Nach dem Critérium des 3 Ans am 13. September in Vincennes kochten die Emotionen hoch. Zum einen wegen der geänderten Platzierung aufgrund einer vermeintlichen Störung, aber auch wegen des Hufbeschlags von Sieger Mack de Blary.
Magic Night, trainiert von Philippe Allaire, war als Erster ins Ziel gekommen, wurde aber auf den zweiten Platz zurückgestuft, nachdem er angeblich nach außen gelaufen war und Angreifer Mack de Blary – trainiert von Thierry Duvaldestin – auf den letzten 60 Metern behindert hatte. So sehr, dass die Rennleiter die Platzierung zugunsten von Mack de Blary korrigierten.
War es ein Fahrspurwechsel? Stellte der Fahrspurwechsel eine Behinderung dar? War die Behinderung rennentscheidend? In diesem Fall wurde festgestellt, dass Magic Night die Spur gewechselt hatte und dadurch 50 bis 60 Meter vor dem Ziel ein Hindernis darstellte.
Die Rennleitung entschied, dass dieser Vorgang Mack de Blary am Sieg hinderte, weshalb Magic Night vom ersten auf den zweiten Platz zurückgestuft wurde, erklärte Benoît Fabrega, Rennleitungsvorsitzender des Verbandes, gegenüber 24 Au Trot.
Blaue Hufeisen
Die spürbare Anspannung, die die TV-Bilder aus Paris zeigten, steigerte sich noch, als Magic Nights Trainer Philippe Allaire im Winnercircle auf Mack de Blarys Hufe blickte und feststellte, dass das Pferd mit „blauen Hufeisen“ an den Vorderhufen angetreten war.
Laut Sébastien Piazza, Kolumnist und Journalist bei Paris-Turf, handelt es sich dabei um ein synthetisches Material, das mit flachen Nägeln befestigt wird und sich im Laufe der Rennen so stark abnutzt, dass es Plaqués ähnelt.
Zwei- und dreijährige Pferde dürfen in Frankreich seit diesem Jahr nicht mehr mit Plaqués laufen. Laut Benoît Fabrega gilt der blaue Kunststoffbeschlag jedoch als zugelassen.
Es gibt eine Liste der vom SETF zugelassenen Hufeisen und -platten. Diese Liste enthält auch das blaue Hufeisen, ein sogenanntes blaues Plattenhufeisen, das als Hufeisen gilt.
Mack de Blary wurde beim Betreten der Bahn von einem Offiziellen kontrolliert. Dabei wurde die Rennleitung nach der Dicke des Hufeisens befragt. Es bestand Unklarheit darüber, ob es sich um ein blaues Hufeisen oder eine blaue Platte handelte. Der Abrieb konnte nicht gemessen werden, und der Begriff „Abrieb“ ist in der Rennordnung nicht definiert. Nachdem festgestellt wurde, dass es sich um ein Hufeisen handelte, durfte das Pferd starten.
Allaire reagierte damals heftig. Die Rede ist von extrem grenzwertigem verbalen Verhalten, das an körperlich Bedrohung grenzte. Der Verband zog nun die Konsequenzen und verhängte über Philippe Allaire eine Geldbuße von 1.500 Euro und eine dreimonatige Sperre für Trabrennbahnen in Frankreich – zwei Monate davon wurden jedoch zur Bewährung ausgesetzt. Er darf während dieser Zeit mit seinen Pferden an Wettkämpfen teilnehmen.
In der Entscheidung heißt es unter anderem, dass Philippe Allaire ein aggressives und unsportliches Verhalten an den Tag gelegt habe, das viel Aufmerksamkeit erregt hatte. Darin heißt es auch, dass der französische Spitzentrainer die volle Verantwortung für sein Verhalten übernimmt und seine Reaktion damit rechtfertigte, dass ihm der Sieg in einem Gruppe-I-Rennen genommen wurde.







