++ Toller dritter Platz für Julia Holzschuh bei der Europameisterschaft der Amateurfahrerinnen auf Malta hinter Lokalmatadorin Cherise Farrugia und Hiltje Tjalsma (Niederlande) ++ ++ Berlin: Mit Django Hill (1:13,5/2500 Meter Bänderstart) und Naykey (1:12,4/1900 Meter) gewinnt Michael Nimczyk sowohl den 2. Lauf der Gold-Serie als auch den 3. Lauf der Newcomer-Serie - Im Rahmen gelingen dem Goldhelm drei weitere Treffer ++ ++ Wels: Zwei bayerische Siege durch Hanke Palace Green (Robert Pletschacher) und Royal Joker (Marisa Bock) ++ ++ Skive: Überlegener Vier-Längen-Erfolg von Y Not Diamant (Robin Bakker) für Stall M.S. Diamanten und Stall Express im Lord Valentines Mindeløb (120.500 DKK) für Fünfjährige in 1:13,2/2060 Meter - Heinrich Nagels Reginald Dwight (Birger Jørgensen) Fünfter in 1:13,8 - Thomas Panschow mit den Stolle-Schützlingen Eye Catcher C und Dan CG Fünfter in 1:13,1/1600 Meter bzw. Fünfter in 1:14,5/2060 Meter - Usain Lobell (Robin Bakker) beim Comeback Fünfter in 1:13,0/2060 Meter ++ ++ Romme: Christian Ferstl mit Sonja Tinters Banana Joe aus zweiter Reihe Fünfter in 1:16,6/2140 Meter ++ ++ Dienstag: PMU-Matinée in München - Vier Rennen ab 11:35 Uhr ++ ++ 1. Mai: BILD-Pokal in Gelsenkirchen mit Top-Besetzung - Gio Cash vs. Derbysieger Schampus - Auftakt der Dreijährigen-Kriterien mit zwei 7.000-Euro-Läufen - Zwölf Prüfungen ab 13:08 Uhr - Karlshorster Amateur-Meisterschaft mit vier Wertungsläufen - Zehn Rennen ab 12:55 Uhr ++
Mamma Mia, Gocciadoro!
28. Mai 2023

Solvalla, Samstag, 27. Mai 2023. Sonne, 18 Grad und eine mit 16.131 „Zahlenden“ halbwegs volle Hütte: Nach dem verregneten Vorjahr, in dem bei 10 Grad nur 13.487 Zuschauer die Drehkreuze von Skandinaviens nobelster Trabrennbahn passiert hatten, konnten Solvallas Macher um Sportchef Anders Malmrot erfreut durchatmen, wenn der Zuspruch vor Ort auch längst nicht so groß war wie vor Corona-Zeiten.

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Volle Ränge in Solvalla (Foto: Facebook Solvalla)

Mit der Sonne um die Wette strahlte Alessandro Gocciadoro, der sich in Nordeuropa bald mehr herumtreibt als in seiner Heimat, der Emilia-Romagna. Wie im Vorjahr schnappte er sich den Sweden Cup, bei dem er sich gegen Titelverteidiger Bepi Bi, den er ebenso als Zweiten ins Finale gebracht hatte, und für Bengurion Jet entschied. Das erwies sich zum furiosen Ende als goldrichtig, obwohl es lange nicht danach ausgesehen hatte.

Der Mann in Gelb bescherte dem italienischen Zuchtgebiet nach Irving Rivarco, Owen’s Club (2010 & 2013, jeweils Pietro Gubellini), Ringostarr Treb (Wim Paal, 2015) und Bepi Bi (2022) den „Cup“ zum sechsten Mal. Und das mit Einem, der die Nordländer schon einmal verzückt hatte. Am 27. Juli 2021 war er in Jägersros Prix Cagnes-sur-Mer in sagenhaften 1:08,8 um die Bahn gefegt - so rasant wie kein Vierjähriger in Europa auf einer 1.000-Meter-Bahn vor und nach ihm.

