Jägersro, Dienstag, 13. Juli 2021. Der 5. und letzte Vorlauf der zweiten Breeders-Course-Runde der Dreijährigen an jenem Ort, an dem in 14 Tagen auch das Finale stattfinden wird, war endlich einer, der diesen Namen verdiente. Immerhin sechs der acht Aspiranten - der ebenfalls nominierte Dariole musste verletzt passen - waren für den europaweit konzipierten Course eingeschrieben, der durch Alessandro Gocciadoro und zwei Hagoort-Schützlinge einen internationalen Anstrich hatte.
Von denen seilte sich der für die Besitzergemeinschaft Victoriapark antretende und ob vier Siegen am Stück knapp zum Favoriten erkorene Let it be VP mit dem Startschuss im Galopp ab. Nach 500 Metern fiel im Mittelfeld auch der dritte Gemeinte Akilles Face aus. Da war Colibri Jet, der an der „1“ das Spitzenduell gegen Black Fire zwar verloren hatte, jedoch von Alessandro Gocciadoro sofort auf Konterattacke gepolt worden war, bereits vorn und spulte die finale Runde in beeindruckender Manier ab.
Bei einer Fahrt deutlich unter 1:10 vermochte lediglich Dowhatyoudodowell (von Maharajah) halbwegs an dem wie aus einem Guss marschierenden Readly-Express-Sohn dranzubleiben, der seinen siebten Erfolg aus elf Engagements nach blanken 1:11 unter Dach und Fach hatte. Auch wenn „Über-Bahn-Vergleiche“ hinken: Bislang waren 1:11,4, mit denen Asteroid in Solvalla durch Vorlauf 1 geschmettert war, das höchste der Gefühle. Der allerdings ist im Finale nicht startberechtigt, so dass Colibri Jet nach der heutigen Präsentation in 14 Tagen um die Favoritenrolle wohl nicht herumkommen wird.
Der sich stets am Ende der Zwei-Klassen-Gesellschaft tummelnde Cubalibre Jet fischte dank kernigen Speeds Black Fire (von Panne de Moteur) den dritten Platz mit den letzten Schritten vor der Nase weg und darf ebenfalls am „Finale grande“ teilnehmen. Bis dahin wird Colibri Jet in Schweden auf Lutfi Kolgjinis Anwesen bleiben, um ihm die weite Anreise aus Italien zu ersparen. „Das war heute sehr beeindruckend. Ich hoffe, in den 14 Tagen bleibt er gesund und hält die Form. Dann haben wir eine erstklassige Chance, das große Ding zu gewinnen“, war das Credo des Mannes in Goldgelb.
Breeders Course - 2. Runde - (int., Dreijährige)
5. Vorlauf
1640m Autostart, 217.000 SEK
1. Colibri Jet* 11,0 Alessandro Gocciadoro 27
3j.dklbr. Hengst von Readly Express a.d. Sarsegna Jet von Supergill
Be: Scud. Pink & Black Srl, IT; Zü: Az.Agr. Giacometti Toniatti, IT; Tr: Alessandro Gocciadoro
2. Dowhatyoudodowell 11,3 Jeppe Juel 81
3. Cubalibre Jet* 12,2 Wilhelm Paal 180
4. Black Fire* 12,3 Gustav Johansson 326
5. Great Friction 12,4 Jörgen Lorentzen 2108
6. Cartesio* 12,5 Robin Bakker 160
7. Let it be VP* 16,3g Micha Brouwer 26
8. Akilles Face* dis.r. Adrian Kolgjini 60
*für Breeders Course nominiert
Sieg: 27; Richter: überlegen 2½ - 7 - Hals - 1½ - 1 Länge; 8 liefen (NS Dariole*/ verletzt)
Zw-Zeiten: 12,9/500m - 12,0/1000m - 09,5/letzte 500m
Wert: 100.000 - 50.000 - 29.000 - 17.500 - 11.500 - 9.000 SEK
Endlauf der jeweils bestplatzierten nominierten Zwei um 700.000 Kronen für den Sieger am 27. Juli in Jägersro im Rahmenprogramm des Hugo Åbergs Memorial.
Ein Tycoon mit eiserner Faust
Nicht zu viel versprochen hatte Flemming Jensen vor dem Åbergs Nästa!, mit dem noch mal daran erinnert wurde, dass in 14 Tagen Jägersros bedeutendster internationaler Renntag ansteht. Aus den lediglich sieben Teilnehmer für die Meilen-Prüfung konnten sich nicht nur die Fachleute keinen anderen Sieger als Racing Mange vorstellen: Die Wetter handelten den Orlando-Vici-Sohn, auf dessen Fahrt Joakim Lövgren wegen der Peitschenaffäre verzichtet und Christoffer Eriksson verpflichtet hatte, für 13:10 - und sollten wie gestern bei Don Fanucci Zets Niederlage in Rättvik wiederum schwer auf die Nase fallen.
Am Ersatzmann lag es sicher nicht, dass der Dunkelbraune mit der riesigen Blesse nach 1.300 Metern Todesspur restlos ausspannte und nur den im zweiten Bogen fehlerhaften Furious Francis hinter sich ließ. Jensen hingegen versuchte sich mit dem elfjährigen Tycoon Conway Hall wie versprochen von der Spitze, was einen extrem harten Ritt auf den ersten 400 Metern erforderte, um sich gegen Star Advisor Joli und den dort in den Rücken von Racing Mange beorderten Ubiquarian Face durchzusetzen.
Als sein Satellit Racing Mange zum Rückzug blies, war die Tür zum Ausstieg aus der Innenlage sperrangelweit offen. Star Advisor Joli kam gar nicht erst an den von Jürgen Hanke für Dänemark gezüchteten Elfjährigen heran - umso besser dafür der aus seinem Windschatten toll spurtende Stoletheshow. Der nach vielen enttäuschenden Vorstellungen mal wieder eine lösbare Aufgabe vorfindende Norweger prallte nur um einen „Kopf“ am Tycoon ab, der den 31. Sieg eisern und eher sicher denn nach Kampf festhielt.
Åbergs Nästa! (int., frei für Alle)
1609m Autostart, 167.500 SEK
1. Tycoon Conway Hall 10,8 Flemming Jensen 85
11j.dklbr. Hengst von Conway Hall a.d. Golden Sunday von Supergill
Be: Morten Staal Jensen; Zü: Jürgen Hanke, DK; Tr: Flemming Jensen
2. Stoletheshow 10,8 Kevin Oscarsson 83
3. Star Advisor Joli 11,0 Stefan Persson 372
4. Osterc 11,2 Thomas Uhrberg 289
5. Ubiquarian Face 11,3 Adrian Kolgjini 98
6. Racing Mange 12,0 Christoffer Eriksson 12
7. Furious Francis 22,7g Jan Henriksson 1208
Sieg: 85; Richter: sicher Hals - 2 - 2 - 1 - 4 Längen; 7 liefen
Zw-Zeiten: 08,6/500m - 11,0/1000m - 10,6/letzte 500m
Wert: 75.000 - 37.500 - 21.500 - 15.000 - 11.000 - 7.500 SEK