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Thorsten Tietz mit Filippa B.J. im Stuten-Finale
24. August 2022

Jägersro, Dienstag, 23. August 2022. Zwölf Tage vor dem 95. Svenskt Trav-Derby bzw. der 32. Ausgabe der Derby-Stoet wurden die Aspiranten in die Vorlauf-Pflicht genommen, die als knallharte Auslese daherkam.

97 wollten ans große Derby-Geld, 76 ans etwas kleinere bei den vierjährigen Damen. Da wurden vorab schon mal die 25 bzw. vier Punktärmsten aussortiert, weil es nur je sechs Vorläufe à 12 Starter gab, von denen nur die besten Beiden die Finals erreichten.

Die 2018 geborenen Ladys begann den Reigen (2140m; 217.000 SEK, davon 100.000 der Siegerin) und warteten mit einigen Überraschungen auf. So sprang Robert Bergh mit den Favoritinnen wenig zimperlich um, übernahm mit Jump In sofort das Kommando und legte mit 1:12,2 ein exzellentes Maß vor, das im Lauf des langen Abends nur einmal unterboten werden sollte.

Leicht zwei Längen voraus verbesserte sich die Ready-Cash-Tochter um 1,3 Sekunden, ließ den Rest der Camarilla eiskalt an sich abtropfen und für 347:10 verblüffte Wetter zurück. Zweite wurde über die Todesspur mit Ach und Krach 14:10-Chance Great Skills, während sich Faeza Zet (32:10) als Dritte mit dem Trostlauf abfinden muss.

Noch schlechter erging es der 2,8 Millionen Kronen schweren Tamla-Celeber-Tochter Imhatra Am (37:10), die mit der „8“ keine Lage fand, ganz nach hinten beordert wurde und von dort nie auftauchte. Rihanna W.I. aus der Erfolgs-Kombo Jorma Kontio/Timo Nurmos löste für 32:10 das Finalticket nach 1:11,7 zwei Längen voraus souverän.

Im knallharten Fight um Platz zwei hatte Thorsten Tietz die „deutsche Derby-Form“ zur Hand und stukte die an dritter Stelle innen postierte Filippa B.J. (69:10) hauchdünn an der stets vor ihr liegenden Kungfu Lady (56) vorbei. „Unglaublich - ein Traum wird wahr, dafür musste ein perfekter Rennverlauf her“, befand Tietz geradezu euphorisch.

Tietz Thorsten Derby 2022

Es läuft: Thorsten Tietz

Weniger gut lief’s für Michael Nimczyk, der mit Okira Bo stets an zehnter Stelle lag; die Cantab-Hall-Tochter entwickelte keinen Drive nach vorn und rollte sich zudem 150 Meter vorm Ziel in eine Galoppade.

Nicht Daniel Redéns 3,5 Millionen reiche Glamorous Rain, die in der letzten wichtigen Vorprüfung, dem StoChampionatet zu Axevalla, den anderen die Flötentöne geblasen hatte, sondern die nach dem bewährten Rezept sich mit Flemming Jensen von vorn versuchende Glorius Rain schnappte sich für 38:10 den 3. Qualifier.

Glamorous Rain (16:10) machte die Todeslage schwer zu schaffen; mehr als Platz fünf war für die schwächelnde Muscle-Hill-Tochter nicht drin. Wesentlich besser auf Zack war Isabelle Cash, die durch die dritte Schlussbogenspur ins Finale dampfte.

Schon ausgangs der ersten Kurve war im Galopp Schluss für Hans Ulrich Bornmanns Faith Trot/Rick Ebbinge. Start-Ziel hatte Senorita Tokio alle Fäden in der Hand und gewann mit Ulf Ohlsson für Timo Nurmos ihr fünftes von sieben Matches mit zwei Längen Vorsprung vor ihrem ständigen Schatten Losch Boko. Auch Felicia Zet brachte „ÖK“ nicht ins Finale: Der letzte Kilometer in dritter Spur war der 25:10-Favoritin etwas viel; als Dritte scheiterte sie knapp.

„Früh in Front und dann nach Hause fahren“, das war erneut die Erfolg garantierende Devise im 5. und vom Papier offensten Vorlauf für A Perfect Face und Adrian Kolgjini, die trotz der „8“ nach 500 Metern vorn waren und dort auch blieben. Mit Angucken gewann die Classic-Photo-Tochter 1½ Längen vor Miss Imperatrice (für Le-Trot-Präsident Jean-Pierre Barjon), die aus dem vierten Paar außen prima spurtete.

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(Foto: Facebook Jägersro Trav)

Stets hinter ihr lag Stall Tippel Toms Sangria Pellini, die mit Michael Nimczyk deren Sog nur bedingt nutzen konnte und vier Längen dahinter nebst 17.500 SEK für Platz vier den Trostlauf-Fahrschein buchte.

