++ Herzliche Glückwünsche gehen heute nach Feldkirchen bei Straubing, wo Johann Hollweck seinen 65. Geburtstag feiert ++ ++ Vincennes: Feelders-Stute Icone d'Avenir mit Matthieu Abrivard in einem 59.000er Course C aus zweiter Reihe Sechste in 1:12,8/2100 Meter - Romme: Stall Gesveas Pandroklus Eck mit Jorma Kontio Zweiter in 1:13,2/2140 Meter ++ ++ Århus: Thomas Panschow mit den Stolle-Schützlingen Dan CG und Eye Catcher C Erster in 1:15,6/1800 Meter bzw. Fünfter in 1:18,1/2300 Meter ++ ++ Heute: Auftakt der C-Bahn-Saison im Südwesten - Zwei Trabfahren mit je neun Teilnehmern auf der Grasbahn von Zweibrücken ++ ++ Sonntag: Volle Karte in Hamburg - Zwölf Prüfungen ab 14:00 Uhr ++ ++ Sonntag: Bayerisches Großaufgebot beim Saisonsstart in Wels - Andreas Geineder mit Gina CG, Nice Girl Boko und Olivia Venus - Martin Geineder mit Carina Yankee und Malcom Venus - Robert Pletschacher mit Onslow Newport, Lomanova, Stormy Wood, Gamin de Bertrange und Tumble Boy - Christoph Schwarz mit Ultrablue, Genesis, Viking Victory und Magiestraal - Dr. Marie Lindinger mit Inaaya - Christoph Fischer mit Dream of Action - Herbert Plankl mit Lots of Love - Denise Schuch mit Sly und Toma Toma - Tobias Werkstetter mit Enable PePe - Beginn 15:00 Uhr ++
Bold Eagle lässt bei den Dreijährigen grüßen
27. September 2020

Solvalla, Samstag, 26. September 2020. Ums ganz große Geld ging’s für die schwedischen Dreijährigen bzw. jene Zwölf, die sich am 11. September aus jeweils sechs harten Qualifikationsläufen, aus denen nur die jeweils ersten Beiden weiterkamen, für die Finales herausgeschält hatten: Vier Millionen Kronen lagen im zum 94. Mal entschiedenen Travkriterium bereit, in das sich keine Stute wagte, 2,4 in den Oaks. Und weil sämtliche Aspiranten für die Premiechansen nominiert waren, musste der STC richtig löhnen, weil sich alle Prämien verdoppelten.

Die großen Gewinner hießen Bold Eagle, der mit seinem zweiten Jahrgang die Oaks-Siegerin stellte und im Kriterium um einen „Hals“ am zweiten Triumph vorbeisegelte, sowie Björn Goop. Schwedens zwölffacher Champion durfte wegen eines dreitägigen Fahrverbots aus einem Feld-, Wald- und Wiesenrennen in Gävle selbst nicht ran, hatte sich jedoch erstklassige Ersatzleute ausgesucht in jeweils bis zum letzten Zentimeter spannenden Entscheidungen, die ihn als Zuschauer mehr Nerven gekostet haben dürften, als hätte er selbst im Sulky gesessen.

Die Favoritinnen geputzt

Besser hätte es der 43-jährige, der am 11. September bei den Qualifiern für die Trav-Oaks drei Ladys ins Finale gebracht hatte, nicht hinbekommen! Ersatzmann Nummer eins Stefan Persson versteckte sich von der „1“ gegen die drei Favoritinnen Beauty Kronos (2), die er nach 400 Metern in Front ließ, Hoboken Am und Barbro Kronos mit Eagle Eye Sherry als Zweiter in der Innenspur und hielt sein Pulver knochentrocken. Die bei fünf Starts noch nie bezwungene Hoboken Am (3) führte die äußere Riege vor Chablis Ribb (7) und Barbro Kronos (4) an, die als Schnellste aller Vorläufe knapp vor ihrer Zuchtkameradin auf den Favoritenschild gehoben worden war.

