Åby, Freitag, 8. April 2022. Nach 36 Tagen Pause, die zwangsweise und sicherheitshalber eingelegt worden war, weil Anfang März einige Vierbeinern veränderte Blutwerte hatten, stellte sich die Zweigstelle der Nimczyks bei den Lunch-Races auf der Bahn im Mölndal gleich wieder von altem Schrot und Korn vor. Drei Starter, zwei Sieger, eine Vierte, 56.800 Kronen an Einfuhren - es war ein heißer Kaltstart ins schwedische Frühjahr, den der deutsche Goldhelm hinlegte.
Dabei ging’s für ihn unter den hochgesteckten Erwartungen des Publikums los, denn mit 18:10-Favoritin Chic Bi kam er von der „6“ lediglich im vierten Paar außen unter. Die Lage besserte sich wesentlich, als 800 Meter vor Schluss Giuliano Gallucci mit The Black Rose in dritter Spur einen vielversprechenden Angriff inszenierte, an den er sich anzukoppeln suchte. So richtig Biss entwickelte die bislang bei all ihren acht Versuchen auf dem Treppchen gelandete The-Bank-Tochter jedoch nicht und hatte mehr Mühe, Platz vier und 6.800 Kronen zu halten, als nach vorn etwas auszurichten.
Umso besser lief’s für den mit der „12“ gestraften Free Bird, der sein Renommee als eisenharter Kämpe mal wieder vollauf unterstrich. Auch er kam lediglich im vierten Pärchen unter, rückte um eine Position auf, als sich der führende 14:10-Favorit Behind Bars nach 1.100 der 2.140 Meter in Galopp gewackelt hatte, und startete von dort 550 Meter vorm Ziel eine Attacke, die sich gewaschen hatte. Im Scheitel der Schlusskurve kreuzte der kleine Braune an Give me Fives Flanke auf und gab dem Franzosen ganz leicht um zwei Längen das Nachsehen.
Für den in 1:14,1 zustande gekommenen 15. Treffer von Hans Brockers Ready-Cash-Sprössling, der ihn um 60.000 SEK reicher machte, spuckte der Totalisator enorme 159:10 aus.
Geradezu simpel war hingegen des 35-jährigen zweiter Coup mit dem ins dänische Gestütbuch eingetragenen Goop. Der Love-You-Fuchs zeigte sich wesentlich schwungvoller als sein seit Monaten in Unterform agierender zweibeiniger Namensgeber, obwohl er die ideale Rampe „2“ nicht mal zu nutzen wusste und zunächst im Mittelfeld landete. Von dort machte ihm Nimczyk auf der ersten Überseite mächtig Beine und zog eingangs der zweiten Kurve ins Kommando, womit das Gröbste erledigt war.
Unangefochten zog der Vierjährige aus dem Besitz von Karin Walter-Mommert vor dem durch je drei Streichungen und Galoppaden arg dezimierten Rest seine Kreise und behielt zum vierten Mal seine Nase ganz vorn, wobei es nach heutigen Eindrücken nicht lange bleiben sollte. 2½ Längen voraus wanderten nach 1:15,4/2140m - Rekord um 0,8 Sekunden verbessert - 20.000 Kronen auf‘s Konto; für seine Anhänger gab’s 1,9-fachen Sieg-Einsatz zurück.
Für die schwedische Dependance der Nimczyks war dies der 18. Saisonerfolg aus 45 Versuchen, der die Kronen-Einfuhren auf 876.000 SEK ausbaute. Deutschlands Fahrerchampion, der im Januar 21 Tage gesundheitsbedingt hatte aussetzen müssen, markierte seine Schweden-Treffer Nummer 14 und 15.