(nn) Bollnäs, Samstag, 25. Juli 2020. Drei Tage vor dem drei Millionen Kronen wertvollen Åbergs Memorial, das fast alles, was über die Meile in Nordeuropa Rang und Namen hat, in Jägersro versammelt, kam die Gulddivisionen im mittelschwedischen Bollnäs über die fast identische Distanz naturgemäß etwas schwachbrüstig daher.
So schien im Bollnäsloppet, der im Untertitel an Delicious‘ hier am 14. August 2015 erzielten und noch immer gültigen 1:08,6-Weltrekord für ältere Stuten auf 1000-Meter-Bahnen erinnerte, die Frage nach einer neuen globalen Bestmarke - für Hengste und Wallache liegt sie bei Sebastian K.s in den USA erzielten 1:07,7 -, die mit 400.000 Kronen belohnt worden wäre, eine rein rhetorische zu sein - und war spätestens nach der 1000-Meter-Durchgangszeit von 1:10,8 Fakt.
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Für die zeichnete Hill Street verantwortlich, mit dem sich Daniel Redén an der „1“ die Pole Position weder von Snowstorm Hanover noch vom jenen außen ablösenden Super Nice hatte madig machen lassen. In dessen Rücken lauerte Dreammoko, Timokos vielleicht bester, in jungen Jahren über Finnland bis nach Amerika zum International Trot gereister Sohn, den seit ziemlich genau einem Jahr Björn Goop unter seiner Fuchtel hat.
Schwedens Hans Dampf in vielen Gassen verließ mit dem kernigen Fuchs nach 900 Metern die wohlfeile Deckung überraschend früh, kam erst im Scheitel des Schlussbogens in Spur zwei herunter, als Super Nice resolut den Anker warf, und nahm sich sofort Hill Street zur Brust, der trotz bestens eingeteilter Kräfte rasch die Waffen streckte. Ein paar nachdrückliche Wipper Goops, und schon war der erste volle Erfolg des bulligen Roten mit dem Keilstern seit elf Monaten, zugleich der achte „lifetime“ in trockenen Tüchern, auch wenn Snowstorm Hanover sich auf eine halbe Länge heranrobben durfte.
Nach vielen indiskutablen Auftritten des Kentucky-Futurity-Siegers von 2017 war dies ein kleiner Lichtblick - nicht mehr, denn wie eingangs erwähnt fehlten die richtig Guten, mit denen der Melander-Trainee sonst im Ring steht. Platz drei ging an Esprit Sisu, den Ulf Ohlsson als inneren Dritten verstaut hatte und ihn erst umständlich in Spur vier auf freie Bahn lancieren musste. Seine unmittelbare Vorderfrau Rose Run Sidney hatte weniger zu bieten; für die einzige Stute im Elfer-Feld reichte es gerade so, Stallkamerad Hill Street Platz vier abzuknöpfen.
Weil‘s zum fünften Mal in Folge nichts mit einem neuen Weltrekord wurde, wandern die nächsten dafür ausgelobten 100.000 Kronen in den „Pott“. Sollte es 2021 klappen, liegen 500.000 Kronen als „Världsrekord“-Bonus bereit.
Bollnäsloppet - Delicious US Världsrekordlopp - Gulddivisionen - (int.)
1640m Autostart, 306.500 SEK
1. Dreammoko 10,7 Björn Goop 37
7j. Fuchshengst von Timoko a.d. Uranie d‘Atout von Kaisy Dream
Be: Jan Stins, NL; Zü: Paul van Klaveren, FR/NL; Tr: Björn Goop
2. Snowstorm Hanover 10,8 Rikard Skoglund 91
3. Esprit Sisu 11,1 Ulf Ohlsson 78
4. Rose Run Sydney 11,2 Örjan Kihlström 79
5. Hill Street 11,3 Daniel Redén 36
6. Nappa Scar 11,3 Per Lennartsson 277
7. Queer Fish 11,5 Ulf Eriksson 86
8. Donatomite 11,7 Paw Mahony 583
9. Erik Sting 11,9g Mika Forss 141
10. Super Nice 11,9 Torbjörn Jansson 504
11. Vacqueyras 12,4 Thomas Åhlund 855
Sieg: 37; Richter: sicher ½ - 2½ - ½ - 1 - k.Kopf - 1 - 1½ Längen; 11 liefen
Zw-Zeiten: 08,4/500m - 10,8/1000m - 11,5/letzte 500m
Wert: 150.000 - 75.000 - 37.500 - 19.000 - 12.000 - 8.000 - 5.000 SEK
Den Grundstein für 1,3 Millionen Kronen, die es für 26 Glückliche im ersten Rang der um einen Acht-Millionen-Kronen-Jackpot aufgepeppten Königswette gab, legte im Auftaktrennen Raja Ribb. Dabei leistete sich der Wallach in der über 2640 Meter aus einem Band begonnenen Silverdivisionen einen rund 30 Meter kostenden Startrumpler, der ihn eigentlich aussichtslos werden ließ.
„Aber dann lag er immer besser in der Hand, wurde mit zunehmender Strecke richtig munter, und zweifellos spielten uns die späten Galoppaden Tjacko Zaz‘ und Island Effes in die Karten. Ich hätte nie gedacht, dass wir dieses Match umbiegen würden“, strahlte Felicia Molin über ihren ersten Sieg in einem V75-Rennen. Die 23-jährige Lebensgefährtin von Kristofer Jansson, der in Gävle lizenziert ist, ist bestenfalls Halbtagsprofi, fährt weniger als 100 Rennen im Jahr und musste nach vollbrachter Tat zurück zu ihrem Nachtschicht-Job.
„Wir müssen uns das noch kurz überlegen, aber Raja Ribb ist derart gut in Form, dass wir wohl das Finale am kommenden Samstag in Rättvik wahrnehmen werden, wo ich ihn vermutlich auch fahre.“ Leidtragender dieser Gala war Sonja Wewerings Guillaume Boko, mit dem Björn Goop gerade rechtzeitig hinter dem ausgangs des Schlussbogens krass nachlassenden Remarkable Feet wegkam. Letztlich wurde der Fuchs auch noch von Hazard Boko abgefangen, so dass er mit 31.000 Kronen für Rang drei heimreiste.
V75-1 (Silver): Raja Ribb / Felicia Molin 384
V75-2 (Klass II): Champ Lane / Örjan Kihlström 19
V75-3 (Guld): Dreammoko / Björn Goop 37
V75-4 (Kallblod): Rappnor / Jorma Kontio 141
V75-5 (Klass I): Cyrano de B. / Per Lennartsson 263
V75-6 (Diam-Sto): Anthara Bi / Björn Goop 30
V75-7 (Brons): Vae Victis Club / Örjan Kihlström 44
Umsatz V75: 106.142.562 SEK
1. Rang: 26 Systeme à 1.366.552 SEK
2. Rang: 3.525 SEK
3. Rang: 136 SEK
Umsatz Top-7 (Klass I): 1.846.626 SEK
