Solvalla, Samstag, 25. September 2021. Im Mittelpunkt des Geschehens standen Schwedens Dreijährige, die sich für die Trav-Oaks bzw. das Kriterium um 2,8 bzw. 4,0 Millionen SEK am 10. September in jeweils sechs harten Vorläufen, aus denen lediglich die ersten Beiden weiterkamen, qualifiziert hatten.
Welche Qualität inzwischen bei ihnen angesagt ist, verdeutlich ein Blick auf die damaligen Resultate: Bei den „Mädels“ wurden fünf der Vorläufe unter 1:13 gewonnen - Spitzenreiterin war Lara Boko, die die Pflicht in 1:12,4/2140m absolviert hatte. Im 500 Meter längeren Kriterium, in das sich keine Stute gewagt hatte, reichte die Spanne von 1:13,0 (Francesco Zet) bis 1:14,3 (Mister Invictus).
Richtig zu tun hatte in den Oaks das Quartier des Timo Nurmos, der vier Ladys ins Finale gebracht hatte - allesamt als Siegerinnen ihrer Eliminations. Von denen meldete sich die vor 15 Tagen mit einem spektakulären Endspurt aus achter Position aufwartende Isabelle Cash sofort im Galopp ab, und ihrem schlechten Beispiel folgte die von Christian Persson trainierte Geheimfavoritin Red Lady Express im ersten Bogen.
Fürs verbleibende Nurmos-Trio lief’s hingegen wie am Schnürchen: Senorita Tokio sicherte sich das Kommando, außen parkte Lara Boko und wehrte die erste Attacke der sich gleich wieder in ihren Rücken verziehenden Kashmir River rigoros ab. Nurmos‘ Rihanna W.F. trug hinter Glamorous Rain und Great Skills die rote Laterne. Im Einlauf fielen die Würfel verblüffend schnell - zu Ungunsten Senorita Tokios, die kaum etwas zuzusetzen, zu Gunsten Lara Bokos, die trotz des permanenten Kopfwinds noch enorm viel in petto hatte.
Bombensicher spritzte sie eine Länge vor der hinter Senorita Tokio auf ihre Chance lauernden Bright Crystal zum siebten Sieg aus elf Versuchen, der wegen der Premiechansen gleich 2.800.000 Kronen wert war. „Eine unglaubliche Stute, die hart wie Stahl ist und vor einer großen Karriere steht“, beschied ihr Mika Forss, der seine erste Trav-Oaks-Schleife abholte; für Nurmos war’s nach jener für Early Southwind 2006 die zweite.
„Ein feines Pferd, das ein hohes Tempo über lange Zeit durchhalten kann - auch mit der Nase im äußeren Fahrtwind“, beschrieb Isabella Tervonen ihren Schützling, der mit 1:12,1 die drittschnellste Zeit der seit 1979 geschriebenen Geschichte aufs sonnenbeschienene Oval nagelte; nur Spoil Me 2015 und Conrads Rödluva legten in 1:11,5 bzw. 1:11,9 zügiger Hand an den ersten Scheck.
Bemerkenswert der Auftritt Kashmir Rivers, die nach ersten Muskelspielen den perfekten Platz hinter Lara Boko 600 Meter vorm Ziel verließ und sich in dritter Spur unverdrossen zu Platz drei vor ihrem ständigen Schatten Glamorous Rain raufte.
