Bologna, Sonntag, 3. April 2022. Nach dem Gran Premio Etruria zu Florenz vor 14 Tagen wartete mit dem ebenfalls nach Männlein und Weiblein getrennten Gran Premio Italia um je 40.040 Euro die nächste halbklassische Aufgabe über die auch im Derby Italiano angesagte Mitteldistanz auf die Generation 2019 oder „D“ - diesmal auf der Halbmeilenpiste des Ippodromo Arcoveggio zu Bologna.
Durchaus optimistisch hatte Enrico Bellei für die zuerst gefragte „Hengste-Riege“ geklungen, hatte er doch für Diamond Truppo die scheinbar perfekte Startnummer „3“ zugelost bekommen. „Er ist mit jedem seiner fünf Starts in dieser Saison besser und erfahrener geworden und legt zügig los. Gelingt‘s mir, zeitig in Front zu kommen, ist das auf einer Bahn wie dieser mit den kurzen Geraden und engen Bögen die halbe Miete“, hatte der 58-jährige für seinen Partner die Latte vorab ziemlich hoch gelegt.
Doch nicht der kleine Bruder von Deutschlands Pferd des Jahres 2020 Cindy Truppo hatte am Ende den ersten Halbklassiker seiner Karriere unter Dach und Fach, sondern der direkt über ihm startende Denver Gio. Antonio Simioli hatte die gleiche Idee, und weil sein Southwind-Frank-Sohn wesentlich rasanter begann und sich im ersten Bogen an Diluca Mo (1) vorbeiraufte, blieb Diamond Truppo nur der Weg durch die Todesspur. Daran sollte sich für den gemeinsam mit seinem Bezwinger Dream Time Bi seit dem 5. März in Rom in 1:12,1 schnellsten Dreijährigen Europas dieser Saison auf den folgenden zwei Runden nichts ändern.
Zum Einen war Denver Gio vor Gehfreude schwer zu bremsen und führte stets drei, vier Längen vor Diluca Mo, Dustin di Meletro, Daniele Jet, Dexter Ors und Dunga. Zum Anderen wagte Bellei nicht, hinter dem Tempomacher einzuparken, um nicht eingekesselt zu werden. Brav schleppte er Daniel AV, Don Gio Nobel und den sich zwischendurch in dritter Linie produzierenden Day of Glory durch die Außenspur.
Trotz allen Einsatzes bekam er den Tempomacher nie ernsthaft am Schlafittchen zu packen, hinter dem Simioli rechtzeitig zu arbeiten begann und als Lohn der Angst seine Mühen deutlich vorm Ziel einstellen konnte. Ein letzter Klaps auf den Allerwertesten - drin war der erste größere Fisch für Denver Gio, der mit dem fünften Treffer aus acht Anläufen sein Konto auf 35.179 Euro fast verdoppelte.
Ebenso sicher hielt sich Diamond Truppo die restliche Meute vom Hals, von der im engen Kampf um die weiteren Prämien der keine freie Bahn findende Dustin di Meletro als Sechster durchs Ziel sprang.
Gran Premio Italia (Gruppe III nat., Dreijährige)
2060m Autostart, 40.040 Euro
Wert: 16.744 - 8.008 - 4.368 - 2.184 - 1.456 sowie 7.280 Euro Züchterprämie
Hengste
1. Denver Gio 14,8 Antonio Simioli 50
3j.dklbr. Hengst von Southwind Frank a.d. Swan Wise As von Varenne
Be: Francesco Licciardi; Zü: Pietro de Mitri & Antonio Somma; Tr: Mauro Baroncini
2. Diamond Truppo 15,0 Enrico Bellei 20
3. Daniele Jet 15,1 Gaetano di Nardo 460
4. Dunga 15,1 Antonio di Nardo 68
5. Dexter Ors 15,1 Alessandro Gocciadoro 99
6. Diluca Mo 15,3 Marcello di Nicola 152
7. Daniel AV 15,3 Manuel Pistone 653
8. Don Gio Nobel 15,3 Crescenzo Maione 31
9. Day of Glory 16,4 Edoardo Baldi 289
Dustin di Meletro 6.gdz. Romeo Gallucci 597
Sieg: 50; Richter: sicher 1½ - 1¼ - k.Kopf - Hals - (1) - 1 - k.Kopf; 10 liefen
Video: http://webtv.awsteleippica.com/index.php/video/00000092532#
Einfach deliziös…
… präsentierte sich bei den „femmina“ wie schon in Florenz die auch beim sechsten Start auf italienischem Boden unbesiegbare Delicious Gar. Für das vierte Fohlen der 24 Siege und 187.950 Euro reichen Nakitast sah es auf dem Papier sehr viel kniffliger aus, denn mit der „9“ war sie in Startreihe zwei verbannt.
Doch räumte ihre äußere Nebenfrau Dolcezza Sergio (10) ebenso wie Dorothy Bar das Feld früh im Galopp, Demimoore Treb fiel nach einem Stolperer im ersten Bogen an dritter Stelle ebenfalls dem Rotstift zum Opfer, und Dalla di No (1) und Due Italia (2) bekriegten sich mit viel Pfeffer um die Spitze. Kaum hatte Carmine Piscuoglio die feindliche Übernahme nach 400 Metern abgewehrt, trat er kräftig auf die Bremse. Das war das Signal für Alessandro Gocciaodoro, der an sechster Position abwartenden Favoritin den Laufpass zu geben.
Eingangs der zweiten Kurve war die Father-Patrick-Tochter vorn und schob eine Runde lang eine ganz betuliche Kugel. Das lockte Diva Indal in Spur drei, doch überraschen ließ sich Italiens Campione nicht. 500 Meter vorm Ziel zog er die Temposchraube energisch an, was Diva Indal und Due Italia vor gewaltige Probleme stellte.
Hinter der souveränen Siegerin, die sich für den neuerlichen Treffer kein Bein ausreißen musste - ihre einzige Niederlage hatte sie als Fünfte in Vincennes kassiert -, gingen die Prämien zwei, drei und vier samt und sonders an Signorinas, die in dieser Reihenfolge hinter ihr die Innenspur genossen hatte: Dalla di No (von Nad Al Sheba), Daughter As (von Father Patrick) und Dynamite Bar (von Nuncio).
Stuten
1. Delicious Gar 16,2 Alessandro Gocciadoro 19
3j.dklbr. Stute von Father Patrick a.d. Nakitast von Toss Out
Be: Paoloa Maria Agnello Monja; Zü: Allev. Garigliano Srl; Tr: Alessandro Gocciadoro
2. Dalia di No 16,4 Carmine Piscuoglio 90
3. Daughter As 16,4 Vincenzo-P. dell’Annunziata 52
4. Dynamite Bar 16,6 Andrea Guzzinati 133
5. Diva Indal 16,9 Renè Legati 148
6. Due Italia 16,9 Andrea Farolfi 32
7. Daytona Roc 17,1 Santo Mollo 253
Demimoore Treb dis.r. Claudio de Filippo 240
Dorothy Bar dis.r. Marco Stefani 306
Dolcezza Sergio dis.r. Vincenzo Gallo 499
Sieg: 19; Richter: leicht 2 - ¾ - 1½ - 3 - Kopf - 1 Länge; 10 liefen
Video: http://webtv.awsteleippica.com/index.php/video/00000092538#