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Alter schützt vor Siegen nicht
12. Juni 2021

Vincennes, Freitag, 11. Juni 2021. Mit einem breiten, spitzbübischen Grinsen quittierte der 80-jährige Jean-Pierre Dubois, wie er dem „Jungvolk“ im Prix Caecilia für einheimische Vierjährige, die keine 185.000 Euro auf der hohen Kante hatten, eine ellenlange Nase gedreht und Hede Darling im 14. Gruppe-Anlauf nach vielen ordentlichen Platzierungen endlich zu einem Sieg chauffiert hatte - auch wenn’s nur einer der Kategorie III war.

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(Foto: canalturf.com)

Dabei sah es bis eingangs der Zielgeraden ganz danach aus, als solle nicht er, sondern Maik Espers Hermès Pat sich erstmals mit dem kleinsten Gruppe-Lorbeer schmücken. Nach zügigem Beginn hatte Gabriele Gelormini dem Up-and-Quick-Sohn der Ecurie Quick Star um Philippe Delon an Haut Brion und Hermine Girl vorbei im Scheitel des Bogens von Joinville den Platz an der Sonne verschafft und sah an besagter Stelle zwei Längen voraus wie der sichere Sieger aus, weil alle anderen bereits unter Druck waren. Doch traben muss man bis ins Ziel, und das tat Hermès eben nicht.

Zwei minimale Aufmunterungen seines Piloten quittierte er mit einer Galoppade und wurde ausgehängt. Als sehr viel härter entpuppte sich der ohne Check aufgebotene Hede Darling, den „JPD“ 1.500 Meter vorm Ziel vor Happy Story, Harley de Laumac und Hadès de Vandel an Hermès Pats Flanke beordert hatte. Aus der Todeslage hielt der Password-Sohn, der sich schon viermal auf höchstem Parkett versucht und im Prix Albert Viel „Bronze“ heimgebracht hatte, den im Schlussbogen von letzter Stelle über Spur drei eingesetzten Hagoort-Trotter Hadès de Vandel sicher um eine Länge in Schach und baute in 1:12,1 sein Konto um 31.500 auf 153.130 Euro aus.

Der Totalisator belohnte die Wagemutigen, die Monsieur Dubois ihr Geld anvertraut hatten, mit 65,7-fachem Einsatz.

Prix Caecilia (Gruppe III nat., Vierjährige, keine 185.000 Euro)

2100m Autostart, 70.000 Euro

1.      Hede Darling                 12,1     Jean-Pierre Dubois        657

         4j.br. Hengst von Password a.d. Queen Darling von Coktail Jet

         Be: Jean-Pierre Dubois; Zü: Joëlle Laroche; Tr: José Antonio Hernandez Navarro

2.      Hadès de Vandel         12,2     Robin Bakker                     99

3.      Harley de Laumac       12,2     Franck Anne                    460

4.      Haut Brion                      12,2     Yoann Lebourgeois        210

5.      Hermine Girl                  12,2     Franck Nivard                  470

6.      Heart of Gold                 12,4     François Lagadeuc        970

         Happy Pacha                dis.r.    Alexandre Abrivard           34

         Happy Story                   dis.r.    Jean-Philippe Dubois      51

         Hermès Pat                   dis.r.    Gabriele Gelormini           20

Sieg: 657; Richter: sicher ¾ - ¾ - Kopf - Kopf - 1½ Längen; 9 liefen

Zw-Zeiten: 09,4/600m - 11,7/1100m - 12,9/1600m

Wert: 31.500 - 17.500 - 9.800 - 5.600 - 3.500 - 1.400 (- 700) Euro

Unbezwingbarer Izoard

Wenn er auf dem Streckenplan der Tour de France steht - bislang war das seit der „Erstbefahrung“ 1922 fast 40 Mal der Fall -, hat sich der Col d’Izoard, der gefürchtete Pass in den französischen Alpen, als von vielen Pedaleuren unbezwingbar im Hinblick auf eine spätere gute Platzierung im Gesamtklassement erwiesen. Züchter Jean-Pierre Guay, seit langem mit Philipe Allaire verbandelt, mag genau das im Gedächtnis gehabt haben, als er einem kleinen Rapphengst vor drei Jahren diesen Namen verpasst hat. Izoard Védaquais scheint sich des Omens vollauf bewusst zu sein.

Fünfmal war er vor dem Prix de Gien angetreten. Genau so oft hatte er die Rivalen das Fürchten gelehrt, und so war es kein Wunder, dass er zu der Prüfung für internationale Dreijährige, die keine 85.000 Euro reich waren, als 15:10-Favorit antrat. Trotz eines Usain Lobell, der nach lediglich einem Start als Zweijähriger im „Hamburger Winterfavorit“ (Dritter zu Cindy Truppo und Riet Hazelaar) die neue Saison mit zwei blitzsauberen Siegen in Skive und Kopenhagen eingeläutet hatte. Immerhin wurde Paul Hagoorts Hoffnung für den nächsten deutschen Derby-Coup als größte Bedrohung des „Izoard“ angesehen - und dieser Rolle bis 80 Meter vorm Ziel vollauf gerecht.