43. Svenskt Trav-Oaks (Gruppe I nat; dreij. Stuten)
2140m Autostart, 2.800.000 SEK
1. Lara Boko* 12,1 Mika Forss 69
3j.hlbr. Stute von Djali Boko a.d. Pecadille Face von Muscle Hill
Be: Oraviston Talli Oy, FI; Zü: Boko Stables Holland, SE; Tr: Timo Nurmos
Pflegerin: Isabella Tervonen
2. Bright Crystal 12,1 Björn Goop 554
3. Kashmir River* 12,2 Petter Lundberg 172
4. Glamorous Rain 12,2 Örjan Kihlström 52
5. Deborah S.H. 12,3 Fredrik Persson 900
6. Identity 12,3 Magnus Djuse 557
7. Senorita Tokio* 12,4 Ulf Ohlsson 43
8. Great Skills 12,6 Per Lennartsson 85
9. Rihanna W.I.* 12,7 Jorma Kontio 170
Isabelle Cash* dis.r. Carl Johan Jepson 54
Red Lady Express* agh. Erik Adielsson 68
*Vorlaufsiegerinnen
**erhöht auf 5,6 Mio., da bis auf Red Lady Express alle Pferde für die Premiechansen nominiert waren
Sieg: 69; Richter: sicher 1 - 1 - ½ - ½ - Kopf - ½ Länge; 11 liefen ( Good Vibes / Fieber)
Zw-Zeiten: 09,1/500m - 12,0/1000m - 12,9/1000m - 10,5/letzte 500m
Wert: 1.400.000 - 700.000 - 350.000 - 168.000 - 112.000 - 70.000 SEK**
Video: https://www.youtube.com/watch?v=us4AHOWSdbY
Auch 50 Minuten später im Travkriterium sollte der Schnellste aller Vorläufe im Finale grande die Nase vorn haben - und dies in unerhört beeindruckender Manier. Örjan Kihlström war blendend beraten, sich trotz Startplatz „3“ aus dem ersten Hauen und Stechen um die besten Plätze herauszuhalten. Während der 59-jährige abwartete, bis sich der Pulverdampf verzog, ging Robert Bergh gleich in die Vollen und ließ sich an der „1“ für Kavatosåfin die Pole Position durch niemanden streitig machen.
Kihlström hatte richtig gepokert, denn als mit Dowhatyoudodowell der äußere Anführer im ersten Bogen sprang und ans Ende des Pulks geworfen wurde, lag er hinter Mister Invictus, dessen Nachfolger auf der Angriffsposition, ideal. Bergh spielte seine Rolle zumindest für den „Iceman“ perfekt: Er dachte gar nicht daran, den Mister Invictus vorbeizulassen, so dass Francesco Zet die ideale Lauerstellung trefflich nutzen durfte. Knifflig wurde es, als für die Schlussrunde Donizetti das Paarlaufen aufbrach und sich in dritter Spur vortastete.
Liegen bleiben oder vor ihm herausgehen, das war die entscheidende Frage, die Kihlström mit der zweiten Option glasklar beantwortete und wieder mal goldrichtig lag. Natürlich kam er aus Spur drei nicht mehr weg, doch machte dies dem Redén-Schützling nicht das Mindeste aus. Die Zielgerade war noch nicht erreicht, da sendete Kavatosåfin überdeutliche Notsignale. 200 Meter vorm Ziel war Mister Invictus Geschichte, der unter Francesco Zets immensem Druck galoppierte.
Für den schien das Match erst jetzt - nach 2.400 Metern - richtig loszugehen: Finale 500 Meter von 1:10,5 - nach zwei Kilometern „Anlauf“ wohlgemerkt - sind für einen Dreijährigen so übel nicht, der voller Freude dahin stiebte und dem Rudel der Verfolger vier Längen abknöpfte, ohne von seinem Chauffeur auch nur einmal angefasst zu werden.
Nach 1:12,7 - schneller hat sich lediglich Villiam die Lorbeeren geschnappt, der 2017 nach 1:12,0 um vier Millionen reicher wurde - war der sechste Fisch drin für den Father-Patrick-Sohn, der dafür acht Versuche gebraucht hat und nun 4.875.000 SEK schwer ist. Er bescherte den Erfolgsgaranten den siebenten (Kihlström) bzw. zweiten Eintrag auf der Ehrentafel (Redén); beide hatten im Vorjahr Brambling zum Kriterium-Sieger geformt.
Wie in den Oaks schlug hinter dem Triumphator die Stunde eines Außenseiters: Aus dem Hintertreffen mogelte sich Global Cashflow durch den Pulk und bescherte nicht nur Peter Untersteiner mit zwei Millionen Kronen einen ordentlichen Cashflow, sondern auch all jenen, die es für 829:10 gewagt hatten, den Ready-Cash-Sprössling in die Kombinationswetten einzubauen.
„Es war das erste Mal, dass ich die Ohrenwatte gezogen habe, und er hat bombig darauf reagiert. Daniel bereitet die Pferde absolut perfekt vor, hat sie auf den Punkt topfit“, war selbst ein alter Fahrensmann wie Kihlström von der urwüchsigen Kraft seines Vierbeiners schwer beeindruckt.
