++ Mons: Kokkes-Schützling Floris van Egmont mit Gunther Loix Vierter in 1:14,5/2300 Meter - Warhorse Hazelaar Nichtstarter - Axevalla: Erster Schweden-Erfolg von Karin Walter-Mommerts Comand and Conquer S mit Stefan Persson in 1:13,8/1640 Meter ++ ++ Romme: Lady Cash AS (Jorma Kontio) beim Schweden-Einstand für die Besitzergemeinschaft Alfons Müller/Sabine Jackson in 1:15,6/2140 Meter unplatziert - Oliver Woelks Suarez in Odense Nichtstarter ++ ++ Mittwoch: Vorläufe zum Schwarzer-Steward-Rennen und drei PMU-Prüfungen in Hamburg - Beginn 18:15 Uhr ++ ++ Donnerstag (Christi Himmelfahrt): Run auf Magdeburg - Vier Trabfahren mit 45 Startern ++ ++ Samstag: Premiere in Ampfing (Landkreis Mühldorf am Inn) - Vier C-Bahn-Rennen ab 13:00 Uhr ++ ++ Sonntag: Das Vierjährigen-Rennen II und der 3. Lauf zur Silber-Serie in Mariendorf - Heinz Wewering ersetzt Jos Verbeeck - Acht Prüfungen ab 13:00 Uhr ++ ++ Sonntag: Sechs C-Bahn-Rennen in Karlsruhe-Knielingen ++
Astronomisches Spektakel über Solvalla
17. Juni 2021

Solvalla, Mittwoch, 16. Juni 2021. An einem ganz gewöhnlichen, schnuckeligen Midsommar-Abend spendierte Solvalla seinen Fans einen famosen Renntag rund um die V86-Wette - jenen paar Hundert vor Ort, die seit wenigen Wochen wieder zugelassen sind, und all den andern, die zuhauf von den an diverse elektronische Geräte angeschlossenen Bildschirmen das muntere Treiben andächtig verfolgten. In neun der zehn Prüfungen von „världens bästa travbana“ wurde für Platz eins ein sechsstelliger Kronen-Betrag überwiesen - das Ganze hatte einen leichten Anhauch von Solvallas in zwei Monaten anstehendem „Geburtstagsrenntag“.

Asteroid1

(Foto: Facebook Solvalla)

Das Beste wurde in der zweiten Halbzeit der Veranstaltung geboten, worunter auch Vorlauf 1 zur zweiten Breeders-Course-Runde der Dreijährigen war, die ihrem mittlerweile fast schon gefürchteten Ruf alle Ehre machte. Nur drei der acht Aspiranten hatten eine Course-Nennung, von denen sich Ambrosius und Cash Maker am besten hielten und ins Finale zogen, das am Tag des Hugo Åbergs Memorial (27. Juli) in Jägersro um 700.000 Kronen für den Sieger ausgefochten wird.

Sie wurden beim „Krieg der Sterne“ insbesondere von einem Asteroid sehr deutlich in den Schatten gestellt, der in seiner kurzen US-amerikanischen Karriere unter Per Engbloms Regie nur ein paar „Grashalme“ ausgerissen hat und erst in dieser Saison unter Frode Hamres Fittichen richtig erblüht ist. Von der „5“ legte der kleine Dunkelbraune mit Björn Goop einen Katapultstart hin, der ihm sofort die Spitze vor Ambrosius, Indigo Sisu und Cocco BFC bescherte. Ebenfalls sehr hurtig kam Chopin Gar von der „8“ in die Gänge und übernahm die äußere Führungsrolle vor Cash Maker, After Work und Callisto, an der er sich gründlich verhob.

Asteroid2

(Foto: Facebook Solvalla)

Während Goop im Schlussbogen saß wie ein Major, musste Kontio bei dem Italiener bitten und betteln. Die Quittung folgte auf dem Fuß: Der Creatine-Sprössling flitzte in toller Manier auf und davon und machte im Handumdrehen 2½ Längen voraus den fünften Europa-Sieg klar. Chopin hingegen spielte zum Ausklang ein betulichen Adagio, das ihm nur die siebte und letzte Prämie eintrug.

Besser machte es sein Landmann Cash Maker. Den Zweiten von Finale 1 am Elitloppet-Tag brachte Örjan Kihlström trotz des Traumrennens aber auch nur mit Ach und Krach auf Platz vier. Innen Ambrosius (von Uncle Lasse), vor allem aber der in dritter Umlaufbahn durch den Schlussbogen düsende Callisto (von Nad Al Sheba), benannt nach einem der Jupiter-Monde, funkelten um einiges prächtiger am Ergebnishimmel.