So richtig anschließen an diese Supervorführung konnte der Maharajah-Sohn bis dato nie wirklich: „Zu oft hatte er mit kleineren gesundheitlichen Problemen zu tun, die ihn für einen gleichmäßigen Formaufbau immer wieder zurückgeworfen haben. Erst in diesem Frühjahr ist er konstant gesund geblieben“ - die Folgen waren nach den Plätzen drei in Seinäjoki und zwei im Finlandia Ajo heute für die Konkurrenz verheerend.  

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(Foto: Facebook Solvalla)

Viel anzufangen wusste Bengurion Jet mit Startrampe „4“ nicht und landete beim Paarlaufen, das sich nach dem resoluten Antritt Iceland Falls‘ (2) vor Invictus Madiba (1), Axel Ruda (9) und Synergy (7) innen und Bepi Bi vor Callmethebreeze und Four Guys Dream außen ergab, im letzten Duo als äußerer Partner. Zu Gocciadoros Glück ließ Örjan Kihlström mit dem gehfreudigen Bepi Bi die Leaderin keinen Augenblick in Ruhe, so dass die Pace durchweg knackig war. Im Scheitel der Schlusskurve machte Italiens Trainerchampion mobil - und wie!

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(Foto: Facebook Solvalla)

Durch den vor ihm ausscherenden Callmethebreeze in die vierte Gefechtslinie gedrängt, ließ Bengurion Jet die Beine fliegen, dass es eine wahre Pracht war. So tapfer und erbittert sich Iceland Falls auch wehrte - gegen das italienische Duo furioso war in ihrem Garten kein Kraut gewachsen. Kurz vorm Ziel schnappte Bengurion Jet endgültig zu und brachte den 15. Sieg aus 53 Engagements einen „Hals“ vor Philippe Allaires Schützling unter Dach und Fach.

Während Bepi Bi schwer Wasser trat (Gocciadoro: „Er geht am besten in Front oder aus der Deckung.“) und Synergy, Gocciadoros dritte Farbe, hinter dem nachlassenden Invictus Madiba rettungslos festsaß, konnte sich Axel Ruda rechtzeitig aus der Umklammerung befreien und verfehlte „Bronze“ nur um einen „Hals“.

Mit 1:09,3, die auch für Callmethebreeze im Fahrtenbuch notiert wurden, egalisierte Bengurion Jet den sechs Jahre alten Rennrekord Volsteads und Örjan Kihlströms. „Mamma Mia, er war heute fantastisch, wirklich, wirklich gut“, strahlte der 47-jährige aus Noceto, dessen nordeuropäische Anhängerschar von Renntag zu Renntag wächst. Für ihn war es der dritte Erfolg im Sweden Cup, den er erstmals 2018 mit dem unverwüstlichen schwedischen Haudegen Arazi Boko über die Alpen entführt hat.

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(Foto: Facebook Solvalla)

Sweden Cup - Finale - (Gruppe II int., UET-Masters-Serie)

1640m Autostart, 1.115.000 SEK

1.      Bengurion Jet                09,3*   Alessandro Gocciadoro   27

         6j.br. Hengst von Maharajah a.d. Love me Tender von Supergill

         Be: Le Siepi Horse Racing, IT; Zü: Az.Agr. Giacometti Toniatti, IT; Tr: Alessandro Gocciadoro

         Pflegerin: Maiju Petriläinen

2.      Callmethebreeze         09,3     Gabriele Gelormini         112

3.      Iceland Falls                  09,5     Magnus Djuse                   59

4.      Axel Ruda                      09,5     Ulf Ohlsson                      148

5.      Four Guys Dream         09,8     Stefan Persson                  48

6.      Invictus Madiba             09,8     Björn Goop                         63

7.      Bepi Bi                            09,9     Örjan Kihlström               103

8.      Synergy                          09,9     Dexter Dunn                    402

*Rennrekord eingestellt

Sieg: 27; Richter: Kampf Hals - 2 - Hals - 1½ - Kopf - 1 - ½ Länge; 8 liefen (NS Night Brodde / lahm)

Zw-Zeiten: 07,3/500m - 08,8/1000m - 10,6/letzte 500m

Wert: 600.000 - 300.000 - 125.000 - 60.000 - 30.000  SEK

Video: https://www.youtube.com/watch?v=8q4HZMqN9rk

Die Vorläufe

Den Titelverteidiger niedergekämpft

Die erste krasse Enttäuschung für die deutsche Anhängerschar ließ in Elimination 1, mit der Tag zwei des Meetings eröffnet wurde, nicht lange auf sich warten. Conrad Lugauer hatte den Fight um die Spitze mit Hidalgo Heldia (2) gegen den sich eisern verteidigenden Bleff Dipa nach 250 Metern aufgegeben und suchte den deutschen Rekordhalter im ersten Bogen hinter den Italiener zu lancieren, wobei der hitzige Wallach aus dem Takt geriet und die rote Karte sah.

