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Zum 50. zugeschlagen
29. August 2021

Bergsåker, Samstag, 28. August 2021. Es ist immer wieder erstaunlich, wie sehr selbst bewährte Recken von Startnummer und daraus abgeleitetem Rennverlauf abhängig sind. Für das Umfeld von Very Kronos war es fast schon zum Verzweifeln, denn der Matador des letzten Frühwinters, der vom 10. Oktober bis 26. Dezember mal eben fünf Gulddivisionen samt 1,2 Millionen Kronen auf seine Kappe gebracht hatte und dann von seinem Trainer ins Winter-Training geschickt worden war, um heuer „Elitloppet & Co“ in Angriff zu nehmen, hatte in dieser Saison noch kein Match zu seinen Gunsten hinbiegen können.

„Er ist trotz seiner sieben Jahre noch immer extrem störungsanfällig. Was von außen für Erik (Adielsson) so leicht aussieht, ist schwieriger, als man denkt. Kommt ihm etwas in die Quere, ist er immer für einen Aussetzer zu haben“, verriet Svante Båth, und das war ihm bereits dreimal widerfahren. Am liebsten läuft er frei vorneweg, doch muss dafür auch der Startplatz passen, und so waren die schwedischen Fans gespannt wie ein Flitzebogen, wie der Ready-Cash-Sohn die Lösung des mit einer Million Kronen für Platz eins gespickten Sundsvall Open Trot von der „3“ hinbekommen würde.

Hickothepooh (1) bot gar nicht erst mit, doch ausgerechnet Båths einstiger, nunmehr von Daniel Wäjersten vorbereiteter Schützling Esprit Sisu (2) verhagelte Very Kronos die gewünschte Tour. Erst nach 500 Metern Dauerdruck ließ Wäjersten den Co-Favoriten vorbei, der zunächst in Click Bait, dann den in dritter Spur hängen gebliebenen und auf gebremste Offensive gepolten Mindyourvalue W.F. und Milligan’s School willige Aufpasser bekam, die ihn nicht allzu sehr quälten. Damit war Örjan Kihlströms schöner Matchplan gründlich durchkreuzt, der sich mit Who’s Who nicht allzu eilig an Click Bait orientiert hatte und nach 800 Metern lediglich im vierten Paar außen weit entfernt von den beiden potentiell gefährlichsten Widersachern untergekommen war.

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(Foto: st.nu)

Bei einer Pace im hohen 1:11er Bereich dirigierte der „Iceman“ den Travkompanier 700 Meter vorm Ziel in Spur drei und kam zunächst nicht recht in Schlagdistanz. Erst eingangs der Zielgeraden entband Kihlström den Sohn des Maharajah von allen Fesseln, der wuchtig aufholte, aber gegen Very Kronos nicht mehr hinkommen konnte. Grenzenlos überraschte Esprit Sisu, für den die Ampel dank Milligan’s Schools Rückzug passend auf „Grün“ sprang. Mit einem schneidigen Schlussakkord zu Platz zwei unterstrich der Wallach, dass sein Sieg vor einer Woche im Gävle Stora Pris keine Eintagsfliege war, wenn alles passt.

„Das war wieder mal ein Tanz auf der Rasierklinge. 100 Meter vorm ‚Ab‘ wechselte Very Kronos in Pass, und dann ist’s ‚fifty-fifty‘, dass er springt. Darum  konnte ich auch nicht so rasant wie sonst losfahren. Glücklicherweise ist danach alles nach Plan gelaufen. Ich bin total happy - für Svante, seine Tochter Mia, die sich um Very Kronos kümmert und die ich noch nie so glücklich gesehen habe, und für Svantes langjährigen Besitzer Kjell, den dieses Pferd eine Menge Nerven gekostet hat und noch kosten wird. Er ist einer der schwierigeren Ready-Cash-Nachkommen“, zog Adielsson Bilanz.

Für den auf dem italienischen Nobelgestüt Kronos geborenen und schwedisch registrierten Schwarzbraunen, der kein Gramm zu viel auf den Rippen hat, war dieser 50. Start zugleich der größte Zahltag der Karriere: Der 24. Sieg bescherte dem Hengst, der als Derby-Favorit 2018 bereits im Vorlauf im Galopp aus dem Blauen Band geflogen war, den größten Batzen seiner Laufbahn: 6.056.059 Kronen stehen nun auf seiner Gehaltsliste.

Rundum erleichtert war Båth, der vor einigen Jahren seine Zelte in Bergsåker abgebrochen hatte und in die Zentrale nach Solvalla umgezogen war: „Schön, dass uns Esprit Sisu nicht noch erwischt hat. Das wäre ein Ding gewesen, wenn mein einstiger Lehrling Daniel uns mit einem ehemaligen Pferd von mir in die Suppe gespuckt hätte.“

Sundsvall Open Trot -Gulddivisionen - (int.)

