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Glasklare Verhältnisse durch Cokstile
16. Oktober 2022

(nn) Yonkers / New York, Samstag, 15. Oktober 2022. Nachdem er 2015 aus 20-jährigem Dornröschen-Schlaf erweckt worden war - erste Sieger der revitalisierten inoffiziellen Traber-Weltmeisterschaft wurden Papagayo E. und Ulf Ohlsson -, war der International Trot wegen der grassierenden Corona-Pandemie und der daraus resultierenden unsicheren Reiselage für 2020 und 2021 frühzeitig abgesagt worden.

Screenshot 2022-10-16 at 07-57-18 International Trot

Heuer hatten die Macher von Yonkers Raceway, der Halbmeilen-Bahn mit den engen Bögen im Nordosten New Yorks, bereits im März unmissverständlich durchblicken lassen, den Traber-Vergleich „Europa versus Nordamerika“, bei dem es um eine runde Million Dollar geht, unbedingt durchführen zu wollen.

Mit von dem für nordamerikanische Verhältnisse ungewöhnlich langen 2.011-Meter-Match war Zacon Gio, der 2019 in seiner Blütezeit als Vierjähriger, der auf kleinen Pisten mit engen Kurven in seinem Element war (in jenem Jahr war auch Norton Commander mit von der „One-Million-Dollar-Party“), der Konkurrenz kräftig Saures gegeben hatte.

Allgemein anerkannter Leader des „Team Europe“ war jedoch Elitloppet-Sieger Etonnant, der nach dem heißen Wunsch seines Besitzers und Trainers Richard Westerink zum ersten Mal seit Rêve d’Udons Triumph anno 1990 und zum 14. Mal insgesamt die Marseillaise bei der Siegerehrung sollte erklingen lassen.

Der seit Jahrzehnten in Frankreichs Südwesten heimische Niederländer hatte den Duft des International Trot bereits bei Timokos Ehrenplatz 2015 und Platz neun von dessen Sohn Dreammoko zwei Jahre später eingesogen „und wird Etonnant schon richtig auf die Tücken der Piste einstellen“, wie dessen Chauffeur Anthony Barrier beim großen LeTrot-Interview verkündete.

War der Achtjährige bereits am Sonntag in New York gelandet und nach 42 Stunden Quarantäne in den Weiten des John-F.-Kennedy-Airports am Dienstag nach Yonkers umgezogen, so war der 36-jährige schon zur Auslosung der Startplätze im Big Apple präsent und betrieb eifriges Video-Studium, „um ein Gefühl für den dortigen Autostart zu bekommen - wenigstens in der Theorie. Das ist Etonnants einzige kritische, wenngleich schon sehr viel besser gewordene Phase."

"Richard und ich wünschen uns eine hohe Nummer in Reihe eins, damit er sich im ersten Getümmel nicht zu sehr aufspult und frei weg marschieren kann. Perfekt wäre es, könnte ich in der Praxis üben und vorher wenigstens ein Rennen fahren.“ Manchmal werden alle Wünsche erfüllt: Die siebte von acht Rampen in Startreihe eins schien ideal, und im ersten Rennen der um 12.34 Uhr Ortszeit angepfiffenen Veranstaltung durfte Barrier für Trainer Scott di Domenico an der „8“ mit Außenseiter Turbochargedpete schon mal maßnehmen.

2½ Stunden später im International Trot war das alles „Geschwätz von gestern“: Beim Anrollen des zeitig beschleunigenden Autos tummelte sich Etonnant hinter den aus Reihe zwei beginnenden Kennedy (9) und Zacon Gio (10).

Barrier musste Vollknast fahren, um an der Startstelle wenigstens auf 1½ Längen an den Flügel zu kommen (es hätte auch Fehlstart geben können), tauchte, da Etonnant ohnehin nicht wie ein Düsenjäger beginnt, sofort in hintere Gefilde ab und von dort bei kernigem Tempo nie mehr in Schlagdistanz zu den Vorderen auf, zumal ihn ein Rumpler an der Dreiviertelmeilen-Marke im mühsamen Vorwärtsdrang durch Spur drei bremste.