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Harter Kampf in den Svenskt Trav-Oaks © nastagangare.se

Als Ester Wibb im vorletzten Bogen in Spur drei dirigiert wurde, war dies das Signal für Erik Adielsson, sich mit Svante Båths Trixton-Tochter davor zu setzen. Der stramme Marsch an der frischen Luft zog ihr allerdings ziemlich gründlich den Zahn - zumindest für einen der ersten beiden Plätze. Zu Beginn der Zielgeraden verfiel Beauty Kronos in Galopp, und trotz des anspruchsvollen Weges schien Hoboken Am ihre weiße Weste behalten zu können. Zwei Längen Vorsprung auf Eagle Eye Sherry reichten jedoch nicht.

Die von Persson kräftig unterstützte Bold-Eagle-Tochter - die Rennleitung würzte sein Finish mit 28.000 SEK (ca. 2.600 Euro) Buße und drei Tagen Fahrverbot - raufte sich wuchtig näher, streckte den Kopf um eine halbe Länge zum vierten Mal in ihrer Laufbahn als Erste ins Ziel und riss nicht nur Jorma Kontio, sondern auch die Mehrzahl der Wetter bei Odds von 248:10 aus allen Träumen. Vier Längen zurück hielt Barbro Kronos mit der zweiten Luft „Bronze“ um eine halbe Länge gegen die beiden anderen Goop-Schützlinge Circus und Wallawalla Broline fest, die kaum jemand so weit vorn erwartet hatte.

Persson

Seltenes Bild: Björn Goop als jubelnder Trainer © travsport.se

Selten sah man „Goooop“ nach einem Trainersieg so jubeln: „Eagle Eye Sherry stammt aus unserer eigenen kleinen Zucht. Wir haben nicht viele Stuten, setzen mehr auf absolute Qualität. Ganz besonders freut mich, dass Stefan das Ding für mich nach Hause geschaukelt hat. Wir sind seit so vielen Jahren miteinander befreundet!“ Der 47-jährige Persson aus Halmstad, der in diesem Frühjahr sein Trainergeschäft aufgegeben hat und zum gefragten Catchdriver geworden ist, strahlte nicht weniger: „Als ich noch einen eigenen Stall hatte, hat Björn meine Pferde oft in großen Rennen gesteuert. Umso schöner, dass ich ihm etwas zurückgeben kann. Eingangs der Zielgeraden hab ich gesehen, dass Jormas Pferd (Hoboken Am/Anm.d.Red.) nicht mehr allzu viel zu verkaufen hatte. Ich hab alles auf eine Karte gesetzt. Björns Stute hat bravourös gekämpft und ihr Tempo durchgezogen. Sie war einfach großartig!“

42. Svenskt Trav-Oaks (Gruppe I nat; dreij. Stuten)

2140m Autostart, 5.600.000 SEK**

1.      Eagle Eye Sherry*        13,1     Stefan Persson               248

         3j.schwbr. Stute von Bold Eagle a.d. Sherry von Credit Winner

         Be: Hold your horses in Gothenburg HB; Zü: Annika Goop & Henrik Hobik; Tr: Björn Goop

         Pflegerin: Jenny Nordensson

2.      Hoboken Am*               13,1     Jorma Kontio                     27

3.      Barbro Kronos*             13,6     Erik Adielsson                    25

4.      Circus                             13,6     Mats Djuse                       824

5.      Wallawalla Broline       13,8     Rikard Skoglund           1015

6.      Nikita Sunrise                13,8     Claes Sjöström               569

7.      Heloise Am*                  13,8     Per Lennartsson             639

8.      Crashed Eggs               13,8     Torbjörn Jansson            846

9.      Beware Kronos             13,8     Ulf Ohlsson                      456

10.    Chablis Ribb                  13,9     Leif Witasp                       252

11.    Ester Wibb*                    15,4g  Oskar Andersson            114

         Beauty Kronos*             dis.r.    Örjan Kihlström                 57

*Vorlaufsiegerinnen

**erhöht auf 5,6 Mio., da alle Pferde für die Premiechansen nominiert

Sieg: 248; Richter: Kampf ½ - 5 - ½ - 2 - k.Kopf - Kopf - k.Kopf - k.Kopf - 1 Länge; 12 liefen

Zw-Zeiten: 08,8/500m - 13,4/1000m - 14,4/1000m - 10,3/letzte 500m

Wert: 2.800.000 - 1.400.000 - 700.000 - 336.000 - 224.000 - 140.000 SEK**

Der Iceman nach Millimeter-Finish

Es fehlte nicht viel, und Goop hätte 50 Minuten später auch den Lorbeerkranz fürs Travkriterium samt vier Millionen Kronen nach Färjestad entführt - doch da war Örjan Kihlström vor. Der 58-jährige, der wegen eines Fahrverbots aus Helsinki-Vermo lediglich in den beiden Gruppe-I-Prüfungen starten durfte, gab mal wieder eine Kostprobe seines unnachahmlichen goldenen Händchens, schrieb sich zum sechsten Mal in die Siegerliste ein, zog damit an Gösta Nordin und Stig Johansson (je 5) vorbei und hat nur Gunnar (7) und Sören Nordin (8) noch vor sich.

