++ Heute: Schweden-Einstand von Lady Cash AS (Jorma Kontio) für die Besitzergemeinschaft Alfons Müller/Sabine Jackson in Romme (13:26 Uhr) - Oliver Woelks Suarez mit Birger Jørgensen in Odense (16:20 Uhr) - Kokkes-Schützlinge Floris van Egmont und Warhorse Hazelaar mit Gunther Loix in Mons (ab 18:38 Uhr) - Karin Walter-Mommerts Comand and Conquer S mit Stefan Persson in Axevalla (19:38 Uhr) ++ ++ Mantorp: Stall Gesveas Bajaro BR mit Julia Smedman im Reiten Dritter in 1:15,9/2140 Meter ++ ++ Mittwoch: Vorläufe zum Schwarzer-Steward-Rennen und drei PMU-Prüfungen in Hamburg - Beginn 18:15 Uhr ++ ++ Donnerstag (Christi Himmelfahrt): Run auf Magdeburg - Vier Trabfahren mit 45 Startern ++ ++ Samstag: Premiere in Ampfing (Landkreis Mühldorf am Inn) - Vier C-Bahn-Rennen ab 13:00 Uhr ++ ++ Sonntag: Das Vierjährigen-Rennen II und der 3. Lauf zur Silber-Serie in Mariendorf - Acht Prüfungen ab 13:00 Uhr ++ ++ Sonntag: Sechs C-Bahn-Rennen in Karlsruhe-Knielingen ++
Des Captains nächste Gala
22. August 2021

(mw) Wilkes-Barre / Pennsylvania, Samstag, 21. August 2021. Auf The Downs at Mohegan Sun Pocono, wie die Rennbahn des 40.000-Einwohner-Städtchens Wilkes-Barre offiziell heißt, hatte Amerika-Aussiedler Åke Svanstedt am 28. Juni 2014 den ersten, von jedermann unüberhörbaren Akzent in seiner neuen sportlichen Heimat gesetzt und mit dem ihm aus Schweden gefolgten Sebastian K. mit 1:07,7 einen phänomenalen „all track, all age, all sex“-Weltrekord markiert, der zumindest für 5/8-Meilen- bzw. 1.000-Meter-Pisten bis heute gilt.

An der Stätte jenes Triumphes kreuzte der mittlerweile drüben bestens etablierte und gefürchtete „Mann in Grün“, der in der aktuellen Trainerrangliste Platz drei hinter dem uneinholbaren Dauer-Champion Ron Burke und Tony Alagna belegt, mit seinem Hambletonian-Sieger Captain Corey zum von 500.000 auf 300.000 „bucks“ reduzierten Earl Beal jr Memorial auf. Das erinnert an den früheren Präsidenten der Pennsylvania Harness Horsemen’s Association, der einer der treibenden Kräfte war, die Spielcasinos mit Rennbahnen zu koppeln - zum Wohle in erster Linie der „Harness Industry.“

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(Foto: twitter)

Wie im Hambo war der Googoo-Gaagaa-Sohn eine Macht. Es lief wie am Schnürchen für das dreifach vertretene Quartier, aus dem Svanstedt sich selbstverständlich den Captain herausgepickt und Johan Palema Yannick Gingras anvertraut hatte. Åke hatte an der „2“ keine Eile und sah zu, wie Take all Comers (4) in Front flitzte und noch im ersten Bogen von Johan Palema abgelöst wurde.

Das war für ihn das Signal, mit dem an dritter Stelle lauernden Captain einen Zahn zuzulegen, zumal er wusste, dass seine zweite Waffe „lieber einen Helm vor der Nase hat, als den Kopf in den Wind zu stecken.“ Nach 500 Metern übernahm Svanstedt die Regie und hielt sie bis zur letzten Note eisern durch. In seiner typischen Art - Stechschritt und wehende Fahne - kreuzte sein Schwarzbrauner zwei Längen vor dem Stablemate die Linie, ohne dass Svanstedt allzu viel delegieren musste.

