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Des Prinzen furioser Saisoneinstand
12. März 2023

Halmstad, Samstag, 11. März 2023. Nicht zu viel versprochen hatten Per Nordström und die Auguren über die körperliche Verfassung des nach vier Monaten winterlicher Aufbauarbeit erstmals wieder in einer „namenlosen“ Gulddivisionen antretenden Önas Prince.

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Foto: hallandsposten.se

Jenes stichelhaarigen Hengstes, der vor zwei Jahren als Vierjähriger alles gewonnen hatte, was es zu gewinnen gab - mit Ausnahme des Derbys. Das ging damals an den inzwischen in der Versenkung verschwundenen Calgary Games, der als Schwedens größter internationaler Hoffnungsträger 2021 zu Schwedens Pferd jenes Jahres gekürt worden war.

Den schwierigen Wechsel von den „geschützten Jungspunden“ in die Erwachsenenklasse, der bei rund acht Millionen Kronen auf dem Buckel kein Zuckerschlecken ist, hatte der Prinz ganz ordentlich hinbekommen und es immerhin ins Elitloppet-Finale geschafft. Das ist heuer wieder das erste große Saisonziel, wie Nordström nach locker vollbrachter 25. Sieg-Tat, die sein Juwel auf 9.824.457 SEK stemmte, rundheraus zugab.

Natürlich ließ es sich Önas Prince nicht nehmen, von der „6“ mit bekanntem Turbo-Antritt den Taktstock vor Super Nice (4) und Bandit Brick (3) an sich zu reißen. Für Conrad Lugauer indes, der für den bekennenden Langsamstarter Ferrari Sisu mit der „1“ kein gutes Los gezogen hatte, ging der erste Schuss im wahrsten Sinn knüppeldick nach hinten los.

Mit seinem bereits vor der Startmarke galoppierenden Nachbarn Baron Gift (2) geriet der Ferrari aneinander und musste sich das Match nach einer Spring-Einlage von ganz hinten aufbauen. Der seit seinem Treffer am Weihnachtsfeiertag in Solvalla nicht mehr aktive Very Kronos übernahm den Part des äußeren Anführers, ohne dem munter dahin sprudelnden Önas Prince auch nur ansatzweise am Zeug flicken zu können.

Hinter Svante Bâths Winter-Matador hatte Four Guys Dream vor Kuyt F.Boko, Heart of Steel und Pacific Face ein Traumrennen - bis Very Kronos 500 Meter vorm Ziel gründlich die Luft ausging. Abgesehen von dem seinen Stiefel kompromisslos durchziehenden Leader und dem von Johnny Takter dahinter exquisit chauffierten Super Nice zeigten sich die sattsam beschriebenen Kalamitäten, an denen Schwedens oberste Liga zu kauen hat.

Very Kronos stehend k.o., Kuyt F.Boko außen, Aetos Kronos innen in der Schlusskurve über ihre müden Füße stolpernd - das bescherte Lugauer hinter Bandit Brick und dem erstmals seit langer Zeit nicht voll überzeugenden Four Guys Dream als kleinen Trost Scheck Nummer fünf in Höhe von 15.000 Kronen.

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Foto: expressen.se

Verbale Blumen gab’s reichlich für den Eine-Länge-Sieger; „der genau da ist, wo ich ihn haben will. Er fühlt sich in diesem Jahr stärker an als zur gleichen Zeit 2022. Die letzte Runde im 1:10er Tempo, die letzte halbe um 1:08,5 - das war perfekt. Dieses Pferd hat unser Leben radikal verändert, das kann man gar nicht beschreiben."

"Es läuft bei uns dieselbe Geschichte ab wie damals bei Ludde Kolgjini mit Viking Kronos“, hielt der 55-jährige Nordström mit seinen Emotionen nicht hinterm Berg und lieferte Solvallas Sportchef Anders Malmrot eine Steilvorlage: „Ich hoffe, es kommt auf dem Weg Richtung Elitloppet nichts dazwischen. Natürlich wollen wir wieder dorthin."

"Wir werden die Antwort nie bekommen, aber ohne Galopp im Finale hätte er 2022 Erster oder Zweiter werden können, zumal er im zweiten Heat eher besser ist. 1:08 über die Meile - das traue ich ihm zu.“ Zeit für die rosarote Einladungskarte ist ja noch; bisher ist nur San Moteur für die inoffizielle WM der Sprinter verpflichtet.

Gulddivisionen (int.)
2140m Autostart, 329.000 SEK
1.    Önas Prince    12,0    Per Nordström    19
    6j.stichelhaar. dklbr. Hengst von Chocolatier a.d. Sobra von Pine Chip
    Be: Per Nordström AB, P. Hansson & R. Nilsson; Zü: Tomas Jonsson; Tr: Per Nordström
    Pflegerin: Emma Nordström
2.    Super Nice    12,1    Johnny Takter    425
3.    Bandit Brick    12,5    Ken Ecce    644
4.    Four Guys Dream    12,6    Stefan Persson    53
5.    Ferrari Sisu    12,9g    Conrad Lugauer    146
6.    Heart of Steel    12,9    Peter Untersteiner    351
7.    Very Kronos    13,0    Erik Adielsson    60
8.    Pacific Face    13,6    Giuseppe Lubrano    429
    Aetos Kronos    dis.r.    Gustav Johansson    87
    Kuyt F.Boko    dis.r.    Björn Goop    515
    Baron Gift    dis.r.    Carl Johan Jepson    599
Sieg: 19; Richter: leicht 1 - 4 - 1 - 3 - Hals - 1 Länge; 11 liefen
Zw-Zeiten: 12,5/500m - 14,1/1000m - 13,2/1500m - 09,2/letzte 500m
Wert: 150.000 - 75.000 - 40.000 - 25.000 - 15.000 - 11.500 - 7.500 - 5.000 SEK

Der erste Ruf ging an die Elite-Stuten, die mit einem echten Knallbonbon glänzten: Aus Frankreich hatte Björn Goop mit Hirondelle Sibey eine der besten Stuten der Generation „H“ als Souvenir mitgebracht, die schon einmal eine erquickliche Kostprobe ihres überdurchschnittlichen Könnens in Schweden gegeben hat: Am 9. Oktober 2021 hatte sie in Åby Platz zwei im Grand Prix de l‘UET gebunkert.

