(nn) Neapel-Agnano, Samstag, 8. Mai 2021. Schon im Vorjahr hatte Alessandro Gocciadoro, für den zur gleichen Zeit im fernen Göteborg bzw. Åby Mika Forss mit Allegra Gifont und Alpago WF zwei V75-Schleifen einfuhr, im wegen des Corona-Lockdowns in den Juli verschobenen Gran Premio Freccia d’Europa mit Vivid Wise As den Primus gestellt. Der Yankee-Glide-Sprössling wird momentan intensiv auf den Auftritt im Elitloppet vorbereitet - für Italiens amtierenden Fahrer- und Trainerchampion kein Problem, sich aus seinem großen, an Klassepferden schier überbordenden Pool den passenden Ersatz für diese Sprintprüfung zu suchen.
Bei fünf Aspiranten hatte er die Qual der Wahl - und sich vorab mit Alrajah One für den Richtigen entschieden. Lange roch es gewaltig nach einem „Super-Gocciadoro-Einlauf“: Er selbst hatte sich von der „3“ das Zepter vor den Stablemates Vitruvio und Arazi Boko gekrallt, hinter Amon You SM fand seine Nummer vier Zaccaria Bar ein erstklassiges Plätzchen. Einzig Axl Rose, mit Startnummer „11“ in Reihe zwei verbannt, lag etwas abseits vom guten Schuss.
Das sollte sich ab 500 Meter vorm Ziel gründlich ändern, als der 2019 so unsanft gestolperte Derby-Favorit, der sich als Satisfaktion den „Orsi-Mangelli“ geholt hatte, mit Riesenschritten angestiefelt kam. Einen echten Gocciadoro-Rush gab’s dennoch nicht, denn dort hatte sich der wohl endgültig am Ende seiner reich geschmückten Fahnenstange angekommene 14-jährige Arazi Boko längst schon geradezu beschämend nach hinten abgeseilt, und ausgangs der Schlusskurve kamen innen Vitruvio und außen Zaccaria Bar schwer aus dem Takt.
Gocciadoro hatte da längst schon auf „volle Kraft“ voraus geschaltet, und das, was dem einen Maharajah-Sohn (Who’s Who) 2½ Stunden später im Paralympiatravet gründlich misslingen sollte, nämlich mit einem schneidigen Run vorneweg die große Ernte einzufahren, gelang dem anderen umso eindrucksvoller. Unter Einstellung von Vivid Wise As‘ 1:10,4-Rekord war Alrajah One turmhoch überlegen, kreuzte neun Längen voraus zum zwölften Mal aus 27 Versuchen die Linie als Erster und verleibte sich nach Derby 2019 und Gran Premio Unione Europea 2020 den dritten Klassiker ein, mit dem sein Konto auf 842.008 Euro sprang.
Dahinter wurde es etwas unübersichtlich, weil im allgemeinen Getümmel auch die disqualifizierten Vitruvio und Zaccaria Bar mitmischten. Eine Länge vor Holger Ehlerts Super-Außenseiter Zefiro d’Eté (von Magore d’Amore) holte sich Antony Leone (von Libeccio Grif) „Silber“. Hinter Zadig del Ronco wurde Axl Rose dann doch nur Fünfter - hauchdünn vor Tyl Etoile, die als Beste vom ungeschoren gebliebenen Rest trotz Einstellung ihrer persönlichen Bestmarke mit leeren Händen nach Hause reiste.
So eilig, wie er es im Rennen hatte, ging’s für Gocciadoro weiter: Schließlich stand für ihn die Reise nach Helsinki an, wo er am Sonntag im Finlandia Ajo mit Vernissage Grif den Anderen die Kunst des Siegens erklären will.
Gran Premio Freccia d’Europa (Gruppe I int.)
1600 Meter Autostart, 154.000 Euro
1. Alrajah One 10,4 Alessandro Gocciadoro 16
5j.br. Hengst von Maharajah a.d. Mariu‘ von Varenne
Be: Scud. My Horse Srl; Zü: Sara Bacchi & Luca Crosetti; Tr: Alessandro Gocciadoro
2. Antony Leone 11,6 Gaetano di Nardo 252
3. Zefiro d’Eté 11,8 Vincenzo Luongo 3539
4. Zadig del Ronco 11,8 Gaspare Lo Verde 544
5. Axl Rose 11,9 Vincenzo-P. dell’Annunziata 244
6. Tyl Etoile 11,9 Filippo Monti 1769
7. Amon You SM 12,2 Antonio Greppi 45
8. Atik DL 12,4 Manuel Pistone 283
9. Toscarella 12,4 Salvatore Cintura jr 707
Arazi Boko agh. Massimiliano Castaldo 68*
Vitruvio dis.r. Federico Esposito 37
Zaccaria Bar dis.r. Pietro Gubellini 68*
Aura dis.r. Antonio Simioli 321
*Stallwette
Sieg: 16; Richter: überlegen 9 - 1 - ½ - Hals - Kopf - 2 Längen; 13 liefen (NS Deimos Racing, Zef)
Wert: 64.400 - 30.800 - 16.800 - 8.400 - 5.600 und 28.000 Euro Züchterprämie
Video: http://webtv.awsteleippica.com/index.php/video/00000084225#