++ Heute: 2.845.000-Kronen-Finale zum Paralympiatravet in Åby - Je 2 Mio. Kronen in den Endläufen zum Drottning Silvias Pokal (Robbin Bot mit Stall Gerrits Ninetta Boko) und zum Konung Gustaf V:s Pokal (mit Stall Adamas' Remember Me) - In der Bronsdivision Karin Walter-Mommerts Beachcomber (Joakim Lövgren) vs. Frankie Godiva (Markus Waldmüller) - Beginn 14:35 Uhr ++ ++ Heute: 150 Jahre-WTV-Jubiläumsrenntag in Wien - Preis der Stadt Wien (15.000 Euro/1600 Meter) mit Tyron Hill (Josef Franzl) und Purple Rain (Michael Nimczyk) - Der Goldhelm drei Mal als Catchdriver für Sascha Fischer, u.a. mit Västerbo Garonne - Thomas Hierls Fan d'Arifant (Erich Kubes) im 5.000-Euro-TF-Rennen - Beginn 12:40 Uhr ++ ++ Padua: Karin Walter-Mommerts Firewise As mit Paolo Scamardella Zweiter in 1:17,0/2040 Meter - Stallgefährte Falchetto Jet verspringt seine Chancen beim Angriff eingangs der Zielgeraden ++ ++ Halmstad: Karin Walter-Mommerts Don Quijote Face dis.rot - Peter Krohms Donato Princess (Adrian Kolgjini) erneut siegreich in 1:14,7/2140 Meter - Kerstin Walters Azzurro (Joakim Lövgren) nach Fehler unplatziert - Stall Franziskas Slave to Love Cal (Daniel Selin) siegreich unter Rekordverbesserung auf 1:12,7/1640 Meter ++ ++ Sonntag: Gastspiel von Michael Nimczyk in München - Zehn Rennen ab 14:00 Uhr ++ ++ Mittwoch: Vorläufe zum Schwarzer-Steward-Rennen und drei PMU-Prüfungen in Hamburg - Beginn 18:15 Uhr ++ ++ Donnerstag (Christi Himmelfahrt): Run auf Magdeburg - Vier Trabfahren mit 45 Startern ++
Toto-Schocker bei den Youngsters
19. Februar 2024

Vincennes, Sonntag, 18. Februar 2024. Man musste schon Hellseher sein, um sich im seit 2016 zu Ehren des Comte Pierre de Montesson gelaufenen Critérium des Jeunes, dem ersten Klassiker für den französischen „L“-Jahrgang, für La Joyeuse Wicz erwärmen zu können. Je zwei Siege und Ehrenplätze im Alltagssport ließen Louis Baudrons „Homebred“ mit 52.330 Euro als Letzte ins 14er-Feld der 200.000-Euro-Prüfung rutschen.

Auch ein Blick ins Pedigree gab keine Ansätze: „Vater“ Fabulous Wood zählt keineswegs zur Crème der Stallions, Mutter Tarantelle Jénilou ging nach der Qualifikation ungeprüft in die Zucht und bewies dabei nichts Außerordentliches. Baudrons Hartnäckigkeit ist zu bewundern, mit der er an ihr festhielt, denn unter ihren ersten acht Produkte waren lediglich Zwei, die drei Rennen, aber auch nicht mehr als 73.810 Euro gewonnen hatten.

Last, but not least zählt Steuermann Gwenn Junod nicht zur Elite der französischen „Drivers“, hatte sich bislang vor allem mit seinem Paradepferd Ecureil Jénilou, dem kleinen König von Cagnes-sur-Mer, einen Namen gemacht.

Fohlen Nummer neun gelang endlich der Monster-Coup, wobei es für den „Underdog“ gegen fast sämtliche Arrivierte nie danach aussah, als solle der Realität werden. Nach frühen Aussetzern von Logan Jiel und Loulou de Mye setzte sich Yoann Lebourgeois, Ersatzfahrer für den noch mindestens zwei Monate ausfallenden Alex Abrivard, mit Luciano Menuet gegen Louisiane de Bomo, Lemon Tree und La Joyeuse Wicz fürs Kommando durch, und wer den „Bürgerlichen“ kennt, der weiß, dass er mit einem Mitfavoriten die Spitze nur höchst widerwillig abgibt.