Ganz zufrieden war aber auch Alessandro Gocciadoro nicht mit seinem Schützling, der relativ unbehelligt vor Milliondollarrhyme und Hierro Boko seine Kreise zog und am Ende dennoch von dem tapfer vor Upper Face und Axel Ruda durch die Todesspur ackernden Invictus Madiba um einen „Hals“ niedergerungen wurde, dem Björn Goop mächtig Beine machte. Von letzter Position außen, was bei sechs Kombattanten so weit von der vorderen Musike nicht war, holte sich Axel Ruda das dritte Final-Ticket gegen Milliondollarrhyme, der innen keine freie Bahn hatte. 1:11,2 war der Richtwert, den der erst seinen dritten Sieg feiernde Fuchs mit der breiten Blesse für die Konkurrenz vorlegte.

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(Foto: Facebook Solvalla)

Sweden Cup - Vorläufe -(int., ab vierjährig)

1640m Autostart, 208.000 SEK

Wert: 100.000 - 50.000 - 29.000 - 17.500 - 11.500 SEK

Die jeweils besten Drei erreichen den Endlauf.

1. Vorlauf

1.      Invictus Madiba             11,2     Björn Goop                         54

         5j. Fuchshengst von Booster Winner a.d. Batignolles von Baccara du Pont

         Be: Ec. Hunter Valley (Matthieu Millet), FR; Zü: Véronique Grandidier, FR; Tr: Tomas Malmqvist

2.      Bepi Bi                            11,2     Alessandro Gocciadoro   17

3.      Axel Ruda                      11,3     Ulf Ohlsson                      128

4.      Milliondollarrhyme       11,3     Magnus Djuse                   70

5.      Upper Face                    11,4     Dante Kolgjini                  463

6.      Hierro Boko                   11,5     Hannu Korpi                    198

         Hidalgo Heldia              dis.r.    Conrad Lugauer                73

Sieg: 54; Richter: Kampf Hals - 1 - ½ - Hals - 1 Länge; 7 liefen

Zw-Zeiten: 09,8/500m - 12,5/1000m - 08,4/letzte 500m

Nur wenig mehr Grund zur Freude…

… hielt Vorlauf 2 für die deutschen Aficionados bereit, denn es war ernüchternd, wie Conrad Lugauers weitgereister Night Brodde, nachdem er mit der „2“ in Front gesprintet war und dort alles nach Belieben justieren konnte, beim Abrechnen nur für Platz drei und damit eine entsprechend miese Startnummer im Finale gut war. Der 2017 auf Lasbek geborene, ins schwedische Register eingetragene und für finnische Interessen aktive Piccadilly wurde mit der „7“ von Santtu Raitala sofort als innerer Dritter versteckt und spielte nie eine Rolle.

Bombastisch verkaufte sich hingegen Iceland Falls als einzige Stute im Sweden-Cup-Feld. Magnus Djuse kam mit ihr um die erste Position auf dem zweiten Gleis vor Bandit Brick und Bengurion Jet nicht herum, und als der durch Spur drei geisternde Eclat de Gloire nach 700 Metern neben ihr auftauchte, sah Schwedens Goldhelm keine Veranlassung, den Franzosen zu diesem Zeitpunkt als Windbrecher zu akzeptieren. Hinter dem baute sich Bengurion Jet auf - ein Schuss, der kolossal nach hinten losging.

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(Foto: Facebook Solvalla)

Als der zweifache Gesamtsieger der Europa-Tour der Trotteurs français im Schlussbogen schachmatt war, musste Bengurion Jet weit nach außen, was etliche Meter kostete. Wie der Maharajah-Sohn im Einlauf dennoch förmlich Flügel bekam und Night Brodde ganz leicht für Platz zwei überfuhr, war Kino der anspruchsvolleren Art. Nichts zu löten war auch für ihn gegen eine grandiose Iceland Falls, die immer weiter rannte und 1½ Längen voraus zum 15. Volltreffer ihrer 61 Aufritte umfassenden Laufbahn kam.

