Romme, Samstag, 29. Oktober 2022. Die Zeit kräftig zurück in jene Tage, als er ein gefürchteter Kurzstrecken-Spezialist war, der so manch Reicherem bei entsprechender Ausgangslage mächtig zu knabbern gegeben und 16 Mal die Nase ganz vorn gehabt hatte, drehte Chapuy über seine Lieblingsstrecke von 1.640 Metern, die in der Gulddivisionen gefordert war.
Eintreten kann der Schwarzbraune noch immer wie der Blitz, doch hatten die vielen Hetzjagden vorneweg in den letzten Monaten doch immer deutlicher an der Moral genagt. An jener Stelle, an der er am 18. Dezember seinen letzten V75-Treffer in der Silverdivisionen gefeiert hatte, schlug der schwarze Blitz wieder zu.
Der erstmals in seinem Sulky sitzende Carl Philip Lindblom verfuhr indes nicht anders als sein Großonkel Åke unzählige Male zuvor und ließ den Achtjährigen von der „5“ vor Lawmaker, Chestnut Hill, Doctor Doxey Zenz und Ajlexes Cubano in Front schmettern, dass es eine wahre Freude war. 1:10,5 genügten dem Quite-Easy-Sohn für die ersten 500 Meter, und zügiger ging’s auch auf dem zweiten Drittel des American Trot nicht zu, auf dem er von Seismic Wave begleitet wurde. An den Nurmos-Trainee koppelte sich bis auf den am Start ausgefallenen Click Bait der Rest, von dem Global Badman nach 800 Metern in Spur drei schnupperte und Missle Hill (9) und Hazard Boko am Hacken hatte.
Wer auf den gewohnten „Einbruch“ Chapuys gebaut hatte, hatte mit Zitronen gehandelt. Kraftvoll legte der Achtjährige immer das nötige Schippchen drauf und schipperte viel leichter, als es die eine Länge Vorsprung vor dem sich außen herum prächtig verkaufenden Seismic Wave aussagen mag, in den rettenden Hafen. 17. Sieg für Chapuy, erster um „Guld” für ihn und seinen 26 Jahre jungen „Driver”, das Konto auf 2.308.457 SEK ausgebaut - es war ein goldener Spätsommertag für die Equipe aus Örebro. Hoch her ging’s um Platz drei, den Global Badman knapp gegen Lawmaker und den ganz außen angreifenden Missle Hill ergatterte.
„Mein erster Versuch in der Gulddivisionen und gleich ein Sieg - was kann‘s Schöneres geben“, freute sich der Sohn von Spitzenfahrer Carl-Erik Lindblom, der erst 2019 mit dem Rennen fahren begonnen hat, „aber wenn du ein Spitzenpferd hast, ist es nicht gar so schwer. Chapuy fühlte sich großartig an, war ruhig und den ganzen Weg am Gebiss.“ Erster Gratulant war Vater Carl-Erik: „Er hat ein bisschen fahrerisches Blut geerbt... Er ist extrem ruhig und regt sich nicht so auf wie ich. Da ist ein bisschen Örjan Kihlström drin.“
American Trot -Gulddivisionen - (int.)
1640m Autostart, 329.000 SEK
1. Chapuy 11,0 Carl Philip Lindblom 194
8j.schwbr. Wallach von Quite Easy a.d. Popcorn Lavec von Enjoy Lavec
Be: Björn Wedenberg; Zü: Tommy Persson; Tr: Åke Lindblom
2. Seismic Wave 11,1 Magnus Djuse 78
3. Global Badman 11,3 Daniel Wäjersten 32
4. Lawmaker 11,3 Mats Djuse 297
5. Missle Hill 11,3 Örjan Kihlström 27
6. Final Dream 11,5 Andreas Lövdal 377
7. Chestnut Hill 11,6 Björn Goop 600
8. Doctor Doxey Zenz 11,9 Mathias Andersson 1234
9. Snowstorm Hanover 12,1 Linus Lönn 293
10. Ajlexes Cubano 12,2 Tomas Pettersson 1403
11. Hazard Boko 12,6 Per Lennartsson 114
Click Bait dis.r. Ulf Ohlsson 90
Sieg: 194; Richter: leicht 1 - 2 - k.Kopf - k.Kopf - 1 - 1 - 2½ Längen; 12 liefen
Zw-Zeiten: 10,5/500m - 12,0/1000m - 09,0/letzte 500m
Wert: 150.000 - 75.000 - 40.000 - 25.000 - 15.000 - 11.500 - 7.500 - 5.000 SEK
Keinen Geschmack konnte Thorsten Tietz‘ Pandroklus Eck in der Klass I zwei Fehlstarts und von der „8“ dem Bänderstart aus Reihe zwei abgewinnen und sah noch auf der Startgeraden „rot“. Umso besser mundete Global Crusader „Springspår 6“. Der „Kreuzritter“ flog in Front und schien dort alles im Griff zu haben - bis ihn der von Timo Nurmos mit Andreas Lövdal ins 2.640 Meter lange Gefecht geschickte Readly-Express-Sprössling Express Love um Haupteslänge vom Thron holte und nach 1:14,8 für den siebten Treffer 110.000 SEK einstrich. Das war der zweite V75-Punkt für den Nachwuchsmann, der in der für Lehrlinge ausgeschriebenen Diamant-Stoet mit Edima für Katja Melkko zugeschlagen hatte.
Ebenfalls zwei der begehrten Schleifen - jene in Bronze und Silber - holte Magnus Djuse mit Hannibal Face für Oscar Berglund und Amalencius B.B. für Timo Nurmos und verdrängte in der aktuellen STL- bzw. V75-Tabelle mit 22 Siegen Björn Goop (20) von Platz zwei.
V75-1 (Brons): Hannibal Face / Magnus Djuse 25
V75-2 (Kallblod): Gorm / Ulf Ohlsson 41
V75-3 (Guld): Chapuy / Carl Philip Lindblom 194
V75-4 (Diam-Sto): Edima / Andreas Lövdal 50
V75-5 (Klass II): Neon Bank / Petter Lundberg 42
V75-6 (Klass I): Express Love / Andreas Lövdal 65
V75-7 (Silver): Amalencius B.B. / Magnus Djuse 47
Umsatz V75: 90.776.917 SEK
1. Rang: 138,7 Systeme à 170.081 SEK
2. Rang: 1.324 SEK
3. Rang: 118 SEK
Umsatz Top-7 (Klass II): 1.611.972 SEK