Vincennes, Freitag, 31. Januar 2025. … ist vor den Prix de France und Prix de Paris, in denen es am 9. bzw. 23. Februar jeweils 400.000 Euro zu verdienen gibt. Für einige der Cracks wurde der Fahrplan dorthin in dieser Woche festgelegt.
So soll Go On Boy das identische Programm wie im vorigen Winter bestreiten, womit der Amérique-Dritte erneut den Prix de France in Angriff nehmen und anschließend in Cagnes-sur-Mer das Critérium de Grand Vitesse bestreiten wird, bevor es wieder zum Elitloppet gehen könnte, wie Romain Derieux verriet: „Mein Pferd hat sich vom Millionen-Rennen ausgezeichnet erholt“, bekannte der 40-jährige und ging noch mal auf den Fehlstart im Amérique ein.
„Ein bisschen ärgerlich war es allemal. Ich hatte schon befürchtet, aus dem Sulky katapultiert zu werden wie Anfang Januar in Cagnes, so heftig war der Aufprall von San Moteur, den Björn praktisch nicht regulieren konnte. Go On Boys Martingal riss dabei, bis der nicht ganz perfekte Ersatz beschafft war, dauert es ein paar Minuten, und dann musste er auf der Stelle warten, bis es angelegt war. Zum Glück war mein Pferd sehr ruhig, aber ideal war’s nicht."
"Zudem konnte er den Kopf höher als sonst heben, weil es eben nicht identisch war. All diese Details waren irritierend, doch ich will nicht nach Ausreden suchen. Wir sind Dritte im bedeutendsten Trabrennen der Welt geworden, und ich bin überzeugt, Idao de Tillard war an diesem Tag unschlagbar.“
Den Prix de France hat Jean-Rémi Delliaux bereits ad acta gelegt: „Justin Bold müsste bei seiner Gewinnsumme mit ziemlicher Sicherheit aus der zweiten Startreihe los. Deshalb gehen wir lieber in den Prix de Paris. Das beschert ihm zwei weitere Wochen Regeneration, und dessen vier Kilometer werden ihm keine Probleme bereiten. Er ist nach dem Amérique wohlbehalten zu Hause angekommen und die ersten drei Tage nur am Strand spazieren gegangen. Am Freitag wird er erstmals wieder trainieren.“
Auch Hussard du Landret wird den Prix de France auslassen und - wie auch Idéal Ligneries - intensiv auf den Prix de Paris vorbereitet, dessen Titelverteidiger er ist. „Er hat sich prima erholt und bleibt bis Ende dieser Woche in Grosbois“, verriet sein Coach Benoît Robin, „wenn das Wetter es zulässt, wird er mit Emilien Raulienne wie gewohnt ein paar Tage am Meer verbringen. Die Kern-Vorbereitung beginnt zehn Tage vor dem ‚Paris‘."
"Ich bin enorm stolz auf seinen fünften Platz, denn immerhin trug er die Last des Tempomachers. Als er an der letzten Ecke von Idao de Tilard passiert wurde, fürchtete ich, er würde aufgeben, doch er kam im Stil eines Champions zurück.“
Weder im „France“ noch im „Paris“, wo vor zwei Jahren als Überraschungs-Zweiter sein Stern auf höchstem Niveau aufgegangen war, wird Harlem de Bucy zu sehen sein, der sich jüngst erfolglos im Monté-Metier versucht hat. Sein Besitzer Olivier Réglade kam auf den Punkt: „Nach vielen schwachen Vorstellungen 2024 haben wir Lungenprobleme als Ursache ausgemacht und gedacht, sie seien nach intensiver Behandlung und ansprechenden Arbeitsleistungen gelöst."
"Das Comeback im Prix Djérid war leider ernüchternd. Er war erneut viel zu früh und deutlich geschlagen. Wir werden die Therapie wiederaufnehmen, anschließend geht er wie im Vorjahr ins Gestüt. Erst danach entscheidet sich, wie und ob es überhaupt noch mal eine Rückkehr auf die Rennbahn gibt.“
Au revoir, Ampia Mede?
Eher auf „Abschied total“ stehen die Zeichen bei Ampia Mede SM, die im Prix d’Amérique wie in den Rennen zuvor nur ein Schatten jener Stute war, die vor zwei Wintern mit Siegen in den Prix de France und Prix de Paris, zweiten Plätzen im Prix d’Amérique und Prix des Cevennes sowie dritten Rängen im „Bretagne“ und „Bourgogne“ als eines der Aushängeschilder jenes Meetings Fans und Entourage in Verzückung gesetzt hatte.
Auch der kurzfristige Wechsel von Thierry Duvaldestin, der die Italienerin im Mai 2024 von Fabrice Souloy übernommen hatte, zu Erik Bondo hauchte ihr keinen neuen Mumm ein. Nach 81 Starts lief sie wohl nur in den Augen ihres Mitbesitzers Ciro Serafino „am Ende nicht schlecht“, obwohl sie, stets am Ende des Pulks liegend, nichts von ihrem einst explosiven Endspurt im Angebot hatte.
Immerhin konzedierte er, dass „sie die Last des Alters und die vielen harten Schlachten spürt und sich im Abwärtstrend befindet. Das Wichtigste ist für uns das Wohl der Stute. Wir werden mit Erik Bondo beraten, ob es einen finalen Test gibt. In Frage käme erst mal nur der Prix de France. Es ist aber auch möglich, dass sie direkt ins Gestüt geht“ - mit dann 1.567.896 Euro in der Rentenkasse.
Horsy Dream beginnt Aufbautraining
Schmerzlich vermisst in diesem Meeting wurde Horsy Dream, der Sieger des Elitloppet, des Prix René Ballière und des Åby World Grand Prix 2024, der seit dem indiskutablen fünften Platz im Grand Prix de Wallonie am 21. September wegen einer Sehnenreizung ausgesetzt hat. Trainer Pierre Belloche erklärte gegenüber der französischen und schwedischen Presse, die Verletzung sei vollständig ausgeheilt, nach der letzten Ultraschalluntersuchung stände die Ampel auf „Grün“ und der Hengst beginne demnächst mit leichten Jogging-Einheiten.
Nebenbei wird er Paschadiensten nachgehen. Belloche ist optimistisch, dass der Scipion-du-Goutier-Sohn zum Elitloppet wieder auf der Höhe seines Könnens ist, und hat bereits bei Solvallas Sportchef Anders Malmrot angefragt, ob der Titelverteidiger automatisch eine Einladung zum letzten Mai-Wochenende in Stockholm bekomme. Wasser auf die Mühlen Malmrots, der jedes Jahr bemüht ist, für Solvallas Saison-Höhepunkt ein erlesenes Starterfeld präsentieren zu können.