2. Vorlauf

1.      Iceland Falls                  10,4     Magnus Djuse                   44

         7j.br. Stute von Iceland a.d. Uppsala Kronos von Donato Hanover

         Be: Stall Stallströ HB; Zü: Göran Blom; Tr: Fredrik Wallin

2.      Bengurion Jet                10,5     Alessandro Gocciadoro   24

3.      Night Brodde                 10,8     Conrad Lugauer                60

4.      Global Badman            11,0     Daniel Wäjersten              40

5.      Bandit Brick                   11,0     Ken Ecce                          437

6.      Eclat de Gloire              11,2     Loris Garcia                     126

7.      Piccadilly                        11,3     Santtu Raitala                  296

Sieg: 44; Richter: leicht 1½ - 2 - 1 - ½ - Hals - 1 Länge; 7 liefen

Zw-Zeiten: 09,3/500m - 10,2/1000m - 11,2/letzte 500m

Brudersache…

…war der 3. Qualifier, in dem Stefan Persson ausgangs der ersten Kurve in der rasantesten aller drei Eröffnungen mit Four Guys Dream den von der „2“ gegen Synergy (1) an die Spitze geflogenen Diamanten ablöste. Das war’s dann auch schon für den von Stefans Bruder Håkan trainierten Dream-Vacation-Sohn, der unbedrängt seine Kreise zog und den Umsturzversuch des konsequent außen herum marschierenden Franko-Italieners Callmethebreeze viel leichter ins Leere laufen ließ, als der Vorteil von 1½ Längen aussagt.

Weil der knapp zum Favoriten erkorene Unico Broline aus dem Sog Callmethebreeze‘ verblüffend wenig in petto hatte, ging Rang drei an den streng innen aktiven Synergy, den Dexter Dunn bei seiner ersten Fahrt in Schweden für Alessandro Gocciadoro kaum besser um die Bahn und vor allem durch die Kurven tragen konnte.

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(Foto: Facebook Solvalla)

3. Vorlauf

1.      Four Guys Dream         10,1     Stefan Persson                  40

         7j.dklbr. Wallach von Dream Vacation a.d. J.S.Annabell von Exploit Caf

         Be: Jmj i Skövde AB & Mitbes.; Zü: Henningsson, Lehto & Jonsson; Tr: Håkan Persson

2.      Callmethebreeze         10,3     Gabriele Gelormini           41

3.      Synergy                          10,4     Dexter Dunn                       79

4.      Hede Darling                 10,5     Magnus Djuse                 140

5.      Unico Broline                10,7     Erik Adielsson                    26

6.      Vitro Diablo                    11,4     Tom Erik Solberg            322

7.      Diamanten                     12,0     Björn Goop                       130

Sieg: 40; Richter: leicht 1½ - 1 - 1 - 1½ - 4 Längen; 7 liefen

Zw-Zeiten: 07,6/500m - 10,6/1000m - 09,9/letzte 500m

Nachdem sich die Favoriten in den drei Vorläufen zum Sweden Cup ausgesprochen schwer getan hatten mit einem Besuch im Winner Circle, war es den Kaltblütern vorbehalten, den ersten Meistgewetteten bei den Honoratioren vorzustellen. Fast eine Klasse für sich war der bei 18:10 notierte Bäcklös Uriel, mit dem Mats Djuse vom Start bis ins Ziel den scharfen Takt vorgab, dem niemand sonst gewachsen war.

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(Foto: Facebook Solvalla)

100.000 SEK waren der Lohn des „teuflischen“ Grauschimmels, der in 1:21,7/2140m seinen Rivalen um sieben Längen und mehr das Fell über die Ohren zog. Es war das Sahnehäubchen für dessen Trainer Jan Olov Persson. Der in Hagmyren ansässige „Vater von Järvösfaks“ war tags zuvor in die gemeinsam von Schweden und Norwegen begründete „Nordiska Hall of Fame“ aufgenommen worden. Der 63-jährige, durch den 201-fachen Sieger Järvsöfaks unsterblich geworden, hat mehr als 3.000 Trainer- sowie 2.000 Fahrersiege auf seinem Konto.

