Åby, Donnerstag, 30. Juni 2022. Ohne Karin Walter-Mommerts von Adrian Kolgjini trainierten Walner-Sohn Expelled, der wegen eines Hornspalts gestrichen wurde, waren es noch sechs Dreijährige, die den 4. und vorletzten Vorlauf der zweiten Breeders-Course-Runde über die Sprintstrecke in Angriff nahmen.
Er wurde zu einer letztlich sicheren Sache für Urban Africa, mit dem Christoffer Eriksson von der „6“ das beinharte Duell um die Spitze gegen Delight Kronos (2) verlor und hinter der Muscle-Hill-Tochter einparkte. Außen gab der ebenfalls von Jim Oscarsson vorbereitete Dont Touch Me die Marschrichtung vor Diapason und Bismillah Face vor - und machte für den Dritten des Håkan Wallner Memorials 300 Meter vorm Ziel den Weg höchst passend im Galopp frei.
Frohlocken darüber konnte Robin Bakker jedoch nur 100 Meter. Dann kam sein Maharajah-Sohn ebenfalls aus dem Tritt und landete am Turm. Dass ihn die anfängliche Hetzjagd nicht zu viele Körner gekostet hatte, bewies Urban Africa mit einem kernigen Endspurt, der ihm beim 15. Start den vierten Volltreffer samt 100.000 Kronen einbrachte, mit denen er nun 595.000 SEK reich ist. Platz zwei und damit ebenfalls die Eintrittskarte fürs Finale sicherte sich Hans Ulrich Bornmanns Bismillah Face, der den sich über den Open Stretch versuchenden Jimbaran Zon um eine halbe Länge ausstach.
„Er hat sich in dieser Saison prächtig herausgemacht. Trotz der harschen Anfangsphase hatte er am Ende genügend Kraft und Schnelligkeit, das Ding umzubiegen. Wir werden noch viel Freude an ihm haben“, kommentierte Jim Oscarsson, der im Laufe der Jahre einige höchst interessante Youngster entwickelt hat - darunter in seiner amerikanischen Zeit einen gewissen Nuncio. Den hat er, bevor er die USA wieder verließ, zweijährig zu den ersten größeren Weihen geführt.
Breeders Course 3 years old - 2. Runde - (int., Dreijährige)
4. Vorlauf
1640m Autostart, 217.000 SEK
1. Urban Africa 12,3 Christoffer Eriksson 92
3j.br. Hengst von Mosaique Face a.d. Kerstin of Africa von Joke Face
Be: G. & J. Johansson & Jim Oscarsson; Zü: Urban Lindberg; Tr: Jim Oscarsson
2. Bismillah Face 12,5 Rick Ebbinge 203
3. Jimbaran Zon 12,6 Marc Elias 115
4. Delight Kronos 12,7 Mika Forss 45
Diapason dis.r. Robin Bakker 18
Dont Touch Me dis.r. Kevin Oscarsson 56
Sieg: 92; Richter: leicht 2 - ½ - 1 Länge; 6 liefen (NS Expelled / Hornspalt)
Zw-Zeiten: 08,8/500m - 12,2/1000m - 12,6/letzte 500m
Wert: 100.000 - 50.000 - 29.000 - 17.500 - 11.500 - 9.000 SEK
Die Vorläufe (Anzahl der Starter) und die fürs Finale Qualifizierten / Sieger gefettet:
Solvalla (6) 22. Juni Marinho Boko, Pure Fortune
Berlin-Mariendorf (4) 26. Juni Monastery Boko, Donna Trixton
Mailand (10) 26. Juni Desiderio d’Esi, Demon dell’Est
Åby (6) 30. Juni Urban Africa, Bismillah Face
Jägersro 12. Juli
Jägersro 26. Juli Finale der jeweils bestplatzierten Zwei um 1.600.000 Kronen im Rahmenprogramm des Hugo Åbergs Memorial.
Mindyourvalue - glatte Sache gegen Frankreichs Musketiere
Ein kräftiger Hauch von Frankreich wehte eine Stunde später durchs Mölndal. Nicht nur, weil in der Åby Monté Trophy enorme 498.500 SEK ausgelobt waren - eine Summe, die selbst in Galliens Monté-Szene nicht alltäglich ist. Mit Diamant de Larré, Brillant Madrik und Boston Terrie traten drei französische Monté-Spezialisten an, und auch Mindyourvalue W.F. hatte sein Können unterm Sattel schon oft im Mutterland dieser Disziplin bewiesen.