Den von Daniel Redén ausnahmsweise mal nicht für eigene Rechnung bzw. jenes des Stalles Zet, sondern für den SRF Stable von Lennart Ågren vorbereiteten Brambling ließ er an die Spitze schmettern, „wie ich es mir nie hätte vorstellen können. Woher hatte der auf einmal diese Spritzigkeit? Im Training war davon gar nichts zu sehen“, wie Redén nach dem Match ziemlich fassungslos verriet. Dort blieb der Bold-Eagle-Sohn ziemlich unangefochten bis Mitte der letzten Kurve.

Hell Bent for Am, der Reichste der Zwölf, hatte gemeinsam mit Twigs Honor am Start im Galopp Adieu gesagt, und der zeitig an seine Flanke gerückte Önas Prince, Sieger unter anderem im zweiten Breeders-Course-Finale zu Jägersro, gab mehr den Begleiter denn den gnadenlosen Herausforderer. 600 Meter vorm Ziel konnte sich Per Nordströms „Prinz“ den Jahrgangsthron abschminken. Während der Chocolatier-Sohn den totalen Rückzug einläutete und als abgehängter Letzter am Zielrichter vorbeischlich, wurden aus seinem Windschatten San Moteur und Henry Flyer Sisu immer zudringlicher.

Zu Beginn der Zielgeraden schien Brambling am Ende der Kräfte, neigte sich die Waage mehr und mehr zugunsten der Angreifer. Es schien, als benötigte „ÖK“ alle Delikatesse, seinen Partner im Trab über die letzten 120 Meter zu lancieren - bis er den Zauberzug hervorkramte: Erst Mitte des Einlaufs zog er die Ohrenwatte, verpasste wenig später dem Bold-Eagle-Sohn zwei für seine Verhältnisse kräftige Hiebe, ließ dann die Rute im Sack - und der bullige Braune mit dem großen Keilstern riss das für Viele längst verloren geglaubte Match um Haupteslänge doch noch aus dem Feuer gegen den von Goop trainierten Panne-de-Moteur-Sohn sowie den ebenfalls von Bold Eagle gezeugten Henry Flyer Sisu, der sich eine weitere Nasenspitze zurück als großer Pechvogel mit dem dritten, über eine runde Million Kronen ausgestellten Scheck zufrieden geben musste.

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Mit diesem Redén-Sieger hatte man nicht ungedingt gerechnet © gratistravtips.se

Ziemlich baff war Redén: „Ganz ehrlich: Hätte mir Anfang des Jahres jemand gesagt, wir hätten mit Brambling eine Chance, im Kriterium eine Rolle zu spielen, hätt‘ ich ihm einen Vogel gezeigt. Er hatte immense Probleme mit seinem Geläuf; es war schwierig, ihn zum Traben zu bewegen. Ich dachte, er würde erst mit sechs, sieben oder gar acht Jahren richtig gut werden. Doch dann entwickelte er sich in mächtigen Sprüngen, und was bei ihm immer stimmte, war der Kopf. Mental ist er ein Monster, und das ist es, was auch zählt und was wir heute gesehen haben. Er ist ein echter Krieger. Aber dass er gewinnen würde - das hätt‘ ich nie geglaubt.“

Womit er mit den Wettern d’accord war, denn bei Odds von 85:10 war sicher auch ein gutes Stück „Kihlström-Bonus“ dabei. Der Vollstrecker hatte nach dem „Ausfall von Beauty Kronos, der mich doch ganz schön gewurmt hat, weil er urplötzlich kam“, seine Satisfaktion: „Er will rennen, hat einen enormen Motor und ist schnell und stark. Was ihm etwas zu schaffen macht, ist die nicht übermäßig gute Kurventechnik. Daran müssen wir ein wenig feilen. Heute lag er in den Bögen viel besser. Dennoch bin ich in der letzten Biege vorsichtig gefahren, so dass es sehr eng wurde. Aber es hat gereicht - und nach den vermasselten Oaks ist die Freude doppelt groß!“