Und hätte sich nicht Delayed Hanover, die dritte „grüne Farbe“, mit dem in rot gewandeten Dexter Dunn in der Todeslage, in die ihn sein Steuermann 600 Meter vor Schluss dirigiert hatte, ausgangs des letzten Bogens in einen Fehler gerollt, wäre vielleicht sogar der große Dreifachschlag gelungen. So ging die dritte Prämie 3½ Längen später an Take all Comers.

„Mit solch einem Pferd vor der Nase musst du als Fahrer einfach gut aussehen. Er ist ein smarter Typ, der alles kann. In 14 Tagen tritt er hier in Pocono zum Finale der Sire Stakes an, dann geht’s zum Kentucky Futurity und zum Abschluss in die Breeder’s-Crown nach The Meadwolands“, umriss Svanstedt den weiteren Fahrplan des Captains, der nicht so häufig wie andere Dreijährige eingesetzt wird: „Ich will ihn auch am Ende der Saison noch frisch haben.“

Mit den heute verdienten 150.000 Dollar übersprang das Konto des 150.000-Dollar-Jährlings (Lexington, 4. Oktober 2019, Nummer 512) die Million: 1.065.333 USD hat der kernige Typ nun schon angehäufelt.

Earl Beal jr Memorial - Final - (dreij. Traber)
1609m Autostart, 300.000 USD
1.    Captain Corey    09,0    Åke Svanstedt    10,5*
    3j.schwbr. Hengst von Googoo Gaagaa a.d. Luv U All von Angus Hall
    Be: SRF Stable, Knutsson Trotting, Midnight Sun Partners & Åke Svanstedt; Zü: Carter Duer; Tr: Åke Svanstedt
2.    Johan Palema    09,2    Yannick Gingras    148
3.    Take all Comers    09,5    David Miller    215
4.    In Range    09,6    Tim Tetrick    325
5.    Sonofamistery    10,0    Brian Sears    157
6.    Delayed Hanover    11,5g    Dexter Dunn    10,5*
7.    Spy Booth    11,6    Matthew Kakaley    306
8.    Locatelli    11,6    Andrew McCarthy    352
9.    Ethan T Hanover    12,0    Joe Bongiorno    716
*Stallwette
Sieg: 10,5*; Richter: leicht 1¾ - 2½ - 1¼ - 3 - 12 Längen; 9 liefen
Wert: 150.000 - 75.000 - 36.000 - 24.000 - 15.000 USD

Video: https://www.youtube.com/watch?v=YTsPyQwzHs4

Auch in der mit sagenhaften 200.000 USD überschriebenen Consolation war der „Svanstedt Stable“ Trumpf, obwohl mit dem Andy Miller anvertrauten Mon Amour der unterwegs am besten postierte seiner drei Musketiere nach 1.200 Metern im Galopp ausfiel. Umso besser erledigten die beiden Anderen die Pflicht: Åke knackte mit Capstone (von Southwind Frank; 1:09,7) den von Beginn an führenden Zenith Stride - und musste zusehen, wie Dexter Dunn mit Fly Light eher sicher denn nach Kampf um eine Dreiviertellänge vorbeisegelte.

Für den Sieg-Toto machte dies keinen Unterschied, denn auch der Father-Patrick-Wallach (1:09,6) läuft für die Besitzer-Combo Svanstedt / Stable Why Not und war am Wettmarkt gemeinsam mit Capstone für 19:10 zu haben. Vom um 5½ Längen und mehr abgehängten Rest holte Mattias Melander für seinen Bruder Marcus mit Magical Muscle Man (von Muscle Hill; 1:10,5) den über 48.000 USD ausgestellten dritten Scheck.

Die Erstauflage des Delmonica Hanover Trot für dreijährige Stuten ging an Darlene Hanover, die nach dem Sieg im Merrie Annabelle Trot 2020 ihren zweiten Scheck im sechsstelligen Bereich einheimste und nach ihrem sechsten Treffer aus 15 Versuchen nun 481.462 Dollar ihr eigen nennt. Versteigert worden war sie am 4. November 2019 in Harrisburg für 130.000 USD.