Dieses Quartett sollte denn auch von A bis Z der Trophy ihr Gepräge geben, wobei ausnahmsweise mal nicht Jonathan Carré das letzte Wort hatte. Dem seit einigen Jahren in Schweden ansässigen Spitzen-Jockey nützte auch seine treffliche Form nichts - in den letzten Wochen schien er auch einen Besenstiel zum Sieg reiten zu können -, obwohl es unterwegs lange prächtig für ihn aussah.
Hinter Tempomacher Mindyourvalue W.F., der wie ein Pfeil in Front geflogen war, und dem erst hinter ihm, für die Schlussrunde an seiner Seite liegenden Diamant de Larré hatte er ein exzellentes Plätzchen weit vor Boston Terrie und Slide so Easy gefunden. Doch als Christina Hande mit dem bulligen Schweden in der letzten Kurve die Schlagzahl nochmals erhöhte und Diamant de Larré wie eine lästige Fliege abschüttelte - letztlich trennten den Hövding-Lavec-Sohn vom „Diamanten“ fünf Längen -, hatte Brillant Madrik überhaupt keinen Schliff mehr und warf krass das Handtuch.
Dafür kamen Boston Terrie und Slide so Easy besser ins Bild, und auch Wild West Diamant, für den Ronja Walter eigens nach Göteborg gereist war, vermochte sich nach ganz schwachem Beginn beim zweiten Karriere-Monté als Fünfter noch halbwegs annehmbar in Szene setzen.
Die Blumen aber gebührten eindeutig dem neun Jahre alten Vorjahrssieger, der beim 102. Auftritt den 22. Sieg feierte - bzw. den achten im Monté - und nun schon 10.280.331 Kronen gescheffelt hat.
„Ich war vor einer Woche gerade in einem ‚Breddlopp‘ (Handicap-Rennen/Anm.d.Red.) beschäftigt, als ich eine SMS erhielt, ob ich für Mindyourvalue zur Verfügung stehen würde. Erst dachte ich, es sei ein Witz. Ich kenne ihn natürlich, und es fühlte sich unwirklich an, gebeten zu werden, den vermutlich besten Satteltraber Skandinaviens reiten zu dürfen. Ich bin überglücklich“, strahlte die in Bergsåker lizenzierte 32-jährige, die nun darauf hofft, am 13. August im Åby Stora Monté-Pris in seinem Sattel sitzen zu dürfen: Auch dort würde der Schützling von Robert Bergh um den identischen Betrag als Titelverteidiger antreten: 2021 hatte ihn Eric Raffin zum Sieg geritten.
Åby Monté Trophy (int., ab vierjährig, mind. 400.000 SEK)
2140m Autostart, 498.500 SEK
1. Mindyourvalue W.F. 12,3 Christina Hande 30
9j.br. Wallach von Hövding Lavec a.d. Mind your Manners von Dahir de Prélong
Be: Christer Englund & Jacob Markström; Zü: WF Förvaltning AB; Tr: Robert Bergh
2. Diamant de Larré 12,9 Marie Bacsich 138
3. Boston Terrie 12,9 Emilia Leo 38
4. Slide so Easy 13,0 Iina Aho 103
5. Wild West Diamant 13,4 Ronja Walter 101
6. Uncle Töll 13,6 Tova Bengtsson 286
7. Brillant Madrik 13,9 Jonathan Carré 47
8. Olle Rols 14,3 Henriette Larsen 648
Valokaja Hindö dis.r. Helene Kolle 245
Hell Patrol dis.r. Michelle Mönster 480
Sieg: 11; Richter: überlegen 5 - 1 - 1½ - 4½ - 1½Längen; 10 liefen
Zw-Zeiten12,0/500m - 11,6/1000m - 13,9/1500m - Zng/letzte 500m
Wert: 250.000 - 125.000 - 62.500 - 31.500 - 18.500 - 11.000 SEK
Älterer Herr mit flinken Beinen
In der The Red Mile über - logisch - 1.609 Meter bewies ein Zwölfjähriger einmal mehr, wie scharf manch alte Kanone schießen kann. Hinter Blitzstarter Chapuy servierte Thomas Uhrberg als Vertreter Flemming Jensens dem 2010 von Jürgen Hanke gezüchteten Tycoon Conway Hall ein Maßrennen. Eingangs der Zielgeraden nutzte der Conway-Hall-Nachkomme die Option des äußeren Angriffs und boxte Åke Lindbloms Sprinter locker mit zwei Längen aus dem Winner Circle. 100.000 Kronen bekam der Dunkelbraune für seinen in blanken 1:10 markierten 35. Treffer gutgeschrieben, der sein Konto auf 6.184.041 SEK ausbaute.