartravet Final für jene Pferde, die im Juli in sechs V75-Runden die meisten Startpunkte gesammelt hatten. 300.000 der insgesamt 608.000 SEK wurden nach (für ihn) 2660 Metern leichte Beute für Vae Victis Club, der damit auch beim zweiten Schweden-Abenteuer nicht zu ballern war und seinen Trainer und Besitzer Daniel Redén schwärmen ließ: „Unglaublich, wie er sich entwickelt hat, seit er im Mai zu mir gekommen ist. Normalerweise starte ich Pferde nicht mit lediglich einer Woche Erholungsphase, doch der Sieg am vergangenen Samstag in Bollnäs war derart überzeugend und die heutige Aufgabe so passend, dass ich’s riskiert habe.“

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© harnesslink.com

Zum Vollstrecker war, wie könnte es anders sein, Örjan Kihlström auserkoren, der den Italiener, der mit 20 Siegen auf dem Kerbholz kein unbeleckter Waisenknabe war, bevor er zu Redén kam, aus dem zweiten Band glänzend ab- und im zweiten Paar außen hinter Guillaume Boko unterbrachte, derweil sich mit Mr Marvelous der gefährlichste der „Grundmarkler“ am Start um Kopf und Kragen sprang.

Für die Schlussrunde löste er Stall Happy Friends' Fuchs in der Todeslage ab, die sich für ihn als goldrichtige Richtung Sieg Numero zwei erwies. Mitte des Schlussbogens - dort wurde Tempomacher Exclusive Matter müde - befreite der „Iceman“ seinen Schützling von der Ohrenwatte. Der legte einen Gang zu und ließ Racing Brodda, die sich mittlerweile ins Vordertreffen gearbeitet hatte, viel leichter hinter sich, als der im Rennbericht vermerkte Vorteil von zwei Längen aussagt.

Auch hier gab’s einen Statistik-Nachschlag: In 1:12,3 hatte über diese Wegstrecke aus den Bändern in Schweden noch nie ein ausländischer Fünfjähriger sein Tagwerk vollbracht.

ATG:s Sommartravet Final (Gruppe II int.)
2640m Bänderstart; 20m Zulage ab 460.001, 40m ab 1.150.001 SEK; 608.000 SEK
1.    Vae Victis Club    2660    12,3*    Örjan Kihlström    19
    6j.br. Hengst von Mago d‘Amore a.d. Efra von Biésolo
    Be: Stall Zet (Daniel Redén); Zü: Momi Srl & All. Club Sas di Dubini, IT; Tr: Daniel Redén
2.    Racing Brodda    2680    11,9    Rikard Skoglund    60
3.    Vagabond Bi    2660    12,5    Carl Johan Jepson    172
4.    Exclusive Matter    2640    13,3    Johan Untersteiner    121
5.    Sir Henry P.Hill    2660    12,9    Jörgen Westholm    262
6.    Guillaume Boko    2660    12,9    Björn Goop    202
7.    Västerbo Grosbois    2680    12,6    Rauno Pollänen    738        
8.    Quarcia    2660    13,3    Kim Moberg    455
9.    Bythebook    2680    12,8    Erik Adielsson    299
10.    Master Sea    2640    13,9    Stefan Persson    417
11.    Raja Ribb    2660    13,5g    Felicia Molin    194
12.    Lukas Bris    2660    13,5    Oskar Kylin Blom    1602
    Mr Marvelous    2640    dis.r.    Ulf Ohlsson    87
*schwedischer Bänderstart-Distanzrekord für ausländische fünfjährige Hengste & Wallache
Sieg: 19; Richter: leicht 2 - Hals - 3 - 1½ - ½ - 2½ Längen; 13 liefen (NS Sam the Man / Fieber)
Zw-Zeiten: 11,2/500m - 14,9/1000m - 13,8/2000m - 10,3/letzte 500m
Wert: 300.000 - 150.000 - 75.000 - 37.000 - 20.000 - 13.000 - 13.000 SEK

V75-1 (Brons):    Jackpot Vrijthout / Björn Goop    36
V75-2 (Klass I):    Vien Ici / Ulf Ohlsson    90
V75-3 (Guld):    Diamanten / Erik Adielsson    33
V75-4 (5j. Kallbl.):    Våler Nikolai / Björn Goop    19
V75-5 (Klass II):    Enge Eros / Torbjörn Jansson    86
V75-6 (Silver):    Flash Håleryd / Ulf Ohlsson    131
V75-7 ():    Vae Victis Club / Örjan Kihlström    19

Umsatz V75: 90.177.032 SEK

1. Rang: 978,7 Systeme à 23.956 SEK
2. Rang: 287 SEK
3. Rang: 34 SEK

Umsatz Top-7 (Klass II): 1.745.813 SEK