++ Charlottenlund: Die von Thomas Panschow gesteuerten Stolle-Schützlinge Justwalkonboy und Illusion nach Fehlern unplatziert, Karel G Greenwood Sechster in 1:15,8/2500 Meter - Liten Frieda (Emma Stolle) nach Fehler Siebte in 1:18,7/2020 Meter Bänderstart ++ ++ Axevalla: Karin Walter-Mommerts Lindstedt Boko mit Viktoria Berntsson Zweiter in 1:14,5/2140 Meter - TomNJerry Diamant mit Marc Elias Sechster in 1:13,1/1640 Meter ++ ++ Modena: Sieg für das italienische Gramüller-Quartier durch den dreijährigen Maharajah-Sohn Carpendale, der mit Roberto Vecchione in 1:14,4/1600 Meter debütiert ++ ++ Romme: Andreas Marx' Chimichurri mit Rikard Skoglund Zweiter in 1:12,1/1640 Meter ++ ++ Sonntag: 2. Lauf der Gold-Serie in Berlin um 20.000 Euro mit Top-Besetzung - Dazu der 3. Lauf der Newcomer-Serie - Neun Rennen ab 13:00 Uhr ++ ++ Dienstag: PMU-Matinée in München - Vier Rennen ab 11:35 Uhr ++
Den Izoard geknackt
24. Juli 2022

Enghien, Samstag, 31. Juli 2022. Zwei internationale Jahrgangsrennen der Kategorie III um 90.000 Euro zierten das Neun-Gänge-Menü auf dem Plateau de Soisy im Norden von Paris.

Der erste Ruf galt mit dem Prix de Milan der Generation 2018, bei der alles für den Tipp des Tages Izoard Védaqauis sprach. Dem aus 18 Starts 14-fachen Sieger hatte auch der berühmt-berüchtigte schier endlos lange Einlauf bisher nichts ausgemacht, Startplatz „2“ schien ideal - und sein Dauerrivale Idao de Tillard war nicht mit von der Partie, der erst wieder in Vincennes antreten soll.

Ein erstes Stirnrunzeln über den Allaire-Schützling gab’s in der Startphase, wo der Bird-Parker-Sohn überhaupt nicht lag und von Eric Raffin, der ihn aus dem Effeff kennt, zusammengehalten werden musste. Im ersten Bogen war auch der „Sulky d’Or“ fast machtlos: Sein Partner rumpelte und pumpelte, dass seine Fans Schlimmes befürchten mussten.

Zwei Galoppsprünge, dann hatte Raffin ihn halbwegs zusammengestellt, und fortan lief’s für die Beiden gar nicht übel, weil die in Spur zwei vor ihm liegenden Inoubliable und Idéal Ligneries Invictus Madiba von der Kommandobrücke vertrieben. Plötzlich hatte Izoard Védaquais die Nase im äußeren Fahrtwind, lag nach 800 Metern endlich wie ein Brett und wurde, endlich gewohnt wuchtig, in Marsch gesetzt.

Mitte der Gegengeraden durfte er von Christophe Martens‘ Gnaden in Front und schien fortan alles im Griff zu haben, zumal sein Stallkamerad Italiano Vero weit nach hinten verschoben an der Innenkante versauerte und außen Condor Pasa Gar vor Iway die wesentlich weiteren Wege zu bewältigen hatte. Dieses Duo setzte ihm jedoch unerwartet ungehörig zu.

Bereits überlaufen, biss Izoard Védaquais noch mal zurück - und wurde dennoch mit den letzten Schritten vom wie ein Löwe kämpfenden Iway um Haupteslänge erwischt. Der unterstrich bei seinem ersten französischen Gruppe-Engagement, dass Rang drei im Gran Premio Tino Triossi zu Rom am 29. Juni nicht von ungefähr gekommen war, und feierte den siebten Sieg. Im Sulky des Look-de-Star-Sohnes, der am Toto für 259:10 zu haben war, saß Gabriele Gelormini.

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Foto: canalturf.com

Drei Längen zurück musste Condor Pasa Gar den sicheren dritten Platz nach Einspruch der Gangart-Richter hergeben, der somit an Italiano Vero fiel.