Chefpilot Gocciadoro und sein Flugzeug

Ohne Vorjahrssiegerin Héliade du Goutier, die wegen einer Erkältung in Frankreich geblieben war, und Dear Friend war die seit 1997 an Torbjörn Janssons Lady Snärt erinnernde Sto-Eliten, mit der die Königswette eröffnet wurde, gleich zwei ihrer vermeintlichen Protagonistinnen beraubt. Das machte es für die beiden Ladys mit deutschem Hintergrund etwas einfacher, wobei die in Schweden geborene Filippa B.J. für Gabriele Pohlmann mit der „1“ weit besser bedient war als Riet Hazelaar, die nach unendlicher Pause in Charlottenlund als Zweite ein tolles Comeback gegeben hatte, an das Dexter Dunn mit der Braunschimmelstute von der „9“ anknüpfen sollte.

Zunächst machte sie 200 Meter vor dem Ab einen kleinen Hüpfer, den der Kiwi aus den USA rasch ausbügelte und an der Startmarke wieder dran war. Jorma Kontio verteidigte mit Filippa B.J. die Spitze gegen die nach 300 Metern in seinem Rücken verschwindende Racing Brodde (2), ersparte der Muscle-Mass-Tochter jedoch eine weitere Prüfung, als Imhatra Am (3) energisch ums Kommando anklopfte. Nach 400 Metern war die Tochter der glorreichen Tamla Celeber vorn. Als Mats Djuse das harsche Tempo etwas drosselte, fegte Örjan Kihlström mit Sister Sledge an seine Seite.

Hinter der Redén-Stute postierten sich A Perfect Dutchess, Riet Hazelaar und Zeudi AMG, die Alex Gocciadoro am Start kurz aus dem Rhythmus geraten war. 700 Meter vorm Zielstrich schnupperte Riet Hazelaar in Spur drei, kam dort jedoch lange nicht entscheidend weiter und schien Mitte der Schlusskurve am Ende ihrer Mittel. Das ganze Gegenteil steckte in Zeudi AMG: In fünfter Spur fegte die Ideale-Luis-Tochter die Zielgerade herunter, dass es selbst ihrem Steuermann ein wenig die Sprache verschlagen sollte, und rauschte überlegen fünf Längen vor einem Quintett ihrem 26. Sieg entgegen, mit dem ihr Einkommen auf 2.735.391 SEK kletterte.

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(Foto: Facebook Solvalla)

Hauteng ging’s um die weiteren Prämien zur Sache: Die müde Imhatra Am wich von der geraden Linie so weit ab (3.000 SEK und 3 Tage Fahrverbot für Mats Djuse), dass Glücksmarie Filippa B.J. innen durch zum über 62.000 SEK ausgestellten dritten Scheck flitzen konnte. Zum 110.000 Kronen wertvollen Ehrenplatz fehlten der von Sybille Tinter vorbereiteten kleinen Braunen ein paar Zentimeter, die Riet Hazelaar besser war. Der entlockte Dunn doch noch die nötigen Körner, um neben Filippa B.J. auch Imhatra Am, Racing Brodda und Sister Sledge auf die schlechteren Plätze zu verweisen. „Was für ein Finish“, schwärmte Gocciadoro, „schönes Wetter, beste Stimmung, und ich hab endlich ein Rennen gewonnen!“

Lady Snärts Lopp - Sto-Eliten - (int., Stuten, mind. 500.001 SEK)

1640m Autostart, 480.000 SEK

1.      Zeudi AMG                     10,2g  Alessandro Gocciadoro   21

         8j.br. Stute von Ideale Luis a.d. Ironica Spin von Ganymède

         Be: Aldo Rondena, IT; Zü: Gianfranco Pozzobon, IT; Tr: Alessandro Gocciadoro

2.      Riet Hazelaar                10,8g  Dexter Dunn                    146

3.      Filippa B.J.                     10,8     Jorma Kontio                   222

4.      Imhatra Am                    10,9     Mats Djuse                         34

5.      Racing Brodda              10,9     Magnus Djuse                 283

6.      Sister Sledge                 10,9     Örjan Kihlström                 41

7.      A Perfect Dutchess      11,4     Magnus T. Gundersen   560                           

8.      Call me Brodda            11,6     Stefan Persson               703                           

Sieg: 21; Richter: überlegen 5 - k.Kopf - Kopf - Hals - Hals - 3½ Längen; 8 liefen (NS Héliade du Goutier, Dear Friend / beide Fieber)

