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Auf den großen Spuren des Vaters
06. August 2023

East Rutherford / New Jersey, Samstag, 5. August 2023. Bei bestem Hambo-Wetter - 27 Grad, Sonnenschein und entsprechend schnelle Piste auf The Meadowlands - wurde es wieder nichts mit dem ersten Sieg in Amerikas prestigeträchtigstem Trabrennen für Yannick Gingras und Ron Burke.

In der 98. Edition des Hambletonian, Nordamerikas Traber-Derby für die Dreijährigen, hieß es dank Tactical Approach „zum Ersten“ für Nancy Takter und bereits „zum Dritten“ für den Kanadier Scott Zeron dank eines furiosen letzten Viertels, des mit Abstand rasantesten, das die zehn Aspiranten auf die Piste trommelten.

Zeron

Foto: harnessracingupdate.com

Damit folgte Nancy, die bislang nur als Muscle Massives „groom“ 2010 bei der Siegeszeremonie dabei war, weiter den nachdrücklichen Spuren ihres Vaters Jimmy, der das Hambo als Trainer viermal (Malabar Man, Muscle Massive, Trixton, Pinkman), als Fahrer einmal (2014 mit Trixton) an seine reich bestickte Fahne hat heften können. Ron Burke, der mit Hilfe von Gingras beide Vorläufe auf seine Kappe gebracht hatte, musste sich mit den Plätzen vier und fünf bescheiden.

Es wurde auch nichts mit der von Vielen erwarteten endgültigen Wachablösung Muscle Hills als Champion-Vererber in den States: Er selbst stellte mit Oh Well und Celebrity Bambino den Zweiten und Vierten, sein Sohn Tactical Landing, als Vollbruder der Weltrekordlerin Mission Brief im Jährlingsalter für 800.000 Dollar verauktioniert, seinen ersten Hambo-Sieger.

Es lief gar nicht mal schlecht für Gingras, der mit dem überzeugenderen der beiden Vorlauf-Sieger von der „1“ nicht die Latten bekam - da waren Stablemate Point of Perfect (5) und Up Your Deo deutlich besser auf Zack. Lange bitten ließ sich die „grüne Hornisse“ nicht, dirigierte Celebrity Bambino zeitig nach außen und übernahm zu Beginn der Überseite das Zepter.

Tactical Approach, der mit der „10“ wie Ghostly Casper (9) zwar schwungvoll begonnen hatte, dann aber doch zurückgehalten worden war, lag zu jenem Zeitpunkt an siebter Innenposition. Zeron blieb cool bis ins Mark, und allmählich besserte sich seine Lage, weil Oh Well, Winner’s Bet, Up Your Deo und Osceola zur Halbzeit in Spur zwei dirigiert wurden.

Dritter innen - nun musste für den 134:10-Outsider nur noch irgendwie die Tür zum Glück aufgehen. Bereits an der letzten Ecke konnte sich Gingras vom Traum des ersten Hambo-Sieges verabschieden, denn dort ging Oh Well bereits deutlich besser. Und als auch Point of Perfect nach außen wechselte und Celebrity Bambino etwas von der geraden Linie abwich, war das Tor in den Himmel für Tactical Approach genau jenen Spalt breit offen, der zum Dolchstoß ausreichte.

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Foto: The Boston Globe

Der größte Coup seiner bis dato aus fünf Siegen bei 13 Starts und schmalen 117.989 Dollar umfassenden Karriere fiel dem 85.000-Dollar-Jährling (Lexington, 5. Oktober 2021 als Nummer 104) fast noch leicht in den Schoß.

Genauso sicher hielt Oh Well, Sieger der Mohawk Million 2022, den Ehrenplatz gegen einen gut aufgelegten Up Your Deo fest. Nach den drei „Scandinavians“ kam das Burke-Doppel ins Ziel. Einen Mutmacher konnte Doug McNair nicht zu der in Kürze in Westeuropa beginnende WM der Professionals mitnehmen: Osceola sprang im Scheitel des Schlussbogens.