Bei den Sto-Eliten an der „1“ bestens aufgestellt, wurde die Fuchsstute mit der breiten Blesse gleich als 17:10-Chance gehandelt. Die unmittelbar vorm „Ab“ zur „Freude“ der übrigen neun Aspirantinnen nach einigem Hin und Her mit Kniegamaschen ausstaffierte Gazouillis-Tochter begann gut, aber nicht gut genug.

Besser konnte es von der „6“ Caramelle T.T., doch hatte Goop sofort Spur zwei freigesperrt und durfte ausgangs der ersten Biege selbst nach vorn, womit seine vermeintliche härteste Widersacherin Heroïne Darling durch die Todesspur musste. Welcher Teufel ritt Flemming Jensen? Nach einer Runde hatte er keine bessere Idee, als Eenymeenyminymoe von letzter Stelle aufs dritte Gleis zu scheuchen.

Screenshot 2023-03-12 at 08-12-37 Flemming Jensen doublede i V75

Foto: travservice.dk

Dort kam die Västerbo-Prestige-Tochter nicht mehr weg - und zeigte mit einer verblüffenden Präsenz, dass sie die derzeit beste Stute Dänemarks ist. Trotz des Monster-Transports kippte sie 400 Meter vor Abpfiff Hirondelle Sibey vom Podest und hielt mit dem „danish invader“ eine Länge Vorsprung vor Digital Class und eine weitere halbe Länge zu Iceland Falls fest.

Die 1:13,7-Vorstellung, die mehr als die lediglich 110.000 SEK verdient gehabt hätte, war am Toto 184:10 wert. Hirondelle Sibey hingegen enttäuschte maßlos und schlug lediglich als Fünfte an.

Nichts lief in der stark besetzten Klass I für Brady, der zwar lange innen schwer gefesselt war, 700 Meter vorm Ziel jedoch aus der Zwangsjacke schlüpfte und in dritter Spur hinter Marabou Brodda die Ärmel hochkrempelte. Während Thomas Uhrbergs Chocolatier-Tochter wie eine Löwin kämpfte und mit dem letzten Schritt den vom Bänderstart-Fleck weg führenden Drizzle/Björn Goop um einen Hauch erwischte, sprang sich Brady im Scheitel der Schlusskurve aus der Party.

Beeinträchtigt wurde die V75-Runde durch erhebliche technische Probleme bei der ATG, die erst zur vierten V75-Abteilung vollständig behoben werden konnten und die staatliche Wettorganisation eine enorme Stange Umsatz kosteten. Bei zahlreichen Anbietern war keine Wettabgabe möglich.
 
V75-1 (Elit-Sto):    Eenymeenyminymoe / Flemming Jensen    184
V75-2 (Klass I):    Marabou Brodda  / Thomas Uhrberg    87
V75-3 (Guld):    Önas Prince / Per Nordström    19
V75-4 (Diam-Sto):    O‘Hara / Elias Strandberg    116
V75-5 (Klass II):    Judge D. / Stefan Persson    18
V75-6 (Brons):    Catullo Jet / Gustav Johansson    42
V75-7 (Silver):    Eros Zola / Flemming Jensen    48

Umsatz V75: 74.450.997 SEK

1. Rang: 243,4 Systeme à 79.516 SEK
2. Rang: 523 SEK
3. Rang: 44 SEK

Umsatz Top-7 (Klass II): 2.069.573 SEK

Bittere Pille für Con Crowe

Unmittelbar vor der Königswette ging eine stolze Serie zu Ende. Fünfmal in Folge war Karin Walter-Mommerts Con Crowe nicht zu ballern gewesen. In einem 2.640-Meter-Match, in dem der Fünfjährige wie vier Mitstreiter 20 Meter Zulage aufzuarbeiten hatte, erwischte es ihn heftig. Nachdem er beim zweiten Fehlstart gesprungen war, fasste ihn Stefan Persson mit Samthandschuhen an und brachte ihn glatt, aber als Letzten ab.

Zur von Björn Goop mit Gatling okkupierten Führungsposition waren es gut 50 Meter, die nach einer Runde schmolzen wie Schnee in der Sonne, als sich Con Crowe an den in dritter Spur vorpreschenden D.J.Spritz koppelte und für die finalen 1.200 Meter den äußeren Begleiter Gatlings gab. Mitte der Schlusskurve war bei Con Crowe das Gas gründlich alle, der erst zum zweiten Mal in der Karriere außerhalb der prämierten Ränge landete - und das als 18:10-Chance.

Eine meisterliche Fahrt legte Carl Johan Jepson mit dem aus dem gleichen Band gestarteten Dynamite Sensation hin, der mit dem siebten Treffer „lifetime“ für eine kleine 70:10-Sensation sorgte und 100.000 SEK Prämie einstrich.