Bordeaux-Le Bouscat, Donnerstag, 30. Dezember 2021. Eine etwas ungewöhnliche Form der Vorbereitung auf den Prix d’Amérique wählte Richard Westerink für Etonnant. „Er braucht vor dem Amérique noch einen kernigen Durchpuster“, befand der in Frankreichs Südwesten beheimatete Holländer, schrieb den Face-Time-Bourbon-Bezwinger in den Grand Prix d’Hiver ein - wobei in Bordeaux von Winter bei 16 Grad und herrlichem Sonnenschein keine Spur war - und beorderte auch Standardfahrer Anthony Barrier in den Süden.
Darüber, wie ernst Trainer und Chauffeur die Aufgabe auf dem 1.525 Meter weiten Rechtskurs bei 50 Meter Zulage mit dem rundum beschlagenen Timoko-Sohn zu nehmen gedachten, durften sich die „turfistes“ die Köpfe zerbrechen, zumal der von Westerink gewählte „gelbe Smiley“ (mehrere Parameter müssen für den Sieg günstig ausfallen) nichts verriet. Sie hoben den Millionär trotz erwähnter Imponderabilien mit 26:10 überraschend deutlich auf den Favoritenschild - und fielen böse auf die Nase.
Etonnant hatte 25 Meter zwar zügig aufgearbeitet und rasch Kontakt zum Pulk, doch dann zeigte Barrier keinerlei Interesse, mit einem kleinen Zwischenspurt in vorderen Gefilden aufzutauchen und damit zu beweisen, dass er das Geld der Wetter ernsthaft zu verteidigen gedachte.
In Front durfte Fandango la Nuit, mit 261.680 Euro der Ärmste des Rudels, aber 17 Siege schwer, vier davon aus den jüngsten sechs Auftritten, fast unbehelligt vor By and By und Désir de Bannes seine Kreise ziehen. Schwungvoll hatte die eisenharte Bilooka du Boscail ihr 25-Meter-Zulage wettgemacht und kreuzte für die Schlussrunde an der Flanke des Fuchses mit der riesigen Blesse auf, und wenig später kühlte in dritter Spur Fire Cracker vor Duel du Gers, Elvis du Vallon und dann erst Etonnant sein Mütchen.
Noch immer saß Barrier auf der Bremse, und so kam, was kommen musste. Obwohl er ab dem Scheitel des Schlussbogens in sechster Spur zu retten suchte, was fast nicht mehr zu retten war, blieb der Timoko-Sohn wirkungslos. Mit 1:12,1 erzielte er die schnellste Zeit, doch nützte ihm das nichts: Als Achter war er „Erster ohne Geld“. Nichts mehr anbrennen ließ dank einiger kräftiger Schubser Philippe Boutins Fandango la Nuit; der Look-de-Star-Wallach schüttelte erst Bilooka du Boscail ab und widerstand auch dem prima anzuschauenden Endspurt Fakir Mérétés sicher um eine Länge.
Grand Prix d‘Hiver (int., Fünf- bis Zehnj.)
2650m Bänderstart, 25m Zulage ab 325.000, 50m ab 795.000 Euro; 49.000 Euro
1. Fandango la Nuit 2650 13,2 Philippe Boutin 77
6j. Fuchswallach von Look de Star a.d. Qualana de Joudes von Podosis
Be: Bernard Reboussin; Zü: Maryse Nollet; Tr: Philippe Boutin
2. Fakir Mérité 2650 13,2 Franck Marty 82
3. Bilooka du Boscail 2675 12,7 Yves Hurel 140
4. Duel du Gers 2675 12,7 Frédéric Clozier 110
5. Désir de Bannes 2650 13,4 Hervé Sionneau 360
6. Clyde Barrow 2650 13,4 Luc-Jérôme Legros 240
7. Cash du Rib 2675 12,8 Jean-Loïc Claude Dersoir 83
8. Etonnant 2700 12,1 Anthony Barrier 26
9. Elvis du Vallon 2675 12,9 Charles Cuiller 170
10. By and By 2650 13,9 Sébastien Hardy 1150
11. Fire Cracker 2675 13,2 Sylvain Dieudonné 79
12. Clarck Sotho 2675 13,2 Dénis Brossard 420
Sieg: 77; Richter: sicher 1 - 1½ - 1 - k.Kopf - k.Kopf - Hals - 1 - 1 Länge; 12 liefen
Wert: 22.050 - 12.250 - 6.860 - 3.920 - 2.450 - 980 - 490 Euro
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-12-30/3302/7