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Geglückte Revanchen
08. Januar 2023

Vincennes, Samstag, 7. Januar 2023. In einen Länderkampf Italien versus Frankreich uferte der Prix Maurice de Gheest für 2020 geborene, gerade drei Jahre alt gewordene Hengste aus: Fünf Aspiranten von jenseits der Alpen standen sechs „Gallier“ gegenüber, darunter mit Kamehameha der aktuelle Regent der Generation „K“, der mit dem Prix Emmanuel Margouty die bislang einzige Gruppe-II-Aufgabe seiner Generation am 17. Dezember souverän gelöst hatte.

Favoritenehren hatte der Fuchs der Ecurie Hunter Valley damals nicht genossen: Die waren Philippe Allaires Koctel du Dain zugefallen, der sein Möglichstes tat, dieser Bürde gerecht zu werden, aber sich außen herum an dem Uniclove-Sohn um zwei Längen die Zähne ausgebissen hatte.

Auf dem rund 600 Meter kürzeren Weg lief’s diesmal anders herum. David Thomain wusste, was die Stunde geschlagen hatte, und hielt in einem furiosen Auftakt die Spitze gegen den „kleinen König“ eisern fest. Nach 250 rasanten Metern hatte Raffin ein Einsehen und parkte Kamehameha hinter Koctel du Dain ein.

Dran an den beiden Feuerstühlen blieb zunächst nur Encierro, während zu Kanada als Nummer vier eine Lücke von 40 Metern klaffte. Escobar Fi und Kataki de Wallis waren bereits kurz nach dem „Ab“ nach ausgiebigen Galoppaden aussortiert worden, Karlito erwischte es in der Senke.

Auch wenn das Peloton bergan allmählich zu den drei Flüchtigen aufzuschließen vermochte, änderte sich für die ersten beiden Prämien nichts. Mit schneidiger Beschleunigung erstickte Koctel du Dain jeden Umsturzversuch Kamehamehas rigoros im Keim und buchte 1½ Längen voraus den vierten Sieg aus sechs Anläufen, mit dem er nun 126.750 Euro reich ist und Allaires goldene Serie weiterstrickte.

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Foto: province-courses.fr

Im Vorjahr hatte Just A Gigolo, auch er ein Boccador-de-Simm-Sprössling, die Lorbeeren eingeheimst, nachdem sich zuvor schon die „Allaires“ Helgafell, Gotland, Feeling Cash, Django Riff, Cahal des Rioults, Brillantissime und Ready Cash auf der Ehrentafel verewigt hatten. Nach Gewinnen ist Kamehameha mit 161.250 Euro weiterhin die Nummer eins des Jahrgangs.

Auch Bronze blieb im Lande: Der von Théo Duvaldestin streng defensiv eingestellte Kanada, ein Kind der Gruppe-I-Sieger Earl Simon und Avila und Halbbruder der unter tragischen Umständen eingegangenen Havana d’Aurcy, war um einen Hauch eher am Pfosten als Elton Wise, der die italienische Viererriege zu den restlichen Prämien führte.

„Auf der kurzen Stecke wollte ich es unbedingt von vorn versuchen, zumal es kurz nach dem Start bergab geht, was Koctel sehr zupass kommt. Als ich zu Beginn der Zielgeraden beschleunigen wollte, hat er prima auf meine Winke reagiert. Das machte die Sache doch recht simpel. Philippe hat ihm ein anderes ‚Gebiss‘ verpasst, mit dem er sich viel besser steuern ließ“, zog Thomain erfreut Bilanz, und der Chef des Haras de Bouttemont sah sich in seinen seit Wochen getätigten Aussagen bestätigt.

„Ich mag ihn sehr. Er ist mein bester ‚K‘“, hatte Allaire immer wieder betont. Spätestens am 19. Februar im Critérium des Jeunes wird er, bleiben alle gesundheitlich an Bord, mit Kamehameha erneut die Klingen kreuzen. Dazwischen liegt ein weiteres Vorexamen: Der Prix Paul Viel am 28. Januar, in dem es um 150.000 Euro geht.

„Heute hat der Bessere gewonnen“, gab Raffin unumwunden zu, „ich wollte nicht schon wieder alles auf die Offensiv-Karte setzen, auch wenn das bedeutete, etwas eingemauert zu werden. Unser Ziel - und sicher auch das von Koctel - ist das Critérium.“

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Foto: geny.com

Prix Maurice de Gheest (Gruppe II int., dreij. Hengste)
2175 Meter Bänderstart o.Z.; 120.000 Euro
1.    Koctel du Dain    Zng.    David Thomain    35
    3j.br. Hengst von Boccador de Simm a.d. Ophélie von First de Retz
    Be / Tr: Philippe Allaire; Zü: Régis Merlet
2.    Kamehameha        Eric Raffin    23
3.    Kanada        Théo Duvaldestin    130
4.    Elton Wise        Alessandro Gocciadoro    240
5.    Encierro        Giuseppe Porzio    950
6.    Eminem Font        Marco Stefani    120
7.    Ernesto Roc        Filippo Rocca    460
8.    Kansas de la Cour    g    Alexis Prat    290
    Kataki de Wallis    dis.r.    Franck Nivard    530
    Karlito    dis.r.    Jean-Michel Bazire    64
    Escobar Fi    dis.r.    Gabriele Gelormini    330
Sieg: 35; Richter: leicht 1½ - 2 - k.Kopf - 3 - 2 Längen; 11 liefen
Zw-Zeiten: Zeitmessung ausgefallen
Wert: 54.000 - 30.000 - 16.800 - 9.600 - 6.000 - 2.400 - 1.200 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2023-01-07/7500/6

Von „JMB“ auf Vordermann gebracht

Nicht die schlechteste Idee von Züchter, Besitzer und Trainer Sylvain Desmarres war es, sein Schmuckstück Jubilé Prior fürs Winter-Meeting aus den Händen zu geben und zu Jean-Michel Bazire zu überstellen. Können vor allem unterm Sattel hatte der eher schmächtige Fuchs bereits im April 2022 beim Gruppe-II-Sieg im Prix Gai Brillant bewiesen, doch danach war die Form ziemlich passé - bis der „Maître“ sich seiner annahm.

