(nn) Bologna, Donnerstag, 6. Januar 2022. Der alten Universitätsstadt Bologna blieb es vorbehalten, mit dem für italienische Usancen ungewöhnlich weiten Gran Premio della Vittoriadie (halb-)klassische Saison zu eröffnen. 2.460 Meter oder drei aus zwei Bändern begonnene Runden waren auf dem 800-Meter-Oval des Ippodromo Arcoveggio zu meistern, auf denen der alte und neue Trainerchampion gleich radikal seinen Claim absteckte.
Selbst nicht aktiv, hatte Alessandro Gocciadoro aus dem, was sich derzeit nicht um die fetten Töpfe von Vincennes schart, sondern in seiner heimatlichen Dependance übrig blieb, mit Zinko Top, Suerte’s Cage, Verdon WF, Bonneville Gifont und Billy Idol Jet ein Paket geschnürt, an dem sich der Rest gründlich verhob. Lediglich der Varenne-Sohn Trillo Park vermochte als Vierter in diese eherne Phalanx einzubrechen.
Es lief von Beginn an prächtig für die Fünferbande, schon weil sich beim turbulenten Start Brooklyn Lux komplett eliminierte, Adamo Dipa und Tyl Etoile rumpelnd etliche Meter verloren und vor allem der Gocciadoro-Zug schwungvoll losdampfte. Nur kurz hatte Zinko Top das Sagen, überließ nach 250 Metern Suerte’s Cage die Führungsarbeit undf hatte selbst Trillo Park vor Verdon WF und Bramante Ors am Hacken, der in der dritten Biege bei nicht allzu zügiger Fahrt die Karten im Galopp warf.
Rechtzeitig gerochen hatte Pietro Gubellini den Braten der Verschleppungstaktik, griff auf der ersten Überseite mit Zef an - und fiel in der Todeslage aus, als die erste Runde noch nicht vollendet war. Seinen Part übernahm Allegra Gifont, die als einzige 20 Meter mehr zu ackern hatte und mit der Andrea Farolfi sich hütete, die ideal postierten Trainingskameraden ernsthaft zu testen. Es wurde, wie nach dem Ausfall zweier „fremder“ Mit-Favoriten zu erwarten, eine Stallmeisterschaft der „Gocciadoros“, bei der allein Allegra Gifont der äußere Fahrtwind nicht sonderlich schmeckte. Ihr fehlte 250 Meter vorm Ziel der Punch, den Zinko Top dafür umso mehr auf Lager hatte.
Marco Stefani musste dank des frühen Rückzugs der Maharajah-Tochter nie um eine Lücke schwitzen. Eingangs der Zielgeraden dirigierte er den Varenne-Sohn, der über seine Mutter mit Diamond Way einen Schuss deutsches Blut in seinen Adern hat, auf freie Bahn. Der Braune, von April bis August 2021 mit mäßigem Erfolg in Schweden stationiert, flitzte zum 17. Treffer und ersten auf diesem Level auf 3½ Längen davon, dass es eine wahre Freude war. Weit vorm Ziel konnte Stefani die Peitsche nach hinten nehmen und Kusshändchen verteilen.
Beim 125. Start musste Suerte’s Cage sich am Ende mächtig sputen, um die sich innen versuchenden Verdon WF um einen „Kopf“ und Trillo Park um eine halbe Länge niederzuhalten. Zwei Längen Platz waren dann zu Allegra Gifont, die die aufwändige äußere Führungsarbeit mit der kleinsten Prämie vor dem brotlosen Billy Idol Jet ausstand.
Gran Premio della Vittoria (Gruppe III int., Ältere)
2460m Bänderstart, 40.040 Euro
1. Zinko Top 2460 14,1 Marco Stefani 100
7j.dklbr. Hengst von Varenne a.d. Eggental von Diamond Way
Be: Raffaele Fogliamanzillo; Zü: Mary Forever Sas di Maria Maglione; Tr: Alessandro Gocciadoro
2. Suerte’s Cage 2460 14,4 Federico Esposito 89
3. Verdon WF 2460 14,4 Vincenzo-P. dell‘Annunziata 267
4. Trillo Park 2460 14,5 Antonio Greppi 203
5. Allegra Gifont 2480 14,0 Andrea Farolfi 31
6. Billy Idol Jet 2460 14,7 Massimiliano Castaldo 407
7. Adamo Dipa 2460 15,0g Roberto Vecchione 104
8. Tyl Etoile 2460 15,2g Filippo Monti 116
Bramante Ors 2460 dis.r. Antonio di Nardo 36
Brooklyn Lux 2460 dis.r. Maurizio Cheli 205
Zef 2460 dis.r. Pietro Gubellini 37
Sieg: 100; Richter: überlegen 3½ - Kopf - ½ - 2 - 1 Länge; 11 liefen
Wert: 16.744 - 8.008 - 4.368 - 2.184 - 1.456 sowie 7.280 Euro Züchterprämie
Video: http://webtv.awsteleippica.com/index.php/video/00000090550#