So spielte Pierre-Yves Verva mit Lombok Jiel vor Lilas Castelle, Lovino Bello und Lucky Jackson den untertänigen Begleiter statt eines Drückers, so dass es lange bestens aussah für den Favoriten. Kurz vorm Einbiegen in die Schlusskurve gab Lovino Bello seine Zurückhaltung auf und raufte sich in dritter Spur in die Nähe Luciano Menuets, der seinen Stiefel noch immer ordentlich durchzog. Dahinter saß Louisiane de Bomo in der Falle, während Junod seine Partnerin aus der inneren Spur als Dritte in die zweite Gefechtslinie zirkelte.

Während ein Jeder sich auf das Duell Luciano Menuets mit Lovino Bello, in das sich auch Lemon Tree dezent einschaltete, und die unglückliche Louisiane de Bomo fokussierte, kam mit Riesenschritten ganz außen La Joyeuse Wicz angestiefelt und flog an den Favoriten um eine halbe Länge vorbei zur 902:10-Sensation. Mit dem dritten Treffer sprang ihr Konto auf 142.330 Euro - fast das Doppelte dessen, was das Beste ihrer zahlreichen Geschwister im Lauf der Karriere angeschafft hat.

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Ganz außen kommt La Joyeuse Wicz angestiefelt (Foto: letrot.com)

Damit platzte zugleich der große Traum von Trainer Jocelyn Robert, seinen ersten Gruppe-I-Sieg feiern zu können; der Ehrenplatz von Lovino Bello, der Luciano Menuet niederrang, war ein üppiges Trostpflaster. Nur knapp verpasste Lemon Tree beim neunten Versuch als Vierter vor der mit Reserven festsitzenden Louisiane de Bomo den achten Podestplatz. In Anbetracht des Runs ohne Deckung war Lombok Jiels Vorstellung höchst ansehnlich, und selbst Jean-Michel Bazire dürfte mit Platz sieben seines Außenseiters Lucky Jackson glücklich sein.

„Es ist die Erfüllung eines Traums, mal einen solchen Klassiker zu gewinnen“, bekannte der sehr bescheiden bleibende, von Mikrofon zu Mikrofon gereichte Junod. „Ich arbeite seit acht Jahren mit Louis Baudron zusammen und muss das alles erst mal sacken lassen. So richtig kann ich‘s noch gar nicht fassen. Selbst mit dem ordentlichen Rennverlauf wäre ich mit einem vierten oder fünften Platz hochzufrieden gewesen, aber eingangs der Zielgeraden legte sie plötzlich gewaltig los! Ich bin nur dadurch zu dieser Fahrt gekommen, weil die nominellen Fahrer nicht verfügbar waren: der verletzte Alex Abrivard und Eric Raffin“, so der 34-jährige, für den dies erst sein 187.Sieg war.

„Wunderbar! Ich freue mich sehr für Gwenn“, strahlte Baudron, „er leistet mit meinen Pferden ausgezeichnete Arbeit. Für La Joyeuse hatten wir kein Stuten-Rennen mehr, darum haben wir sie ins kalte Wasser des Critérium geworfen. Nach der Lage hoffte ich auf Platz fünf, und Gwenn hat sie perfekt vorgetragen. Für ihn war‘s tatsächlich die erste Fahrt in diesem Jahr!“

Screenshot 2024-02-19 at 17-23-39 Prix Comte Pierre de Montesson – Critérium des Jeunes La Joyeuse Wicz à la plus grande joie

Foto: equidia.fr

Critérium des Jeunes - Prix Comte Pierre de Montesson - (Gruppe I nat., dreij. Hengste und Stuten)