Zum Einstand am 18. Dezember gab’s einen Ehrenplatz plus 60.0000 Euro im Prix de Vincennes hinter Jessy de Banville. In der Revanche, dem von 2.175 auf 2.700 Meter verlängerten Prix Léon Tacquet für „internationale“ vierjährige Satteltraber, in die sich kein Ausländer wagte, drehte der Fuchs mit schneidigem Speed den Spieß um, wofür ihm Aurélien Desmarres geschickt um zwei galoppierende Klippen herum aus dem Nirgendwo die Beine langmachte.

Hatte sich das Dutzend bis auf den früh ausfallenden Jewel de Banville bis in den Einlauf der geforderten Gangart befleißigt, so ging’s auf den finalen 300 Metern drunter und drüber. Einen Kilometer lang durfte Jazz de Pervenche vor Jazzy du Pré, Junon und Jubilé Prior den Takt vorgeben. Dann löste ihn eingangs des Bogens von Joinviller Jazz In Montreux ab, der ab dem Gipfel vom allmählich sich in zweiter Spur vorarbeitenden Jorgos de Guez mit Joyner Sport, Jimako Verderie und Jessy de Banville als Anhängseln bedrängt wurde.

Als Erster stieg Jimako de Verderie aus, und als die Schwergewichte Jessy de Banville und Joyner Sport die Daumenschrauben richtig ansetzten, fielen in kurzer Folge 250 Meter „vor Buffalo“ Jazz In Montreux und Jazz de Pervenche aus. Als sich fast alle Welt auf den dritten Monté-Treffer in Folge für die Boccador-de-Simm-Tochter fokussiert hatte, warf Jubilé Prior sein Herz in die Schlacht.

Mit Schmackes schnitt der Sohn des einstigen Weltrekordlers Prince de Montfort durchs verbliebene schmale Feld und fing Jessy sehr sicher um eine Länge ab. 4½ Längen dahinter hatte Joyner Sport für „Bronze“ genauso viel Raum zu Junon. Nach Überprüfung musste die weit zurück anschlagende Jazzy du Pré Rang fünf räumen, der damit mehrere „Weilen“ später Jolly Roger zufiel.

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Foto: paris-turf.com

„Erstmals rundum ohne Eisen war er mir im Heat ein wenig zu leicht und wacklig. Zum Glück hat er den Bänderstart auf dem richtigen Bein erwischt, und dann hatten wir in Joyner Sport eine brillante Zugmaschine. Jessy de Banville marschierte durch die dritte Schlussbogenspur; das hat das Pendel sicher zu unseren Gunsten ausschlagen lassen. Ich denke, die Beiden trennt kaum etwas“, hielt Desmarres junior den Ball nach dem dritten Sieg aus 23 Versuchen, der Jubilé Prior auf 233.590 Euro brachte, wohltuend flach.

Keineswegs enttäuscht war Christophe Clin von seiner Stute: „Sie verkaufte sich erneut blendend, wenngleich sie nicht in so guter Form war wie im Herbst, aber das gehört nun mal zu unserem Geschäft. Sie hatte das etwas anspruchsvollere Rennen. Das hat den Ausschlag gegeben.“ Ebenfalls nicht die Flinte ins Korn warfen die beiden „Jazzer“: „Jazz In Montreux hat bewiesen, dass er auf diesem Niveau mithalten kann. Ausgangs der letzten Kurve hat er sich zwei-, dreimal getroffen und ist deshalb gesprungen“, berichtete Nathalie Henry.

Laurent-Claude Abrivard machte Jazz de Pervenches Fehler an der engen Situation fest: „Er konnte nicht frei laufen, Alex musste ihn etwas aufnehmen. Das schmeckte ihm offenbar gar nicht. Er wäre sonst in jedem Fall auf Platz drei gelandet.“

Prix Léon Tacquet - Monté - (Gruppe III int., Vierjährige)
2700m Bänderstart o.Z., 80.000 Euro
1.    Jubilé Prior    13,8    Aurélien Desmarres    60
    4j. Fuchshengst von Prince de Montfort a.d. Dotation Prior von Osiris de Corbery
    Be / Zü : Sylvain Desmarres; Tr: Jean-Michel Bazire
2.    Jessy de Banville    13,8    Florian Desmigneux    41
3.    Joyner Sport    14,1    David Thomain    89
4.    Junon    14,5    Guillaume Martin    330
5.    Jolly Roger    16,3    Eric Raffin    410
6.    Jorgos de Guez    24,5    Anthony Barrier    600
    Jazzy du Pré    5.dai    Alexis Collette    850
    Jazz de Pervenche    dis.r.    Alexandre Abrivard    33
    Jewel de Banville    dis.r.    Paul-Philippe Ploquin    74
    Jazz In Montreux    dis.r.    Nathalie Henry    180
    Jacinthe d‘Urfist    dis.r.    Adrien Lamy    130
    Jimako Verderie    dis.r.    Emilie Le Beller    480
Sieg: 60; Richter: sicher 1 - 4½ - 5 (- 4) Längen; 12 liefen (NS Jamaïca Turbo)
Zw-Zeiten: keine
Wert: 36.000 - 20.000 - 11.200 - 6.400 - 4.000 - 1.600 (- 800) Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2023-01-07/7500/3