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Den Himmelsstürmer zurecht gestutzt
30. Juni 2020

(nn) Rom-Capanelle, Montag, 29. Juni 2020. Wie fast in jedem Jahr wurde der Rennkalender auch 2020 kräftig durcheinander gewirbelt. War der Gran Premio Gaetano Turilli stets das „Internationale“ für die Altgedienten auf der üppigen Karte rund ums italienische Derby, wo immer das auch ausgetragen wurde, so ist er heuer aus dem Monsterprogramm ausgekoppelt, um ein paar Monate vorgezogen und von 154.000 auf 180.180 Euro fast wie zu besten Zeiten aufgepeppt worden.

Er wurde zu einer kleinen Wiederauferstehungsfeier für Vivid Wise As, den Schützling Alessandro Gaocciadoros, der mit Vanesia EK, Voyager Grif und Arazi Boko drei Trainingskameraden dabei hatte, und zugleich zum kräftigen Nasenstüber für Holger Ehlerts „Wunderpferd“ Zacon Gio, obwohl der International-Trot-Sieger und damit inoffizielle Weltmeister alle Vorteile auf seiner Seite hatte.

Der Ruty-Grif-Sohn hat längst noch nicht die brillante Vorjahrsform in den Hufen, kassierte nach der krachenden Schlappe im Copenhagen Cup die zweite Niederlage der Saison und ist vorerst auf Normalmaß zurecht gestutzt, nachdem er ob seiner goldenen Vorjahrssaison zum zweiten Himmelsstürmer der Generation 2015 gemeinsam mit Face Time Bourbon ausgerufen worden war. Dazu kann man dem Gocciadoro-Team keinesfalls ein Mannschaftsfahren mit allen gebündelten Kräften gegen Zacon Gio vorwerfen. Im Gegenteil.

Andererseits: Das Hickhack um Vivid Wise As und Gocciadoro, der nach dem Peitschenskandal eines seiner Mitarbeiter im Heat zu einem V75-Rennen, bei dem er selbst gar nicht vor Ort gewesen war, den bereits zum Elitloppet eingeladenen Hengst kurzfristig zu Björn Goop überstellen ließ, um einer „Ausladung“ wegen der hochgekochten schwedischen Traberseelen zu entgehen, hat bei Pferd und Fahrer keinerlei Spuren hinterlassen. Dabei hatte man an der körperlichen Fitness Vivid Wise As‘ nach den beiden verkorksten Auftritten unter Goops Regie durchaus zweifeln können, doch von einer vermeintlichen Lahmheit war nichts mehr zu sehen.

Mit der „7“ hatte der zweifache Cagnes-sur-Mer-Sieger die wesentlich schlechtere Ausgangslage als Zacon Gio, der von der „3“ los durfte und dem versuchten Handstreich Vivid Wise As‘ auf die Führungsposition eine glatte Absage erteilte. Weil Gocciadoro zwar ein Offensiv-Geist, aber kein Selbstmörder ist, verzichtete er für die „zwei Runden rum“ auf ein vielleicht ersehntes messerscharfes Duell und verschwand in der ersten Kurve im Windschatten des 12:10-Favoriten, bei dem Roberto Vecchione fortan voll auf der Bremse stand.

Innerer Dritter war Deimos Racing, der 700 Meter vorm Ziel krass abfiel und angehalten wurde, vor Victor Ferm, Vincero‘ Gar und Ursa Caf. Außen bewachte ausgerechnet der größte Außenseiter Zabul Fi den Tempomacher vor Ehlerts zweitem Schützling Sharon Gar, Arazi Boko, Vanesia EK, Vincent Ferm und Voyager Grif - es lief also wie am Schnürchen für Zacon Gio.

Als Vecchione 600 Meter vorm Pfosten die nicht allzu schnelle Pace anzog, trennte sich rasch die Spreu vom Weizen, ohne dass es zunächst für Vivid Wise As das kleinste Schlupfloch gab. Das kam erst, als Zabul Fi 150 Meter vorm Ziel den Kontakt verlor und auf müden Beinen als Sechster für seine Mühen nicht mal einen Obolus im Kleingeld-Beutel fand.

Der Ausstieg war groß wie ein Scheunentor, und auf dem vergleichsweise kurzen Weg bis zum Ziel gelang es Gocciadoro tatsächlich, Zacon Gio aus dem siebenten Himmel auf die Erde zurück zu holen. Um eine halbe Länge sauste Vivid Wise As gar noch sicher vorbei zum 17. Sieg aus 43 Versuchen, der sein Konto auf 803.334 Euro stemmte. Der nach dem Lauf der Dinge überraschend abgewatschte Zacon Gio muss seinen 23. Treffer noch ein wenig aufschieben.

Zwei Längen zurück hatte Sharon Gar, die Vincenzo-Piscuoglo dell’Annunziata im Schlussbogen mutig in Spur drei expediert hatte, gleich viel Luft zum Vierten Arazi Boko. Der 13-jährige Schweden-Import zeigte sich wieder einmal von eherner Härte und hielt bei seinem mindestens 135. Start (bei seinen Reisen zwischen Skandinavien, Frankreich und Italien könnte der eine oder andere im Dickicht der Renntagebücher verloren gegangen sein) Victor Ferm knapp in Schach.

