++ Berlin: Das Vierjährigen-Rennen II gewinnt Karin Walter-Mommerts Exmes As mit Michael Nimczyk in 1:14,5/1900 Meter - Den 3. Lauf zur Silber-Serie sichert sich Stall Jauß' Flotte Biene mit Kornelius Kluth ++ ++ Charlottenlund: Schwedischer Einlauf im Copenhagen Cup (870.000 DKK) durch Barack Face mit Adrian Kolgjini in 1:11,6/2011 Meter vor Hustle Rain und Kagan - Gericault (Christophe Martens) in 1:12,2 unplatziert - Hades de Vandel (Robin Bakker) Fünfter in 1:12,0 - Oscar L.A. Nichtstarter - In der Fünfjährigen-Elite (150.000 DKK) unterliegt Schampus mit Josef Franzl in 1:12,8/2000 Meter Y Not Diamant mit Robin Bakker (1:12,4) - Im Summer Meeting Stayer Usain Lobell nach Fehler unplatziert, Stall Adamas' Under Armour (Joakim Lövgren) Fünfter in 1:14,4/2970 Meter - Robin Bakker mit Stall Habos Kate Baldwin Vierter in 1:13,2/2000 Meter - Heinrich Nagels Reginald Dwight mit Birger Jörgensen trotz Fehlers siegreich in 1:13,6/2000 Meter - Karel G Greenwood mit Emma Stolle beim Sieg von Jack mit Yannick Mollema nach Fehler Fünfter in 1:14,0/2000 Meter - Dan CG mit Rene Kjaer dis.rot ++ ++ Zum 100-jährigen Bestehen des Rennvereins Karlsruhe-Knielingen gewinnen Jochen Holzschuh und Jürgen Würtz je zwei Rennen - Marisa Bock im Reiten mit Peyton Manning ++
Außen rum zu 1,5 Millionen gesegelt
13. August 2023

Åby, Samstag, 12. August 2023. Es scheint, als habe Daniel Redén den Schlüssel zum Erfolg für den ihm im April überstellten Admiral As gefunden, der auch vorher kein „Schlechter“ war, sich jedoch durch viele Galoppeinlagen größere Weihen versaut hatte.

Bot die erste wenig inspirierte „Probefahrt“ unter neuer Regie mit altem Fahrer - Örjan Kihlström kannte ihn aus der Liljendahl-Ära aus dem Effeff - enormen Diskussionsstoff wegen wenig wetterfreundlicher (Nicht-)Wahrnehmung der Siegchancen, so ging es anschließend mit dem Admiral zügig bergauf.

In der 2023er Auflage des Åby Stora Pris, der erstmals 1936 ausgetragen worden, damit älter als der Elitloppet und 2018 vom Stichfahren mit eventuellem Race Off zu einer 3.140 Meter langen Marathonstrecke umgemodelt worden ist, vollbrachte er sein Meisterstück und unterstrich zugleich das geniale Teamwork der Herren Redén und Kihlström.

Der 60-jährige scheute sich trotz des endlosen Weges nicht, seinen mit der „8“ schlecht bedienten Partner bereits auf der ersten Überseite an die Flanke des in Windeseile in Front geflitzten Power (4) zu schicken und von dort Zeit und Raum zu kontrollieren. Innen reihten sich Usain Töll (2), Feydeau Seven (5), Gangnam Style K. (1), Unico Broline (12) und Bengurion Jet (6) ein, außen  Aetos Kronos (7), Hierro Boko (11), Rackham (3), Hadès de Vandel (9) und Schlusslicht Kentucky River (10).

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Foto: Facebook Åbytravet

Erst 900 Meter vorm Ziel wurde das Paarlaufen durch den Spur drei eröffnenden Hierro Boko unterbunden, dem sich Rackham, Hadès de Vandel und Kentucky River anschlossen, so dass sich drei Vierergruppen bildeten. Richtig fetzig wurde es auf der finalen halben Runde, auf der die hinteren Chargen schlechte Karten hatten und kaum Boden wettmachen konnten.

