Modena, Sonntag, 12. Mai 2024. Wie in den letzten Jahren üblich bot die durch die Nobelautoschmieden Ferrari und Lamborghini weltberühmte 190.000-Einwohner-Stadt in der Region Emilia-Romagna den Dreijährigen die erste große Bühne auf dem Weg zum Derby Italiano del Trotto. 154.000 Euro waren im Gran Premio Tito Giovanardi ausgelobt, 66.000 Euro im den Signorinas vorbehaltenen Gran Premio Carlo Cacciari.
Ein guter Grund für Alessandro Gocciadoro, mal auf einen Raubzug in Nordeuropa, in diesem Fall in Kopenhagen zu verzichten und in seiner Heimat um die Ecke - sein Basislager Noceto liegt nur rund 75 Kilometer von Modena entfernt - die Ernte einzufahren.
Gelohnt hat sich der Besuch auf dem 1.000 Meter weiten Ippodromo Ghirlandina vor allem im „Tito Giovanardi“, in dem er mit vier Aspiranten engagiert war und die ersten beiden Prämien abschleppte. Aufhalten ließ er sich mit Favorit Falco Killer Gar, der bei sieben Versuchen erst einmal nicht das „Board“ als Erster geziert hatte - vor drei Wochen sah er hier in Modena die rote Karte -, auch von Startplatz „10“ und der zweiten Reihe hinterm Auto nicht.
Entgegen kam dem ins leuchtende Rot der Scuderia Regina Horses gekleideten 49-jährigen, dass Andrea Farolfi mit Fargo Wise As mit dem „Ab“ von der „5“ auf der Flucht war und das Feld ordentlich auseinanderriss. Lange führte der ausgangs des Schlussbogens gestellte und wenig später hundemüde springende Walner-Sohn mit 15 bis 20 Metern Vorsprung vor Felipe Roc, der 1400 Meter vorm Ziel mit seinem Latein am Ende war, Frankie LJ und Floy di Girifalco.
Hinter der die Außenspur beackernden Funny Gio, der einzigen Lady im Kreis der 13 Signores, lag Gocciadoro ideal. Er überließ es der bereits mit drei Gruppe-Lorbeeren dekorierten Trainingsgefährtin, den Tempomacher zu knacken, und schritt dann rigoros zur Tat. So sehr sich die tapfere Face-Time-Bourbon-Tochter wehrte - Falco Killer Gar machte mit ihr kurzen Prozess.
30 Meter vorm Ziel nahm Gocciadoro die Hände herunter bzw. warf Kusshändchen ins Publikum. Überlegen 2½ Längen voraus machte der „Killer“ die mit Abstand größte Prise seiner Karriere fest und rangiert nun bei 96.462 Euro. Bronze ging an den bis auf eine Länge an Funny Gio aufschließenden Fakir Roc (von WishingStone) vor den beiden Maharajah-Söhnen Ferahan As und Futuro d’Amore.
Mit 1:12,5 verfehlte Falco Killer Gar den Rennrekord eines gewissen Vivid Wise As, der 2017 für Marco Smorgon von Enrico Bellei gesteuert worden war, lediglich um eine Zehntelsekunde - rosige Aussichten folglich.
