Es war zweifellos ein Herzenswunsch von Peter Untersteiner, nochmal am Graf Kálmán Hunyady-Gedenkrennen teilzunehmen, der mit 25.000 Euro zwar bescheiden dotierten, international aber nach wie vor renommierten Traditionsprüfung seines Heimatlandes. Der erste Versuch 2001 mit Magnifik Sund endete auf Rang drei.
Geboren in der kärntnerischen Gemeinde Feldkirchen zog Peter im Alter von fünf Jahren mit seiner Familie nach Halmstad und wuchs auf dem Gut Sperlingsholm auf, wo sein Vater als Chauffeur und Gutsverwalter für die Eigentümer arbeitete.
Schweden wurde die neue Heimat der Untersteiners, mit bekanntem Ergebnis. Peter avancierte zu einem der erfolgreichsten Trainer und Fahrer Skandinaviens und hat seine Passion längst an seinen nicht minder erfolgreichen Sohn Johan weitergegeben.
Als Peter Untersteiner am Sonntag mit Toto Barosso im 126. Graf Kálmán Hunyady-Gedenkrennen als klarer Sieger über die Linie fuhr, kannte sein Jubel keine Grenzen, was den persönlichen und emotionalen Stellenwert des Triumphes im Heimatland untermauerte.
Mit dem international gestählten Ready-Cash-Sohn hatte der bald 65-Jährige das perfekte Pferd zur Hand. Gezogen in Deutschland, ausgebildet, qualifiziert und etabliert in Schweden, seit einem Jahr aber fest in der Untesteiner-Filiale in Frankreich stationiert, ist der Wallach mittlerweile rund 360.000 Euro schwer.
Einen nicht unerheblichen Teil verdiente Toto Barosso bei seinen wenigen ausgesuchten Auftritten in Deutschland. Im Derby (3.), der Breeders Crown (1., 2., 3.) und dem Preis von Hamburg (2 x 1.) sahnte er mehr als 100.000 Euro ab.
Der Rennverlauf in der Krieau ist rasch geschildert: Ois Tschikago (Christoph Schwarz) übernahm mit einigem Aufwand nach 600 Metern an Mona Lisa Venus (Hubert Brandstätter) vorbei das Kommando. Für die Todesspur opferte sich Christian Eisl mit Jaguar V Assum. Hello Sport (Christoph Fischer) begleitete Mona Lisa Venus. Toto Barosso war aus zweiter Reihe gut abgekommen und lag neben Hockstedt (Harald Sykora) im dritten Pärchen außen.
Vor dem Schlussbogen polte Untersteiner seinen 19:10-Favoriten auf Attacke, worauf er schon an der letzten Ecke nur noch Ois Tschikago vor sich hatte, aber auch bei diesem auf keinerlei Widerstand traf. Während Toto Barosso einem klaren Sieg entgegenstrebte, eroberte der von Rudi Haller aus dem Hintertreffen im Speed eingesetzte Charmy Charly AS, der Toto Barosso aus vielen gemeinsamen Schlachten in Frankreich kennt, den Ehrenplatz.
Ois Tschikago war am Ende müde und wurde auch noch von 2023-Sieger Lozano Boko (Erich Kubes) und Mona Lisa Venus überlaufen, während Jaguar V Assum eine mögliche kleine Prämie versprang.
Mit 1:13,3/2600 Meter verfehlte Toto Barosso den im Vorjahr von Yahoo Diamant und Michael Nimczyk aufgestellen Rennrekord um zwei Zehntel.