++ Heute: Tom Karten mit Favori de la Basle und Holly Bork, Marciano Hauber mit Velten von Steven und Karin Walter-Mommerts George Gentley Mo in Mons (ab 18:38 Uhr) - Saison- und Schwedeneinstand von Karin Walter-Mommerts vierjährigem Comand and Conquer S mit Stefan Persson in Axevalla (21:15 Uhr) ++ ++ Bollnäs: Kirsten Kleinbrahms Sartre nach Fehler Fünfter in 1:17,8/2640 Meter - Stall M.S. Diamantens Yucatan Diamant, ebenfalls mit Jorma Kontio, aus zweiter Reihe Dritte in 1:14,4/1640 Meter ++ ++ Donnerstag: Erstmals wieder PMU-Rennen in Mönchengladbach - Sieben Prüfungen ab 11:35 Uhr ++ ++ Samstag: Auftakt der C-Bahn-Saison im Südwesten - Zwei Trabfahren mit je neun Teilnehmern auf der Grasbahn von Zweibrücken ++ ++ Ebreichsdorf muss die für Samstag geplante Saisoneröffnung mit PMU-Rennen mangels ausreichender Starter absagen ++ ++ Sonntag: Volle Karte in Hamburg - Zwölf Prüfungen ab 14:00 Uhr ++ ++ Sonntag: Bayerisches Großaufgebot beim Saisonsstart in Wels - Andreas Geineder mit Gina CG, Nice Girl Boko und Olivia Venus - Martin Geineder mit Carina Yankee und Malcom Venus - Robert Pletschacher mit Onslow Newport, Lomanova, Stormy Wood, Gamin de Bertrange und Tumble Boy - Christoph Schwarz mit Ultrablue, Genesis, Viking Victory und Magiestraal - Dr. Marie Lindinger mit Inaaya - Christoph Fischer mit Dream of Action - Herbert Plankl mit Lots of Love - Denise Schuch mit Sly und Toma Toma - Tobias Werkstetter mit Enable PePe - Beginn 15:00 Uhr ++
Amérique 2023: Das Millionending steht
27. Januar 2023

Vincennes, Donnerstag, 26. Januar 2023. 35 Namen prangten auf der Nennungsliste für den Prix d’Amérique 2023, als sie am Montag um 10.00 Uhr geschlossen worden war - nach Gewinnsumme geordnet von Edène d’Is bis Vivid Wise As. Wobei es wie fast jedes Jahr „Witz-Nennungen“ gab, denn weder die 50.106 Euro arme neunjährige Edène d’Is noch die mit 133.490 Euro mehr als doppelt so reiche Illusion Jipad genügten formalen Ansprüchen, die ein Einkommen von mindestens 180.000 Euro, bei den Sieben- bis Elfjährigen sogar 250.000 Euro verlangen.

Offensichtlich müssen sich Besitzer und/oder Trainer solcher Pferde unbedingt in einem Kontext mit den Cracks ihrer Zunft ins Gespräch bringen. Ein Wunder nur, dass das offizielle Portal LeTrot diese „Fake“-Nennungen veröffentlicht. Selbstverständlich war das vermeintliche Engagement der beiden einheimischen Demoiselles im Kreis der neun Euro-Millionäre nach der ersten Streichung am Mittwoch um 10.00 Uhr nur eine Randnotiz der trabrennsportlichen Geschichte.

Dazu wurde bei Galiléo Bello, Eric the Eel, Equinoxe, Hokkaido Jiel, Hirondelle Sibey, Elvis du Vallon, Fakir du Lorault und Callmethebreeze der Rotstift angesetzt, so dass 25 Kandidaten verblieben, von denen am Tag der Starterangabe - Donnerstag bis 12.00 Uhr - noch sieben eliminiert werden mussten. Zu denen gehörte trotz einer Gesamtgage von 743.708 Euro auch Deutschlands Derby-Sieger Mister F Daag, der im mit dem Auto gestarteten Prix du Luxembourg am Samstag ein vermeintlich passenderes Engagement wahrnimmt.

Zumindest zahlenmäßig schwach besattelt kommt das stolze Schweden nach Vincennes. Es mutet fast wie eine Verzweiflungstat an, dass Daniel Redén quasi auf den letzen Drücker Honey Mearas und Don Fanucci Zet nominiert hat. Der Elitloppet-Sieger von 2021 soll das Monster-Match mit zwei wenig berauschenden dritten Rängen vom 27. August und 8. Oktober im Gepäck in Angriff nehmen. Sie sind mithin lange her, und Calgary Games lässt ein wenig grüßen. Dessen Versuch, sich nach 14 Monaten Abstinenz mit nur einem Rennen im Leib für den Amérique zu qualifizieren, endete in einem Desaster.