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(Foto: zeturf.com)

Hatte Eric Raffin mit dem Rappen zu Beginn keine Eile und trieb gemeinsam mit Ikacou des Cinty das kleine Feld vor sich her, so ging Robin Bakker sofort in die Vollen. In zweiter Spur brauchte Usain Lobell bis Mitte der Tribünengeraden, dann hatte er Tempomacher Inbreed abgelöst, wurde 200 Meter weiter von Iron Meslois verdrängt und, nachdem kurz darauf Ikacou des Cinty das Kommando an sich gerissen hatte, erneut in Spur zwei beordert. Noch vor Erreichen des Anstiegs war die lange Rochade geritzt, doch unmittelbar darauf bekam der Bold-Eagle-/Lobell-Countess-Sohn „Besuch“ vom Favoriten, den Raffin Zug um Zug in vordere Sphären geführt hatte.

Bakker war gut beraten, den mächtig drückenden Bird-Parker-Sprössling vorbeizulassen, der das Tempo anschließend wieder etwas drosselte, so dass das kleine Feld bis Mitte der Schlusskurve gut beieinander bleib. Dann allerdings ging er ab wie „Schmitz‘ Katze“. Dranzubleiben vermochte lediglich Usain Lobell, der Rest war im Nu um sieben, acht Längen abgehängt. Bakker wagte gar eine Attacke, die allerdings in den Anfängen stecken blieb, so eiskalt ließ ihn der „Izoard“ abblitzen.

Kaum hatte er die Nutzlosigkeit seines Unterfangens eingesehen und wollte sich drei Längen zurück mit dem Ehrenplatz begnügen, als sein Partner sich 80 Meter vorm Ziel in Galopp rollte. Perdü das üppige zweite Geld, das mit mehr Glück als Können weitere sechs Längen zurück an den von letzter Position toll auf Zack kommenden Italiener Charmant de Zack fiel.

1:13,4 über 2700 Meter waren eine höchst deutliche Ansage Izoard Védaquais‘, der somit auch beim sechsten Versuch, dem ersten auf Gruppe-Niveau, seine strahlend weiße Weste behielt; man darf gespannt sein, wie sich dieses nächste Juwel aus der „Goldschmiede Allaire“ schlägt, wenn es gegen die Größeren seiner Zunft geht.

2620 Meter lang gab Usain Lobell eine ausgezeichnete Figur ab und wäre ohne den Aussetzer wohl um die 1:13,6 abgewinkt worden - genau die Schublade, die er bei seinen dänischen Erfolgen über die Mitteldistanz geöffnet hatte.

Prix de Gien (Gruppe III int., dreij. Hengste & Wallache, keine 85.000 Euro)

2700m Bänderstart o.Z., 70.000 Euro

1.      Izoard Védaquais         13,4     Eric Raffin                           15

         3j. Rapphengst von Bird Parker a.d. Dokha Védaquaise von Prodigious

         Be / Tr: Philippe Allaire; Zü: Jean-Pierre Guay

2.      Charmant de Zack       14,0     Marco Smorgon              180

3.      Inbreed                           14,2     Yoann Lebourgeois        120

4.      Ikacou des Cinty           14,6     Gabriel Angel Pou Pou  120

5.      Iron Meslois                   15,0     Pierre Belloche               230

6.      Lincoln Transs R           15,0     Florian Desmigneux      870

         Usain Lobell                  dis.r.    Robin Bakker                     42

         Impact Player                dis.r.    Franck Nivard                  290

Sieg: 15; Richter: überlegen 9 - 2 - 5½ - 5½ - k.Kopf; 8 liefen

Zw-Zeiten: 14,7/1200m - 14,0/1700m - 13,7/2200m

Wert: 31.500 - 17.500 - 9.800 - 5.600 - 3.500 - 1.400 (- 700) Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-06-11/7500/5

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Etoile de Quesny (Foto: zeturf.fr)

Nicht über Platz sieben und 510 Euro hinaus kam die rundum beschlagene Voyage d’Amour als Ärmste des Elfer-Feldes im Prix Titania um 51.000 Euro. In der 2850 Meter langen Aufgabe für sieben- bis zehnjährige Stuten, die keine 225.000 Euro gewonnen hatten, lag die Quick-Wood-Tochter durchweg verheißungsvoll im dritten bzw. vierten Paar außen, hatte aber in der Endphase zu wenig zuzusetzen. Leichte 1:13,5-Siegerin wurde die 20:10-Favoritin Etoile de Quesny, der David Thomain einen Run von der Spitze verschrieben hatte. Die deutsche „Reisende in Liebessachen“ trabte 1:14,5.

Besser machte es auch Juan Bros nicht, der im über 2850 Meter führenden, von nur acht Aspiranten besuchten Prix Adalberta (50.000 Euro, Fünf- und Sechsjährige, keine 166.000 Euro) lediglich in der Startphase als zügigster „Anfänger“ auffiel. Eric Raffin ließ früh Ampia Mede SM vorbei, wurde durch weitere Führungswechsel bis an die vierte innere Lage zurückexpediert und sammelte als Laternenträger des kleinen Pulks nur deswegen die kleinste Prämie von 500 Euro ein, weil Fly Speed im Bemühen, Rang fünf festzuhalten, 70 Meter vorm Ziel die Aktion verlor.

Der größte Scheck ging an den in Dänemark geborenen Eric the Eel. Adrien Lamy setzte den vom Südschweden Tomas Malmqvist in seiner französischen Filiale trainierten Muscle-Hill-Sohn punktgenau ein und stach die beiden im toten Rennen anschlagenden Italiener Armour As und Ampia Mede SM sicher zum ersten Frankreich-Treffer aus.