Breeders-Course-Endläufe komplett

11. Mai 2023

Epsom As mit Ulf Ohlsson (Foto: Facebook Solvalla)

Solvalla & Jägersro, Mittwoch, 10. Mai 2023. Wie ein roter Faden zogen sich die letzten Vorläufe der ersten Breeders-Course-Serie über die Mitteldistanz durch die Rennkarte auf „världens bästa travbana“, wobei auch der Rest der Veranstaltung sich durchweg sehen lassen konnte.

Zwei Läufe hatten die 2020 geborenen Stuten vor der Brust, von denen sich die jeweils besten Drei in der Treåringseliten Ston um 1,2 Millionen SEK am 28. Mai wiedertreffen werden. Der nominell 2. Vorlauf wurde nach einer meisterlichen Fahrt, bei der auf der Zielgeraden genau rechtzeitig die Tür aufging, eine letztlich sogar noch sichere Beute der überaus nobel gezüchteten Countess Face - Adel verpflichtet eben.

Mit der Muscle-Hill-Tochter (2) hatte Adrian Kolgjini keine Chance, der von der „7“ wie der Blitz losschmetternden Eleven As den Weg an die Spitze zu verbauen. Dort konnte Ulf Ohlsson mit der Father-Patrick-Tochter lange Zeit unbedrängt schalten und walten. Dennoch reichte es nicht für die Liljendahl-Schülerin. Eli Jet, mit der Gocciadoro nach einer Runde die äußere Führung übernommen hatte, und deren Anhängsel Vikens Bonjour entwickelten mehr Zug - und dann stieß die „Gräfin“ mitten durch ins Glück: Der zweite Sieg aus ebenso vielen Auftritten verdoppelte ihr Konto auf 110.000 SEK.

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Foto: Facebook Solvalla

Deutlich stärker als Eleven As entpuppte sich in Vorlauf 3 ihre ebenfalls in Italien geborene Trainingsgefährtin Eteria, und das, obwohl sie von Schwedens Ex-Champion Ulf Ohlsson durch die Todesspur geschickt wurde. Die nach Esmeralda Bez‘ kapitalem Bock im ersten Bogen das Zepter übernehmende Karma Mearas hatte nicht genug Stamina, als ihr ab der letzten Kurve die Tactical-Landing-Tochter die Daumenschrauben an- und sich auf 1½ Längen absetzte. Karma Mearas musste auch Loke Sancy Diamond noch vor sich dulden, die in der letzten Biege schon geschlagen schien, sich aber wieder fein aufrappelte.

Foto: Facebook Solvalla

Breeders Course - Fillies - 2. Vorlauf -(int., dreijähr. Stuten)

2140m Autostart, 136.000 SEK

1. Countess Face 14,4 Adrian Kolgjini 48

3j.br. Stute von Muscle Hill a.d. Get up Smart von Ready Cash

Be / Zü: Lutfi Kolgjini & Johann Schembri; Tr: Adrian Kolgjini

2. Eli Jet 14,4 Alessandro Gocciadoro 37

3. Vikens Bonjour 14,6 Oskar Andersson 323

4. Eleven As 14,6 Ulf Ohlsson 31

5. Elisabeth Bar 14,7g Jorma Kontio 179

6. Larah Westwood 14,7 Magnus Djuse 36

7. Vilda Tilde 14,8 Erik Adielsson 443

Sieg: 48; Richter: sicher ½ - 1½ - Hals - Kopf; 7 liefen

Zw-Zeiten: 13,5/500m - 17,5/1000m - 15,8/1500m - 11,5/letzte 500m

Wert: 60.000 - 30.000 - 17.000 - 13.000 - 10.000 - 6.000 SEK

Die ersten Drei im Finale

Breeders Course - Fillies - 3. Vorlauf -(int., dreijähr. Stuten)