1:11,4, in denen der Asteroid durch die 1640 Meter kurze Prüfung fegte, sind die erste Elle dieser zweiten Serie.

Breeders Course - 2. Runde - (int., Dreijährige)

1. Vorlauf

1640m Autostart, 222.500 SEK

1.      Asteroid                          11,4     Björn Goop                         23

         3j.dklbr. Hengst von Creatine a.d. Ultimate Cameron von Yankee Glide

         Be: Global Glide AB; Zü: Diamond Creek Farm, US; Tr: Frode Hamre

2.      Callisto                           11,7     Vincenzo Gallo                986

3.      Ambrosius*                    11,8     Erik Adielsson                 108

4.      Cash Maker*                 12,0     Örjan Kihlström                 21

5.      Indigo Sisu                     12,0     Ulf Ohlsson                      360

6.      Cocco BFC                    12,1     Rikard Skoglund             376

7.      Chopin Gar*                  12,3     Jorma Kontio                   105

8.      After Work                      13,7     Thomas Uhrberg            360

*für Breeders Course nominiert

Sieg: 23; Richter: leicht 2½ - 1 - 1 - Hals - ¾ - 1½ Längen; 8 liefen

Zw-Zeiten: 08,5/500m - 11,7/1000m - 10,7/letzte 500m

Wert: 100.000 - 50.000 - 29.000 - 17.500 - 11.500 - 9.000 - 5.500 SEK

Video: https://www.youtube.com/watch?v=j72QBtwiDBA

Die weiteren Vorläufe: Åby 1. Juli, Berlin-Mariendorf 4. Juli, Jägersro 13. Juli, Mailand 14. Juli. Finale der jeweils bestplatzierten nominierten Zwei um 700.000 Kronen für den Sieger am 27. Juli in Jägersro im Rahmenprogramm des Hugo Åbergs Memorial.

Bostonwise

Boston Wise L (Foto: Facebook Solvalla)

Kaum hatten die Laien gemutmaßt, Oxidizer wäre nach wie zuvor beinharten Läufen, die ihm aus fünf Versuchen vier Siege und einen Ehrenrang samt 515.000 Kronen beschert hatten, bei den aktuellen Plätzen vier und fünf ein wenig der Sauerstoff ausgegangen, belehrte sie der Ex-Berliner eines Besseren. War der Dream-Vacation-Sohn auf den ersten 100 der geforderten 1.640 Meter im Runar Sandbergs Lopp von der „5“ nur einer unter Vielen oder genauer aus einem Quartett, das sich um die Führung balgte, so explodierte der Wallach auf den zweiten Hundert Metern, als habe Ulf Ohlsson den Kickdown-Schalter entdeckt.

Im Rush fegte er nach vorn und war der uneingeschränkte Taktgeber, als es in die erste Kurve ging. Dort blieb er fast bis zum Schluss - und musste dann doch einen vor sich anerkennen, der sich aus dem extrem hohen Tempo durch die Todesspur wenig machte und ihn am Ende eher sicher denn nach Kampf um eine halbe Länge niederstreckte. Für 1:10,5 bekam der in Italien geborene, von Timo Nurmos geformte und von Per Lennartsson vertrauensvoll eingesetzte Main-Wise-As-Nachkomme Boston Wise L 100.000 Kronen angeschrieben. Oxidizer durfte sich neben 50.000 SEK über eine neue 1:10,6-Bestmarke freuen, womit er seine alte Hausnummer um 1,5 Sekunden ausradierte.

Drei Längen dahinter verkaufte sich Stall Habos fliegende Holländerin Kate Baldwin erneut sehenswert. Aus dem vierten Paar außen verschrieb Tomas Pettersson ihr einen Gang durch die dritte Schlussbogenspur, den die Vierjährige prima durchstand und sich drei Längen hinter Oxidizer aus dem dichten Getümmel für Platz drei knapp als Beste herausschälte. Für blanke 1:11 erhielt die Vierjährige 29.000 Kronen gutgeschrieben.

Derby-Anwärter mit starkem Motor

Das Beste für den Schluss aufgehoben hatte sich der Veranstalter mit dem für schwedische Vierjährige konzipierten Prix Readly Express, in dem 776.000 Kronen ausgeschüttet wurden und der als nächster kleiner Schritt zum gar nicht mehr in so weiter Ferne liegenden Svensk Travderby ein Zwölferfeld über 2140 Meter versammelt sah, aus dem der hitzige Mister Herkules (5) direkt hinterm Startwagen nicht zu bändigen war und im Vollgalopp begann.