Völlig losgelöst war Nancy Takter: „Ich hab mich in den kleinen Hengst schon auf der Hunterton Farm verliebt und meinem Vater gesagt, dass ich ihn kaufen würde. Und dann hat er nur 85.000 Dollar gekostet! Als Zweijähriger war er sehr unreif, doch zum Glück haben meine Partner mir voll vertraut und ihm alle Zeit zur Reife gegeben. Er hat sich gewaltig entwickelt - das Warten hat sich vollauf gelohnt. Scott hat ihn perfekt vorgetragen, und heute haben wir die Früchte des Wartens ernten dürfen. Dank an mein ganzes Team, besonders an Tacticals Pfleger Sergio. Ich bin unglaublich stolz auf alle, doch am meisten natürlich auf das Pferd.“

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Foto: travronden.se

Mit 34 Jahren durfte Scott Zeron nach Marion Marauder (2016) und Atlanta (2018) zum dritten Mal den gewaltigen Pott stemmen - und war darüber gar nicht so überrascht wie die Mehrzahl der Experten: „Hätte man mir vor zwei Monaten gesagt, ich könnte mit ihm das Hambo gewinnen, hätte ich das durchaus unterschrieben. Aber dann lief’s in den Rennen für uns nicht sonderlich gut. Ich denke, das war auch mein Fehler, weil ich ihn zu aufwändig vorgetragen habe. Heute war das Gegenteil der Fall: Er bekam alle Schonung, und dann hatten wir das stets notwendige Quäntchen Glück, dass die Gegner entsprechend mitspielten.“

98. Hambletonian - Finale - (Dreijährige)
1609m Autostart, 1.000.000 USD
1.    Tactical Approach    08,7    Scott Zeron    134
    3j.br. Hengst von Tactical Landing a.d. Sarcy von Donato Hanover
    Be: Robert leblanc, John Fielding, Joe Sbrocco & Jaf Racing; Zü: Steve Stewart & Oakwood Farms; Tr: Nancy Takter
2.    Oh Well    08,9    Tim Tetrick    54
3.    Up Your Deo    09,0    Åke Svanstedt    75
4.    Celebrity Bambino*    09,1    Yannick Gingras    35
5.    Point of Perfect*    09,1    David Miller    108
6.    Winner’s Bet    09,4    Dexter Dunn    35
7.    Southwind Coors    09,5    James MacDonald    561
8.    French Wine    09,5    Andy Miller    409
9.    Ghostly Casper    09,7    Brian Sears    175
10.    Osceola    12,6g    Douglas McNair    179
*Vorlaufsieger
Sieg: 134; Richter: sicher 1 - 1 - 1 - ¼ - 2 - 1 - Kopf - 1¾ - 23 Längen; 10 liefen
Wert: 500.000 - 250.000 - 120.000 - 80.000 - 50.000 USD
Trainer: Takter – Melander –Svanstedt – Burke – Burke
Väter: Tactical Landing – Muscle Hill – Walner – Muscle Hill – Walner

Video: https://www.youtube.com/watch?v=mS6ot6jZlQI

Mit Heaven Hanover in den siebten Himmel

Wie im Vorjahr gingen eine Stunde vorher die zum 53. Mal ausgetragenen Hambletonian Oaks an eine Lady, die von Tim Terick von der „10“ auf „Wolke sieben“, die im Englischen „cloud number nine“ ist, gesteuert wurde.