2140m Autostart, 136.000 SEK

1. Eteria 14,3 Ulf Ohlsson 20

3j.br. Stute von Tactical Landing a.d. Senorita Bonita von Angus Hall

Be: Bruni Racing Team AB; Zü: Scud. Sant’Andrea Srl, IT; Tr: Reijo Liljendahl

2. Loke Sancy Diamond 14,4 Torbjörn Jansson 696

3. Karma Mearas 14,5 Erik Adielsson 149

4. Elegance Kronos 14,6 Jorma Kontio 126

5. For Real 14,6 Magnus Djuse 159

6. Nikita Boko 14,7 Rikard Skoglund 468

Esmeralda Bez dis.r. Alessandro Gocciadoro 22

Sieg: 20; Richter: leicht 1½ - ¾ - Hals - ¾ - 1 Länge; 7 liefen

Zw-Zeiten: 12,1/500m - 16,1/1000m - 15,9/1500m - 10,5/letzte 500m

Wert: 60.000 - 30.000 - 17.000 - 13.000 - 10.000 - 6.000 SEK

Die ersten Drei im Finale

Im 5. Qualifier für den „offenen“ Breeders Course lichteten sich die ohnehin mit sieben Teilnehmern recht schmalen Reihen rasch durch Fehler von Kiwee auf der Startgeraden und Robin Bakkers Extreme Point ausgangs der ersten Kurve. Der von seiner Trainerin und Züchterin Riina Rekilä nach einer Runde mit viel Gottvertrauen aus dritter Innenposition hinter Epsom As und Eros Jet auf den Todessitz beorderte Vegas Wania schaffte den Cut nicht.

Im Einlauf streckte Tetrick Wanias kleiner Bruder rasch die Waffen und landete deutlich distanziert auf Rang vier. Ulf Ohlsson hingegen behielt mit dem in Italien zur Welt gekommenen Muscle-Mass-Sohn alles bombensicher unter Kontrolle und machte dessen dritten Sieg aus vier Versuchen 1½ Längen vor Kilgore fix, der Vegas Wanias Windschatten trefflich zu nutzen wusste.

Foto: Facebook Solvalla

Breeders Course - Open - 5. Vorlauf -(int., Dreijährige)

2140m Autostart, 217.000 SEK

1. Epsom As 13,7 Ulf Ohlsson 97

3j.br. Wallach von Muscle Mass a.d. D.Liteful Hanover von Revenue

Be: Pinje Fastighets AB; Zü: All. Della Serenissima & G. Pietrasanta, IT; Tr: Reijo Liljendahl

2. Kilgore 13,9 Daniel Wäjersten 261

3. Eros Jet 14,1 Alessandro Gocciadoro 27

4. Vegas Wania 14,6 Riina Rekilä 19

5. Light In 15,4 Magnus Djuse 327

Extreme Point dis.r. Robin Bakker 100

Kiwee agh. Jorma Kontio 344

Sieg: 97; Richter: leicht 1½ - 2 - 4 - 7 Längen; 7 liefen

Zw-Zeiten: 07,7/500m - 13,3/1000m - 14,0/1500m - 13,9/letzte 500m

Wert: 100.000 - 50.000 - 29.000 - 17.500 - 11.500 - 9.000 SEK

Auf die beiden letzten Finalisten mussten die Interessierten bis zum letzten Rennen der V86-Partnerbahn Jägersro um 22.02 Uhr warten. Vierter Finalist mit offiziell deutscher „Staatsbürgerschaft“, von denen jedoch niemand in Deutschland trainiert wird, ist, so denn alle bis zum 28. Mai gesund und munter bleiben, Daniel Hazelaar. Mit dem Fuchsschimmel löste Dion Tesselaar nach 600 Metern Global Enjoy auf der Kommandobrücke ab und ließ niemanden mehr an sich herankommen.

Ohne einmal ernsthaft angefasst zu werden, kam der Traber des Carpe Diem Stable zum zweiten Karrieresieg zwei Längen vor einem Trio, dass die Zielfotografie auseinanderklamüsern musste. Glückspilz war der durch die Todesspur ackernde Escobar Fi. Der von Mauro Baroncini über die Alpen entsandte Ringostarr-Treb-Sprössling schlug um jeweils einen Hauch vor Erwin Bots Nacido Boko (von Southwind Frank), der sich ganz außen versuchte, und Global Enjoy an.

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Foto: Facebbok Jägersro Trav

Breeders Course - Open - 6. Vorlauf -(int., Dreijährige)

2140m Autostart, 217.000 SEK

1. Daniel Hazelaar 14,9 Dion Tesselaar 19

3j. Fuchsschimmelhengst von Hans Hazelaar a.d. Hinde Hazelaar von Virgill Boko

Be: Carpe Diem Stables, NL; Zü: Michel Stassen, DE/NL; Tr: Dion Tesselaar

2. Escobar Fi 15,1 Ken Ecce 91

3. Nacido Boko 15,1 Erwin Bot 38

4. Global Enjoy 15,1 Johan Untersteiner 65

5. It’s about Time 15,4 Kevin Oscarsson 86

6. Mr Fantastic 18,4g Jim Oscarsson 309

Sieg: 19; Richter: leicht 2 - k.Kopf - k.Kopf - 3 Längen; 6 liefen

Zw-Zeiten: 14,4/500m - 16,2/1000m - 12,4/letzte 500m

Wert: 100.000 - 50.000 - 29.000 - 17.500 - 11.500 - 9.000 SEK

Die Finalisten aus den Breeders-Course-Vorläufen: Die jeweils ersten Beiden qualifizierten sich fürs Finale am 28. Mai (Håkan Wallner Memorial); Nachrücken ist möglich (mit Trainer; Sieger fett; ohne Länderkürzel → Schweden):.

