Hagmyren, Samstag, 31. Juli 2021. Einmal im Hochsommer zieht die V75-Karawane nach Hudiksvall bzw. auf dessen Rennbahn Hagmyren ein, die in Nordeuropa als Heimstatt zweier Traber-Größen bekannt geworden ist. Von hier zogen einst Ernst Johann Nordin und seine Söhne Gunnar, Göran und Sören nach Stockholm, um die Traberwelt zu erobern. Und es ist Järvösöfaks‘ Basis gewesen, der zum besten und berühmtesten Kaltblut-Traber der Welt geworden ist, nach dem in Hudiksvall sogar ein Weg benannt ist.
An Beschlag- und Balance-Künstler Ernst Johan Nordin erinnert seit 1965 der E.J.s Guldsko, in dessen Siegerliste Super Light, Digger Crown und Passionate Kemp die prominentesten Namen sein dürften. In diese illustre Gesellschaft rannte sich Click Bait, der in den USA geboren, jedoch dort nie gestartet ist. Der Cantab-Hall-Hengst schlug bereits zum dritten Mal in dieser Saison fette Beute und bewies, dass man auch vom für eine Sprintprüfung eigentlich unmöglichen Startplatz „8“ gewinnen kann.
Sein ständiger Steuermann Per Lennartsson kannte kein Pardon, jagte von ganz außen los wie ein Düsenjäger und im Scheitel der ersten Kurve an M.T.Insider vorbei, der das Duell um die Spitze gegen From the Mine gewonnen hatte. Gut war aus Reihe zwei auch Inti Boko abgekommen, der sich über Spur drei nach 600 Metern vor Esprit Sisu, dem nach außen beorderten From the Mine, Ajlexes Cubano und Diamanten an die Flanke des Melander-Schützlings legte, diesen aber nie beeindrucken konnte und sich in der Schlussbiege in dessen durch M.T.Insiders totale Aufgabe frei gewordenen Windschatten flüchtete.
Da war Diamanten längst schon in dritter Spur auf Krawall gebürstet, doch vermochte auch er Click Bait nie zu erschüttern. Der Fünfjährige schaukelte den zehnten Karrieresieg bombensicher eine Länge vor Diamanten nach Hause, der endlich mal wieder einen bemerkenswerten Auftritt hinlegte in einer allerdings schwach besetzten Gulddivisionen. Gut hielt sich Esprit Sisu, der zu Inti Boko reichlich Luft hatte.
„Er ist ein Pferd mit Bremse und Gaspedal. Hinterm Auto hab ich ihn zweimal angetickt, damit er aufs maximale Tempo kommt. Dann ist er so schnell wie ein Pacer. Danach lief’s wie gewünscht - Olle Alsén hat uns vorbeigelassen. Click Bait hat in diesem Jahr als Fünfjähriger einen gewaltigen Sprung gemacht“, war Lennartssons Kommentar. Auch Goop war zufrieden mit Diamantens Leistung, „der mit viel Elan die schlechte Ausgangslage kompensiert hat. Die Form steigt allmählich.“
52. E.J.s Guldsko - Gulddivisionen - (int.)
1640m Autostart, 329.000 SEK
1. Click Bait 10,2 Per Lennartsson 26
5j.br. Hengst von Cantab Hall a.d. Fun at Parties von Lindy Lane
Be / Tr: Stefan Melander (Stall T.Z.); Zü: Russell Williams, US
2. Diamanten 10,3 Björn Goop 79
3. Esprit Sisu 10,4 Daniel Wäjersten 49
4. Inti Boko 10,8 Örjan Kihlström 110
5. Ajlexes Cubano 10,9 Tomas Pettersson 1427
6. From the Mine 11,0 Mats Djuse 37
7. J.H.Mannerheim 11,1 Erik Adielsson 353
8. Västerbo Grosbois 11,2 Rauno Pöllänen 1116
9. Doctor Doxey Zenz 12,4 Mathias Andersson 562
10. M.T.Insider 13,7 Olle Alsén 933
Lawmaker dis.r. Hans Eriksson 206
Sieg: 26; Richter: sicher 1 - ½ - 3 - 1 - 1 - 1 - 1 Länge; 11 liefen (NS Let’s dance / verletzt)
Zw-Zeiten: 07,9/500m - 10,3/1000m - 10,0/letzte 500m
Wert: 150.000 - 75.000 - 40.000 - 25.000 - 15.000 - 11.500 - 7.500 - 5.000 SEK
Wenig bis nichts zu gewinnen gab’s für zwei deutsche Stuten in einem Lauf der Diamant-Stoet. Die von der 2140-Meter-Grundmarke abgehende Kaitlin Way Scott hatte im vierten Paar innen keinen Moment freie Fahrt, als es um die Wurst ging, und musste mit Rang sieben und 6.500 Kronen vorliebnehmen. Noch mieser lief’s für die mit 20 Meter Zulage bedachte Namanga Bo, die Per Lennartsson bis ans Ende zurücknahm, um nicht in Spur drei zu verhungern.
Zwar wurde die deutsche Stuten-Derby-Sechste 2020 für die Schlussrunde an die in dritter Linie attackierende Digital Class gekoppelt, hatte jedoch im Schlussbogen keine Puste mehr und wurde als abgehängte 13. mit 500 Kronen Antrittsprämie heimgeschickt.
Trotz eines 11-Millionen-Jackpots reichte es nicht, den V75-Umsatz in einen neunstelligen Bereich zu hieven. Viel Freude dürften die 26.273 „Vinnare“ nicht gehabt haben bei der Mini-Quote für sieben Richtige. Dafür locken am kommenden Samstag in Rättvik zusätzlich fast 26 Millionen Kronen in Rang eins, die Taschen weit zu öffnen.
V75-1 (Silver): Born Unicorn / Örjan Kihlström 23
V75-2 (Kallblod): Kalmar / Henrik Svensson 33
V75-3 (Guld): Click Bait / Per Lennartsson 26
V75-4 (Diam-Sto): Alexi Quick / Björn Goop 52
V75-5 (Klass II): Erv Zet / Örjan Kihlström 13
V75-6 (Klass I): Titan Yoda / Ulf Ohlsson 25
V75-7 (Brons): The Bald Eagle / Mats Djuse 34
Umsatz V75: 99.421.029 SEK
1. Rang: 26.273 Systeme à 1.403 SEK
2. Rang: 23 SEK
3. Rang: Jackpot 25.849.467 SEK
Umsatz Top-7 (Klass II): 1.934.741 SEK
Gelungene Derby-Probe
Am Abend in Kalmar verpasste Conrad Lugauer seinem Ares B. eine überzeugende Generalprobe fürs deutsche Traber-Derby. Das Eigengewächs der Familie Weber-Berchtold scherte sich um den äußersten Startplatz kein Jota, übernahm, wie versprochen voll auf Offensive gepolt, bald die Führung und setzte sich mit einem Schlusskilometer um 1:13 auf sieben Längen von der Konkurrenz ab.
Für den zweiten Volltreffer aus vier Versuchen verbesserte der Sohn Ready Cashs und der Breeders-Crown-Siegerin Galea seine Einkünfte um 25.000 auf 80.000 Kronen und seinen Rekord um 0,8 Sekunden auf 1:14,1/2140m; der Totalisator honorierte dies mit 29:10. Wie weit er damit im Derby kommt? Der stets optimistische Lugauer hat da seine Bedenken: „Er ist gut, aber das Blaue Band kommt etwas zu früh für einen großen Wurf. Wir mussten wegen einer Virusinfektion einen kleinen Stopp einlegen.“