Einer Machtdemonstration glich der Auftritt von Borups Victory, Schwedens Pferd des Jahres 2024, im 2,8-Mio.-Kronen-Finale des Paralympiatravet am Samstag in Åby.
Daniel Wäjersten wartete mit seiner ihm eigenen Gelassenheit ab, bis sich Vorjahressieger Önas Prince und Vorlaufsieger A Fair Day im Kampf um die Führung ausgetobt hatten, bevor er nach 500 Metern selbst zur Tat schritt und dem Nordström-Schützling ratzfatz das Kommando abknüpfte.
Alles weitere schien Formsache für den 35:10-Favoriten, der seinen Hauptgegner San Moteur (Björn Goop) nur im Schlussbogen kurz neben sich duldete, dann aber locker eine Schippe drauflegte und sich am Ende scheinbar mühelos auf zwei Längen löste.
San Moteur hingegen musste sich mächtig strecken, um den Ehrenplatz gegen die ein spätes, aber feines Auslandsdebüt gebende Inmarosa und den im Open Stretch attackierenden Önas Prince zu verteidigen.
Die Platzgelder fünf bis acht gingen an A Fair Day, Kentucky River, Gaspar d'Angis, den zweiten Franzosen im Feld, sowie Ture L.A., während die beiden Westholm-Schützlinge Castor The Star und Working Class Hero, der sich von der 10 in dritter Spur aufrieb, leer ausgingen.
Borups Victory, der sein Konto um 1,5 Mio. Kronen auf 12.196.000 Kronen (ca. 1.114.000 Euro) ausbaute, trabte mit 1:10,0/2140 Meter exakt so schnell wie Ringostarr Treb mit Wim Paal beim Triumph 2018, als das Rennen noch als Olympiatravet gelaufen wurde - Renn- und Bahnrekord für die Mitteldistanz.
Video: https://www.youtube.com/watch?v=RXP_9eze4tQ
Ergebnis: https://sportapp.travsport.se/race/raceday/ts609841/results/11
Im Drottning Silvias Pokal (2.000.000 Kronen), Gruppe I für vierjährige Stuten, war ein weiterer Big Point für Daniel Wäjersten eingeplant. Zu überzeugend war der Vorlaufsieg seiner Stutenderby-Siegerin Vivillion vor zwei Wochen.
Einen dicken Strich durch die Rechnung machte ihm die 211:10-Außenseiterin Panthere d'Inverne, die in der Todesspur über sich hinauswuchs und die früh in Front gezogene Favoritin so lange unter Druck setzte, bis deren Widerstand ausgangs des Schlussbogens gebrochen war.
In 1:12,0/2140 Meter sorgte die Brillantissime-Tochter (aus einer Andover-Hall-Stute) für den mit Abstand größten Triumph von Lokalmatador André Eklundh (38), der vor Ort ein überschaubares Lot von 42 Pferden trainiert.
Video: https://www.youtube.com/watch?v=83XfVr_Dl2Q
Ergebnis: https://sportapp.travsport.se/race/raceday/ts609841/results/5
Keine Überraschung gab es hingegen bei den vierjährigen Hengsten und Wallachen im Konung Gustaf V:s Pokal. Alessandro Gocciadoro ließ den 15:10-Favoriten Free Time Jepson wie gewohnt vorsichtig eintreten, bevor er das Feld aufrollte und im zweiten Bogen das Kommando eroberte.
Fortan bewegte sich der Face-Time-Bourbon-Sohn, der längst als neuer Star im Stall des italienischen Champions gilt, in seiner eigenen Welt, ließ die scharfe Pace kaum abflauen und siegte auf mittlerweile klebriger Piste mit Reserven in 1:11,2/2140 Meter, womit der Rennrekord von Campo Bahia (1:10,6) unangetastet blieb.
Auf dem Ehrenplatz überraschte aus zweiter Reihe US-Import Luke the Spook mit Adrian Kolgjini vor dem höher taxierten Izod Zet, dem Brouwer-Schützling Feudale degli Dei und French Kronos, der Platz fünf zur allgemeinen Überraschung behalten durfte, obwohl Mats Djuse im Einlauf Zuccezz Zack die Beine weggefahren hatte und dafür mit 14.000 Kronen Geldbuße und sechs Tagen Fahrverbot belangt wurde.
Video: https://www.youtube.com/watch?v=9tHyGydRGI4
Ergebnis: https://sportapp.travsport.se/race/raceday/ts609841/results/9
Härter griff die Rennleitung im Lovely Godivas Minne für fünfjährige Stuten gegen Robin Bakker durch, der sich im Schlussbogen mit Ester Degli Dei gegen Kaffeåchampagne etwas hemdsärmlig Platz verschaffte, ohne dass die Jepson-Stute dabei sprang. Ester Degli Dei verlor nach Überprüfung Rang drei, Bakker wurde mit 3.000 Kronen und weiteren fünf Tagen Fahrverbot bestraft.
Mit seiner Aktion ebnete der Niederländer allerdings auch Landsmann Michel Rothengatter mit der innen hoffnungslos festsitzenden Nortolanda den Weg in die Freiheit. Die deutsche Derbysiegerin sprintete noch bis auf eine halbe Länge an East Asia heran, mit der Alessandro Gocciadoro nach hartem Rennverlauf in 1:11,1/2140 Meter jedoch nicht mehr zu knacken war.
Unglücklich scheiterte indes Nortolandas Stallgefährtin Speedrise Lady S. Die Stutenderby-Siegerin versprang mit Björn Goop an der letzten Ecke in aussichtsreicher Position alle Chancen.
Video: https://www.youtube.com/watch?v=0zixHKEX72E
Ergebnis: https://sportapp.travsport.se/race/raceday/ts609841/results/10