Am besten gelang dies noch dem innen mittlerweile an die vierte Position vorgerückten Bengurion Jet, der auf der zweiten Open-Stretch-Spur - die erste beackerte Usain Töll - viel Boden gut machte. An Admiral As, hinter dem „ÖK“ sich die Bemühungen seiner Rivalen in aller Seelenruhe ansah, prallte diese Avance bombensicher ab. Eher „leicht“ denn „sicher“ waren die 1,5 Millionen Kronen für den Ready-Cash-Sohn im Sack, der einen gewaltigen Satz auf 4.319.780 SEK machte.

Der allmählich wieder erstarkende 2020er Europa-Derby-Sieger Power hielt „Bronze“ gegen den von Frode Hamre trainierten einstigen Bazire-Schützling Feydeau Seven sowie Allzweckwaffe Usain Töll fest. Einmal mehr enttäuschte Aetos Kronos, der des Admirals Sog nur zu Platz sechs zu nutzen wusste.

„Verdammt - was hat Örjan ihm für ein Rennen serviert“, entfuhr es Redén unmittelbar nach der Zieldurchfahrt. „Natürlich haben wir schon oft gesehen, dass es Admiral As durch die Todesspur kann. Aber auf solch einem weiten Weg?! In der letzten Kurve sah ich unsere Felle davon schwimmen, aber Örjan hat ihm alles perfekt eingeteilt. Wir haben zuhause einiges mit ihm ausprobiert, zum Beispiel ihn am lockeren Zügel durch tiefen Sand laufen lassen, um ihm mehr Selbstvertrauen zu geben, denn oft hat er unter Druck Fehler eingestreut. Talent hat er genug.“

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Foto: Facebook Åbytravet

Selbst der hochgepriesene „Iceman“ wunderte sich, wie leicht der Sieg zustande kam: „Er hat ja schon vorher bewiesen, dass es mit ihm wieder aufwärts geht. Die Ausgangslage war mies, darum musste ich was riskieren. Unser Vorteil war das durchweg sehr gleichmäßige Tempo.“  

Åby Stora Pris - Gulddivisionen - (Gruppe I int., UET-Masters-Serie)
3140m Autostart, 2.845.000 SEK
1.    Admiral As    12,5    Örjan Kihlström    57
    7j.dklbr. Wallach von Ready Cash a.d. Galiera As von SJ’s Photo
    Be: SRF Stable (Lennart Ågren); Zü: Allev. della Serenissima Srl, IT; Tr: Daniel Redén
2.    Bengurion Jet    12,5    Alessandro Gocciadoro    164
3.    Power    12,5    Robert Bergh    58
4.    Feydeau Seven    12,6    Björn Goop    114
5.    Usain Töll    12,7    Tommy Karlstedt    367
6.    Aetos Kronos    12,7    Johan Untersteiner    167
7.    Gangnam Style K.    12,9    Mats Djuse    380
8.    Unico Broline    12,9    Erik Adielsson    353
9.    Kentucky River    13,0    Per Nordström    59
10.    Hierro Boko    13,1    Mika Forss    79
11.    Hadès de Vandel    13,2    Robin Bakker    47
12.    Rackham    13,4    Christoffer Eriksson    242
Sieg: 57; Richter: leicht ½ - 1 - 1 - Hals - ½ - 2½ - 1½ - Hals; 12 liefen
Zw-Zeiten: 10,4/500m - 13,1/1000m - 14,0/2000m - 08,4/letzte 500m
Wert: 1.500.000 - 700.000 - 325.000 - 150.000 - 75.000 - 40.000 - 30.000 - 25.000 SEK

Monsterspurt des „Klosterbruders“

Kräftig gesiebt wurden die V75-Aficionados im Ragnar Thorngrens Minne für Vierjährige, mit dem an den 1990 verstorbenen Champion von Åby erinnert wird, dessen Stall im Mölndal bis in die 1960er Jahre das Maß der Dinge war.

Seinen zweiten und bedeutendsten Sieg landete der von Paul Hagoort trainierte, schwedisch registrierte Monastery Boko, der bislang die Ehrenplätze in Upfödningslopp (2021), Håkan Wallner Memorial und TCT-Derby zu Wolvega hinter Géricault und vor Gio Cash (2022) als Ausrufungszeichen auf der Visitenkarte stehen hatte.