Mit 1:11,2 stellte Iway einen neuen Rennrekord auf: Von der alten, von Allaires Feliciano gehaltenen Marke rasierte er eine Zehntelsekunde ab. „Was für ein mitreißender Fight. So macht Rennen fahren Spaß“, strahlte Gelormini, „Iway hatte die Nase schon vorn, dann kam Izoard noch mal zurück, und letztlich hat der Pfosten uns gerettet. Ich denke, mein Pferd hat den Sieg verdient, weil wir aus Startreihe zwei alles andere als ein leichtes Match hatten.“

Prix de Milan (Gruppe III int., Vierjährige)
2150m Autostart, 90.000 Euro
1.    Iway    11,2    Gabriele Gelormini    259
    4j.br. Hengst von Look de Star a.d. Ugly von Extrême Aunou
    Be: Ec. G. & F. Raffré; Zü: Denis Nalet; Tr: Sébastien Guarato
2.    Izoard Védaquais    11,2    Eric Raffin    13
3.    Italiano Vero    11,7    David Thomain    88
4.    Carlomagno d’Esi    11,7    Alexandre Abrivard    470
5.    Isla Jet    11,8    Franck Nivard    130
6.    In the Money    11,9    Théo Duvaldestin    910
7.    Cash Bank Bigi    12,5    François Lagadeuc    240
8.    Idéal Ligneries    12,7    Christophe Martens    680
9.    Invictus Madiba    15,4    Adrien Lamy    110
10.    Inoubliable    17,8    Jean-Philippe Dubois    230
    Condor Pasa Gar    3.dai    Matthieu Abrivard    730
Sieg: 259; Richter: Kampf Kopf - (3) - 1½ - ½ - ½ - 1 - 6 Längen; 11 liefen (NS Imagine Darling)
Zw-Zeiten: 11,5/1150m - 10,9/1650m
Wert: 40.500 - 22.500 - 12.600 - 7.200 - 4.500 - 1.800 - 900 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-07-23/7502/7

Guaratos zweiter Streich

Auch die zweite Gruppe-Aufgabe, den Prix Henri Cravoisier für Dreijährige, löste ein Guarato-Schützling am besten, womit Raffins Träume wiederum nicht reiften. Der 40-jährige hatte die Latte ohnehin nicht allzu hoch gehängt: „Für Jazzy ist Startplatz ‚1‘ katastrophal. Ich hätte lieber einen höheren gehabt.“

Es wurde eine selbsterfüllende Prophezeiung, denn die Schimmelstute der Ecurie Hunter Valley kam zwar gut, aber nicht gut genug in die Hufe. Rasanter als sie eröffneten Favoritin Janka Somolli (5) und der hinter ihr einparkende Joyner Sport (7) die Meile, so dass „Mademoiselle Zuverlässig“, die bis  auf den letzten Auftritt im Prix Albert Viel je sechsmal Erste und Zweite war, nur als innere Dritte unterkam.

Und als außen Jaguar Wit, von dem sich Matthieu Abrivard nach dem Heat begeistert gezeigt hatte, aufrückte und sich Mitte der Überseite erst Deus Zack und dann Jamaïca Turbo vor ihn setzten, saß Jazzy Perrine endgültig in einer Falle, aus der es trotz des ewigen Einlaufs wie für ihren Vordermann Joyner Sport kein Entrinnen geben sollte.

Aus dem um jeden Zentimeter fightenden Trio Janka Somolli, Jamaïca Turbo und Deus Zack neigte sich die Waage auf den letzten Metern sachte zugunsten des von Alexandre Abrivard perfekt vorgetragenen Italieners.

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Foto: paris-turf.com

Jamaïca Turbo, die mit einer Fülle roter Karten den Bänderstarts abgeschworen zu haben scheint, präsentierte sich endlich mal wieder mit den Nerven jener Tage, die ihr zu Beginn der Laufbahn drei Siege am Stück beschert hatten, und raufte sich eine knappe Länge dahinter auf Platz drei vor der speedigen Jet Set Bond.