Das gleiche Schicksal ereilte den seinen Saisoneinstand gebenden San Moteur, der durch den wild springenden „Herkules“ irritiert war und mit der roten Laterne loslegte - rund 40 Meter hinter der Spitze, um die 20 Meter vor dem von Kurri Jarri Boko und Furies Rain angeführten Rest ein Dreikampf mit harten Bandagen geführt wurde. Den entschied nach 1:09,0/500m Mr Mah Can vor Hector Sisu und dem sich durch die Außenspur tankenden Henry Flyer Sisu zu seinen Gunsten. Als das harsche Tempo gedrosselt wurde, ballte sich das Feld nach einer Runde dicht zusammen.

sanmoteur

(Foto: travronden.se)

San Moteur hatte dort längst wieder Anschluss und war Dritter der äußeren Schwadron, als sich Hector Sisu 600 Meter vorm Ziel vor die in dritter Spur ackernden Hell Bent for Am, Chiru und Natorp Bo setzte und wenig später gemeinsam mit Hell Bent for Am im Galopp aus der Party flog. Vorn schien Per Lennartsson mit Mr Mah Can trotz der horrenden Anfangsphase die breite Phalanx der Angreifer sicher im Sack zu haben - bis 150 Meter vorm Pfosten der in Spur vier lancierte San Moteur den großen Gang auflegte.

Das hatten selbst die ATG-Experten um Stefan Hultman selten gesehen, wie der Sohn Panne de Moteurs, eines der vielen Travkompaniet-Aushängeschilder, das Hultman bis zu seiner schweren Erkrankung geformt hatte, mit Mr Mah Can (der von Hultmans „bestem Pferd meiner Laufbahn“ Maharajah gezeugt worden ist) ganz kurzen Prozess machte. Der knubbelige Bursche fegte vorbei, als träte Mr Mah Can auf der Stelle, und das bei einer finalen halben Bahnrunde von 1:09,9, die für den „Motorlosen“ um einiges zügiger gewesen sein dürfte.

sanmoteur1

(Foto: Facebook Solvalla)

Die Leistung des Abends „war so, wie ich mir das erhofft hatte - bis auf den anfänglichen Aussetzer, wo er noch ein wenig ängstlich wirkte. Aber er hat ja mit seinen acht Starts erst wenig Routine. Ich oder besser wir - mein Onkel Håkan Arvidsson ist derjenige, der ihn überwiegend in Händen hat und trainiert - haben uns entschieden, ihn zum Saisonstart mit Eisen laufen zu lassen, und ein wenig mopplig ist er auch noch. Er hat eine lange und harte Saison vor sich, da sollte er sich heute erst mal ein wenig einrollen“, war Goop selbst verblüfft, wie leicht der siebte Sieg dem Kriterium-Zweiten fiel.

„Als er freie Bahn hatte, hat er von sich aus das Maximum herausgeholt. Es freut mich zudem, dass er den Readly Express Lopp gewonnen hat, denn mit Timo Nurmos‘ Crack verbinde ich schönste Erinnerungen wie den ersten Prix-d’Amérique-Sieg 2018.“ Natorp Bo, der durch die vor ihm galoppierenden Hector Sisu und Hell Bent for Am im Schlussbogen ein wenig Schwung verlor, konnte sich dann nicht mehr nach vorn einschalten und endete auf jenem Platz, für den es nur die Antrittsprämie gibt.

Prix Readly Express (int., Vierjährige)

2140m Autostart, 776.000 SEK

1.      San Moteur                    11,4g  Björn Goop                       118

         4j.br. Hengst von Panne de Moteur a.d. Aung San Suu Kyi von Ready Cash

         Be / Zü: Håkan Arvidsson & and.; Tr: Björn Goop

2.      Mr Mah Can                   11,7     Per Lennartsson                51

3.      Kurri Jarri Boko             11,7     Veijo Heiskanen             605

4.      Selected News              11,9     Hans-Owe Sundberg       91

5.      Chiru                               11,9     Claes Sjöström                  63

6.      Yuvaraj                           11,9     Stefan Persson               500

7.      Furies Rain                    12,0     Peter Untersteiner        1180

8.      Natorp Bo                       12,3     Rikard Skoglund             364

         Henry Flyer Sisu           dis.r.    Mika Forss                        110

         Hell Bent for Am           dis.r.    Erik Adielsson                 194

         Hector Sisu                    dis.r.    Ulf Ohlsson                      802

         Mister Hercules             dis.r.    Örjan Kihlström                 24

Sieg: 118; Richter: leicht 3½ - Hals - 1½ - ½ - Hals - ¾ - 3 Längen; 12 liefen

Zw-Zeiten: 09,0/500m - 11,4/1000m - 12,1/1500m - 09,9/letzte 500m

Wert: 400.000 - 200.000 - 92.000 - 42.000 - 22.000 - 12.000 - 8.000 SEK