2700 Meter Bänderstart o.Z., 200.000 Euro

1.      La Joyeuse Wicz          13,9     Gwenn Junod                  902

         3j.br. Stute von Fabulous Wood a.d. Tarantelle Jénilou von Juliano Star

         Be / Zü / Tr: Louis Baudron

2.      Lovino Bello                  13,9     Eric Raffin                           45

3.      Luciano Menuet            14,0     Yoann Lebourgeois          31

4.      Lemon Tree                   14,0     William Bigeon                180

5.      Louisiane de Bomo     14,1     Benjamin Rochard            57

6.      Lombok Jiel                   14,1     Pierre-Yves Verva             66

7.      Lucky Jackson              14,3     Jean-Michel Bazire        220

8.      Learn To Fly                  14,4     Franck Nivard                  960

9.      Lash Perrine                  14,9     David Thomain               930

10.    Lilas Castelle                16,2     Mathieu Mottier               150

         Loulou de Mye              dis.r.    Romain Christian Larue 160

         Little Star Fleury            dis.r.    Alexis Collette                 220

         Logan Jiel                      dis.r.    Franck Ouvrie                  490

Sieg: 902; Richter: Kampf ½ - ¾ - ½ 1 - k.Kopf - 3 Längen; 13 liefen (NS Lopigna)

Zw-Zeiten: 13,3/1200m - 13,4/1700m - 13,2/2200m

Wert: 90.000 - 50.000 - 28.000 - 16.000 - 10.000 - 4.000 - 2.000 Euro

Video: https://www.letrot.com/courses/2024-02-18/7500/7

Rivalen im Speed exekutiert

Hoch pokern und gewinnen - das war die Devise von Alessandro Gocciadoro im Prix d’Orthez für Vierjährige, die keine 165.000 Euro gewonnen hatten. Italiens Champion hatte darauf verzichtet, einen seiner vier Aspiranten nur eine Viertelstunde später im Gran Premio Florenz zu steuern, und sich auf Vincennes konzentriert, wo in einer wahren Schlammschlacht mit 90.000 Euro ungleich mehr zur Debatte stand.

Während sich Global Etalon und Eloida am Start um alle Chancen sprangen, scheuchte Benjamin Rochard Kalif Landia wuchtig an Kalmia Quick vorbei auf die Kommandobrücke und hielt sich dort eisern. Als der kometengleich aufgestiegene 27-jährige fast schon einen Haken unter seinen nächsten Gruppe-Treffer machen konnte, kam Executiv EK, den Gocciadoro durchweg im Vordertreffen des 15er-Pulks versteckt hatte, richtig in Schwung und verfrachtete den Un-Charme-Fou-Sohn souverän mit 2½ Längen auf den Ehrenplatz.

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Foto: letrot.com

Und weil auch sein zweiter Schützling Elton Wise einiges in petto hatte und sich knapp zurück Platz drei angelte, machte Team Gocciadoro fette Beute: 53.100 der 90.000 Euro gingen auf ihre Kappe. 

„Ich hatte ein feines verdecktes Rennen in der Spitzengruppe“, kommentierte Gocciadoro, „und er spurtete grandios. Er entwickelt sich immer besser und steht meiner Meinung nach vor einer großen Zukunft. Vincennes liegt ihm mehr als die italienischen Pisten. Hier hat er mit 107.892 Euro ein weiteres Rennen vor sich; dann sehen wir weiter.“

Prix d’Orthez (Gruppe III int., Vierjährige, keine 165.000 Euro & in den letzten 12 Monaten kein Gruppe-I-Rennen im Fahren gewonnen)

2850m Bänderstart o.Z., 90.000 Euro

1.      Executiv EK                   13,4     Alessandro Gocciadoro 140

         4j.br. Hengst von Face Time Bourbon a.d. Nike EK von Varenne

         Be: Scud. Pink and Black Srl, IT; Zü: Az.Agr. Edy Graziano Caprani, IT; Tr: Alessandro Gocciadoro