Jaguar Wit hingegen wurden kräftig die Krallen gestutzt; der „Flüsterfavorit“ hatte nie eine Szene und landete auf Platz sechs vor Jazzy Perrine, für die Raffin die Ausweglosigkeit einsah und nicht mal die Ohrenwatte zog.

„Diese Aufgabe haben wir vor geraumer Zeit ausgesucht - nach dem respektablen vierten Platz im Gran Premio Nazionale der Gruppe I in Turin am 18. Juni. Deus Zack ist am Start nicht unbedingt der Schnellste, aber sobald er in Fahrt kommt, entwickelt er einen höllischen Schub. Er ist ein komplettes Pferd, was ihn für Rennen in Frankreich hochinteressant macht“, resümierte Sébastien Guarato über den Victor Gio-Sohn, der sich am 29. Januar bereits in die Siegerliste des Prix Paul Viel von Vincennes eingetragen hat und ein Halbbruder zu Italiens 2021er Derby-Sieger Charmant de Zack ist.

Mit Auszeichnung schlug sich Janka Somolli, „die tapfer den Takt vorgegeben hat und auch unter Druck nicht klein bei gab. Noch ist sie mit ganz normalem Beschlag und ohne besondere Ausrüstungsgegenstände oder Zäumung unterwegs“, war Jean-Paul Fichaux mit seiner Musterschülerin hochzufrieden, die bis auf die rote Karte zum Karriere-Einstand durchweg Erste oder Zweite war.

Prix Henri Cravoisier (Gruppe III int., Dreijährige)
1609m Autostart o.Z., 90.000 Euro
1.    Deus Zack    11,7    Alexandre Abrivard    71
    3j.schwbr. Hengst von Victor Gio a.d. Martina Grif von Varenne
    Be: Scud. No Ma Farm Srl, IT; Zü: Az. Agr. Zaccarella (Valter Ferrero), IT; Tr: Sébastien Guarato
2.    Janka Somolli    11,8    Gabriele Gelormini    31
3.    Jamaïca Turbo    11,8    Franck Nivard    240
4.    Jet Set Bond    11,9    Nicolas Bazire    890
5.    Joyner Sport    12,0    David Thomain    150
6.    Jaguar Wit    12,1    Matthieu Abrivard    44
7.    Jazzy Perrine    12,2    Eric Raffin    44
8.    Doyourbest    12,3    Marco Smorgon    160
9.    Joker des Molles    12,3    Louis Baudouin    690
10.    Distillato    12,4    Jean-Philippe Dubois    1280
11.    Jason du Conroy    13,1    Jean-Charles Piton    1390
12.    Jazzy Dancer    13,2    Yoann Lebourgeois    970
13.    Look of Love    14,2    Jean-Pierre Dubois    830
    Dea Sprint Bar    dis.r.    Franck Ouvrie    210
Sieg: 79; Richter: Kampf Hals - ¾ - 1 - Kopf - 1 - 1 Länge; 14 liefen
Zw-Zeiten: 11,8/609m - 12,3/1109m
Wert: 40.500 - 22.500 - 12.600 - 7.200 - 4.500 - 1.800 - 900 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-07-23/7502/9

Zum Auftakt der Veranstaltung präsentierten sich erstmals die Zweijährigen im Pariser Raum. Den mit dem Auto gestarteten Prix de la Porte des Lilas um 32.000 Euro für 2020 geborene Stuten nahm Philippe Allaires Katchina de Simm, die sich in Caen in 1:17,1 qualifiziert hatte und nun erstmals um Geld unterwegs war, mit David Thomain als 14:10-Favoritin in Angriff.

Zeitig auf den Regiestuhl gezogen, musste die Doberman-Tochter bis zur Linie alles geben, um sich in zeitgleichen 1:16,7/2150m die wacker angreifende Kalamity d’Héripré (von Un Mec d’Héripré), die Franck Nivard für Fabrice Souloy steuerte, um einen „Kopf“ vom Leib zu halten.

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-07-23/7502/1

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Foto: equidia.fr