(md-press) Nach dem Münchner Pokal im Mai war der Große Preis von Bayern das zweite Daglfinger Highlight der Saison 2023 und nachdem im vergangenen Jahr Hockstedt mit Victor Gentz in beiden Rennen die Oberhand behielt, gelang in diesem Jahr Rudi Haller der Doppelschlag.
Mit dem Corleone-Sohn Uccellone siegte Haller schon im Mai aus den Bändern und so war es nach einem erfolgreichen Ausflug nach Berlin mit Rekordverbesserung kein Wunder, dass der Wieserhofer im Großen Preis von Bayern die Favoritenehre trug. Insgesamt fünf Pferde begaben sich um 16:34 Uhr hinter den Startwagen und die bei heißen Sommertemperaturen auf die Rennbahn gekommenen Besucher erlebten danach zweieinhalb spannende und dramatische Minuten.
Das Startduell um den Platz an der Sonne entschied Uccellone zunächst für sich. Rudi Haller sah sich aber im trotto.de-Bogen sofort einer Attacke von Sir Express ausgesetzt. Da sein Schützling im Bogen ein wenig Mühe hatte, die Aktion zu halten, ließ Rudi Haller Champion Michael Nimczyk gewähren, sodass in der Gegenseite Sir Express die kleine Gruppe anführte.
Nach einer schnellen Eröffnung in 1:13,3 flaute das Tempo auf dem zweiten Teilstück auf 1:18,8. Eine Runde vor Schluss entschloss sich Rudi Haller mit Uccellone zum Wechsel in die zweite Spur, da dort Perfecto mit Thorsten Tietz die Position verbesserte. Sofort zog das Tempo in der Spitzengruppe wieder an. Ende der Gegenseite hatte Uccellone mit Sir Express gleichgezogen, musste im Bogen aber etwas verhaltener agieren, sodass der Pilot nochmals auf drei Längen davonzog.
Mit Erreichen der Geraden zündete der Corleone-Sohn den Turbo, lief die entstandene Lücke zu und konnte den Favoriten auf der Linie nach Kampf mit einem Hals bezwingen. Als Siegerzeit wurden starke 1:14,6 gestoppt. In der Niederlage konnte Sir Express dennoch gefallen und auch der zwei Längen dahinter eingekommene Perfecto unterstrich seine Ambitionen, im Jahrgang eine prominentere Rolle zu spielen.
Beim Siegerinterview stellte Siegfahrer Rudi Haller die Besonderheit seines Schützlings heraus, der in diesem Jahr bei vier Starts noch ungeschlagen ist. Hinsichtlich der weiteren Planung betonte Rudi Haller, dass man nun sorgfältig abwägen werde, welches Rennen Uccellone als nächstes bestreiten wird, unterstrich aber, dass ein Duell mit den Jahrgangsbesten im Buddenbrock-Rennen nicht ausgeschlossen sei, ehe es zum Derby geht.
Weitere Siege für Haller, Trainer-Triplette für Robert Gramüller und Josef Franzl
Neben dem Sieg im sportlichen Highlight des Tages, konnte Rudi Haller noch zwei weitere Treffer verbuchen. Zunächst holte er sich mit dem Dreijährigen Lucky Luciano den Sieg in der Klasse bis 2.300 EUR, wobei dem Corleone-Sohn 1:16,7 / 2.100 m genügten, um Billy Kimber und Modern Muscle Hill leicht das Nachsehen zu geben.
Ein weiterer Treffer gelang Haller im vorletzten Rennen mit Blind Date, die sich nach einem Rennen im Windschatten von Wotan Casei auf den letzten 750 Metern von den Gegnern verabschiedete und überlegen gegen Zucchero und Suarez zum Zuge kam.
Deutschlands Derby-Sieger 2022 Days of Thunder, der in diesem Rennen sein Comeback gab, musste dagegen schon kurz nach dem Start die Segel streichen, als er durch die Rennleitung nach einer Galoppade disqualifiziert wurde. Das Quartier von Robert Gramüller hatte an diesem Renntag dennoch allen Grund zu jubeln, denn vor Ort gelangen drei Treffer.
Zunächst siegte der vor Kurzem ins Training von Team Lila gekommene Silas Santana mit einem Tempolauf in starken 1:15,0 / 2.100 Meter gegen gute Gegner. Wenig später konnte Viper die Siegesserie auf sieben Treffer ausbauen, wobei Marcus Gramüller den Sieger steuerte, der im letzten Rennen der Karte auch die bayerische Neuerscheinung Mylo zum Sieg führen konnte.
Während des Rennens von Viper gelang dem Team Lila in Wien aber der wichtigste Triumph des Tages, denn M Eck Enroe siegte im Österreichischen Traber-Derby mit Christoph Schwarz im Sulky und sorgte dafür, dass der Stall Gramüller im dritten Jahr in Folge einen Derby-Sieg in Deutschland oder Österreich feiern durfte.
Ebenfalls zu drei Treffern kam als Trainer Josef Franzl. Zunächst steuerte er Bladestorm S, einen Nachkommen von Prix-d’Amérique-Sieger Bold Eagle, zum ersten Sieg der Karriere, der überlegen ausfiel. Vier Rennen später gelang ein vielversprechender Auftritt mit Nightstar Hill, die in höherer Klasse eine starke Leistung anbot und sich mit einem Sieg in 1:16,0 / 2.100 Meter für das Stuten-Derby ins Gespräch brachte.
Den dritten Trainertreffer von Franzl steuerte Kevin Brunner bei, der Stall Almrauschs Troublemaker im Nachwuchsfahren zu einem Kampferfolg gegen Giacomo Pastor steuerte.
Henri de Jautais überrascht, Miss Red Lady und Black Pearl siegen formgemäß
Die größte Überraschung des Tages gab es bereits zum Start in die Karte zu bestaunen. Zwar bog Top-Favorit Esebio d’Ourville mit dem Vorteil in die Zielgerade, wurde dann allerdings müde und verlor den Sieg an den speedigen Henri de Jautais, der mit Michael Schmid noch sicher zum Zuge kam.
Formgemäß dagegen endete das Amateurfahren bis 20.000 EUR, denn Miss Red Lady und Stefan Hiendlmeier hatten die Gegner überlegen mit vier Längen im Griff. Zwar versuchte Postillion in der Gegenseite die Stute in Bedrängnis zu bringen. Diese wehrte den Angriff aber ab, löste sich von den Gegnern und hatte im Ziel viereinhalb Längen Vorteil auf Zodiak PS, der noch sicher an Postillion vorbeikam.
Peter Platzer entschädigte sich in der zweiten Abteilung des Amateurfahrens mit einem Sieg. Er steuerte die Siebenjährige Black Pearl schnell an die Spitze, bestimmte in der Folge das Tempo und verschärfte die Pace auf den letzten 500 Meter, sodass Indoor und Katrionalemayrocks nur die Plätze blieben.
Weiter geht es in Daglfing am Donnersta6, 6. Juli,mit einer PMU-Matinee ab 11:30 Uhr!
