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31. März 2022

Salon-de-Provence, Mittwoch, 30. März 2022. Auf dem Hippodrome de la Crau wurde mit Etappe 2 des seit 1982 ausgetragenen Grand National du Trot die dortige Saison eröffnet. Salon-de-Provence ersetzt heuer Marseille, das 2022 auf die Karawane der fünf- bis zehnjährigen einheimischen Traber verzichten muss.

Der tiefe Süden lockte mit Divine Monceau, Django du Bocage und Festif Charmant nur drei Kandidaten, die schon zum Auftakt in Amiens präsent waren und dort die Plätze zwei, sechs und sieben belegt hatten. Sie und ihre 13 Mitstreiter wurden auf eine harte Geduldsprobe gespannt, bis endlich losging.

Wieder einmal nutzte eine Gruppe die große Fernsehbühne, die die Quinté-Wette bietet, zu einer Demonstration. Diesmal hatten sich rund 50 Pfleger, Aktive, Mitarbeiter und Freunde Yannick-Alain Briands, viele von ihnen in seine weinroten Rennfarben mit den gelben Ärmelstreifen gekleidet, und von dessen Lebensgefährtin Sophie Blanchetière auf dem Geläuf zusammengerottet, um eine Lanze für sie zu brechen, die die ermittelnde Staatsanwaltschaft in Bordeaux für zentrale Figuren im Dopingsumpf hält.

„Soigner n’est pas doper“, „sich (um Pferde) kümmern ist kein Dopen“, lautete ihr Bannerspruch. Minute um Minute musste der Start verschoben werden, bis die Gruppe das Geläuf endlich freigab und es mit 40 Minuten Verspätung endlich losgehen konnte - oder auch nicht. Irgendwie steckte gewaltig der Wurm drin, denn erst nach fünf Fehlstarts und einer weiteren kurzen Verzögerung, weil bei Express du Gers‘ Sulky ein Rad gewechselt werden musste, konnte das Feld auf die Reise geschickt werden.

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Es kam, wie es fast zwangsläufig kommen muss: Fünfmal war Evariste du Bourg, mit 26 Siege aus nur 46 Versuchen Star des Rennens und bei 18:10 glasklarer Favorit, brillant aus dem Zulagenband abgekommen. Beim sechsten und gültigen Versuch war der Jasmin-de-Flore-Sohn aus dem Lot des Pierre Pilarski sofort in der Luft und hatte in Festif Charmant einen willigen Begleiter Richtung Disqualifikationstafel, so dass in den ersten Sekunden mehr als 95 Prozent aller Quinté-Wetten in realen oder virtuellen Papierkörben landeten.

Wie der Wind in die Gänge fand hingegen Day de Bellouet, der über weite Strecken ein kerniges Tempo vorgab. Campione Mio vor Disco d’Occagnes, Divine Monceau und Dottarus waren seine inneren Verfolger, Eberton vor Cris Luis Porsguen, den später weiter nach außen wechselnden Eden Basque und Django du Bocage jene in zweiter Spur, die den Timoko-Sprössling lange unbehelligt seiner Wege ziehen ließen. Der brachte das im Schlussbogen um Cris Luis Porsguen und Crack Money dezimierte Feld gar noch auf die Zielgerade, wo es ihm dann gewaltig an die Wäsche ging.

Dottarus marschierte als Erster an ihm vorbei, und lange winkte dem zuletzt mit viel Erfolg im Monté eingesetzten Orlando-Vici-Sohn der größte Scheck. Noch einen Schnaps mehr hatte jedoch die erstmals überhaupt mit Alexandre Abrivard liierte Divine Monceau im Angebot. Auf den finalen 150 Metern lief die bis zum letzten Point in Deckung gehaltene „Göttliche“, die bei 248.995 Euro um gerade 5 Euro an der Zulage vorbeigeschrammt war, mit dem bedeutendsten ihrer 18 Treffer aus 107 Versuchen dem Riesenaußenseiter den ersten Rang um 1½ Längen ab.