Kurzen Prozess machte im 6. Qualifier Lara Boko, die mit Mika Forss sofort regierte, unbedrängt vor Stablemate Mirci A’lir ihre Kreise zog und zwei Längen vor ihr zum neunten Mal bei 17 Starts als Siegerin anschlug. Zugleich machten die Beiden den goldenen Abend für Timo Nurmos perfekt, der die Hälfte der Finalistinnen stellt.
Francesco Zet der „King of Kings“?  

Nach viermal Damenwahl griffen die Herren der Schöpfung mit dem 5. Rennen zum Auftakt der V75-Wette ins Geschehen ein (2.640m; 417.500 SEK, davon 200.000 dem Sieger), und das endlich ließ sich Örjan Kihlström mit Francesco Zet nicht nehmen. Trotz der „2“ hielt er sich aus dem anfänglichen Scharmützel heraus, das L.A. Boko (5) die gewünschte Spitzenlage bescherte.

Damit war Wäjerstens Plan aufgegangen, der nach 600 Metern den 10:10- bzw. 86-Prozent-Favoriten widerspruchslos vorbei ließ. Der war für den 14. Sieg aus 16 Anläufe einsame Klasse und gewann „mit Festhalten“ drei Längen vor L.A.Boko., der seinerseits zwei Längen Platz zum Dritten, Rick Ebbinges Diamant Sensation, hatte.

Auch der nächste Elfmeter wurde knochentrocken verwandelt: Für 15:10 war Iznogoud Am mit Björn Goop nach 300 Metern vorn, setzte sich ab 600 Meter vorm Ziel deutlich ab und kam ganz leicht zum fünften Mal aus 19 Versuchen als Primus in den Stall zurück.

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(Foto: Facebook Jägersro Trav)

Ihm folgte Declan ins Finale, der durchweg innen an dritter Stelle lag. Überfordert war sein äußerer Nebenmann Con Crowe. Der in diesem Frühjahr von Karin Walter-Mommert erworbene Wallach war der mit Abstand Ärmste der Zwölf und passierte den Zielrichter als Zehnter.

Gemütliche 2.640 Meter durchlebte Power Doc, mit dem Åke Lindblom erst im zweiten Zugriff nach 450 Metern die Spitze ergatterte und fortan nach Belieben schalten und walten konnte. Dem Mann aus Örebro beliebte es, im Einlauf abzufahren, was seinem Muscle-Massive-Sohn mit fünf Längen Vorsprung vor Imperatur Am, seinem Begleiter auf der Schlussrunde, die Eintrittskarte bescherte.

Der in Norwegen von den Gundersens vorbereitete „Imperatur“ hingegen hatte alle Hufe voll zu tun, um sich ein in breiter Front auf ihn eindringendes Quintett vom Leib zu halten.

Nach identischem Muster verfuhr Stefan Persson mit dem von seiner Frau Linda trainierten Edibear. Bei Erreichen der ersten 500-Meter-Zeitnahme steckte der 16:10-Favorit vor Dowhatyoudodowell den Kopf in Front und regelte fortan alles nach Belieben. 1.200 Meter vorm Ziel spielte sich Donizetti als äußerer Anführer auf, machte auf den Leader gar keinen Eindruck, war jedoch seinem inneren Nebenmann, der sich nicht entwickeln konnte, um eine halbe Länge voraus.

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(Foto: Facebook Jägersro Trav)

Wie im Vorjahr der inzwischen in der Versenkung verschwundene Calgary Games wird sich mit Lulius Boko ein weiterer Nurmos-Schützling im Derby in blütenweißer Weste vorstellen. Mit Björn Goop brauchte der Muscle-Hill-Sprössling 600 Meter, um Kagan das Zepter zu entwinden. Im Einlauf setzte er sich locker auf 3½ Längen von Kagan ab, der für Platz zwei genauso wenig fürchten musste.

Mit popeligen 410.000 SEK auf dem Konto wird Lulius Boko am 4. September wie Calgary Ganmes für Nurmos‘ eigene Brifetasche den großen Wurf gegen Francesco Zet und Co. versuchen.

Den Schlussstein bei den Hengsten und Wallachen - eine Stute wagte sich wie in Deutschland nicht gegen das starke Geschlecht - setzte Per Nordströms Kentucky River, der mit der „3“ ausgesprochen behäbig begann und im dritten Paar außen landete.

Zur Halbzeit kreuzte er an der Flanke des führenden Idomenio Sisu auf. Kurze Anfrage Nordströms an Ulf Ohlsson - er durfte vorbei und hatte damit die Basis für den bei 14:10 allseits erwarteten achten Treffer gelegt, zu dem er sich souverän empfahl. Pech für Ohlsson, dass ihn der speedige Castor the Star auf dem letzten Meter aus dem Finale boxte..