„Ich habe einigen Leuten vor einer Woche erzählt, dieser Francesco könne zu einem der drei besten Traber werden, die ich je trainiert habe“, ergänzte Redén, „ich habe die Mutter Shaqline ausschließlich zu Zuchtzwecken in den USA erworben und sie mit Father Patrick gepaart, an dem wir einen Anteil besitzen. Dies ist ihr erstes Fohlen, und ich denke, wenn er gesund bleibt, kann er ein sehr, sehr Guter werden.“.
95. Svenskt Trav-Kriterium (Gruppe I nat, Dreijährige)
2640m Autostart, 4.000.000 SEK**
1. Francesco Zet* 12,7 Örjan Kihlström 21
3j.br. Hengst von Father Patrick a.d. Shaqline von Credit Winner
Be: Stall Zet; Zü: Brixton Medical AB; Tr: Daniel Redén
Pflegerin: Carolina Persson
2. Global Cashflow 13,0 Ulf Ohlsson 849
3. Mellby Jinx 13,1 Erik Adielsson 88
4. Indy Rock 13,1 Johan Untersteiner 126
5. Henessi Walk 13,1 Claes Sjöström 790
6. Dowhatyoudodowell* 13,3g Jeppe Juel 309
7. Mustang Racer 13,3 Per Lennartsson 303
8. That’s so Clever 13,3 Markus Svedberg 784
9. Ninepoints Lasse* 13,6 Mika Forss 253
10. Kavatosåfin* 15,0 Robert Bergh 301
Donizetti* dis.r. Kevin Oscarsson 63
Mister Invictus* dis.r. Björn Goop 52
*Vorlaufsieger
**verdoppelt auf 8 Mio., da alle Pferde für die Premiechansen nominiert sind
Sieg: 21; Richter: überlegen 4 - 1 - Hals - Kopf - 1 - 1½ Längen; 12 liefen
Zw-Zeiten: 09,2/500m - 11,7/1000m - 13,0/1500m - 13,3/2000m - 10,5/letzte 500m
Wert: 2.000.000 - 1.000.000 - 500.000 - 240.000 - 160.000 - 100.000 SEK**
Video: https://www.youtube.com/watch?v=8OebimezShE
Los ging der V75-Reigen mit dem allseits erwarteten Erfolg Admiral As‘, der das, was er im Vorjahr als Vierjähriger trotz zahlreicher Galoppaden angedeutet hatte, heuer speziell mit Örjan Kihlström aufs Tapet bringt. Der „Iceman“ ließ sich mit dem Ready-Cash-Sohn zu Beginn der Silverdivisionen trotz der verlockenden „4“ alle Zeit der Welt, Sweetman (1), Rackham (5) und den 700 Meter in dritter Spur kurbelnden Ex-Berliner Oxidizer (6) um die Spitze balgen und sahnte dann mit einem kernigen Spurt nach einer Runde das Kommando ab.
Im Liegestuhl erledigte „ÖK“ den Rest viel leichter, als selbst der Zwei-Längen-Vorsprung auf Rackham aussagt. So schmal bei 11:10 die Sieg-Quote, so üppig der Input für den Admiral, der für 1:11,8/2140m 250.000 Kronen erhielt und seinen Saisonverdienst mit diesem fünften Treffer auf 806.000 SEK ausbaute. Für Oxidizer gab’s nach 1.500 Metern an der frischen Luft ausnahmsweise nur die 500-Kronen-Antrittsprämie - er trudelte als Letzter ein.
V75-1 (Silver): Admiral As / Örjan Kihlström 11
V75-2 (Klass II): Santos de Castella / Jörgen Westholm 24
V75-3 (Diam-Sto): Rarity A.F. / Örjan Kihlström 78
V75-4 (Oaks): Lara Boko / Mika Forss 69
V75-5 (Klass I): Tattoo Avenger / Magnus Djuse 64
V75-6 (Kriter.): Francesco Zet / Örjan Kihlström 21
V75-7 (Brons): Swagger / Sandra Eriksson 49
Umsatz V75: 95.636.921 SEK
1. Rang: 3.824 Systeme à 6.502 SEK
2. Rang: 71 SEK
3. Rang: Jackpot 24.865.599 SEK
Umsatz Top-7 (Klass I): 1.720.872 SEK