Zw-Zeiten: 07,7/500m - 10,3/1000m - 10,5/letzte 500m

Wert: 220.000 - 110.000 - 62.000 - 35.000 - 22.000 - 15.000 - 10.000 - 6.000 SEK 

Dänischer Aal schlängelt sich zum Sieg

Den Langstrecken-Knüller der drei tollen Tage hatte sich der Veranstalter wie üblich als Schlussakkord der Königswette aufgehoben. Nach 22 Jahren ging der Harper Hanovers Lopp für die Supersteher züchterisch gesehen mal wieder nach Dänemark, wobei auch Schweden dank Trainer Tomas Malmqvist und Frankreich, wo er sich seit fast drei Jahren die nötige Puste über die dort nicht ungewöhnlichen langen Wege geholt hat, zu Eric the Eels 15. und zugleich wertvollstem Erfolg ein gerüttelt Maß beitrugen. Hatte Cool Amber 2001 300.000 SEK über den Öresund entführt, so raschelt seit 2022 eine runde Million Schweden-Kronen in der Brieftasche des Siegers.

Wie sechs Mitstreiter hatte der „Aal“ zwei Zulagen wegzustecken. In dem lange ereignislos dahinplätschernden Match gab Magnus Teien Gundersen mit Imperatur Am (2) vor Boli You SM (1), Velten Swarovski (5), Versace Face (3) und anderen den Takt vor, während der bei 40:10 zum Favoriten ausgerufene Kentucky River die äußere Garde anführte. Dem Father-Patrick-Sohn folgten High on Pepper, Global Beware, Aetos Kronos, Eric the Eel, Fakir de Mahey, Power und Hatchet Man. Der 2020er Sieger Moni Viking produzierte sich als innerer Laternenträger.

Für die Schlussrunde eröffnete Aetos Kronos die dritte Spur, und an den koppelte sich Eric the Eel. Als der Bold-Eagle-Sohn im Schlussbogen ein wenig nachließ, trat Magnus Djuse kraftvoll auf den Plan. Schien die Entscheidung zunächst nur zwischen den Kopf an Kopf die Zielgerade herunter fightenden Kentucky River und Imperatur Am (von Ready Cash) zu liegen, so konnte es Eric the Eel noch ein bisschen wuchtiger.

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(Foto: Facebook Solvalla)

Sicher raufte er sich an den beiden Kampfhähnen, von denen Kentucky River um Millimeter stärker war, in erstklassigen 1:12,1/3180m um eine halbe Länge vorbei. Platz vier ging an den 2020er Europa-Derby-Sieger Power, der auch beim dritten Versuch nach mehr als einjähriger Zwangspause eine gute Figur abgab, die hoffen lässt, der Googoo-Gaagaa-Sprössling könne sich wieder zu einstigen Höhen aufschwingen.

„Wir hatten im Vorfeld nicht wirklich eine Taktik ausbaldowert“, gab der 23-jährige Magnus Djuse zu, „es ging in erster Linie darum, uns unauffällig weiter zu schleichen und Kräfte zu sparen, weil solche Rennen oft im Speed entschieden werden. Es hat perfekt geklappt.“ Der Trainer ergänzte nüchtern: „Er ist nicht das beste Pferd der Welt, aber ein fantastischer Typ mit jeder Menge Moral.“

Per Nordström resümierte für den moralischen Sieger Kentucky River kurz und bündig: „Mein Hengst hat großartig abgeliefert. Da fährst du sechs Bögen durch die zweite Spur, kämpfst den Leader nieder und wirst selbst auf den letzten Metern erwischt - so hart ist das Sportlerleben!“

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(Foto: Facebook Solvalla)