Reicht es da, dass der „Don“ im Training einen inoffiziellen Bahnrekord auf Daniel Redéns Trainingsanlage Furuby Gård (auf halbem Weg zwischen Enköping und Uppsala) aufgestellt hat, oder gleicht diese Information eher dem Pfeifen des Ängstlichen im dunklen Tann? Im vorigen Winter war die Mission „Amérique-Start 2022“ nach einem mauen siebten Platz im Prix de Bourgogne sofort abgebrochen worden…

Was zeitlich den letzten Start betrifft, ist’s um die Stute ein wenig besser bestellt, die an Heiligabend allerdings im Prix Ténor de Baune gegen Horsy Dream, Happy Valley & Co. als Siebte nicht den Hauch eines Stichs bekam. Dennoch hat sich Kihlström, den sie in Frankreich mehr fürchten als die von ihm gesteuerten Rosse, für die Readly-Express-Tochter entschieden. Für Don Fanucci Zet steuert Yoann Lebourgeois, der den Amérique-Triumph 2022 so haarscharf verfehlt hat.

Auch sonst prangen mehr Frage- als Ausrufungszeichen über dem „Rennen der Rennen“. Beispielhaft soll der Kommentar Sébastien Guaratos sein, des Entwicklers solcher Koryphäen wie Bold Eagle und Face Time Bourbon, der mit seiner Meinung zahlreichen Fans aus dem Herzen sprechen dürfte: „In den Vorbereitungsprüfungen habe ich nichts Überragendes gesehen. Speziell der ‚Belgique‘ als letztes Qualifikations-Match hat mich doch ziemlich enttäuscht und war nicht viel besser als eine gewöhnliche Quinté für diese Gewinnklasse - abgesehen von Horsy Dream."

"Pierre Belloches Hengst ist sicherlich eine der Entdeckungen dieses Winters und auf dem Weg zum Klassepferd, braucht aber noch zwingend einen Run aus der Deckung. Und fraglich ist, wie er sich schlägt, wenn die Reichen wirklich Ernst machen. Am überzeugendsten war Idao de Tillard, weil er unabhängiger vom Rennverlauf ist. Er ist mein Favorit. In Top-Form wären auch Vivid Wise As und Etonnant allererste Wahl. Doch wie weit sie nach ihren krankheitsbedingten Unterbrechungen in der Vorbereitung sind, wissen nur deren Trainer selbst.“

Bei dem von Gocciadoro trainierten 2,5 Millionen reichen Italiener war nach dem unterirdischen achten Rang am 11. Dezember im Prix du Bourbonnais ein Infekt der oberen Luftwege festgestellt worden. Ein Engagement im Prix de Bourgogne wurde ebenso abgesagt wie ein Rennen im belgischen Mons. Bewundern konnten ihn seine „Aficionados“ am letzten Sonntag in Mailand, als er zwischen den Rennen gearbeitet wurde.

Ähnlich ist’s um Etonnant bestellt. Auch was der 2.127.175 Euro schwere Elitloppet-Sieger im Prix du Bourbonnais (3.) und im Prix de Bourgogne (8.) bot, war nicht das Gelbe vom Ei. „Im ‚Belgique‘ werdet ihr den wahren Etonnant sehen“, hatte dessen Trainer und Besitzer Richard Westerink so vollmundig wie trotzig versprochen. Doch Pustekuchen: Mit einem Kreuzverschlag oder der milderen Variante des „Tying up“ blieb Timokos bester Nachkommen der Prüfung fern. Noch einmal Guarato: „So eine Krankheit kann rasch komplett auskuriert sein, aber sich unterschwellig auch zäh hinziehen. Ich habe beide Varianten erlebt.“

Dass ein Amérique ohne klaren Rausgucker keineswegs ein Langweiler sein muss, offenbarte die vorjährige Edition: Da stieß Davidson du Pont mit einem Monster-Spurt den schon wie der Sieger aussehenden Galius mit dem letzten Schritt nach Auswertung der Zielfotografie um einen Hauch vom Sockel. Am höchsten in der Gunst der Wetter stand an jenem 30. Jänner 2022 übrigens Etonnant bei 41:10; genützt hat ihm der Vertrauensvorschuss wenig, denn als Achter war er „Bester ohne Prämie“.

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