Modena, Sonntag, 20. November 2022. Wie sich die Bilder glichen: Am 25. September in Bologna hatten sich Carlomagno d’Esi und Andrea Farolfi den renommierten Gran Premio Continentale sowie Clarissa und Alessandro Gocciadoro dessen „Filly“-Abteilung einverleibt - und wiederholten in trauter Eintracht in der Ferrari- und Lamborghini-Stadt diese Coups auf dem 200 Meter weiteren Ippodromo Ghirlandina, wo es noch einen „Schnaps“ mehr zu verdienen gab.
Nach der Absage des lahmen Days of Thunder vertrat im Gran Premio Unione Europea allein der frischgebackene Breeders-Crown-Sieger Jimmy Ferro BR das deutsche Zuchtgebiet, war jedoch für seinen neuen Chef Alessandro Gocciadoro, der ein Quartett unter Order hatte, nicht die erste Wahl.
Der Mann in Gelb entschied sich für Derby-Sieger Charmant de Zack, der von der „1“ wie erwartet recht beschwerlich auf die Füße fand und hinter Cosmo Spritz, der von der „3“ wieselflink in Front spritzte, und Carlomagno d’Esi (4) als innerer Dritter wohlverpackt wurde. Direkt hinter ihm fand der mit Andrea Guzzinati liierte Jimmy Ferro BR (8) sein Plätzchen.
Die Lage besserte sich für ihn und Charmant de Zack, als Carlomagno d’Esi nach 600 Metern auf den Todessitz beordert wurde, um nicht von Capital Mail und Colibri Jet eingekesselt zu werden. Einen Windbrecher akzeptierte Andrea Farolfi nicht für den Love-You-Hengst, und so musste Colbert WF mit Corazon Bar im Schlepp weiter durch Spur drei ackern.
Als in der vorletzten Kurve Capital Mail nicht mehr mitkam, konnte Jimmy Ferro in „des großen Karls“ Windschatten schlüpfen, und hinter dem Deutschen kam endlich auch Colbert WF aus der ganz frischen Luft weg.
An der letzten Ecke steckte Carlomagno d’Esi die Nase bereits in Front. Hatte Cosmo Spritz alle Spritzigkeit verloren und wurde bis auf Rang zehn durchgereicht, so hatte Jimmy Ferro BR als erster Angreifer plötzlich einen vielversprechenden Moment. Ganz zog der Braune jedoch nicht durch und musste sich nicht nur dem sich um Cosmo Spritz herum windenden Charmant de Zack beugen.
Trotz des monströsen Pensums unterwegs war auch Colbert WF um einen Hauch besser als der Deutsche, der mit 11.400 Euro für Platz vier entlohnt wurde.
Für den von Laurent-Claude Abrivard in Frankreich vorbereiteten Carlomagno d’Esi geht das große Geldscheffeln in seinem Geburtsland weiter: Sieg und 64.400 Euro in Bologna, Platz zwei und 24.200 Euro hinter Dauerrivale Charmant de Zack am 16. Oktober in Treviso und nun mit 87.400 Euro der üppigste Scheck „ever“: Der goldene Herbst 2022 brachte den ein wenig spät berufenen Braunen, der vor einem Jahr in den Vorläufen zu Derby und Orsi-Mangelli überhaupt keine Rolle gespielt hatte, auf 282.300 Euro.