Gran Premio Gaetano Turilli (Gruppe I int., frei für Alle)

2100m Autostart, 180.180 Euro

1.      Vivid Wise As             13,9     Alessandro Gocciadoro            34

         6j.br. Hengst von Yankee Glide a.d. Temple Blue Chip von Cantab Hall

         Be / Zü: Scud. Bivans; Tr: Alessandro Gocciadoro

2.      Zacon Gio             

3.      Sharon Gar           

4.      Arazi Boko              

5.      Victor Ferm         

6.      Zabul Fi                

7.      Vincent Ferm          

8.      Vanesia EK           

9.      Voyager Grif         

10.    Ursa Caf               

         Vincero’ Gar           

         Deimos Racing        

13,9     Roberto Vecchione                   

14,1     Vincenzo-P. dell’Annunziata

14,3     Andrea Guzzinati                    

14,3     Santo Mollo                              

14,7     Andrea Farolfi                       

14,7     Giampaolo Minnucci              

14,8     Rene’ Legati                             

14,8     Antonio di Nardo                     

14,9     Antonio Esposito                     

dis.r.    Pietro Gubellini                        

agh.     Roberto Andreghetti               

12

248

212

364

1074

229

287

816

408

252

272

Sieg: 34; Richter: sicher ½ - 2 - 2 - Kopf - 3 - Kopf; 12 liefen (NS Virginia Grif)

Wert: 75.348 - 36.036 - 19.656 - 9.828 - 6.552 sowie 32.760 Euro Züchterprämie

Perfekter Ersatzmann

Geputzt war der „Mann in Gelb“, der im Rahmenprogramm mit Bahia Pax, Ariala Cash SM und Big Capar zur in Corona-Zeiten kurzen Siegerehrung vorgefahren war, hingegen im Gran Premio Tino Triossi. Jenem internationalen Vergleich für die Vierjährigen, das 2019 Zacon Gio in der Rekordzeit von 1:11,3 an seine Fahne geheftet hatte und das heuer lediglich Einheimische am Start sah.

Gut, dass der 45-jährige noch fünf weitere Kandidaten in die Schlacht schickte und mit Andrea Guzzinati einen erstklassigen Ersatzmann für Always EK gebucht hatte. Der holte die Kastanien, an denen sich der im Vorjahr so überlegene Axl Rose die Finger wie im Derby Italiano im Galopp verbrannte, am Ende verblüffend souverän aus dem Feuer.

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Always EK mit Andrea Guzzinati © corrieredellosport.it

Dabei sah es für den Favoriten gar nicht schlecht aus, der zwar im ersten Bogen durch die dritte Spur geisterte, aber Mitte der Überseite den Part der äußeren Lokomotive für seine Trainingskameraden Aramis EK und Always EK übernahm und Tempomacher Alrajah One bestens im Blick hatte. Daran sollte sich bis zur „ultima curva“, in der Always EK in dritter Spur munter wurde, nichts Wesentliches ändern. Plötzlich war es im Scheitel derselben um „Axl“ im Galopp geschehen, dessen schlechtem Beispiel Aramis EK nur wenige Meter weiter an den Disqualifikationsturm folgte.

Kaum roch alles nach dem achten Sieg von Maharajah-Sohn und Derby-Sieger Alrajah One, als Always EK die entscheidende Schippe draufpackte - und die war nachhaltig. Es bedurfte nur geringer Aufmunterungen Guzzinatis, dass der Filipp-Roc-Sohn die Beine in die Hand nahm und um 3½ Längen zum zwölften und gehaltvollsten Sieg seiner Laufbahn vorbei sauste, mit dem er nun 190.184 Euro sein eigen nennt. Ähnlich übersichtlich gingen die weiteren Gelder an Arnas Cam und All Wise As, die beiden Schüler des Dänen Erik Bondo, bevor fürs letzte Geld nochmals „Team Gocciadoro“ durch Ares Caf zum Zuge kam.

Gran Premio Tino Triossi (Gruppe I int., Vierjährige)

2100m Autostart, 180.180 Euro

1.      Always EK                   12,5     Andrea Guzzinati                        49

         4j.br. Hengst von Filipp Roc a.d. Nike EK von Varenne

         Be: Effebi di Bruno F.; Zü: Edy Caprani; Tr: Alessandro Gocciadoro

2.      Alrajah One        

3.      Arnas Cam            

4.      All Wise As               

5.      Ares Caf                 

6.      Antony Leone            

7.      Amon You SM         

8.      Ambra Grif            

9.      Alouette                    

10.    Al Capone Stecca

         Aramis EK                  

         Axl Rose                  

         Alcatraz Stecca      

12,9     Enrico Bellei                               

13,3     Santo Mollo                             

13,5     Roberto Andreghetti               

13,7     Antonio Greppi                        

13,9     Gaetano di Nardo                   

14,1     Antonio di Nardo                       

14,1     Roberto Vecchione                 

14,1     Edoardo Baldi                          

14,2     Giampaolo Minnucci              

dis.r.    Pietro Gubellini                          

dis.r.    Alessandro Gocciadoro           

dis.r.    Vincenzo Luongo                    

34

351

145

965

406

87

156

772

148

49

18

148

Sieg: 49; Richter: leicht 3½ - 3½ - 2½ - 2 - 2 Längen; 13 liefen

Wert: 75.348 - 36.036 - 19.656 - 9.828 - 6.552 sowie 32.760 Euro Züchterprämie