Dabei war lange nichts zu sehen von Hagoorts zweiter Chance - die erste Hurricane sprang Robin Bakker in der Frühphase -, die Björn Goop mit der „7“ als Schlusslicht verstaut hatte. Am schnellsten kam Make it Schermer (2) in Gang, in dessen Windschatten sich nach Hurricanes Fehler Hilton und Jetborne einreihten. Auf der ersten Überseite bat Örjan Kihlström zu einem höllischen Tanz, der ihm eingangs der zweiten Kurve mit SIR die Führung eintrug.

Der von „Rampe 6“ in dritter Spur hängen gebliebene Danger Bi löste für die Schlussrunde den mit der „10“ blendend durchs vordere Getümmel gekommenen Pour Mea Double auf dem Todessitz ab. 600 Meter vorm Ziel eröffnete Joyful Diva Spur drei und bekam in Dubbio Amletico und dem noch immer ungefährlich aussehenden Monastery Boko zwei Anhängsel. Im Falle des Chelsea-Boko-Sprösslings sollte sich das gründlich ändern.

Während Pour Mea Doubles verheißungsvoll angesetzte Attacke rasch verpuffte und sich Danger Bi den Anführer genüsslich zur Brust nahm, kam ganz weit draußen Monastery Boko mit unerhörter Wucht angedonnert, hatte genau dort, wo abgerechnet wird, die braune Nase um eine Winzigkeit vorn und blieb mit 1:11,7, die auch für Danger Bi gestoppt wurden, nur um 0,7 Sekunden über dem von Aramis Bar (2020) und Calypso di Poggio (2022) gehaltenen Rennrekord.

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Foto: aftonbladet.se

„Danger Bi hat außen rum einen Riesenlauf hingelegt“, wand Goop dem so knapp Unterlegenen mit der Noblesse des Siegers einen Kranz, „aber mein Partner war auch nicht schlecht! Unser Glück, dass es vorn so rasant zur Sache ging. Monastery lag durchweg gut in der Hand, doch ich hätte nicht gedacht, er könne das Ding umbiegen. Dazu schienen meine Zugpferde in dritter Spur zu schlecht. Umso grandioser war sein Endspurt!“

Ragnar Thorngrens Minne (int., Vierjährige, mind. 200.001 SEK)
2140m Autostart, 480.000 SEK
1.    Monastery Boko    11,7    Björn Goop    214
    4j.br. Hengst von Chelsea Boko a.d. Faith Boko von Virgill Boko
    Be: Stable Why Not, NL; Zü: Boko Stables Holland BV, NL/SE; Tr: Paul Hagoort
2.    Danger Bi    11,7    Alessandro Gocciadoro    15
3.    Jetborne    11,8    Magnus Djuse    649
4.    SIP    11,8    Örjan Kihlström    44
5.    Dubbio Amletico    11,9    Mika Forss    501
6.    Pour Mea Double    12,0    Markus Waldmüller    160
7.    Organzza    12,0    Christoffer Eriksson    1422
8.    Make it Schermer    12,1    Rikard Skoglund    83
9.    Hilton    12,1    Jeppe Juel    494
10.    Joyful Diva    12,7    Julian Cordeau    1600
11.    Hurricane    13,8g    Robin Bakker    446
Sieg: 214; Richter: Kampf k.Kopf - 1¼ - k.Kopf - 1 - ½  - ½ - Kopf - ¾ Länge; 11 liefen
Zw-Zeiten: 12,3/500m - 11,2/1000m - 11,6/1500m - 12,3/letzte 500m
Wert: 220.000 - 110.000 - 62.000 - 35.000 - 22.000 - 15.000 - 10.000 - 6.000 SEK

Kräftig gerupft wurde im Silverdivisionen-Finale Karin Walter-Mommerts mit der „1“ scheinbar perfekt bedienter Natorp Bo. der kurz nach dem Start erst Comes with Age (5), dann auch Mellby Joker (7) vor sich dulden musste und von Tyler Mifsud in die Todeslage dirigiert wurde, wo er kräftig gegen die Hand ging. Nach einer Runde bekam er in Favorit Karat River einen willkommenen Windbrecher, was nur wenig nutzte.