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(Foto: Facebook Jägersro Trav)

Ausgelost wurden die Startplätze für Derby und Derby-Stoet (mit Siegzeit, Sire, Trainer). Richtig zu tun haben wird bei den Stuten die Equipe des 63-jährigen Timo Nurmos, die sechs Damen und damit die Hälfte des Derby-Stoet-Feldes anzuspannen hat. Überraschend brachte Daniel Redén keine seiner drei Anwärterinnen ins Finale.

Im 95. Derby ist allein der sich immer stärker in den Vordergrund schiebende Daniel Wäjersten doppelt vertreten. Maharajah, Muscle Hill und Father Patrick stellen je zwei Sprösslinge; in der Derby-Stoet stammen drei Ladys von  Ready Cash, zwei von Raja Mirchi ab.

95. Svenskt Travderby (Gruppe I nat., Vierjährige)
2640m Autostart, 4.000.000 SEK
1.    Power Doc *    1:13,4    Muscle Massive    Åke Lindblom
2.    Edibear *    1:12,8    Make it Happen    Linda Persson
3.    Kentucky River *    1:12,7    Father Patrick    Per Nordström
4.    Lulius Boko *    1:12,6    Muscle Hill    Timo Nurmos
5.    Francesco Zet *    1:13,0    Father Patrick    Daniel Redén
6.    L.A.Boko        Readly Express    Daniel Wäjersten
7.    Declan        From Above    Daniel Wäjersten
8.    Imperatur Am        Ready Cash    Geir Vegard Gundersen
9.    Iznogoud Am *    1:12,8    Muscle Hill    Stefan P Pettersson
10.    Kagan        Scarlet Night    Robert Bergh
11.    Donizetti        Maharajah    Jerry Riordan
12.    Castor the Star        Maharajah    Jörgen Westholm
*Vorlaufsieger
Wert: 2.000.000 - 1.000.000 - 500.000 - 240.000 - 160.000 - 100.000 SEK

32. Derbystoet (Gruppe I nat., vierj. Stuten)
2140m Autostart, 2.000.000 SEK
1.    Senorita Tokio *    1:12,7    Southwind Frank    Timo Nurmos
2.    Lara Boko *    1:12,3    Djali Boko    Timo Nurmos
3.    Rihanna W.I. *    1:11,7    SJ’s Caviar    Timo Nurmos
4.    A Perfect Face *    1:12,5    Classic Photo    Adrian Kolgjini
5.    Jump In *    1:12,2    Ready Cash    Robert Bergh
6.    Mirci A’lir        Raja Mirchi    Timo Nurmos
7.    Great Skills        Ready Cash    Daniel Wäjersten
8.    Miss Imperatrice        Mister J.P.    Timo Nurmos
9.    Glorius Rain *    1:12,4    Donato Hanover    Flemming Jensen
10.    Filippa B.J.        Muscle Mass    Sybille Tinter
11.    Isabelle Cash        Ready Cash    Timo Nurmos
12.    Losch Boko        Raja Mirchi    Reijo Liljendahl
*Vorlaufsiegerinnen
Wert: 1.000.000 - 500.000 - 250.000 - 120.000 - 80.000 - 50.000 SEK

Historische Mini-Quote

Die Fackelparade der Gemeinten, von denen die 23-prozentige A Perfect Face noch am wenigsten auf den Wettscheinen Platz fand, bescherte den eher unglücklichen 96.745 V75-Systemen die historische Mini-Quote von 54 Kronen. Umso mehr dürfte sich die ATG gefreut haben, denn sowohl für fünf wie für sechs Richtige gab’s keine Auszahlung. Knapp acht Millionen Kronen wanderten in den Topf für die samstägliche Königswette in Bergsåker.

V75-1 (Derby-VL):    Francesco Zet / Örjan Kihlström    10
V75-2 (Derby-VL):    Iznogoud Am / Björn Goop    15
V75-3 (Derby-VL):    Power Doc / Ake Lindblom    26
V75-4 (Sto-VL):    A Perfect Face / Adrian Kolgjini    33
V75-5 (Derby-VL):    Edibear / Stefan Persson    16
V75-6 (Derby-VL):    Lulius Boko / Björn Goop    16
V75-7 (Derby-VL):    Kentucky River / Per Nordström    14

Umsatz V75: 20.444.852 SEK

1. Rang: 96.745 Systeme à 54 SEK
2. Rang: Jackpot 2.657.830 SEK
3. Rang: Jackpot 5.315.661 SEK

Top-7 (Derby-Vorlauf): 408.128 SEK