Falco, der weltberühmte österreichische Musiker, der 1998 verstarb und noch heute mit seinen Songs in vieler Ohren ist, kam 1957 in Wien als Johann Hölzel auf die Welt, genannt Hans. Und Falco, der 2012 geborene niederländische Wallach, gehört ebenfalls einem Hans – Hans Sinnige. Und während Falcos Zeit in Berlin Ende der 70er Jahre eher kurz war, werden die Auftritte von Hans und Falco in Berlin schon regelmäßiger. Allerdings blieb auch Falcos Musik-Bezug zur Hauptstadt bestehen, in dem Song „Mutter, der Mann mit dem Koks ist da“ und posthum, als im Jahr 2000 das Musical „Falco meets Amadeus“ in Berlin Premiere feierte.

Nicht wegzudenken ist Hans Sinnige als Experte, insbesondere in der Derbywoche versorgt er die Wetter als Teil des Berliner Moderatoren-Trios mit Informationen (nicht nur) zu niederländischen Startern. Und auch als Amateurfahrer wusste er mit seinem Falco in der diesjährigen Derbywoche zu überzeugen – sein „Meisterstück“ gelang ihm jedoch beim Winterpokal der Amateure.

Im Vorlauf galt das Motto „Hans im Glück“, denn zunächst lag Falco als viertes Pferd innen, auf der Tribünengeraden nahm Sinnige hinter Vigo Bes in die zweite Spur und flutschte noch vor dem Bogen in eine entstandene Lücke an die Innenkante zurück, nun als drittes Pferd. Während vorne Gallanatics (Constantin Gentz) Start-Ziel gewann, vor Vigo Bes und David F Boko, kämpfte der müde werdende Falco um den Finaleinzug, driftete dabei etwas nach außen und verhakte sich kurz mit der attackierenden One and Only. Die verlor ihren Schwung, Falco kam wieder frei und rettete sich als Vierter vor der Stute ins Ziel.

In der ersten Abteilung der zusammengelegten Vorläufe hatte Lokalmatador Sebastian Gläser mit Arno von der Grundmarke gewonnen, vor Candyman Hornline und Hironimus LB. Im Finale kamen nur sieben der zehn Qualifizierten an den Start, One and Only, Candyman Hornline sowie Adoro Scott blieben dem Endlauf mit Attest fern.

Wiederum hatte Gallanatics mit Constantin Gentz, der auch Beautiful Girl ins Vierte des ersten Vorlaufs ins Finale gebracht und dort Tony Böker anvertraut hatte, den besten Start, diesmal gelang dieser auch Hans Sinnige und Falco, die eine ideale Lage als zweites Pferd an der Innenkante hatten. Vorlaufsieger Arno blieb nur die Todesspur, den aufwändigen Verlauf quittierte der Sechsjährige mit einem Fehler im Schlussbogen. Dabei hielt er den außen angreifenden Hironimus LB sowie die folgenden Pferde auf, was Gallanatics und Falco freie Bahn für ein packendes Finish lieferte.

Falco kämpfte sich Meter um Meter an die Konkurrentin heran, die vorne wiederum nie aufgab und sich fast ins Ziel retten konnte – doch mit den letzten Schritten war Falco um einen Kopf vorbei. Dahinter belegte Beautiful Girl als bestes Zulagenpferd den dritten Rang vor Vigo Bes und Hironimus LB.

In 19,2 / 2000 Meter Bänderstart bei grenzwertigen Bedingungen – man sprach bereits vom „Wattrennen“ – gewann Falco das letzte Gehobene Rennen des Jahres 2016 und strich mit 3.500 Euro den mit Abstand dicksten Scheck seiner Karriere ein, auf dem Konto hatte der vierjährige Wallach bisher 4.370 Euro stehen und war damit der „ärmste“ Teilnehmer des Rennens. In der Derbywoche hatte er einen vielbeachteten Ehrenplatz zu Sugababe Diamant belegt, danach pausiert und sich vor drei Wochen mit einem vierten Platz in Gelsenkirchen – jeweils mit seinem Besitzer im Sulky – zurückgemeldet.

Rennvideo

Winterpokal der Amateure (Finale) Prämienausspielung / mit Dreier- und Viererwette

Dotierung: 7.000 € | Distanz: 2.000 m | Bänderstart | Startzeit: 17:27 Uhr

Fotos: Marius Schwarz (www.traberpixx.de)

(18.12.2016)