54. Harper Hanovers Lopp (Gruppe I int.; UET-Masters-Serie; ab dreijährig)

3140m Bänderstart; jeweils 20m Zulage ab 700.001 bzw. 1.800.001 SEK; 2.055.000 SEK

1.      Eric the Eel                    3180   12,1     Magnus Djuse                 155

         7j.br. Hengst von Muscle Hill a.d. Laurel America von Varenne

         Be: Panamera Racing & Rene Egebro, DK; Zü: Panamera Racing v/Jens Glud Hansen, DK; Tr: Tomas Malmqvist

2.      Kentucky River              3160   12,6     Per Nordström                   40

3.      Imperatur Am                3140   13,1     Magnus T. Gundersen     72

4.      Power                             3180   12,2     Roberth Bergh                 129

5.      Aetos Kronos                 3180   12,4     Santtu Raitala                  121

6.      Moni Viking                    3180   12,4     Björn Goop                         76

7.      Versace Face                3160   12,9     Örjan Kihlström               120

8.      Velten Swarovski          3160   12,9     Erik Adielsson                 846

9.      Gasolin                           3160   13,0     Jörgen Sjunnesson        572

10.    Global Beware              3160   13,1     Tapio Perttunen              348

11.    High on Pepper            3160   13,1     Jorma Kontio                     88

12.    Boli You SM                   3140   13,7     Adrian Kolgjini                 612

13.    Hatchet Man                  3180   12,7     Charles-Antoine Mary    753

14.    Calle Crown                  3180   12,8     Ken Ecce                          164

         Fakir de Mahey             3180   dis.r.    Mathieu Mottier               108

Sieg: 155; Richter: sicher ½ - k.Kopf - 1¼ - 1¼ - Hals - 1 Länge; 15 liefen

Zw-Zeiten: 14,1/500m - 14,4/1000m - 13,5/1500m - 13,7/2000m - 13,0/letzte 500m

Wert: 1.000.000 - 500.000 - 250.000 - 135.000 - 75.000 - 40.000 - 30.000 - 25.000 SEK

Video: https://www.youtube.com/watch?v=YXEzjHeRCKA

V75-1 (Sto-Elit.):       Zeudi AMG / Alessandro Gocciadoro        21

V75-2 (Diam.-Sto):   Kit Crown / Ulf Ohlsson                                64

V75-3 (Klass I):         Heartbeat Thunder / Mats Djuse                63

V75-4 (Klass II):        Smile Silvio / Peter Untersteiner                32

V75-5 (Brons):          Castor the Star / Mats Djuse                       13

V75-6 (Silver):           Readly Lavec / Oskar Andersson               48

V75-7 (Harper):         Eric the Eel / Magnus Djuse                     155

Umsatz V75: 117.037.154 SEK

1. Rang: 4.478 Systeme à 6.794 SEK

2. Rang: 76 SEK

3. Rang: Jackpot 30.429.660 SEK

Umsatz Top-7 (Brons): 2.251.562 SEK

Im abschließenden Vergleich für Vierjährige, die keine 450.000 Kronen reich waren, gab’s ein feines Trostpflaster für die arg gerupfte niederländische Fraktion. Erwin Bot konnte für den im Königspokal-Vorlauf mit Robin Bakker unglücklich gescheiterten Milan Boko Örjan Kihlström verpflichten.

Der „Iceman“ übernahm von der „2“ das Kommando und legte mit Leendert Gerrits‘ Ready-Cash-Sprössling ein kerniges Tempo vor, mit dem er dem die erste Runde in dritter Spur kurbelnden und dann an seiner Flanke aufkreuzenden 17:10-Favoriten Danao degli Dei übergründlich den Zahn zog. Während der Gocciadoro-Eleve 400 Meter vorm Ziel völlig ausgepumpt war, flog Milan Boko auf 1½ Längen davon.

Mit 1:11,9/2140m verbesserte er seine Hausmarke um 1,5 Sekunden und strich für den siebten Treffer „lifetime“ 100.000 Kronen ein, mit denen sein Konto auf 256.935 SEK sprang. Der Totalisator notierte den Fall mit 34:10.

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Milan Boko und seine deutsche Pflegerin Sandra Blesin (Foto: Facebook Solvalla)