Am Sieg der Chapter-Seven-Tochter, die heuer bereits das Empire Breeders Classic in Vernon Downs auf ihre Kappe gebracht hatte, gab’s nicht das Geringste zu mosern, denn als Todd McCarthy sie eine Runde vor Schluss aus fünfter Position einsetzte, musste sie den Rest des Weges durch die Todesspur ackern. Das machte ihr verblüffend wenig aus, obwohl sich mit You Ato Dream immerhin die Favoritin vor Mazzarati, Flawless Country und Pub Crawl auf dem Stuhl der Dirigentin breit machte.

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Darlene Hanover (Foto: standardbredcanada.ca)

Aus der Schlusskurve verabschiedete sich die auf Hanover Shoe Farms geborene Stute in bestechendem Stil zu einem nie gefährdeten Drei-Längen-Sieg, bei dem McCarthy nur mehr Passagier war. Vielleicht wäre es etwas enger geworden, hätte Åke Svanstedt für Flawless Country früher auf freie Bahn gefunden. Ganz außen kam die Southwind-Frank-Tochter von fünfter Position noch so nachhaltig auf Touren, dass You Ato Dream den zweiten Platz hergeben musste.

Acht Tage nach dem Tod von Teilhaber Charlie Keller „hatten wir wohl ein wenig Hilfe von oben. Der Sieg in dieser für die Besitzergemeinschaft so traurigen Zeit bedeutet mir sehr viel“, erklärte der jüngere der McCarthy-Brüder, „ich bedanke mich bei Brett Bittle, der als Trainer einen perfekten Job gemacht und Darlene für dieses Match in Top-Verfassung gebracht hat. Es macht Spaß, seine Pferde zu fahren.“

Delmonica Hanover Trot (dreij. Stuten)
1609m Autostart, 250.000 USD
1.    Darlene Hanover    09,5    Todd McCarthy    65
    3j.dklbr. Stute von Chapter Seven a.d. Danielle Hanover von Cantab Hall
    Be: Yankeeland Partners; Zü: Hanover Shoe Farms; Tr: Brett Bittle
2.    Flawless Country    09,9    Åke Svanstedt    42*
3.    You Ato Dream    10,0    Jeffrey Gregory    20
4.    May Karp    10,1    Dexter Dunn    174
5.    Pub Crawl    10,1    Andy Miller    526
6.    Mazzarati    10,4    Tim Tetrick    47
7.    Wet my Whistle    10,6    Yannick Gingras    42*
8.    Frankly my Dear    13,2    Brian Sears    393
9.    Sweeping Rainbow    hdF    David Miller    766
*Stallwette
Sieg: 65; Richter: überlegen 3 - 1½ - ¼ - ½ - 1½ - 2¾ Längen; 9 liefen
Wert: 125.000 - 62.500 - 30.000 - 20.000 - 12.500 USD

Leichtes Spiel hatte im Sebastian K. Invitational um 75.000 USD die unverwüstliche Atlanta, die es sich über den gesamten Weg im Windschatten von Lindy the Great bequem machte und ihn im Einlauf eiskalt abservierte. Zwei Längen hinter der wie üblich von Yannick Gingras gesteuerten, 1:08,5 auslaufenden sechsjährigen Chapter-Seven-Tochter, die für schmale 15:10 zu haben war, fischte mit When Dovescry eine weitere hoch dekorierte Lady - sie ist die Oaks-Siegerin von 2019 - dem Crazed-Sohn um eine Länge auch noch den Ehrenplatz weg.

Für Atlanta war’s der 29. Volltreffer ihrer monströsen Karriere, die mit dem Sieg im Hambo 2018, dem ersten einer Stute nach jenem von Continentalvictory 22 Jahre zuvor gegen das starke Geschlecht, ihren Höhepunkt hatte.