Gran Premio Unione Europea (Gruppe I int., Vierjährige)
2080m Autostart, 209.000 Euro
1. Carlomagno d’Esi 13,2 Andrea Farolfi 38
4j.br. Hengst von Love You a.d. Primula d’Esi von Faliero As
Be: Antonio Serena Monghini; Zü: Avenali Bianchi Albina; Tr: Laurent-Claude Abrivard
2. Charmant de Zack 13,3 Alessandro Gocciadoro 19
3. Colbert WF 13,5 Roberto Vecchione 105
4. Jimmy Ferro BR 13,5 Andrea Guzzinati 140
5. Chance EK 13,6 Pietro Gubellini 109
6. Corazon Bar 13,6 Santo Mollo 731
7. Cointreau 13,6 Manuel Pistone 335
8. Capital Mail 13,6 Mario Minopoli jr 165
9. Catullo Jet 13,7 Ferdinando Pisacane 106
10. Cosmo Spritz 13,7 Carmine Piscuoglio 199
11. Colibrì Jet 13,7 Vincenzo Luongo 236
12. Callisto 14,0 Vincenzo-P. dell’Annunziata 105
Sieg: 38; Richter: sicher ¾ - 2 - Kopf - 1 - ½ - Kopf; 12 liefen (NS Days of Thunder / lahm)
Wert: 87.400 - 41.800 - 22.800 - 11.400 - 7.600 und 38.000 Euro Euro Züchterprämie
Video: http://webtv.awsteleippica.com/videos/6315911296112
70 Minuten zuvor hatte in der Stuten-Abteilung, in der es um auch nicht zu verachtende 77.000 Euro ging, Clarissa bei ihrem zwölften Treffer aus 26 Versuchen mit ihren acht Gegnerinnen, von denen sich Credit Cash As im ersten Bogen durch einen Fehler eliminierte, Katz und Maus gespielt. Alessandro Gocciadoro produzierte sich als Marschall Vorwärts und scheute sich in dem Paarlaufen nicht, der Exploit-Caf-Tochter von Beginn an den äußeren herben Kopfwind angedeihen zu lassen.
Die Braune machte alles willig mit wie den Dauerdruck auf Cadillac Grif, immerhin des Wettmarkts zweite Chance, mit der Vincenzo dell’Annunziata sich früh die Führung gesichert hatte. Zu stoppen war Clarissa auch nicht, als die Vivid-Wise-As-Tochter 500 Meter vorm Ziel mit „Motorschaden“ schwer nach außen drängte, ihr einen Umweg bescherte und Filippo Rocca die Lücke entschlossen nutzte und mit Cathrinelle innen durchstieß.
Weiter ging’s mit Alex‘ Fuß auf dem Gaspedal. Spätestens 200 Meter vorm Ziel fielen die Würfel endgültig zugunsten der Favoritin. Die letzten 100 Meter beschränkte sich Gocciadoro aufs Winke-winke ins Publikum, während seine Partnerin überlegen fünf Längen voraus am Zielrichter vorbeistolzierte, sich mit 32.200 Euro den zweitgrößten Batzen ihrer Karriere zu Gemüte führte und nun bei 241.546 Euro angelangt ist.
Cathrinelle hielt Platz zwei gegen die Norwegerin Katja B.R. mit Gaststar Jos Verbeeck fest, der der Quite-Easy-Tochter aus dem dritten Paar außen flinke Beine machte.
Gran Premio Unione Europea Filly (Gruppe II int., vierj. Stuten)
1600m Autostart, 77.000 Euro
1. Clarissa 11,5 Alessandro Gocciadoro 15
4j.br. Stute von Exploit Caf a.d. Nikelia von Lemon Dra
Be: Scud. Natalino ’96 Sas (Leopoldo Canto); Zü: Az.Agr. Daniele Ricci; Tr: Alessandro Gocciadoro
2. Cathrinelle 12,2 Filippo Rocca 48
3. Katja B.R. 12,3 Joseph Verbeeck 236
4. Cherie Vit 12,4 Vincenzo Luongo 274
5. Crystal Pan 12,5 Enrico Bellei 126
6. Collier 12,8 Mario Minopoli jr 612
7. Cadillac Grif 13,8 Vincenzo-P. dell’Annunziata 43
Credit Cash As dis.r. Andrea Guzzinati 239
Canadian Kronos dis.r. Antonio di Nardo 176
Sieg: 15; Richter: überlegen 5 - ½ - 1 - Kopf - 2 Längen; 9 liefen
Wert: 32.200 - 15.400 - 8.400 - 4.200 - 2.800 und 14.000 Euro Züchterprämie