Ganz anders gewachst hatte Åke Svanstedt, der den von Jean-Pierre Dubois fürs dänische Gestütbuch gezüchteten, in jungen Jahren in Europa für enorme Furore sorgenden Ecurie D. von der „5“ wie der Blitz abbrachte. Der ungemein gehfreudige Infinitif-Sprössling legte eine weltrekordverdächtige Pace vor, die ihm lange 20 Meter Vorsprung vor Tycoon Conway Hall (1), Cokstile (3), dem die äußeren Garden befehligenden Stoletheshow (4), Back of the Neck (6), Etonnant sowie den innen engagierten Lovedbythemasses, Kennedy, It’s Academic und Zacon Gio bescherte.

Konnte diese „Harakiri-Fuhre“ für Ecurie D. gut gehen? Die Antwort war ein klares Nein. 400 Meter vorm Ziel hatte Svanstedts zweite Waffe Back of the Neck das Loch gestopft - der 2010 von Jürgen Hanke gezüchtete „Opa“ Tycoon Conway Hall, der im Frühjahr kurzfristig schnellster Nordeuropäer gewesen war, hatte längst den Kontakt verloren - und spürte den heißen Atem Cokstiles im Nacken, hinter dem Vincenzo-Piscuoglio dell’Annunziata nur auf den „final stretch“ warten musste.

Dort nahm der Norweger in den Farben der auf nordeuropäische Importe setzenden Scuderia Santese die Beine erst richtig in die Hand und zischte an dem Ready-Cash-Sohn um vier Längen vorbei, dass den Zuschauer vor Staunen der Mund offen stehen blieb.

Vier Längen Raum waren auch zum Dritten It’s Academic, den eine Länge von Lovedbythemasses trennte. Die letzte Prämie ging an den von Erik Bondo in Italien vorbereiteten Schweden Kennedy haarscharf vor Zacon Gio, der längst nicht mehr der Crack des Jahres 2019 ist und als Frontrenner zudem durch die Startnummer gehandicapt war.

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Foto: standardbredcanada.ca

Zügiger als Norwegens einst von Jan Kristian Waaler zu Norwegens Derby-Sieger 2017 geformter Cokstile wurde lediglich Twister Bi 2017 mit 1:10,7 inoffizieller „Traber-Weltmeister über die Mittelstrecke“.

Der körperlich eher kleine Quite-Easy-Sohn fügte seinem reichhaltigen Ensemble an Ehrenpreisen, die jene des Elitloppet nach der Disqualifikation Propulsions 2020 und des in drei Stechen entschiedenen Campionato Europeo 2022 auf der 800-Meter-Piste von Cesena umfassen, den nächsten Hochkaräter hinzu und ließ zugleich sein Debakel im Lotteria-Vorlauf vergessen.

„Da hatte er ein Problem mit einem Bein, das wir zum Glück rasch in den Griff bekommen haben. Es freut mich für Trainer und Besitzer, die ihn in Norwegen erworben haben“, wie dell’Annunziata anschließend berichtete. Mitbesitzer Stefano Paladini führte weiter aus, dass „das horrende Tempo ihm sehr entgegenkam. Angriffe von hinten fanden praktisch nicht statt, er konnte lange in Deckung bleiben und Kräfte sparen, und dass er ein extrem harter Typ ist, der bis zum Umfallen kämpft, wissen wir seit langem. Er mag es, die Konkurrenz niederzuringen.“

Das tat der neunjährige Hengst in seiner Karriere zum 28. Mal, wenn denn die Statistiken für den Weltenbummler stimmen. Eingetrabt hat er, der auch schon in Vincennes gewonnen hat, mit dem heutigen „big bang“ 2.004.432 US-Dollar.

Ob das Geldscheffeln in Nordamerika noch ein bisschen weitergeht - in 14 Tagen lockt die Breeder’s Crown im kanadischen Woodbine Mohawk Park -, darüber wollte Paladini „noch eine Nacht schlafen“.