Im Schlussbogen, in dem der fürs Tempo zuständige Comes with Age ausfiel und Mellby Joker die Spitze auf dem Silbertablett serviert wurde, war der Schwarzbraune noch Dritter, kam aber auf der Zielgeraden immer stärker unter die Räder und hielt mit Ach und Krach Platz sechs und 16.000 Kronen. Den 250.000 SEK wertvollen Sieg hielt der von Örjan Kihlström perfekt vorgetragene Mellby Joker in 1:11,4 zu 1:11,5/2140m um eien halbe Länge gegen Karat River fest. Natorp Bo war in 1:12,2 im Ziel.

V75-1 (Klass I):    Working Class Hero / Björn Goop    53
V75-2 (Silver):    Mellby Joker / Örjan Kihlström    111
V75-3 (Vierj.):    Monastery Boko / Björn Goop    214
V75-4 (Klass II):    Keep Gamble / Magnus Djuse    41
V75-5 (Brons):    Dominic Wibb / Dante Kolgjini    699
V75-6 (Diam-Sto):    Celiaz / Mika Forss    22
V75-7 (Guld):    Admiral As / Örjan Kihlström    57

Umsatz V75: 95.087.537 SEK

1. Rang: 18,4 Systeme à 1.343.963 SEK
2. Rang: 6.278 SEK
3. Rang: 226 SEK

Umsatz Top-7 (Brons): 1.487.097 SEK

Henk Grift - Dominator der nordischen Montés

Seine überaus erfolgreiche Kreuzfahrt durch die Montés Skandinaviens setzte Henk Grifts Franzosen-Truppe, die sich schon jene an den Tagen des Paralympiatravet (6. Mai), des Copenhagen Cup (14. Mai), des Elitloppet (28. Mai), des Oslo Grand Prix (11. Juni) sowie der Monté Trophy (29. Juni) einverleibt hatte, ungebremst fort.

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Henk Grift (Foto: trotr.nl)

Nach Absage von Take it Easy Tour und Upper Face stellten sich nur vier Kandidaten im Åby Stora Montépris, darunter die beiden Grift-Schützlinge Corps et Ame und Diamant de Larré, die die ersten beiden Prämien in Höhe von 125.000 und 62.500 SEK unter sich ausmachten.

Nicole Marsing gab mit Diamant de Larré das schneidige Tempo vor, Jonathan Carré lauerte mit Corps et Ame im zweiten Paar außen - und servierte den Trainingskumpel als 12:10-Gemeinter nach 1:11,4 zu 1:12,1 um sechs Längen ab. Mit ähnlichem Abstand holte Paul Hagoorts Carioca de Lou Platz drei und 34.000 Kronen vor Dynamite Light.

Keine mentalen Spuren hinterlassen hat die auch Startplatz „8“ geschuldete deftige Klatsche im Åbergs Memorial beim nach fast zwei Jahren Reparaturzeit von Sabine Kagebrant im Mai ins Renngeschehen zurückgeführten Hell Bent for Am. Das unterstrich der Muscle-Hill-Sohn, der seine ersten kleinen Sporen in den USA verdient hat, bevor er zurück nach „good old europe“ zu Stefan Melander gekommen ist, im Stora Sprinterpriset für Traber bis drei Millionen Kronen Gewinnsumme eindrücklich.

Selbst von der „7“, die ihm die ersten 800 der 1.640 Meter in dritter Spur bescherte, ließ er sich nicht kirre machen, übernahm nach diesem Gewaltmarsch von Alex Gocciadoros Synergy das Kommando und ließ in der „zweiten Halbzeit“ niemanden mehr an sich heran.

Unterm Strich stand ein überlegener 3½-Längen-Sieg vor Synergy, für den Erik Adielsson nicht einmal die Hand aufmachen musste. Nach 1:09,9 waren für den dritten Saison- und zehnten Karrieresieg 220.000 Kronen im Kasten, mit denen das Konto des erst 24 Mal geprüften Dunkelbraunen bei 3.030.942 SEK angelangt ist.