2140m Autostart, 1.810.000 SEK

1.      Very Kronos                   11,3     Erik Adielsson                    38

         7j.schwbr. Hengst von Ready Cash a.d. Glide About von Yankee Glide

         Be: Kjell Johansson; Zü: Allev. Kronos SRL, IT/SE; Tr: Svante Båth

         Pflegerin: Mia Båth

2.      Esprit Sisu                      11,3     Daniel Wäjersten            462

3.      Who’s Who                    11,4     Örjan Kihlström                 30

4.      Hickothepooh                11,5     Vidar Hop                         127

5.      Mellby Free                    11,5     Björn Goop                       238

6.      Milligan’s School          11,6     Ulf Eriksson                        43

7.      Mindyourvalue W.F.     11,7     Robert Bergh                   654

8.      Gareth Boko                  11,7     Magnus Djuse                 105

9.      Zarenne Fas                  11,8     Carl Johan Jepson         158

10.    Click Bait                        11,9     Per Lennartsson             203

Sieg: 38; Richter: sicher ½ - Hals - 1½ - Hals - 1 Länge; 10 liefen

Zw-Zeiten: 08,6/500m - 11,8/1000m - 11,7/1500m - 07,9/letzte 500m

Wert: 1.000.000 - 400.000 - 200.000 - 100.000 - 50.000 - 20.000 - 20.000 - 20.000 SEK

Video: https://www.youtube.com/watch?v=gjYxdb9WINA

In ähnliche Gehaltssphären wie Very Kronos könnte durchaus auch Månlykke A.M. aufsteigen, der beim 36. Auftritt seinen 21. Sieg fix machte und mit Gunnar Melander als 11:10-Bank der V75-Serie seinen zweiten Titel in der Svenskt Mästerskap der Kaltblüter überlegen sieben Längen voraus holte. Der beste Nachkomme des im vergangenen Winter wegen Bösartigkeit eingeschläferten Månprisen A.M., der selbst fünfmal schwedischer Meister war (auf ewig uneinholbar dürfte Järvsöfaks sein, der 1999 bis 2003 und 2005 bis 2009 dominiert hat), hat derzeit 2.345.593 Kronen auf dem Konto.

In erster Linie Månlykke A.M. und Admiral As um Silver waren dafür verantwortlich, dass Rang drei nicht ausbezahlt wurde. Fast 27 Millionen Kronen in Rang eins lassen für den kommenden Samstag in Jägersro die ATG-Macher auf den nächsten großen Zahltag in der Königswette hoffen.

 

V75-1 (Silver):          Admiral As / Örjan Kihlström                    14

V75-2 (Klass II):       S.G.Kingstone / Örjan Kihlström            211

V75-3 (Kallblod):     Månlykke A.M. / Gunnar Melander          11

V75-4 (Nachw.):      Activated / Magnus Djuse                       124

V75-5 (Klass I):        Tattoo Avenger / Magnus Djuse            224

V75-6 (Brons):         Swagger / Sandra Eriksson                      25

V75-7 (Guld):            Very Kronos / Erik Adielsson                    38

 

Umsatz V75: 103.811.838 SEK

1. Rang: 1.268 Systeme à 27.390 SEK

2. Rang: 160 SEK

3. Rang: Jackpot 26.991.078 SEK

 

Umsatz Top-7 (Klass I): 1.591.627 SEK

Zum Einstimmen auf Sundsvalls bedeutendsten Renntag gab’s im dritten Anlauf endlich den ersten Monté-Treffer für Oslo-Grand-Prix-Sieger Vitruvio, der beim ersten im harten Kampf mit Christina Hande als Zweiter durchs Ziel gesprungen, beim zweiten mit Jonathan Carré auf den letzten Metern von Vagabond Bi abgefangen worden war. Sofia Adolfsson hatte die Lehren aus diesen brillanten, aber auf den letzten Metern eben unglücklichen Auftritten gezogen, hielt den Adrian-Chip-Sohn lange in Deckung hinter Tempomacher Accord Marjacq und ließ ihren Partner erst 500 Meter vorm Ziel los.

Der fand das deutlich angenehmer, als stets den Hasen zu spielen, wurde im Einlauf immer munterer und fertigte Vagabond Bi um sechs Längen souverän ab. Die 100.000 SEK, die nach diesem 1:11,9-Triumph im an den einstigen Monté-Weltrekordler erinnernden Hot Tub’s Lopp überweisen wurden, sind allerdings nur ein Tropfen auf den heißen Stein: Umgerechnet 13.365.819 SEK hat der italienische „Baumeister“ nun bereits gescheffelt.