43. International Trot (int. Einladungsrennen)
2011m Autostart, 1.000.000 USD
1.    Cokstile    11,1    Vincenzo-P. dell’Annunziata    213
    9j.br. Hengst von Quite Easy a.d. Joystile von Coktail Jet
    Be: Scud. Santese, IT; Zü: Per Erik Hagen, NO; Tr: Mattia Orlando
2.    Back of the Neck    11,5    Tim Tetrick    55
3.    It’s Academic    11,9    David Miller    322
4.    Lovedbythemasses    12,0    Todd McCarthy    248
5.    Kennedy    12,1    Jason Bartlett    277
6.    Zacon Gio    12,1    Roberto Vecchione    144
7.    Stoletheshow    12,4    Frode Hamre    58
8.    Etonnant    12,8g    Anthony Barrier    27
9.    Ecurie D.    12,9    Åke Svanstedt    43
10.    Tycoon Conway Hall    13,5    Kasper Foget    227
Sieg: 213; Richter: überlegen 4 - 4 - 1¼ - 1 - k.Kopf - 2¾ - 4 - ¾ - 6 Längen; 10 liefen
Wert: 500.000 - 250.000 - 120.000 - 80.000 - 50.000 USD

Video: https://www.youtube.com/watch?v=M0Uyw3TK904

When Dovescry im Invitational Trot

Sehr viel besser als Ecurie D. hielt 20 Minuten im über die gleiche Strecke führenden, mit 250.000 Dollar überschriebenen MGM Robert Miecuna Invitational Trot, in dem die Amerikaner unter sich waren, When Dovescry ihren Run von der mit der „4“ sofort eroberten Spitze durch. Dave Miller übertrieb es mit der Hambo-Oaks-Siegerin von 2018 nicht, hielt sie gut bei Kopf und sah sich lange keinerlei Attacke ausgesetzt.

Als sich Jordan Stratton in hinteren Sphären ein Herz fasste und Take all Comers in Marsch setzte, koppelten sich Bella Bellini (9) und Incommunicado (10), die trotz des vor ihnen an der „2“ beim „Ab“ galoppierenden Smoking Jet als Fünfte bzw. Sechster innen ordentlich ins Match gefunden hatten, sofort an. In der Schlussbiege hatte Take all Comers wieder genug, so dass Hillexotic aus dem Windschatten When Dovescrys bequem nach außen wechseln konnte, wogegen Bella Bellini zu früh in Spur drei musste.

Dort versauerte die sonst so zuverlässig und aus der Deckung liefernde Vierjährige, die heuer bereits sieben Treffer und 671.277 USD eingesackt hatte, und musste sich mit der kleinsten Prämie bescheiden. Ohne ihre Dauerrivalin Atlanta hatte When Dovescry, der Miller alles ideal eingeteilt hatte, keine Mühe, beim 14. Auftritt den dritten Saisontreffer zu landen, der ihre Jahresgage auf 423.156 „greenbacks“ schraubte.

Eine Länge dahinter schlug der 2017 geborene Muscle-Hill-Sohn Hillexotic für den Ehrenplatz einen „Kopf“ vor seinem ständigen Schatten Amigo Volo (von Father Patrick) an.

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Foto: drf.com

MGM Robert Miecuna Invitational Trot (Einladungsrennen)
2011m Autostart, 250.000 USD
1.    When Dovescry    13,0    David Miller    19
    6j.br. Stute von Muscle Hill a.d. Cedar Dove von Andover Hall
    Be: John Lengacher; Zü: William Weaver III; Tr: Brett Pelling
2.    Hillexotic    13,1    Yannick Gingras    176
3.    Amigo Volo    13,1    Todd McCarthy    103
4.    Lean Hanover    13,4    Jim Marohn jr    1087
5.    Bella Bellini    13,5    Dexter Dunn    26
6.    Smoking Jet    13,8g    George Brennan    117
7.    Stormy Kromer    13,9    Daniel Dube    950
8.    Incommunicado    14,2    Åke Svanstedt    290
9.    Herculisa    14,5    Jason Bartlett    297
10.    Take all Comers    14,5    Jordan Stratton    1642
Sieg: 19; Richter: leicht 1¼ - Kopf - 3¼ - ½ - 3¼ - ¾ - 3 Längen; 10 liefen
Wert: 125.000 - 62.500 - 30.000 - 20.000 - 12.500 USD