Vorlauf 1 Åby Yin Yang (DE) Paul Hagoort

Epsom As (IT) Reijo Liljendahl

Vorlauf 2 Jägersro Cincinnati Beach (DE) Danny Brouwer

Noah Boko Jerry Riordan

Vorlauf 3 Solvalla Ice Pack (DK) Oscar Berglund

Nikita Boko Joakim Elfving

Vorlauf 4 Wolvega Novato (NL) Dion Tesselaar

Zabaione Diamant (DE) Paul Hagoort

Vorlauf 5 Solvalla Epsom As (IT) Reijo Liljendahl

Kilgore Daniel Wäjersten

Vorlauf 6 Jägersro Daniel Hazelaar (DE) Dion Tesselaar

Escobar Fi (IT) Mauro Baroncini

Wer neben dem jungen Gemüse auf der Hauptstadtbahn echten Männersport sehen wollte, wurde zweimal bestens bedient. 100.000 SEK für Platz eins und die Einladung zum Monté-Eliten am 28. Mai gingen wie bei Odds von 13:10 in Solvallas Hästägarforenings Montépokal von praktisch Allen erwartet an den bis Ende Januar in Frankreich aktiven Diamant de Larré. Mit dem nunmehr für Henk Grifts Kasse antretenden Zehnjährigen ließ sich Jonathan Carré durch den Fluchtversuch von Country Sound nicht kirre machen, der am Ende unterging und nur auf Platz fünf landete. In 1:11,6 zu 1:11,8 funkelte der Diamant eine Länge vor Ubiquarian Face am Zielpfosten.

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Foto: Facebook Solvalla

Furioser Dreikampf in Saisonrekordzeit

Hingucker des Abends war der Vägen till Elitloppet - Meadow Roads Lopp, mit dem sich der vorjährige Elitloppet-Zweite Hail Mary in der neuen skandinavischen Saisonbestzeit von 1:09,1 nachdrücklich für die inoffizielle WM der Sprinter empfahl, zu der er qua Ausschreibung automatisch eingeladen ist. Andererseits vermochte auch Alessandro Gocciadoro Zacon Gio nicht zu jenem Leben erwecken, mit dem der vor vier Jahren unter Holger Ehlerts Regie auf eben solchen Distanzen die Welt das Fürchten gelehrt hatte.

Nichts war‘s mit des Italieners kompromissloser Ansage, er würde von der „1“ die Spitze ergattern und sie so lange es ginge verteidigen. Den ersten Strich machte ihm Diamanten durch die Rechnung, der von der „2“ deutlich fetziger in die Socken kam und das Kommando nach 500 Metern an Ultion Face abtrat, der wie bei den Kolgjinis fast schon üblich nur wenig vom Gas ging. Außen herum gab Brother Bill (6) vor Hail Mary (7) die Marschrichtung vor - bis sich Gocciadoro ein Herz fasste, 900 Meter vorm Ziel die Deckung verließ und den Part des äußeren Anführers übernahm.

Das schmeckte dem Ruty-Grif-Sohn gar nicht, der den Schulterschluss zum munter dahin sprudelnden Ultion Face nie herzustellen vermochte und bereits 300 Meter vorm Ziel schwer in Not geriet. So mussten sich Brother Bill und Hail Mary den äußeren Weg selbst bahnen, um den Tempomacher nicht vollends aus den Augen zu verlieren. Der bog mit vier Längen Vorsprung auf die Zielgerade, was gegen die beiden Verfolger nicht ganz reichte. Maßarbeit leistete einmal mehr Örjan Kihlström, der auf den letzten Drücker Ultion Face um einen doppelten und Brother Bill um einen halben „Kopf“ abservierte.

Es war der 23. Sieg des Derby-Siegers von 2020, dessen Konto auf 11.753.000 SEK wuchs. „Er hatte ohnehin gute Chancen, zum Elitloppet eingeladen zu werden. Nach diesem Sieg müssen wir darüber nicht mehr nachdenken. Schön, dass es geschafft ist“, spielte der „Iceman“ den Elitloppet-Ball geschickt Daniel Redén und den Besitzern zu, die letztlich über die Teilnahme entscheiden.

„Es ist fast unmöglich, aus dieser Position zu gewinnen, aber das enorme Tempo hat uns in die Karten gespielt. Da muss man über Taktik nicht lange nachdenken. Hail Mary hat in der Vergangenheit bewiesen, ein Pferd für die großen Schlachten zu sein. Ich habe das Gefühl, dass er sich trotz seiner sieben Jahre über Winter noch ein bisschen weiterentwickelt hat.“