Für den Schwarzbraunen, dem Redén bis zum Kriterium fast alle größeren Aufgaben erspart hatte - einzige wichtige Nummer war Solvallas Sommarfavoriten um 393.500 SEK am 29. Juli, den er im Galopp versiebte -, war’s der fünfte Treffer aus acht Versuchen. Sein Konto explodierte auf 4.321.000 Kronen.

94. Svenskt Trav-Kriterium (Gruppe I nat, Dreijährige)

2640m Autostart, 8.000.000 SEK

1.      Brambling*                    13,1     Örjan Kihlström                 85

         3j.schwbr. Hengst von Bold Eagle a.d. Deepdish von Muscle Hill

         Be / Zü: AB Svensk Reklamfinans (SRF Stable, Lennart Ågren); Tr: Daniel Redén

         Pflegerin: Ellinor Wennebring

2.      San Moteur*                  13,1     Per Lennartsson                33

3.      Henry Flyer Sisu*         13,1     Jorma Kontio                   100

4.      Beacon Kronos             13,5     Per Linderoth                   552

5.      Head Run*                     13,6     Robert Bergh                      88

6.      A Good Point*               13,7     Kevin Oscarsson             568

7.      Manny Muscle               13,8     Ulf Ohlsson                        92

8.      Black and Quick            13,8     Jörgen Eriksson              699

9.      Önas Prince*                 14,8     Per Nordström                   38

         Twigs Honor                  dis.r.    Erik Adielsson                 421

         Fire Piston                      dis.r.    Kim Eriksson                 1029

         Hell Bent for Am           agh.     Johan Untersteiner         102

*Vorlaufsieger

**erhöht auf 8 Mio., da alle Pferde für die Premiechansen nominiert

Sieg: 85; Richter: Kampf Kopf - k.Kopf - 5 - 1 - 1 - 1 - Hals; 12 liefen

Zw-Zeiten: 10,1/500m - 13,6/1000m - 14,4/1500m - 14,0/2000m - 11,3/letzte 500m

Wert: 4.000.000 - 2.000.000 - 1.000.000 - 480.000 - 320.000 - 200.000 SEK**

In der heute höchsten Spielklasse, dem Silverdivisionen-Finale um 250.000 SEK für den Sieger, blieb das Team Lugauer seiner Seuchenform treu, wenn‘s um höhere Beträge geht. Bis zur letzten Ecke sah es danach aus, als sollten Marc Elias und Harran Boko ihrer bei 20:10 deutlichen Favoritenstellung vollauf gerecht werden. Von der „2“ sofort vor Heading Reference auf die Spitze pochend, schien der Maharajah-Sohn alle bestens im Griff zu haben und keineswegs am Ende mit seinem Latein, als er ohne ersichtlichen Grund schwer aus dem Tritt kam.

Hoch spritzte der Dreck, das Geld war weg - zumindest für ihn, der die rote Karte sah. Umso leichter hatte es Daniel Wäjersten, Startnummer „1“ gerecht zu werden und Heading Reference sicher zum zehnten und wertvollsten Sieg der Karriere zu steuern, der nach 1:12,2/2140m eine Länge vor Coogan unter Dach und Fach war.

 

V75-1 (Silver):         Heading Reference / Daniel Wäjersten 66

V75-2 (Klass II):      Uncle Töll / André Eklundh                       35

V75-3 (Diam-Sto):   Lipstick Tooma / Johan Untersteiner      17

V75-4 (Oaks):          Eagle Eye Sherry / Stefan Persson      248

V75-5 (Klass I):       Viscount / Oskar Andersson                     40

V75-6 (Krit.):            Brambling / Örjan Kihlström                     85

V75-7 (Brons):         Mr Clayton J.F. / Per Lennartsson         389

 

Umsatz V75: 104.527.757 SEK

1. Rang: 27,2 Systeme à 999.140 SEK

2. Rang: 2.795 SEK

3. Rang: 157 SEK

 

Umsatz Top-7 (Klass I): 1.709.288 SEK