(nn) Vincennes, Samstag, 18. Dezember 2021. „Italien versus Frankreich“ lautete das Duell im Prix de Reims (Prix Oscar Collard) für Vier- und Fünfjährige, die keine 295.000 Euro auf der hohen Kante hatten.
Fünf Aspiranten hatten jenseits der Alpen in Bella Italia das Licht der Traberwelt erblickt, sechs im „Hexagone“, dazu kam mit Tabasco C.D. ein Vertreter der „Tre Kronors“ mit dem nun wieder häufiger im Schlaraffenland des Sulkysports sein Glück versuchenden Björn Goop.
Die Ausländer räumten mächtig ab, ließen den Gastgebern, deren vermeintlich chancenreichster Hatchet Man sich beim Aufrücken im ersten Bogen einen Patzer leistete, der seinen ungestümen Vorwärtsdrang jäh stoppte und ihn nach hinten warf, von wo er bei hohem Tempo nie auftauchte, lediglich die vierte Prämie.
Seine sozusagen doppelte Kistenfahrt verwandelte Eric Raffin bombensicher. Der selbst im fernen Palermo aktive Alessandro Gocciadoro hatte für Always Ek ursprünglich Matthieu Abrivard vorgesehen, der jedoch all seine Auftritte nach dem spektakulären Sturz vom Vortag absagen musste und mit Handgelenks- und Knieprellungen einige Tage pausiert. Ersatz war im „Sulky-losen“ bald dreifachen Champion rasch gefunden, der, wie er freimütig zugab, „unter diesen Umständen liebend gern verzichtet hätte“, aber trotzdem einsprang und von Startplatz „8“ hinterm Auto die Weichen sehr zügig auf „Sieg“ stellte.
Die sich ums Kommando gegen Grande Prêtresse durchsetzende Hermine Girl wurde im ersten Bogen abgelöst, und als sich Co-Favorit Hatchet Man besagten Ausrutscher leistete, wurde die Aufgabe für den Italiener noch ein bisschen leichter. Nachdem sich auch Al Capone Stecca innen eingereiht hatte, blies Armour As für die zweite Halbzeit der äußere Fahrtwind bei 1:10er Tempo kräftig um die braune Nase, was den ebenfalls in Italien geborenen Varenne-Nachkömmling zumindest für Platz eins vor unlösbare Probleme stellte.
Die Entscheidung fiel 250 Meter vorm Ziel, als sich Always Ek, in Vincennes dank dreier Treffer am Stück vor knapp zwei Jahren kein Unbekannter, auf drei, vier Längen absetzte und von diesem Vorteil bis ins Ziel sehr bequem lebte. Raffin forderte ihn nur marginal, so dass Armour As bis auf eine knappe Länge heranrückte. Vier Längen zurück flog Tabasco C.D. aus dem Nirgendwo um eine halbe Länge an Gai Printemps vorbei auf Platz drei und machte den Triumph der „étrangers“ komplett.
„Die ersten Beiden sind richtig gute Pferde. Die Fahrt hat viel Spaß gemacht“, war der insgesamt 14. Erfolg Always Eks, der ihn auf 284.034 Euro voranbrachte, weiterer Balsam auf Raffins im Prix du Bourbonnais von Etonnant geschlagene Wunde, nach der der 40-jährige zum nicht unbedingt angenehmen Rapport bei Face Time Bourbons Besitzer Antonio Somma hatte antreten müssen.
Prix de Reims (Prix Oscar Collard; Gruppe III int., Vier- & Fünfj., keine 295.000 Euro)
2100m Autostart, 80.000 Euro
1. Always Ek 10,7 Eric Raffin 90
5j.br. Hengst von Filipp Roc a.d. Nike Ek von Varenne
Be: Scuderia Effebi, IT; Zü: Az.Agr. Graziano Edy Caprani; Tr: Alessandro Gocciadoro
2. Armour As 10,8 Jean-Michel Bazire 27
3. Tabasco C.D. 11,1 Björn Goop 100
4. Gai Printemps 11,2 Alexandre Abrivard 72
5. Boston Wise L 11,3 Franck Nivard 150
6. Amour del Ronco 11,4 Gabriele Gelormini 710
7. Al Capone Stecca 11,4 Jean-Philippe Monclin 180
8. Hatchet Man 11,7g David Thomain 40
9. Girolamo 11,8 Mathieu Mottier 810
10. Heart of Gold 11,8 Franck Ouvrie 1030
Hermine Girl dis.r. Yoann Lebourgeois 230
Grande Prêtresse dis.r. François Lecanu 420
Sieg: 90; Richter: sicher ¾ - 4 - ½ - 2 - ½ - Hals - 3 Längen; 12 liefen
Zw-Zeiten: 08,3/600m - 08,9/1100m - 10,3/1600m
Wert: 36.000 - 20.000 - 11.200 - 6.400 - 4.000 - 1.600 - 800 Euro
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-12-18/7500/7