2.      Kalif Landia                   13,6     Benjamin Rochard         130

3.      Elton Wise                      13,6     Gabriele Gelormini         210

4.      Kalmia Quick                 13,7     Romain Derieux                58

5.      Keep Going                   13,9     Mathieu Mottier                  49

6.      Kaporal des Forges     14,0     Eric Raffin                        190

7.      Ebano d’Arc                   14,5     Léo Abrivard                    350

8.      Kracovia                         14,5     Jean-Michel Bazire        320

9.      Rikita JP                         14,6g  Matthieu Abrivard           110

10.    Kalmia Perrine              14,9     Théo Duvaldestin              65

11.    Energy King Gar           15,9     Franck Ouvrie                1450

12.    Krafen                             16,0     Anthony Barrier             1430

13.    Brothers in Arms           17,7     Franck Nivard                    44

         Eloida                             dis.r.    Mario Minopoli jr           1020

         Global Etalon                dis.r.    David Thomain               750

Sieg: 140; Richter: leicht 2 ½ - 1 - 1 - 3 - ½ Länge; 15 liefen

Zw-Zeiten: 13,6/1350m - 13,6/1850m - 13,8/2350m

Wert: 40.500 - 22.500 - 12.600 - 7.200 - 4.500 - 1.800 - 900 Euro

Video: https://www.letrot.com/courses/2024-02-18/7500/5

Auf ihre alten Tage…

…ist Edition Géma besser denn je. Das unterstrich die 2014 geborene Prince-Gédé-Tochter im 2.175-Meter-Sprint des Prix du Pontavice de Heussey für ältere Monté-Spezialisten, für den ihr Guillaume Martin im Windschatten des die Außenspur anführenden Filwell ein Maßrennen servierte.

Fürs trotz der nassen Piste fetzige Tempo sorgte ab Beginn des Joinviller Bogens Gigolo Lover vor Vaprio, Fulton und Geisha Speed, wogegen Inouï Danica außen die rote Laterne trug. Inès des Rioults hatte sich mal wieder früh mit einer Galoppade verabschiedet. Martin wartete bis eingangs der Zielgeraden und gab seiner Stute dann den Kopf frei. „Es war ein bisschen tricky, denn auf dem pfützenübersäten Geläuf hätte sie durchaus den Halt verlieren können. Aber alles klappte bestens“.

Und mündete in einen leichten Zwei-Längen-Sieg, mit dem sie bei 553.205 Euro angelangt ist. Zum Runner-up entwickelte sich Fulton, der auf seiner Lieblingsstrecke Trainingskumpel Gigolo Lover mit identischem Abstand auf Platz drei verfrachtete. Nur Vierter wurde der knapp zum Favoriten erkorene Filwell. „Erholt sie sich gut, steht für sie als nächste Aufgabe der Prix Henri Desmontils am 2. März an“, war Martins Schlusswort.

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Foto: letrot.com

Mit 1:10,2 verbesserte Edition Géma beim 16. Treffer nicht nur ihre gerade drei Wochen alte Hausmarke um volle 1,7 Sekunden, sondern egalisierte auch Carlys Rennrekord aus dem Jahr 2021.

Prix du Pontavice de Heussey - Monté - (Gruppe III int., Sechs- bis Elfj., keine 850.000 Euro)

2175m Bänderstart o.Z., 90.000 Euro

1.      Edition Géma                10,2     Guillaume Martin            102

         10j. Fuchsstute von Prince Gédé a.d. Jaflosa Gédé von Jet du Vivier

         Be / Tr: Marc Sassier; Zü: Marie-Annick Sassier

2.      Fulton                              10,4     Damien Bonne                  93

3.      Gigolo Lover                  10,5     Eric Raffin                           36

4.      Filwell                             10,6     Camille Levesque            28

5.      Geisha Speed               10,7     Anthony Barrier                 40

6.      Inouï Danica                  11,0     Thibaut Dromigny           540

7.      Vaprio                             11,1     Nathalie Henry                180

         Inès des Rioults            dis.r.    Florian Desmigneux      260

Sieg: 102; Richter: leicht 2 - 2 - ¾ - 2 - 3 - 1 Länge; 8 liefen (NS Deganawidah)

Zw-Zeiten: 07,2/675m - 08,9/1175m - 10,2/1675m

Wert: 40.500 - 22.500 - 12.600 - 7.200 - 4.500 - 1.800 - 900 Euro

Video: https://www.letrot.com/courses/2024-02-18/7500/6