„Mit solch einem katastrophalen Startplatz muss es so laufen, wie‘s heute gelaufen ist. Es ist immer dasselbe: Ist’s unterwegs zu langsam, liegst du zu weit hinten, um den Spieß noch umdrehen zu können. Zu unserem Glück gab’s vorn Feuer ohne Ende, und alle, die daran beteiligt waren, schwächelten am Ende.“

Das galt insbesondere für die knapp auf den Favoritenschild gehobene Railee Something (5), die in bestechender Haltung vor Righteous Resolve (4), Secret Volo (9), Walner Peyton (1) und Heart on Fire (2) zum fetzigen Tanz aufspielte, den Heaven Hanover mehr als zehn Längen zurück von letzter Position beobachtete. Nach der Hälfte des Weges produzierte sich Instagram Model vor Bond als äußere Anführerin und bekam für die finalen  500 Meter Walner Peyton vor die Nase gesetzt, was der bei acht heurigen Auftritten immer auf dem Stockerl gelandeten Walner-Tochter allerdings gründlich den Nerv zog.

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Foto: drf.com

Dexter Dunn konnte früh das Buch vom Oaks-Sieg zuklappen. Innen Railee Something, daneben Righteous Resove und Secret Volo bissen und kratzten, dass es nichts für schwache Nerven war. Und dann kamen in vierter bzw. fünfter Spur Bond und Heaven Hanover angesegelt und bogen in einem Kopf-an-Kopf-Finish, bei dem zwischen Platz eins und fünf keine 1½ Längen lagen, die Nummer zu ihren Gunsten um.

Um einen „Hals“ hatte die Außenseiterin die geringfügig schnelleren Beine als Svanstedts Darling, bescherte ihrem Besitzerkonsortium den fünften Treffer aus 14 Versuchen und ist nun 429.731 Dollar reich. Zu haben war sie als Nummer 75 der Lexington Sales am 5. Oktober 2021 für 180.000 „bucks“.

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Foto: letrot.com

Marcus Melander, der wohl für sein Trio, zu dem Jovialitys Schwester Kayleigh und Secret Volo zählten, bei der Startplatzauslosung einen faustischen Pakt eingegangen war und die Plätze 8, 9 und 10 zugeschanzt bekommen hatte, war das Abnehmen aller Eisen einer der Schlüssel zum Erfolg.

„Gut war sie in diesem Jahr eigentlich immer. Als wir sie zum Delvin Miller Memorial (15. Juli) erstmals rundum barfuß laufen ließen, gab ihr das einen gewaltigen Kick. Seitdem ist sie stets in dieser Aufmachung unterwegs“, gestand der Neffe von Stefan „Tarzan“ Melander, der sich erstmals in den Oaks-Annalen verewigte.

53. Hambletonian Oaks (dreij. Stuten)
1609m Autostart, 500.000 USD
1.    Heaven Hanover    08,7    Tim Tetrick    297
    3j.dklbr. Stute von Father Patrick a.d. Hillarmbro von Muscle Hill
    Be: SRF Stable, Wahlstedt, Heights Stable & AMG Stable; Zü: Hanover Shoe Farms; Tr: Marcus Melander
2.    Bond    08,7    Åke Svanstedt    49
3.    Righteous Resolve    08,9    James MacDonald    82
4.    Secret Volo    08,9    Brian Sears    90
5.    Railee Something    08,9    Yannick Gingras    29
6.    Instagram Model    09,0    Andrew McCarthy    80
7.    Mambacita    09,5    Scott Zeron    550
8.    Kayleigh    09,6    David Miller    833
9.    Heart on Fire*    09,9    Todd McCarthy    245
10.    Walner Payton*    11,3    Dexter Dunn    48
*Vorlaufsiegerin
Sieg: 297; Richter: Kampf Hals - ¾ - ¼ - ¼ - 1¼ - 3¾ - 1¼ - 1½ - 12 Längen; 10 liefen
Wert: 250.000 - 125.000 - 60.000 - 40.000 - 25.000 USD
Trainer: Melander – Svanstedt – Bax – Melander – Burke
Väter: Father Patrick – Southwind Frank – Resolve – Walner – International Moni

Video: https://www.youtube.com/watch?v=S6krW4Euuc8