Viel Luft nach vorn wie hinten hatte Eden Basque als Dritter, während für die weiteren Platzierungen ein Sicherheitsblick aufs Zielfoto unerlässlich war: Der bestätigte den ersten Eindruck, dass sich Eberton, der unterwegs viel Kopfwind abbekommen hatte, aus einem Quartett knapp gegen Dixit Danica, Campione Mio und Day de Bellouet behauptet hatte.

Der seit Wochen in trefflicher Form agierende Alexandre Abrivard, der aktuell die französische Fahrerwertung mit 56 zu 48 Siegen vor Eric Raffin anführt, resümierte: „Eine mutige kleine Stute, die, verlangt man ihr unterwegs nicht allzu viel ab, tapfer bis zum Ende durchzieht. Also sagte ich Charley (ihrem Trainer /Anm.d.Red.), ich würde sie gezielt verdeckt fahren und hoffte auf ein gutes Platzgeld. Und dann lief alles traumhaft: Zwei Favoriten waren am Start ‚out‘, das Tempo war gleichmäßig hoch, und die Zielgerade ist schön lang, so dass sie genügend Zeit hatte, Dottarus in den Griff zu bekommen.“

Ihr Trainer hatte mächtig mi seinen Gefühlen zu kämpfen: „Das hat sie prima hingekriegt. Was für eine couragierte Stute! Einer meiner schönsten Siege, weil er so unerwartet kam.“

Das Sahnehäubchen: Mit 20 Punkten übernahm Divine Monceau das imaginäre „Maillot jaune“ von Farah des Caux, die die erste Etappe in Amiens auf ihre Kappe gebracht hatte. Bisher steht der GNT folglich ganz im Zeichen des vermeintlich schwächeren Geschlechts…

2. Etappe des GNT

Prix Geny Courses (Gruppe III national, Fünf- bis Zehnjährige)

2900 Meter Bänderstart; 25 Meter Zulage ab 249.000, 50 Meter ab 429.000 Euro (unbesetzt); 90.000 Euro

1.      Divine Monceau            3000   12,9     Alexandre Abrivard            89

         9j.schwbr. Stute von Uniclove a.d. Ortie d‘Erable von Hêtre Vert

         Be: Quentin Bernard Verneuil; Zü: Annick Provost; Tr: Charley Mottier

2.      Dottarus                         3000   13,0     Loris Garcia                     980

3.      Eden Basque                3025   12,5     Nicolas Ensch                 100

4.      Eberton                           3000   13,3     Junior Guelpa                  540

5.      Dixit Danica                   3000   13,3     Stéphane Cingland        840

6.      Campione Mio              3000   13,3     Dénis Brossard              330

7.      Day de Bellouet            3000   13,3     Jean-Christophe Sorel  460

8.      Disco d’Occagnes       3000   13,7     Laurent Fresneau        1130

9.      Fragonard Délo            3000   14,7     Kevin Leblanc                  360

10.    Cris Luis Porsguen     3000   15,2     Frédéric Clozier               130

11.    Django du Bocage       3025   15,3     David Békaert                  180

12.    Express du Gers          3000   16,6     Pierre Vercruysse           210

         Eden Julry                      3000   dis.r.    Jean-Paul Gauvin           270

         Festif Charmant            3000   dis.r.    Cédric Terry                     140

         Evariste du Bourg         3025   dis.r.    Steve Stefano                     18

         Crack Money                  3025   dis.r.    Jean-Charles Féron       430

Sieg: 89; Richter: sicher 1½ - 2 - 2 - Hals - Kopf - ½ - 5 Längen; 16 liefen

Wert: 40.500 - 22.500 - 12.600 - 7.200 - 4.500 - 1.800 - 900 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-03-30/1304/1

Punkte nach Etappe 2 (Amiens, Salon-de-Provence,):

Divine Monceau                     20 (1 Sieg)

Farah des Caux                     15 (1 Sieg)

Django du Bocage                12

Dottarus                                   10

Eden Basque                         8

Eire d’Hélios                           8

Caliméro du Thiole               6

Eberton                                    6

Dixit Danica                             5

Favori de l’Iton                        5

Festif Charmant                     5

Für Etappe 3 geht’s zurück in den Norden und weiter rechtsherum. In Reims, der Hauptstadt der Champagne, werden auf dem auch nur 1.156 Meter weiten Rund die nächsten Punkte und Moneten am 13. April vergeben.