Gran Premio Tito Giovanardi - Trofeo Giorgio Ghittoni - (Gruppe I nat., Dreijährige)
2080m Autostart, 154.000 Euro
1. Falco Killer Gar 12,5 Alessandro Gocciadoro 17
3j.br. Hengst von Varenne a.d. Zuwara Gar von Maharajah
Be: Scud. Regina Horses; Zü: Allev. Garigliano & Scud. Indal Srl; Tr: Alessandro Gocciadoro
2. Funny Gio 12,8 Federico Esposito 59
3. Fakir Roc 12,8 Santo Mollo 46*
4. Ferahan As 13,2 Mario Minopoli jr 1136
5. Futuro d’Amore 13,5 Antonio di Nardo 398
6. Fandango Luis 13,5 Antonio Simioli 437
7. Frankie LJ 14,3 Giampaolo Minnucci 339
8. Floy di Girifalco 14,4 Gennaro Riccio 391
9. Felipe Roc 16,4 Filippo Rocca 46*
Fil EK dis.r. Pietro Gubellini 108
Fabio Bi dis.r. Maurizio Biasuzzi 152
Fargo Wise As dis.r. Andrea Farolfi 129
Falerno Play dis.r. Marco Stefani 733
Frankie Bar dis.r. Carmine Piscuoglio 1032
*Stallwette
Sieg: 17; Richter: überlegen 2½ - 1 - 3½ - 2 - 1 - 4 Längen; 14 liefen
Zw-Zeit: 13,3/1000m
Wert: 64.400 - 30.800 - 16.800 - 8.400 - 5.600 sowie 28.000 Euro Züchterprämie
Trainer: Gocciadoro – Gocciadoro – Rocca – Team Minopoli – Palumbo
Video: http://webtv.awsteleippica.com/videos/6352794801112
Eine Stunde zuvor im Gran Premio Carlo Cacciari hatten die 14 „fillies“ 1.600 Meter vor der Brust. Mit Fenice del Ronco hatte erneut ein Pferd aus dem italienischen Championats-Quartier das dickste Ende für sich und erhielt die ersten Gruppe-Weihen, wobei es bis zur letzten Ecke nach einem neuerlichen Triumph Gocciadoros roch.
Von der „6“ flog seine bei 16:10 notierte Fantastic Gio pfeilschnell vor Fantastica Doda (1) und Fanny Breed ans Dirigierpult und wurde außen von der vergeblich auf eine innere Lücke hoffenden Filly Mail (7) vor Fenice del Ronco (3), Fashion Cap (14) und Francy Caf (11) begleitet. Bis zur letzten Ecke schien der „Terminator“ mit der Face-Time-Bourbon-Tochter alles im Griff zu haben - und kam dann gehörig unter Druck.
Als die Gegnerinnen in breiter Phalanx auf ihn eindrangen, nützte auch ein energischer Wink mit der Peitsche nichts. Aus dem Viererpulk schälte sich „Stablemate“ Fenice del Ronco recht sicher als Stärkste heraus und passierte mit einem entspannten Giampaolo Minnucci die Linie beim 13. Start zum dritten Mal als Erste.
Eine Länge dahinter wies die elegant um Fantastic Gio herumlavierte Fantastica Doda um einen „halben Kopf“ die sich ganz außen ins Gefecht werfende Francy Caf ab. Filly Mail zog sich als Vierte eingedenk des Marsches durch die Todesspur sehr achtbar aus der Affäre.
Gran Premio Carlo Cacciari (Gruppe II nat., dreij. Stuten)
1600m Autostart, 66.000 Euro
1. Fenice del Ronco 12,2 Giampaolo Minnucci 95
3j.br. Stute von Maharajah a.d. Rejna Inn Ronco von Donato Hanover
Be: Stefano Bondi; Zü: All. del Ronco; Tr: Alessandro Gocciadoro
2. Fantastica Doda 12,4 Vincenzo-P. dell’Annunziata 69
3. Francy Caf 12,4 Pietro Gubellini 83
4. Filly Mail 12,6 Marco Stefani 411
5. Fan Idole VF 12,7 Andrea Farolfi 92
6. Fantastic Gio 12,7 Alessandro Gocciadoro 16
7. Fanny Breed 12,8 Mario Minopoli jr 218
8. Fiammetta Bar 13,4 Santo Mollo 311
9. Foira Mail 13,7 Antonio di Nardo 125
10. Fashion Cap 14,6 Riccardo Pezzatini 2570
11. Favola Cap 15,1 Carmine Piscuoglio 1142
12. Fiammetta Ferm 16,1 Antonio Greppi 541
Favola EK dis.r. Massimiliano Castaldo 428
Fortana Si dis.r. Enrico Bellei 321
Sieg: 95; Richter: sicher 1 - k.Kopf - 2 - 1 - ½ - Hals; 14 liefen
Zw-Zeit: 13,1/1000m
Wert: 27.600 - 13.200 - 7.200 - 3.600 - 2.400 sowie 12.000 Euro Züchterprämie
Trainer: Gocciadoro – Cecere – Barelli – Baroncini – Barelli