Solvalla, Samstag, 1. Januar 2022. Zu Beginn des neuen Jahres erfolgt stets der Blick zurück - bei einigen mit, bei anderen ohne Zorn - auf die verflossene Saison. Nichts wirklich Überraschendes ergibt sich in Schweden, wie die ATG fein säuberlich aufgeschlüsselt hat. 20 Fahrer holten sich die Bahn-Championate, die die 32 Rennbahnen zu vergeben haben.
An der Spitze dieser Liste prangt der Name Ulf Ohlssons, der zum fünften Mal in Folge den schwedischen Goldhelm in Empfang nimmt, bei der Zahl der Bahn-Titel jedoch kein Alleinherrscher ist. Die Jugend drängt gewaltig nach, was für den Sport bedeutet, dass er seine Anziehungskraft nicht verloren hat und für junge Leute attraktiv ist. Wie der 57-jährige, der in früheren Zeiten den Norden abgegrast und dort die Mehrzahl seiner nunmehr 120 Bahn-Titel gewonnen, inzwischen sein Basislager in Solvalla aufgeschlagen hat und von dort die schwedischen Lande bereist, haben Mats Djuse, Daniel Wäjersten, Johan Untersteiner und Stefan Persson drei Titel gewonnen.
Die Spanne an Siegen, die für eines der begehrten Championate eingefahren werden mussten, ist immens. Reichten für Lycksele, hoch im Norden im Landesinneren gelegen, wo nur ein paar Rennen in der warmen Jahreszeit ausgetragen werden, deren drei, mit denen Hanna Olofsson dank der mehr erzielten Ehrenplätze vor Sandra Eriksson - die hielt sich dafür auf den Nachbarbahnen Boden (29) und Skellefteå (16) schadlos - zur Championesse wurde, so ging das renommierteste des Königreichs mit 106 Siegen weg.
Örjan Kihlström, der gute Chancen hat, zum x-ten Mal zu Schwedens Fahrer des Jahres gekürt zu werden, war auf der „Nationalarena“ Solvalla deutlich vor Jorma Kontio (82) und Björn Goop (59), der ein höchst durchwachsenes Jahr erlebt hat: Höhepunkt war der neuerliche Amérique-Triumph mit Face Time Bourbon, Tiefpunkt die Degradierung als dessen Steuermann nach dem „verknallten“ Prix de France. Und auch in seiner Heimat, wohin es ihn wieder häufiger gezogen hat, gaben seine fahrerischen Vorstellungen lange Zeit einige Rätsel auf. Der Titel auf seiner Hausbahn Färjestad dürfte da nur ein Mini-Trostpflaster sein.
Den Titel auf Schwedens „Derby-Banan“ Jägersro holte sich Joakim Lövgren (32) vor Conrad Lugauer (29) und Adrian Kolgjini (28) - so lautet auch die Rangfolge bei den Trainern. In Åby grüßt Johan Untersteiner (65) vor Robert Bergh (53) und Stefan Persson (25) von ganz oben.
Drei Titel errangen:
Ulf Ohlsson Bollnäs, Eskilstuna, Romme
Daniel Wäjersten Bergsåker, Dannero, Solänget
Mats Djuse Hagmyren, Umåker, Östersund
Johan Untersteiner Åby, Halmstad, Tingsryd
Stefan Persson Åmål, Kalmar, Vaggeryd
Schwedens Bahnchampions 2021 (alphabetisch)
Åby Johan Untersteiner 65
Åmål Stefan Persson 7
Årjäng Carl Johan Jepson 12
Arvika Paw Mahony 5
Axevalla André Eklundh 37
Bergsåker Daniel Wäjersten 36
Boden Sandra Eriksson 29
Bollnäs Ulf Ohlsson 31
Dannero Daniel Wäjersten 11
Eskilstuna Ulf Ohlsson 18
Färjestad Björn Goop 29
Gävle Oskar Kylin Blom 23
Hagmyren Mats Djuse 21
Halmstad Johan Untersteiner 29
Hoting Micael Melander 6
Jägersro Joakim Lövgren 32
Kalmar Stefan Persson 22
Lindesberg Mika Forss 9
Lycksele Hanna Olofsson 3
Mantorp Carl Johan Jepson 20
Örebro Rikard Skoglund 17
Östersund Mats E Djuse 25
Oviken Peter Eriksson 5
Romme Ulf Ohlsson 34
Rättvik Jörgen Westholm 17
Skellefteå Sandra Eriksson 16
Solvalla Örjan Kihlström 106
Solänget Daniel Wäjersten 12
Tingsryd Johan Untersteiner 6
Umåker Mats Djuse 26
Vaggeryd Stefan Persson 12
Visby Claes Sjöström 26
Bei gleicher Siegzahl zählt die Majorität der zweiten Plätze; das war in Lycksele und Oviken der Fall.
Top Ten Schwedens 2021 (Fahrten - Siege - Gewinnsumme in SEK; Quelle: travsport.se)
1. Ulf Ohlsson 2.205 329 34.681.983
2. Rikard Skoglund 1.662 215 20.707.245
3. Örjan Kihlström 1.021 213 53.981.400
4. Mats Djuse 1.707 209 23.950.619
5. Magnus Djuse 1.417 206 25.895.500
6. Jorma Kontio 1.384 196 25.805.233
7. Björn Goop 1.200 190 33.564.904
8. Johan Untersteiner 914 172 20.954.219
9. Carl Johan Jepson 1.354 166 20.594.249
10. Stefan Persson 1.393 147 16.323.721
Uneingeschränkter „money winning champ“ war Örjan Kihlström, der zum dritten Mal in Folge die 50-Millionen-Kronen-Grenze „überfuhr“.