Am 31. März 2023 hat sich für die französische Generation „C“, die in Frankreich keinen sonderlich großen Widerhall hinterlassen haben dürfte, der Vorhang endgültig gesenkt. Die meisten der Top Ten haben die Renneisen, so sie denn überhaupt welche getragen haben, schon vor geraumer Zeit an den Nagel gehängt und sind in Zucht bzw. Freizeitsport entschwunden.
Einige wie Clegs des Champs, der herausragende Satteltraber dieser Generation 2012, der es trotz mehrerer langwieriger Verletzungspausen bei nur 57 Auftritten in einem wahren Sturmlauf auf 1,3 Millionen Euro gebracht hat, Ce Bello Romain, Sieger im Kymi Grand Prix 2021, Chalimar de Guez und auch Cash du Rib haben bis zur letzten Patrone durchgehalten und in den letzten drei „Bonus“-Monaten, die es erst seit einigen Jahren für die sogenannten Ausjährigen gibt (zuvor war stets am 31. Dezember „fini“), noch ein bisschen fürs Rentenkonto getan.
Im Schatten der „Großen“ lebt es sich bekanntlich gut, aus ihm herauszutreten ist jedoch extrem schwierig. Das erfuhr diese Generation, die auf den Jahrhundert-Jahrgang „B“ folgte, sehr deutlich. Die „Bs“ um Bold Eagle, Bélina Josselyn und Bilibili haben bei Großereignissen wie Prix d’Amérique (dreimal) und Prix de Cornulier (viermal) enorm abgeräumt, so dass für die Folge-Generationen nicht mehr viel übrig blieb.
Reichten vor einem Jahr Belissima France 1.015.330 Euro nicht, um zu den Top Ten zu zählen - die wegen Verletzungen früh ausgemusterte Blue-Dream-Tochter landete auf Rang elf -, so war es ein Jahr später lediglich ein Quartett aus dem Pool 11.789 ins französische Register eingetragener „Trotteurs français“, von denen sich 4.781 oder 40,6 Prozent für den Rennbetrieb in Frankreich qualifiziert haben, das die Eine-Million-Euro-Hürde nahm.
Dass mit dem von Jean-Michel Bazire mit List und Tücke sowie feiner Hand vom wackligen Saulus zum fast bombensicheren Paulus geformten Cleangame im „Attelé“ und dem bereits erwähnten Clegs des Champs im Monté-Fach zwei Wallache an der Spitze stehen, macht die Sache für ein herausragendes Kapitel in den Geschichtsbüchern nicht einfacher.
Beste Lady war die zähe, aber nicht unbedingt siegeshungrige Chica de Joudes (Foto: letrot.com), der ihr Trainer und Besitzer Alain Laurent auch in schwierigsten Aufgaben nichts schenkte und außen herum turnte.
Beste Hengste waren die zeitig abgetretenen Carat Williams, der am 12. Dezember 2021 für den Rennbetrieb Servus sagte, und Charly du Noyer, der sich am 15. März 2019 ein letztes Mal vor Publikum ins Zeug legte und anschließend endgültig in die Zucht entschwand. Sein bislang erfolgreichster Nachkomme ist der 2017 geborene Helgafell (470.510 Euro), wogegen Carat Williams mit Juninho Dry (461.720 Euro), Idylle Speed (446.600 Euro) und Inès des Rioults 434.790 Euro) ein paar Karat mehr auf die Waagschale legen kann.
Die Top Ten nach Gewinnen (Starts - Siege)
Cleangame Wallach von Ouragan de Celland 1.818.370 Euro 69 - 42
Clegs des Champs Wallach von Legs du Clos 1.306.980 Euro 57 - 26
Carat Williams Hengst von Prodigious 1.207.805 Euro 79 - 19
Ce Bello Romain Wallach von Jam Pridem 1.031.279 Euro 90 - 25
Chica de Joudes Stute von Jag de Bellouet 890.770 Euro 83 - 16
Charly du Noyer Hengst von Ready Cash 840.990 Euro 55 - 12
Cyprien des Bordes Hengst von Ouragan de Celland 834.450 Euro 56 - 8
Chalimar de Guez Wallach von Nahar de Béval 788.830 Euro 107 - 14
Cash du Rib Wallach von Ready Cash 786.290 Euro 136 - 11
Carly Wallach von Rolling d’Héripré 785.685 Euro 70 - 23